Storkow (Mark)
Staat: | Deutsches Reich |
---|---|
Gau: | Mark Brandenburg |
Landkreis: | Oder-Spree |
Provinz: | Brandenburg |
Einwohner (2009): | 9.111 |
Bevölkerungsdichte: | 46 Ew. p. km² |
Fläche: | 198 km² |
Höhe: | 37 m ü. NN |
Postleitzahl: | 15859 |
Telefon-Vorwahl: | 033678 |
Kfz-Kennzeichen: | LOS |
Koordinaten: | 52° 15′ N, 13° 56′ O |
Storkow befindet sich seit 1945 entweder unter Fremdherrschaft oder wird durch die BRD oder BRÖ staatsähnlich verwaltet. | |
Bundesland: | Brandenburg |
Bürgermeister: | Christina Gericke (parteilos) |
Storkow (Mark) ist eine deutsche Stadt im Kreis Oder-Spree in Brandenburg.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Lage
Storkow liegt am gleichnamigen See südöstlich von Berlin und südwestlich von Frankfurt (Oder). Östlich der Stadt befindet sich der Scharmützelsee, im Süden der Unterspreewald und im Westen das Dahmeland.
Gliederung
Storkow gliedert sich nach ihrer Hauptsatzung in die Kernstadt und in folgende Ortsteile.
- Storkow (Mark) mit den Wohnplätzen Hubertushöhe, Neu Boston und Wolfswinkel
Ortsteile sind:
- Alt Stahnsdorf mit dem Wohnplatz Neu Stahnsdorf
- Bugk
- Görsdorf/b. Storkow mit dem bewohnten Gemeindeteil Busch
- Groß Eichholz mit dem Wohnplatz Kolonie Groß Eichholz
- Groß Schauen
- Kehrigk mit dem Wohnplatz Forsthaus Tschinka
- Klein Schauen mit dem Wohnplatz Wolziger Straße
- Kummersdorf mit dem Wohnplatz Alte Mühle
- Limsdorf mit den bewohnten Gemeindeteilen Möllendorf sowie dem Wohnplatz Försterei Grubenmühle
- Philadelphia mit dem Wohnplatz Kiesberg
- Rieplos
- Schwerin mit dem Wohnplatz Kurtmühle
- Selchow
- Wochowsee
Geschichte
Ältere Zeit
Storkow ist die sechst älteste der 112 brandenburgischen Städte. Zwei Urkunden, eine vom 2. Mai 1209 des Markgrafen Konrad von Landsberg aus dem Hause Wettin und eine zweite vom 26. Dezember 1209 vom Kaiser Otto IV., weisen ihre vollen Stadtrechte nach. Damit ist Storkow zwischen Dahme und Oder die erste urkundlich belegte Stadt, älter als Berlin, Frankfurt (Oder) und Fürstenwalde.
Storkow lag an der Nordgrenze der Lausitz (oder Ostmark, wie die Region damals bezeichnet wurde) und an einer alten Handelsstraße, die vom Barnim nach Lübben und Leipzig führte. Es war um 1200 die bedeutendste Siedlung des Umlandes. Für die wettinischen Landesherren spielte Storkow eine strategischer Bedeutung bei der Eingliederung des Gebietes in das Reich und die Sicherung der Grenzen. Die Lage an einem schmalen Durchgang zwischen Sumpf und See (Gegend der heutigen Zugbrücke) und die auf einem aufgeschütteten Hügel nach 1136 errichtete Burg Storkow gehörten zu den Befestigungsanlagen der Stadt. Um 1202 setzte Markgraf Konrad das bedeutende Adelsgeschlecht von Strele als seine Beauftragten ein, die bis 1382 Besitzer der Herrschaft Storkow / Beeskow waren.
Die wettinische Herrschaft Storkow war um 1200 in der Lausitz die größte und bedeutendste. Sie reichte von Baruth im Westen bis Sternberg östlich der Oder und Reichwalde bei Luckau im Süden. Auch Teile von Senftenberg und Fürstenberg waren zeitweilig Strelescher Besitz. Zur Herrschaft gehörten sechs Städte, fünf Burgen, etwa 60 Ortschaften unterschiedlicher Größe, zahlreiche Flüsse, Seen, Wälder und Felder. Nach dem Aussterben der Strele waren von 1384-1518 die Herren von Biberstein in Besitz von Stadt und Burg Storkow. Hoch verschuldet verpfändeten sie die Herrschaft Storkow / Beeskow an die reichen Bischöfe von Lebus, die in Fürstenwalde ihren Bischofssitz hatten. Der letzte katholische Bischof Johannes VIII. von Horneburg verschrieb sich der Alchemie und verstarb 1555 auf der Storkower Burg. Im Ergebnis der Reformation gingen 1556 die Herrschaften Storkow / Beeskow in den Besitz des Markgrafen Johann von Küstrin aus dem Geschlecht der Hohenzollern über.
Jüngere Zeit
Nunmehr zu Brandenburg-Preußen gehörig, legte König Friedrich II. im 18. Jahrhundert durch die so genannte „innere Kolonisation“ eine Grundlage für die wirtschaftliche Entwicklung der Region. Unter anderem wurden 1748 Bleicher, Färber und Weber im Amt Storkow angesiedelt und mit einer Verordnung vom Sommer des gleichen Jahres der Anbau von Kartoffeln in 24 Amtsdörfern eingeführt. Die Anlage des Storkower Kanals stellte 1745/1746 die Verbindung über die Dahme zu den Berliner Gewässern her, die lange der Flößerei und ab Ende des 19. Jahrhunderts dem Transport von Baumaterial und dem Tourismus diente.
Die wirtschaftliche Entwicklung Storkows erhielt durch den Bau der Eisenbahnlinie Beeskow-Königs Wusterhausen im Jahre 1898 einen spürbaren Schub. Wirtschaftliche Standbeine im 20. Jahrhundert wurden eine industrielle Schuhproduktion, der Bau geophysikalischer Geräte, die Möbelproduktion sowie industrielle Geflügelmast. In der Zeit der DDR, in der Storkow von 1952 bis 1990 zum Bezirk Frankfurt (Oder) gehörte, bestand in der Stadt eine Garnison der NVA.
Seit 1990 gehört Storkow zum rekonstituierten Bundesland Brandenburg und seit 1993 zum neu gebildeten Landkreis Oder-Spree.
Name/Wappen
Der Name der Stadt wird naheliegender Weise gern mit dem Storch (der in der seenreichen Gegend häufig anzutreffen ist) in Verbindung gebracht, und dementsprechend zeigt auch das Stadtwappen dieses Tier.
Bekannte, in Storkow geborene Personen
- Paul Felisch (1855–1934), Jurist
- Erich Theodor Holtz (1885–1956), Maler
- Helmut Panke (geb. 1946), Physiker und Manager
- Karl Friedrich Schulz (1796–1866), Landschaftsmaler aus Selchow (Jagd-Schulz)
- Erhard von Queis (um 1490–1529), Bischof von Pomesanien
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