Scholz, Fritz von

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Friedrich „Fritz“ Max Karl von Scholz, Edler von Rarancze[1] (Lebensrune.png 9. Dezember 1896 in Pilsen; Todesrune.png gefallen 28. Juli 1944 in Narwa/Kurland)[2] war ein deutscher Offizier der k. u. k. Armee und der SS, zuletzt SS-Gruppenführer und Generalleutnant der Waffen-SS und der 85. Schwerterträger des Ritterkreuzes im Zweiten Weltkrieg.

Leben

SS-Oberführer von Scholz hoch zu Roß, hier mit dem Ärmelstreifen des SS-Infanterie-Regiments „Nordland“
Ritterkreuzträger Fritz von Scholz

Jugend und Bildung

Fritz von Scholz wurde am 9. Dezember 1896 in Pilsen als Sohn des Generalmajors der Artillerie Ferdinand von Scholz Edler von Rarancze (Titel erhalten am 25. August 1917) und dessen Geliebter Caroline Höpfengärtner geboren. Nach Besuchen von Schulen in Ungarn, Böhmen und Österreich legte er im Juli 1914 sein Abitur ab.

Militärischer Werdegang

SS-Brigadeführer Fritz von Scholz (mit den neuen Kragenspiegeln ab April 1942) als Kommandeur der 11. SS-Freiwilligen-Panzergrenadier-Division „Nordland“, 1944
Reichsführer-SS Heinrich Himmler im Gespräch mit SS-Gruppenführer und Generalleutnant der Waffen-SS Fritz von Scholz. In der Mitte steht Himmlers treuer Leibwächter SS-Hauptsturmführer Josef Kiermaier.

Nachdem er im August 1914 der kaiserlichen und königlichen Armee beigetreten war, kam er Anfang Mai 1915 zum Feld-Kanonen-Regiment 22. Er wechselte dann zum österreich-ungarischen Feld-Haubitzen-Regiment 3, wo er zum Leutnant befördert wurde. Nach einem Kommunikationslehrgang wechselte von Scholz im Jahre 1917 als Telegraphen-Offizier zum Feld-Artillerie-Regiment 40. Nach Versetzung zum Feld-Artillerie-Regiment 125, wo er den Posten eines Aufklärungs- und Batterie-Offiziers, später den des Adjutanten, übernommen hatte, wurde er im November 1917 zum Oberleutnant befördert. Gegen Ende des Ersten Weltkrieges wurde von Scholz in die Reserve überführt. Er erlernte daraufhin den Beruf einen Chemie-Ingenieurs und kämpfte von April bis Juli 1921 im Freikorps „Oberland“.

Als Zivilist arbeitete er in der Folge in seinem Beruf in Klagenfurt, München, Leipzig und in Tirol.

NSDAP, SA und SS

Am 9. Oktober 1932 trat er der österreichischen NSDAP bei und im folgenden Jahr der SA, wo er als Zugführer in Lutzow, München und in der SA-Gruppe „Nordwest“ tätig war. Bereits im Juni 1933 verließ er die SA, um am 10. Juni 1933 der SS beizutreten. Kurze Zeit darauf verließ von Scholz im September 1933 Österreich und emigrierte ins Deutsche Reich. Dort gehörte er zunächst zur Österreichischen SS-Legion auf dem Lechfeld, wo er am 24. Dezember 1933 zum SS-Unterscharführer und am 27. Januar 1934 zum SS-Oberscharführer befördert wurde.

Am 1. Februar 1934 wurde er zum Adjutanten der Legion ernannt, wobei er an der Organisation beteiligt war, die Legion in die SS-Standarte 1 zu überführen. Von Scholz, am 21. August 1934 zum SS-Untersturmführer befördert, übernahm am 11. April 1935 das Kommando über die 5./II./SS-Standarte 1 der SS-Verfügungstruppe. Nachdem er am 30. Januar 1935 zum SS-Obersturmführer befördert worden war, erhielt er am 17. Mai 1935 das Kommando über die 8./II./SS-Standarte 1, eine MG-Einheit. Als Führer dieser Einheit bis zum 1. April 1938 eingeteilt, wurde er am 30. Januar 1936 zum SS-Hauptsturmführer befördert.

Zweiter Weltkrieg

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Scholz, Fritz von (V).jpg

Mit der Aufstellung einer neuen SS-Standarte der SS-Verfügungstruppe in Graz übernahm von Scholz am 1. April 1938 das Kommando über die II./SS-Standarte 3. Später umbenannt in II. Bataillon des SS-Regiments „Der Führer“, blieb von Scholz bis zum 14. November 1940 der Kommandeur, bis er von Heinz Harmel abgelöst wurde. Vorher war von Scholz im Westfeldzug eingesetzt und am 30. Januar 1940 zum SS-Obersturmbannführer befördert worden.

Am 1. Dezember 1940 löste von Scholz den bisherigen Kommandeur des SS-Infanterie-Regiments „Nordland“ ab. Hier wurde er am 30. Januar 1941 zum SS-Standartenführer und am 1. Oktober 1941 zum SS-Oberführer befördert. Am 22. November 1941 erhielt er für die Kämpfe des Regiments im Raum des Brückenkopfes Dnjepropetrowsk das Deutsche Kreuz in Gold. Felix Steiner reichte ihn zum zweiten Mal zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ein, das er am 19. Januar 1942 als SS-Oberführer und Kommandeur des SS-Regiments „Nordland“ erhielt. Als Begründung hieß es:

SS-Oberführer von Scholz zeichnete sich wiederholt durch seinen tiefen Einfluss auf seine Soldaten und der damit verbundenen Einsätze seine Kampfgruppe aus. In den Kämpfen nördlich Rostow von 17.- 20. November 1941 sicherte die Kampfgruppe von Scholz die Flanke der 1. Panzerarmee und bestand in schweren Abwehrgefechten. Im genannten Zeitraum versuchten 5 Division, unterstützte durch eine Panzer-Brigade, die 24 Kilometer lange Front der Kampfgruppe von Scholz zu überrennen. Unterstützt durch schwere Artillerie und schwerste Kampfpanzer griff der Feind immer wieder in mehreren Wellen an. Weiterhin unterstützt durch Raketenwerfer und Schlachtfliegern versuchte das gegnerische 37. Armeekorps den deutschen Brückenkopf Rostow einzudrücken, indem die Flanke der 1. Panzerarmee angegriffen wurde. Das Aushalten der deutschen Soldaten gelang nur durch die persönliche Tatkraft des SS-Oberführers von Scholz. Am 18.11. leitete von Scholz mit der Waffe in der Hand einen Gegenangriff gegen feindliche Panzer, die im Raum Dobropolje eingebrochen waren. Als das III. Bataillon im Dorf Tuslow auf die gegnerischen Soldaten der 99. und 235. kaukasischen Divisionen traf, stand von Scholz an der Seite seiner Soldaten. Zwar brachen die Panzer durch, doch die feindliche Infanterie konnte abgewehrt werden. Von Scholz meisterte mehrere kritische Situationen und konnte jede Nacht dem Divisionskommandeur das Halten der Front berichten. Bei einem Gegenangriff auf Balabanow konnten mit der Unterstützung der Kampfgruppe von Scholz 400 Gefangene eingebracht werden.

SS-Brigadeführer und Generalmajor

Nach der Beförderung zum SS-Brigadeführer und Generalmajor der Waffen-SS am 21. Dezember 1942 wurde sein Regiment in ein SS-Panzergrenadier-Regiment umgewandelt. Am 10. Januar 1943 wurde er von Wolfgang Joerchel abgelöst. Von Scholz übernahm dann für zwei Wochen die Führung der 1. SS-Infanterie-Brigade (mot.), wobei er den bisherigen Kommandeur Karl von Treuenfeld ablöste. Sein Nachfolger wurde Karl Herrmann. Am 28. Januar 1943 wurde von Scholz Nachfolger Gottfried Klingemanns als Kommandeur der 2. SS-Infanterie-Brigade (mot.), die er bis zum 20. April 1943 kommandierte, bis er von Fritz Freitag abgelöst wurde.

Nachdem er für zwei Wochen dem Aufstellungsstab für die Aufstellung der Galizischen Division auf dem Truppenübungsplatz Debica angehört hatte, wurde von Scholz am 1. Mai 1943 auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr zum ersten Kommandeur der neu formierten SS-Division „Nordland“ ernannt. Für die Führung der Division in den Kämpfen im Raum Narwa erhielt von Scholz am 12. März 1944 als SS-Brigadeführer und Divisionskommandeur das 423. Eichenlaub.

Soldatentod

Am 20. April 1944 zum SS-Gruppenführer und Generalleutnant der Waffen-SS befördert, wurde er am 27. Juli 1944 während eines sowjetischen Panzerangriffes schwer verwundet und verstarb am nächsten Tag, dem 28. Juli 1944, im Lazarett entweder in Narwa oder am Peipussee, wie auch Hans Collani. Sein Nachfolger als Kommandeur der 11. SS-Freiwilligen-Panzergrenadier-Division „Nordland“ wurde Joachim Ziegler. Am 8. August 1944 erhielt Fritz von Scholz posthum die Schwerter zum Eichenlaub. Er soll am Dom von Reval beigesetzt worden sein. Inzwischen ruht er auf der vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge hergerichteten Kriegsgräberstätte in Tallinn-Maarjamäe.

Beförderungen

SS

Auszeichnungen (Auszug)

Drittes Reich

Literatur

  • E.G. Krätschmer: Die Ritterkreuzträger der Waffen-SS, Plesse Verlag, Göttingen 1955
  • Walther-Peer Fellgiebel: Die Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes 1939–1945, Podzun-Pallas Verlag, Friedburg 2000, ISBN 3-7909-0284-5

Quelle

Fußnoten

  1. Scholz, von, Friedrich "Fritz" Max Karlww2awards.com (englischsprachig)
  2. Gruppenführer Scholz Edler v. Rerancze, FritzDas-Ritterkreuz.de
  3. 3,0 3,1 Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939–1945, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2, S. 681