Speck, Hermann von

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Generalleutnant Ritter von Speck, vom 1. Mai bis 31. Mai 1940 stellvertretender Kommandierender General des XXXXIII. Armee-Korps und vom 5. Juni bis 15. Juni 1940 Führer des XVIII. Gebirgs-Korps an der Westfront

Hermann Theodor Speck, ab 1914 Ritter von Speck (Lebensrune.png 8. August 1888 in München; Todesrune.png gefallen 15. Juni 1940 bei Pont-sur-Yonne), war ein deutscher Offizier der Bayerischen Armee, des Deutschen Heeres, der Freikorps, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt General der Artillerie, Kommandierender General (offiziell: Führer) des XVIII. Gebirgs-Korps und Ritterkreuzträger im Zweiten Weltkrieg.[1] Von Speck wird zuweilen als erster gefallener General des Zweiten Weltkrieges geführt, allerdings fiel schon 1939 im Polenfeldzug Generaloberst Werner Freiherr von Fritsch, wenn auch offiziell, im Gegensatz zu von Speck, als General ohne Kommando.

Werdegang

Generaloberst Wilhelm Heye und Adjutant Major Hermann Ritter von Speck in Buenos Aires, 1929; Heye führte die Reichswehrdelegation an, die Ende der 1920er Jahre militärisch beratend in Chile, Peru und Argentinien verweilte.
Oberstleutnant der Reichswehr Ritter von Speck mit seiner Gemahlin Melitta

Hermann Speck trat nach dem Besuch eines Humanistischen Gymnasiums, das er mit dem Abitur abschloß, am 18. Juli 1907 als Fahnenjunker in das Königlich Bayerische 3. Feldartillerie-Regiment „Prinz Leopold“ der Bayerischen Armee ein. Dort wurde er am 7. März 1910 zum Leutnant befördert und absolvierte ab Oktober 1911 die Artillerie- und Ingenieur-Schule. Im Anschluß dran wurde Speck Adjutant der II. Abteilung. Als solcher nahm Speck nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges mit seinem Regiment an den Grenzgefechten in Lothringen teil.

Militär-Max-Joseph-Orden

Anfang September 1914 brachte er aus eigenem Entschluß nach einem Erkundungsritt zwei Geschütze gegen die im Dorf Gellenoncourt verschanzten französischen Truppen vor, konnte mit seinem Artilleriefeuer den Feind zur Aufgabe zwingen und somit dem 10. Infanterie-Regiment „König Ludwig“ den verlustreichen Häuserkampf ersparen.

„Leutnant Speck, der Abteilungsadjutant der II./3. bayerischen Feldartillerieregiments hatte bei einem Erkundungsritt festgestellt, daß das III./10. bayerische Infanterieregiments vor diesem stark besetzten Ort festlag und nicht vorwärts kam. Nach Einbruch der Nacht brachte er aus eigenem Entschluß zwei Geschütze vor und eröffnete mit ihnen aus nächster Entfernung das Feuer auf die Häuser des Dorfes. Durch das überraschend abgegebene Artilleriefeuer zermürbt, räumte der Verteidiger den Ort. Die deutsche Infanterie konnte um Mitternacht einrücken, durch das tapfere Eingreifen des Führers der beiden Geschütze war ihr ein verlustreicher Häuserkampf erspart geblieben.“

Für diese Leistung wurde Speck am 7. September 1914 „wegen seiner im Gefecht bei Gellenoncourt bewiesenen Tapferkeit bei einem mit großem Schneid aufgeführten Erkundungsritt und bei der freiwillig übernommenen Führung eines Artilleriezuges in die Feuerlinie trotz besonders schwieriger Terrainverhältnisse“ mit der Verleihung des Ritterkreuzes in den Militär-Max-Joseph-Orden aufgenommen. Damit verbunden war die Erhebung in den persönlichen Adel und er durfte sich ab diesem Zeitpunkt Ritter von Speck nennen.

Lexikon der Wehrmacht

Ein letzter würdiger Abschied von Generalleutnant Hermann Theodor Ritter von Speck unweit der Kriegsfront; Der Leichnam des Kommandierenden Generals wurde anschließend nach Mannheim überführt, wo die Familie wohnte. Nach einer Zwischenlagerung auf dem Mannheimer Hauptfriedhof wurde der Leichnam am 18. Juni 1940 mit der Reichsbahn nach München überführt, die feierliche Beisetzung erfolgte am 19. Juni 1940 auf dem dortigen Waldfriedhof.
„Hermann Speck trat am 18. Juli 1907 als Fahnenjunker in die Königlich Bayerische Armee ein. Er kam dabei zum 3. Königlich Bayerisches Feldartillerie-Regiment ‚Prinz Leopold‘. Am 11. Februar 1908 erfolgte bei diesem die Beförderung zum Fähnrich. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 7. März 1910 zum Leutnant befördert. Als solcher wurde er dann als Batterieoffizier beim 3. Königlich Bayerisches Feldartillerie-Regiment ‚Prinz Leopold‘ eingesetzt. Nach einem Kommando bei der Artillerie- und Ingenieurschule München wurde Leutnant von Speck am 1. Mai 1913 Adjutant bei der II. Abteilung seines Regiments. Bei Kriegsausbruch an der Westfront brachte sein persönlicher Einsatz bei einem Angriff in der Nähe von Nancy die entscheidende Wendung des Angriffs, was ihm am 7. September 1914 das Ritterkreuz des Militär-Max-Joseph-Ordens einbrachte. Damit wurde er in den persönlichen Adelstand erhoben und durfte sich jetzt Ritter von Speck nennen. Ab 19. Mai 1915 wurde er zum Oberleutnant befördert. Als solcher wurde er am 4. Juni 1916 zum Regimentsadjutant vom 3. Königlich Bayerisches Feldartillerie-Regiment ‚Prinz Leopold‘ ernannt. Am 26. Dezember 1917 übernahm er die Führung einer Batterie des Landwehr-Feldartillerie-Regiments 1. Am 22. März 1918 zum Hauptmann befördert, fand er nach dem Krieg bei der 6. Feldartillerie-Brigade als stellv. Adjutant Verwendung. Am 1. Februar 1919 übernahm er dann die Führung der 1. Batterie. Am 4. März 1919 erfolgte die Aufstellung der Sicherheitsbatterie von Speck, mit der er am 12. April 1919 gegen aufständische Kommunisten in Bayern vorging. Danach wurde die Sicherheitsbatterie zur 1. Batterie des Reichswehr-Artillerie-Regiment 24 umbenannt. Er selbst wurde damit als Hauptmann in das Reichsheer übernommen. Auch beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 wurde er weiter als Batteriechef beim Reichswehr-Artillerie-Regiment 24 eingesetzt. Dadurch kam er dann bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr zum 7. (Bayer.) Artillerie-Regiment. Von Speck absolvierte dann Anfang der 20iger Jahre seine Führergehilfenausbildung (Generalstabsausbildung).
Er verbrachte dafür die Jahre 1923/24 beim Generalstab vom Gruppenkommando 2 in Kassel. 1925 wurde er nach Berlin in das Reichswehrministerium versetzt. Zunächst wurde er in der Heeresabteilung (T 1) vom Truppenamt (TA) eingesetzt. 1926 kam er dann in die Wehrmachtsabteilung. Am 1. November 1927 zum Major befördert, wurde er später Adjutant beim Chef der Heeresleitung. 1929 wurde er in den Stab der 3. Division der Reichswehr ebenfalls in Berlin versetzt, zwei Jahre später wurde er als Oberstleutnant zum 1. Generalstabsoffizier (Ia) beim Stab der 7. Division der Reichswehr in München ernannt. 1932 wurde er zum Kommandeur der I. Abteilung vom 7. (Bayer.) Artillerie-Regiment in Würzburg ernannt. Am 1. April 1934 gab er bei seiner Beförderung zum Oberst sein Kommando ab. Er wurde dafür jetzt der Kommandantur in Regensburg zugeteilt. Bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er am 1. Oktober 1934 zum Kommandeur vom Artillerie-Regiment Amberg ernannt. Bei der Enttarnung der Verbände wurde er am 15. Oktober 1935 zum Kommandeur vom Artillerie-Regiment 10 in Amberg ernannt. Dieses Kommando behielt er dann die nächsten Jahre. Am 1. August 1937 wurde er zum Generalmajor befördert. Im Frühjahr 1938 übernahm er dann als Nachfolger von General der Infanterie Eugen Ritter von Schobert das Kommando über die 33. Infanterie-Division. Am 1. Juni 1939 erfolgte dann seine Beförderung zum Generalleutnant. Sein Kommando über die 33. Infanterie-Division gab er Ende April 1940 ab. Dafür wurde von Speck mit der Führung vom Generalkommando XXXXIII. Armeekorps beauftragt. Mit diesem nahm er dann im Frühjahr 1940 am Westfeldzug teil. Während des Frankreichfeldzuges gab er Ende Mai 1940 seine Führung über das Korps an Generalleutnant Franz Böhme ab. Er wurde jetzt in die Führerreserve versetzt. Am 5. Juni 1940 erhielt er den Befehl über das Generalkommando XVIII. Gebirgskorps. Am 15. Juni 1940 fiel von Speck bei der Erkundung einer Brückenstelle von Pont-sur-Yonne. Er war der erste deutsche General, der im Zweiten Weltkrieg fiel. Nachträglich erhielt er am 17. Oktober 1940 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes und wurde mit Wirkung zum 1. Juni 1940 zum General der Artillerie ernannt.“[2]

Tod

Ein Kriegsberichter schrieb am 6. Juli 1940 zum Gefallenentod des Generalleutnants Ritter von Speck:

„Am 15. Juni fiel bei einer Erkundung der Brückenstelle bei Pont sur Yonne der stellvertretender Kommandierender General, Generalleutnant Ritter von Speck. Am Vormittag hatte der General einen Frontflug mit der Fieseler-Storch unternommen, um die Brückenverhältnisse über die Yonne zu erkunden und das Vorgehen seiner Truppen zu beobachten. Auf Grund dieser Lufterkundung begab er sich mit seinem Generalstabschef nachmittags im Kraftwagen an die Brückenstelle, um sich dort über das Ansetzen einer Vorausabteilung zu unterrichten und auf die Brückenstelle selbst für einen etwaigen Übergang Einblick zu gewinnen. General von Speck traf in der Nähe der Brücke einen seiner Divisionskommandeure und begab sich mit diesem und seinem Chef, ungeachtet des dort einschlagenden Infanterie-Feuers an den Fluß. Einige Pioniere unter Führung eines Oberstleutnants, sowie Angehörige der Vorausabteilung hatten die Sicherung an der Brücke übernommen. Kurz nachdem General von Speck an der Brücke eingetroffen war, wurde das Feuer lebhafter, Gewehrgranaten schlugen ein und zwei feindliche Maschinengewehre bestrichen die stellenweise ungedeckte Landstraße. In wenigen Minuten war ein regelrechtes Gefecht entbrannt. Die Franzosen schossen plötzlich von allen Seiten und versuchten, dem General und seinem Stellvertreter den Rückweg abzuschneiden. Dabei erhielt General von Speck einen Schuß quer durch den Oberkörper, der Divisionskommandeur einen Steckschuß im linken Oberarm. Im heftigsten Feuer trugen der verwundete Divisionskommandeur und der Chef des Generalstabes sowie ein Ordonnanz-Offizier den schwerverwundeten General hinter eine kleine Deckung. Währenddessen fuhr der Fahrer des Chefs todesmutig den Wagen auf der offenen Straße heran, drehte in die Geschoßgarbe der Maschinengewehre kaum 100 Schritt vom Feind um und ermöglichte damit, den General aus dem Feuerbereich zu bringen. Nach kurzer Zeit stellte sich die Verwundung also so schwer heraus, daß die Fahrt abgebrochen werden mußte. Noch ehe der inzwischen herbeigerufene Arzt eintraf, schloß Generalleutnant von Speck die Augen für immer. Er ruht im Waldfriedhof zu München. An seinem Todestag erhielt er das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes.“

Ehrenmal

Die Männer des XVIII. Gebirgs-Korps stellten für ihren gefallenen Führer ein Ehrenmal am Ort des Heldentodes auf.

Familie

Hermann Speck war der Sohn des bayerischen Generalmajors Maximilian Ritter von Speck und dessen Ehefrau Josefine, geborene Pfülf.

Ehe

Er heiratete 1919 Melitta, geborene Rogetzki. Aus der Ehe ging eine Tochter hervor.

Auszeichnungen und Ehrungen (Auszug)

Bildergalerie

Fußnoten

  1. Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939-1945. Die Inhaber des Eisernen Kreuzes von Heer, Luftwaffe, Kriegsmarine, Waffen-SS, Volkssturm sowie mit Deutschland verbündete Streitkräfte nach den Unterlagen des Bundesarchives. Scherzers Militaer-Verlag. Ranis/Jena 2007. ISBN 978-3-938845-17-2. S. 712.
  2. Ritter von Speck, Hermann, Lexikon der Wehrmacht
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Hrsg.: Reichswehrministerium. Mittler & Sohn Verlag. Berlin 1924. S. 149.