Tippelskirch, Ulrich von

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Ulrich von Tippelskirch mit Gattin

Ulrich Martin von Tippelskirch (Lebensrune.png 3. Oktober 1883 in Bretleben, Landkreis Eckartsberga; Todesrune.png 31. Dezember 1967 in Steinebach am Wörthsee) war ein deutscher Offizier der Kaiserlichen Marine und der Luftwaffe, zuletzt als Generalleutnant im Stab des Feldluftgau-Kommandos XXV während des Zweiten Weltkrieges.

Werdegang

Ulrich von Tippelskirch trat am 10. April 1901 in die Kaiserliche Marine ein. Er diente in der Crew IV/01 (u. a. mit dem späteren Pour-le-Mérite-Träger Robert Wilhelm Moraht) auf dem Schulschiff SMS „Charlotte“. Am 10. April 1902 wurde er zur Marineschule nach Kiel kommandiert, wo er am 22. April 1902 zum Fähnrich zur See befördert wurde.

Ostasiengeschwader

Generalmajor Ulrich von Tippelskirch (Mitte) mit einem Offizier (vermutlich ein Generaloberst) der Königlich Ungarischen Armee
Ulrich von Tippelskirch mit seinem Sohn Achim vor einer erbeuteten, nun der Luftwaffe gehörenden Caudron C.440 Goéland in Warschau

Nach dem Besuch der Marineschule bis zum 30. September 1903 kam er am 1. Oktober in das Ostasiengeschwader an Bord des Großen Kreuzers SMS „Hertha“. Das Schiff besuchte mehrere russische, koreanische und japanische Häfen. Im Folgejahr unternahm die „Hertha“ neben dem üblichen Stationsdienst gemeinsam mit der „Fürst Bismarck“ eine Fahrt auf dem Jangtse bis nach Wuhan. Im Mai lag sie in Tientsin, von wo der an Bord dienstleistende Kaisersohn Prinz Adalbert nach Peking zu einer Audienz am Kaiserhof reiste. Im Laufe des Jahres zeigte sich die Notwendigkeit einer Grundüberholung. Zu diesem Zweck wurde die „Hertha“ nach fünf Jahren in Ostasien nach Deutschland zurück befohlen und verließ am 31. Dezember 1904 das Stationsgebiet. Auf der Heimreise besuchte das Schiff unter anderem Daressalam in Deutsch-Ostafrika und traf am 5. April 1905 für drei Tage mit der Yacht des deutschen Kaisers SMY „Hohenzollern“ im Mittelmeer zusammen. Am 12. Mai wurde der Kreuzer schließlich in Kiel außer Dienst gestellt.

Am 13. Mai 1905 wurde er Kompanie-Offizier der II. Segel-Division und am 19. September 1905 Wach-Offizier auf dem Linienschiff SMS „Hessen“. Am 1. Oktober 1935 wurde er Wach-Offizier auf dem als Panzerschiff klassifizierten Linienschiff SMS „Brandenburg“. Am 30. März 1906 folgte die Beförderung zum Oberleutnant zur See. Am 1. Oktober 1906 wurde er erneut Kompanie-Offizier bei der II. Segel-Division und am 1. April 1907 Wach-Offizier auf dem Großen Kreuzer SMS „Freya“.

Ab dem 1. April 1908 fungierte er als Ausbildungsoffizier auf dem Schulschiff SMS „König Wilhelm“ und ab dem 1. Oktober 1908 als Wach-Offizier auf dem Linienschiff SMS „Zähringen“. Am 15. September 1910 wurde er Adjutant bei der Schiffs-Inspektions-Kommission und am 21. Juni 1911 zum Kapitänleutnant befördert.

Vom 1. Oktober 1912 bis 1914 besuchte er die Kaiserliche Marine-Akademie, dazwischen war er zur Praxis vom 1. Juli bis zum 30. September 1913 zur Verfügung der Inspektion des Bildungswesens der Marine ebenfalls in Kiel. Vom 1. Juli bis zum 31. Juli 1914 war er zur Verfügung der II. Marine-Inspektion, um anschließend ab dem 1. August zur Signal-Abteilung der Marine-Station der Nordsee kommandiert zu werden.

Erster Weltkrieg

Am 29. April 1915 wurde von Tippelskirch im Osmanischen Reich (inzwischen Verbündeter der Mittelmächte) deutscher Kommandant des türkischen Linienschiffs „Torgut Reis“ (auch: Torgud und Turgut), des ehemaligen deutschen Panzerschiffs SMS „Weißenburg“. Anschließend wurde er im Oktober 1915 Kommandant des türkischen Kreuzers „Hamidiye“.

Ende März 1916 wechselte er als Verbindungsoffizier der deutschen Marine in den Generalstab der 4. Osmanischen Armee. Im Juli 1916 kehrte er nach Deutschland zurück und wurde wieder zur Marinestation der Nordsee versetzt. Ab dem 1. September 1916 wurde er zur Kriegsmarinewerft Wilhelmshaven kommandiert und am 1. November 1916 Adjutant beim Festungs-Kommandanten Cuxhaven. Am 24. November 1919 erhielt er den Charakter zum Korvettenkapitän verliehen und schied anschließend aus dem Marinedienst aus.

Drittes Reich

Am 1. Dezember 1935 kam der verdiente Marineoffizier ins Reichsluftfahrtministerium in den Stab des Generalinspekteurs der Luftwaffe Ernst Udet, dem späteren Generalluftzeugmeister. Am 1. April 1936 trat er offiziell als Major in die Luftwaffe ein. Vom 1. August 1936 bis 31. Mai 1937 war er Berater in der Abteilung Nachschub- und Versorgungsangelegenheiten beim Luftkommandoamt (LA).

Am 1. Juni 1937 folgte die Verwendung als Quartiermeister im Luftgaukommando I und am 1. Oktober 1937 die Beförderung zum Oberstleutnant. Am 1. Juli 1938 wurde er Quartiermeister beim Luftgau-Kommando XVII Wien und anschließend Kommandeur der Luftzeuggruppe XVII. Am 1. November 1939 folgte die Beförderung zum Oberst. Am 1. August 1939 wurde von Tippelskirch Quartiermeister bei der Luftflotte 2 und am 1. November 1940 zum Generalmajor befördert. Am 1. März 1941 wurde er dann zum Kommandeur der Luftzeuggruppe VIII ernannt. Es folgte die Verwendung als Kommandeur der Luftzeuggruppe Rostow und ab dem 11. November 1941 als Kommandeur der Luftzeuggruppe XXV.[1]

Am 1. April 1943 zum Generalleutnant befördert, kam er am 8. Juni 1943 in den Stab des Luftgau-Kommandos XXV und am 18. Juni 1943 in die Führer-Reserve des OKL. Am 30. September 1943 wurde er aus der Luftwaffe verabschiedet und in den verdienten Ruhestand versetzt.

Familie

Ulrich von Tippelskirch war der ältere Bruder des Generals der Infanterie Kurt von Tippelskirch. Sein Sohn war Achim von Tippelskirch, HJ-Bannführer und späterer Leutnant des Heeres. Ob er mit U-Boot-Kommandant Oberleutnant zur See Helmut von Tippelskirch (gefallen auf See 1943) verwandt ist, ließ sich nicht ermitteln.

Auszeichnungen (Auszug)

Beförderungen

Fußnoten

  1. In den Luftkreisen, ab 1938 Luftgauen, waren die „Kommandeure der Luftzeuggruppen“ für den Nachschub an Gerät und die Durchführung aller technischen und Betriebsangelegenheiten verantwortlich. Sie unterstanden den Luftwaffengruppenkommandos, ab dem 1. Februar 1939 den Luftflotten. Ihnen unterstanden fachlich und truppendienstlich neben zahlreichen Nachschubdiensten wie den Kolonnen und Landesschützen-Einheiten usw. alle Luftzeugämter, Luftparks und Luftmunitionsanstalten im jeweiligen Luftgau. Luftgau-Bereiche konnten wiederum in mehrere Nachschubbezirke aufgeteilt und einem Stab der Nachschubbezirke untergeordnet werden.