Weichs, Maximilian von
Maximilian Maria Joseph Karl Gabriel Lamoral Reichsfreiherr von und zu Weichs an der Glon ( 12. November 1881 in Dessau; 27. September 1954 Schloß Rösberg bei Bonn) war ein deutscher Offizier der Bayerischen Armee, des Deutschen Heeres, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt Generalfeldmarschall, Armee- sowie Heeresgruppenoberbefehlshaber (unter anderem Führer der Heeresgruppe B während Unternehmen „Braunschweig“) und Eichenlaubträger im Zweiten Weltkrieg.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Wirken
Maximilian Maria Joseph Karl Gabriel Lamoral Reichsfreiherr von und zu Weichs an der Glon wurde am 12. November 1881 in Dessau im damaligen Herzogtum Anhalt geboren. Sein Vater war Oberstallmeister des Herzogs von Anhalt und Rittmeister a. D. Maximilian besuchte die Schule in Dessau und wechselte nach dem Tod des Vaters 1895 auf das Münchner Wilhelms-Gymnasium. Im Jahre 1900 bestand er dort seine Reifeprüfung und trat unmittelbar danach als Fahnenjunker in das Königlich Bayerische 2. Schwere Reiterregiment „Erzherzog Ferdinand von Österreich-Este" in Landshut ein.
Am 9. März 1902 wurde von Weichs zum Leutnant befördert. Von 1905 bis 1908 war er Regimentsadjutant und wurde anschließend zur Militärreitschule nach München kommandiert. Von 1910 bis 1913 besuchte von Weichs die Bayerische Kriegsakademie, um dort, inzwischen zum Oberleutnant befördert, die Stabsarbeit in der Zentralstelle des Bayerischen Generalstabes kennenzulernen. Im März 1914 wurde er zum Rittmeister befördert.
Erster Weltkrieg
- „Für Rittmeister von Weichs begann der 1. Weltkrieg als Ordonnanzoffizier im Stab der Bayerischen Kavalleriedivision. Am 20. September 1914 wurde er mit dem EK II ausgezeichnet. Ab Oktober 1914 wurde von Weichs als Adjutant der 4. Bayerischen Kavalleriebrigade eingesetzt, mit der er an den Kämpfen in Lothringen, bei Ypern und in Flandern teilnahm. Im Mai 1915 wurde er als 2. Generalstabsoffizier (IIa) zur 5. Bayerischen Infanteriedivision kommandiert, die in der Champagne, bei den Stellungskämpfen an Maas und Mosel, im Artois, in Flandern, bei Arras und den Vogesen eingesetzt war. Am 12. November 1915 wurde von Weichs das EK I verliehen. Nach dem Kriegsende kehrte er als Stabsoffizier im Generalstab des II. Bayerischen Armeekorps zurück in die Heimat.“[1]
Reichswehr
Nach Abschluß des Versailler Schandvertrags war von Weichs im Stab der Reichswehr-Brigade 23 eingesetzt und seit 1920 für drei Jahre Generalstabsoffizier bei der 3. Kavallerie-Division in Kassel. 1923 wurde Weichs, zwischenzeitlich zum Major befördert, Eskadronchef beim 18. Reiter-Regiment in Stuttgart-Cannstatt. Anschließend war er bis Ende Januar 1928 als Taktiklehrer an der Infanterieschule in Ohrdruf eingesetzt.
Ab 1. Februar 1928 war von Weichs als Oberstleutnant Kommandeur des 18. Reiter-Regiments. Mit dem 1. März 1930 wurde er Chef des Stabes der 1. Kavallerie-Division in Frankfurt (Oder). Am 1. November desselben Jahres wurde er zum Oberst ernannt.
Nachdem von Weichs am 1. April 1933 zum Generalmajor sowie gleichzeitig zum Infanterieführer III in Potsdam ernannt worden war, erfolgte bereits im Oktober 1933 die Ernennung zum Kommandeur der 3. Kavallerie-Division in Weimar.
Zweiter Weltkrieg
Im Zweiten Weltkrieg nahm von Weichs an allen Feldzügen auf dem europäischen Kontinent teil und wurde 1943 zum Generalfeldmarschall ernannt. Durch kühne Operationen und überlegene Taktik gelang es von Weichs im Herbst 1944, die Truppenteile der Deutschen Wehrmacht in Griechenland und Jugoslawien vor der Einkesselung zu bewahren.
Kriegsgefangenschaft
Von den VS-amerikanischen „Befreiern“ im Mai 1945 verhaftet, wurde er nach dem Aufenthalt in alliierten Konzentrationslagern im Südostprozeß angeklagt, jedoch schwerkrank entlassen.[2]
Zitat
- „Mit der neuen Wehrmacht ist ein deutsches Volksheer entstanden, das in deutschem Volkstum wurzelnd kein Eigenleben im alten Sinne mehr führen kann, sondern deutsches Leben und deutsche Art dem ganzen Volk vorlebt.“
Beförderungen
- 15.7.1900 Fahnenjunker
- 9./12.3.1902 Leutnant
- 3. März 1911 Oberleutnant
- März 1914 Rittmeister
- 1.2.1921 Major
- 1.2.1928 Oberstleutnant
- 1.11.1930 Oberst
- 1.4.1933 Generalmajor
- 1.4.1935 Generalleutnant
- 1.10.1936 General der Kavallerie
- 19.7.1940 Generaloberst
- 1.2.1943 Generalfeldmarschall
Auszeichnungen (Auszug)
- Jubiläumsmedaille für die bayerische Armee (1905)
- Bayerisches Dienstauszeichnungskreuz, II. Klasse
- Eisernes Kreuz (1914) II. und I. Klasse[3]
- II. Klasse am 20. September 1914
- I. Klasse am 12. November 1915
- Ritterkreuz des Franz-Joseph-Ordens
- Bayerischer Militärverdienstorden IV. Klasse mit Schwertern [3]
- Ehrenkreuz für Frontkämpfer
- Wehrmacht-Dienstauszeichnung, IV. bis I. Klasse
- Medaille zur Erinnerung an den 1. Oktober 1938 mit Spange „Prager Burg“
- Wiederholungsspange (1939) zum Eisernen Kreuz II. und I. Klasse (1914)
- 1939 Spange zum 1914 Eisernes Kreuz II. Klasse am 18.09.1939
- 1939 Spange zum 1914 Eisernes Kreuz I. Klasse am 29.09.1939
- Medaille „Winterschlacht im Osten 1941/42“
- Siebenmalige Namentliche Nennung im Wehrmachtbericht, zuletzt am 19. Januar 1945
- Orden der Krone von König Zvonimir, Großkreuz mit Schwertern
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub[4]
- Ritterkreuz am 29. Juni 1940 als General der Kavallerie und Oberbefehlshaber der 2. Armee
- Eichenlaub am 5. Februar 1945 (731. Verleihung) als Generalfeldmarschall und Oberbefehlshaber der Heeresgruppe F und Oberbefehlshaber Südost
Literatur
- Aussage des GFM von Weichs zu KL-Verbrechen, in: Rolf Kosiek / Olaf Rose (Hgg.): Der Große Wendig, Bd. 2, Grabert Verlag, Tübingen 2006, S. 110 f.
Verweise
Fußnoten
- Geboren 1881
- Gestorben 1954
- Deutscher Rittmeister
- Deutscher Generalfeldmarschall
- Oberbefehlshaber einer Heeresgruppe (Heer der Wehrmacht)
- Person im Ersten Weltkrieg (Deutsches Reich)
- Person im Zweiten Weltkrieg (Deutsches Reich)
- Rittmeister (Bayern)
- Rittmeister (Heer des Deutschen Kaiserreiches)
- Generalmajor (Reichswehr)
- Generalfeldmarschall (Heer der Wehrmacht)
- Träger des Eisernen Kreuzes I. Klasse (1914)
- Kommandeur einer Kavallerie-Division (Heer der Wehrmacht)
- Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub
- Träger des Bayerischen Militärverdienstordens (IV. Klasse)
- Träger des Franz-Joseph-Ordens (Ritter)
- Reichsfreiherr
- Erwähnung im Wehrmachtbericht
- Kriegsgefangener