Wever, Walther

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Generalmajor Walther Wever, Mitglied im Deutschen Luftsportverband

Walther Wever (Lebensrune.png 11. November 1887 in Wilhelmsort, Kreis Bromberg; Todesrune.png 3. Juni 1936 in Dresden-Klotzsche) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, des Deutschen Heeres, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt Generalleutnant und Chef des Generalstabes der Luftwaffe im Dritten Reich. Er verunglückte am 3. Juni 1936 beim Start auf dem Flughafen Dresden-Klotzsche am Steuer einer Heinkel He 70. Nach ihm wurde das Kampfgeschwader 4 „General Wever“ benannt.

Werdegang

Von links: Walther Wever, Erhard Milch, Hermann Göring, Karl-Heinrich Bodenschatz und Albert Kesselring beim Richtfest des Reichsluftfahrtministeriums am 12. Oktober 1935
Trauerfeier für den Chef des Generalstabes der Luftwaffe Generalleutnant Wever im Ehrenhof des Reichsluftfahrtministeriums, 6. Juni 1936; Von rechts nach links: Der Oberbefehlshaber der Wehrmacht Generalfeldmarschall von Blomberg, der Führer und der Oberbefehlshaber der Luftwaffe Generaloberst Göring daneben die Witwe und ihre beiden Söhne Günther und Walther W., beide in der Uniform der Hitler Jugend.
Die II. Gruppe des Kampfgeschwaders 253 in Erfurt-Bindersleben weihte am Tag der Luftwaffe 21. April 1937 ein Denkmal für den am 3. Juni 1936 tödlich abgestürzten ersten Generalstabschef der neuen deutschen Luftwaffe, Generalleutnant Walther Wever.

Walther Wever war der Enkel des preußischen Generalstaatsanwalts Georg Carl Wever und Sohn des späteren Direktors der Deutschen Ansiedlungsbank Arnold Wever. Nach seinem Abitur am Gymnasium Steglitz trat Wever am 15. März 1905 als Fahnenjunker in das Grenadier-Regiment 10 ein. Es folgten am 18. August 1905 die Beförderung zum Fahnenjunker-Unteroffizier, am 18. November 1905 zum Fähnrich und am 18. August 1906 zum Leutnant. Am 1. November 1909 wurde er zum Bataillons-Adjutanten ernannt, ab dem 1. Oktober 1912 war er Regiments-Adjutant. Am 19. Februar 1914 folgte die Beförderung zum Oberleutnant.

Erster Weltkrieg

Mit seinem Regiment zog Wever bei Beginn des Ersten Weltkrieges ins Feld, bevor er am 20. Dezember 1914 Adjutant der 21. Infanterie-Brigade wurde. Am 18. Juni 1915 zum Hauptmann befördert, war er ab dem 4. Dezember 1915 zugleich Bataillonsführer im Grenadier-Regiment 15. Am 13. Juni 1916 folgte seine Versetzung in den Generalstab des VIII. Reservekorps. Am 7. Dezember 1916 wurde er Ib im Stab der 27. (württemb.) Infanterie-Division. Während seiner Stabs-Tätigkeit entwickelte er das Konzept der so genannten „flexiblen Vorfeldverteidigung“, mit dem die deutschen Truppen lange dem zunehmenden Druck der Alliierten standhielten. Ab dem 26. Januar 1917 war er Generalstabs-Offizier der Lehr-Division in Valenciennes, bevor er am 16. April 1917 erst in den Stab der 6. Armee und am 19. Juni 1917 in den Stab der 4. Armee versetzt wurde. Am 23. Oktober 1917 kam er in die Operationsabteilung der Obersten Heeresleitung zu Generalfeldmarschall Paul von Hindenburg. Er war persönlich anwesend, als sich Kaiser Wilhelm II. zum Thronverzicht entschloß. Er war auch einer derjenigen, der dem Kaiser bestätigte, daß zur Vermeidung weiteren Blutvergießens die Fahrt ins holländische Exil erforderlich sei.

Drittes Reich

Am 1. April 1936 wurde er zum Generalleutnant befördert. Als erster Generalstabschef der Luftwaffe kam Wever damit die Aufgabe zu, in Anlehnung an die Ideen Douhets die Grundsätze der strategischen wie auch taktischen Luftkriegsführung zu entwickeln und die technischen Vorgaben für den Bau moderner Flugzeuge festzulegen. Um die strategische Bedeutung der Luftwaffe zu unterstreichen, ließ er neben Stukas, Jagdflugzeugen und kleineren Kampflugzeugen auch viermotorige Bomber entwickeln. Zusammen mit Werner von Blomberg setzte Wever 1935 die Eröffnung der Wehrmachtakademie beim Reichswehrministerium durch, in der in einjährigen Kursen ausgewählte Mitarbeiter in Strategie, Kriegsvolkswirtschaft und Politik geschult wurden.

Tod

Generalleutnant Walther Wever stürzte am 3. Juni 1936 beim Start auf dem Flughafen Dresden-Klotzsche am Steuer seiner Dienstmaschine vom Typ „Heinkel He 70“ ab. Er war mit einem Flugingenieur auf dem Weg nach Berlin zum Staatsbegräbnis von General der Infanterie a. D. Karl Litzmann. Kurz nach dem Abheben senkte sich die linke Tragfläche der Maschine jedoch, und das Flugzeug drehte sich auf den Rücken, denn, wie später festgestellt wurde, hatte man es versäumt, die Sicherungsstifte, die am Boden die Querruder fixierten, vor dem von Wever hastig befohlenen Start zu entfernen. Unkontrollierbar schlug das Flugzeug kurz hinter der Startbahn auf einem nahen Feld auf. Da die Maschine in Rückenlage aufschlug (somit also die Führerkanzel zuerst den Boden berührte), hatten Wever und sein Begleiter keine Überlebenschance; sie starben sofort beim Aufprall. Nach seinem Tod und der Entlassung Blombergs wurde die Wehrmachtakademie auf Betreiben Hermann Görings wieder geschlossen.

Familie

Wever heiratete 1920 seine Verlobte Hertha Suadicani, Tochter des Geheimen Regierungs- und Oberbaurats Waldemar Suadicani, dem Erbauer verschiedener Berliner Bahnhöfe und der Berliner Stadtbahn, und seiner Gemahlin Alice, geb. Payne. Seine beiden Söhne Günther Wever (1920–2004) und Walther W. Wever (1923–1945) waren im Zweiten Weltkrieg Luftwaffenoffiziere. Sein Sohn Walther fiel im Endkampf um Deutschland als Jagdflieger.

Beförderungen

  • Fahnenjunker (15. März 1905)
    • Eintritt in das Grenadier-Regiment „König Friedrich Wilhelm II.“ (1. Schlesisches) Nr. 10
  • Fahnenjunker-Unteroffizier (18. August 1905)
  • Fähnrich (18. November 1905)
  • Leutnant (18. August 1906)
  • Oberleutnant (19. Februar 1914)
  • Hauptmann (18. Juni 1915)
  • Major (1. Februar 1926)
  • Oberstleutnant (1. April 1930)
    • 1932 Leiter der Heeres-Ausbildungsabteilung im Truppenamt
  • Oberst (1. Februar 1933)
    • Übertritt zur Luftwaffe 1. September 1933, übernahm im neu geschaffenen Reichsluftfahrtministerium die Leitung des Luftkommandoamtes
  • Generalmajor (1. Okttober 1934)
  • Generalleutnant (1. April 1936)

Auszeichnungen und Ehrungen (Auszug)

Ehrungen

  • Die Stadt Hannover hat eine Straße nach „General Wever“ benannt, auch andere deutsche Städte nannten Straßen zu seinen Ehren
  • General-Wever-Turm in Heilbronn (Hochbunker; heißt heute Theresienturm)
  • General-Wever-Kaserne in Potsdam-Eiche/Golm (heißt heute Havelland-Kaserne)[3]
  • General-Wever-Kaserne in Hannover
  • General-Wever-Kaserne in München (heißt heute Bayern-Kaserne), in Potsdam-Eiche
  • General-Wever-Kaserne in Rheine

Verweise

Fußnoten

  1. 1,00 1,01 1,02 1,03 1,04 1,05 1,06 1,07 1,08 1,09 1,10 Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Mittler & Sohn, Berlin, S. 119
  2. Jörg Nimmergut: Deutsche Orden und Ehrenzeichen bis 1945. Band 4. Württemberg II – Deutsches Reich. Zentralstelle für wissenschaftliche Ordenskunde, München 2001, ISBN 3-00-001396-2, S. 2441
  3. Ab April 1943 befand sich hier wegen Bombenschäden in der Berliner Zentrale der größte Teil der Abteilung III (Spionageabwehr und Gegenspionage) der militärischen Abwehr. 1945 zogen die Bolschewisten der Roten Armee ein, 1956 zog hier dann die Nationale Volksarmee ein. Die Kaserne erstreckt sich über einen Hügel bis zum Campus der heutigen Universität Potsdam, der früheren Hochschule des Ministeriums für Staatssicherheit im Ortsteil Golm, die von dieser jedoch getrennt war. Heute beherbergt die jetzige Havellandkaserne der Bundeswehr neben der Sportfördergruppe auch noch den Reservistenverband Land Brandenburg und das Feldjägerdienstkommando Potsdam (4./FJgBtl 351), die 3. Kompanie des Stab-/Fernmeldebataillons des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr (Wach- und Jägerkompanie) und das Landeskommando Brandenburg, welches am 1. Januar 2007 aus dem Verteidigungsbezirkskommando 84 hervorgegangen ist. Die ehemalige Panzerbrigade 42 war hier bis 2003 ebenfalls stationiert. In der Kaserne steht vor dem Stabsgebäude des Landeskommando Brandenburg, auf einer einfachen Betonstele ein mächtiger Bronzeadler des Bildhauers Adolf Breymann. Der preußisch-deutsche Adler bewacht mit ausgebreiteten Schwingen eine auf einem Kissen abgelegte, lorbeerumkränzte Pickelhaube und einen Säbel. Die Skulptur ist eine Leihgabe der Stadt Göttingen und war Teil eines Kriegerdenkmals, das 1876 zur Erinnerung an die Gefallenen des Deutsch-Französischen Krieges dort errichtet worden war.