Bolkenhain

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Bolkenhain

Staat: Deutsches Reich
Gau: Niederschlesien
Landkreis: Jauer
Provinz: Niederschlesien
Einwohner (1939): 4.589
Höhe: 342 m ü. NN
Koordinaten: 50° 55′ 17" N, 16° 06′ 01" O
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Bolkenhain befindet sich seit 1945 unter Fremdherrschaft. Das Gebiet ist von Polen vorübergehend besetzt, die einheimische Bevölkerung wurde vertrieben oder ermordet und deren Eigentum gestohlen.

Bolkenhain ist eine deutsche Stadt im Landkreis Jauer in Niederschlesien. Bei der letzten deutschen Volkszählung von 1939 wurden 4.589 deutsche Einwohner gezählt.[1]

Geographie

Bolkenhain befindet sich am Nordrand der Sudeten an der Wütenden Neiße, rund 25 km östlich von Hirschberg und 20 km nordwestlich von Waldenburg.

Die Stadt liegt an der Reichsbahn-Nebenstrecke von Striegau nach Merzdorf.[2] In Bolkenhain kreuzen sich die Reichsstraße 6 (verbindet Cuxhaven und Bremen mit Mitteldeutschland und Niederschlesien) und die Reichsstraße 154 Lüben - Jaromer.[3]

Nachbarorte sind im Norden Schweinhaus, im Osten Wolmsdorf, im Süden Würgsdorf, im Westen Klein-Waltersdorf, Riesau, Alt Röhrsdorf und im NW Ober Hohendorf.[4]

Geschichte

Die Stadt wird überragt von der Bolkoburg (aus dem 13. Jh., heute Altertumsmuseum), hat Amtsgericht, Finanzamt, Diakonissenstation, Krankenhaus, höhere Knaben- und Mädchenschule, landwirtschaftliche Haushaltungs- und Winterschule, Leinen- und Gebildweberei, Gerberei und Schuhfabrik, Ziegeleien, Dampfsägewerke. Nordöstlich der Stadt, auf bewaldeter Anhöhe, liegt die Ruine der Schweinhausburg (Stammschloß der Herren von Schweinichen). Bolkenhain wurde 1241 von den Tataren zerstört, durch Herzog Bolko I. wieder aufgebaut und abermals 1428 von den Hussiten niedergebrannt.

Von 1818 bis 1932 war Bolkenhain Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises. 1932 wurde die Stadt zunächst in den Landkreis Landeshut eingegliedert, bevor sie ein Jahr später 1933 in den Landkreis Jauer kam.

Im Zuge des Zweiten Weltkriegs gelangte Bolkenhain unter polnische Fremdherrschaft. Die deutsche Bevölkerung wurde vertrieben oder ermordet.

Fußnoten

  1. Deutsches Reich: Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich auf Grund der Volkszählung von 1939, Herausgegeben vom Statistischen Reichsamt, 2. Auflage, Verlag für Sozialpolitik, Wirtschaft und Statistik, Berlin, 1941, S. 88.
  2. Kartenstelle des Reichsverkehrsministeriums, Eisenbahnabteilungen: Übersichtskarte des amtlichen Kursbuchs der Deutschen Reichsbahn, 17. Mai 1943.
  3. Der Große Conti-Atlas für Kraftfahrer. Deutsches Reich und Nachbargebiete. - 18. Auflage 1938.
  4. Topographische Karte des Deutschen Reiches, Maßstab 1:25.000; Meßtischblatt 5062 Bolkenhain; herausgegeben vom Reichsamt für Landesaufnahme, Berlin, 1938.