Remer, Otto Ernst

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Eichenlaubträger Otto Ernst Remer schrieb einst: „Mögen Tausende von Jahren vergehen, doch niemand wird über Tapferkeit sprechen können, ohne die Taten der deutschen Frontsoldaten im Weltkrieg zu würdigen.“

Otto Ernst Fritz Adolf Remer (Lebensrune.png 18. August 1912 in Neubrandenburg; Todesrune.png 4. Oktober 1997 in der Nähe von Marbella, Spanien) war ein deutscher Offizier der Reichswehr und zuletzt Generalmajor der Wehrmacht. Er war einer der jüngeren Generäle des Heeres und Träger des Eichenlaubs zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er von der BRD-Justiz als „Rechtsextremist“ und Revisionist im Rahmen der Gesinnungsjustiz verfolgt.

Bundesarchiv Bild 183-2004-0330-500, Otto Ernst Remer.jpg

Leben

Abstammung

Otto Ernst Remer wurde in Neubrandenburg/Mecklenburg am 18. August 1912 als Sohn des Grundbesitzers Otto Ernst August Remer (Lebensrune.png 12. November 1888) und dessen in Neubrandenburg geehelichten (∞ 17. Juni 1912) Gemahlin Elisabeth Auguste Friedrike, geb. Pilgrim (Lebensrune.png 17. Januar 1889) geboren. Er wuchs in einer protestantischen Familie auf. Seine Taufe fand am 26. Dezember 1912 statt. Zu den Taufzeugen gehörte sein Großvater, der Malermeister Friedrich „Fritz“ Emil Simon Remer (Lebensrune.png 26. Juni 1860 in Neu-Kalen, Mecklenburg).[1]

Jugend

Sein familiäres Umfeld weckte in ihm bereits frühzeitig den Wunsch, Offizier zu werden. Im Alter von dreizehn Jahren wurde Remer Mitglied im Jungsturm, einer der Bündische Jugend zugehörigen Jugendbewegung. Er war mit dieser Jugendgruppe im ganzen Deutschen Reich unterwegs, sowohl zu Fuß als auch mit dem Fahrrad. Dabei soll er sich durch seine Einsatzbereitschaft so hervorgetan haben, daß sich der damalige Generalfeldmarschall August von Mackensen für Remers Offiziersbewerbung bei der Reichswehr einsetzte.

Militärische Laufbahn

Nach dem Abitur wurde er Offiziersanwärter bei einem Infanterieregiment, im April 1933 trat Remer als Fahnenjunker in das 4. (Preußische) Infanterie-Regiment der Reichswehr in Kolberg ein. Im April 1935 wurde Remer zum Leutnant befördert.

Otto Ernst Remer.png
Major Otto Ernst Fritz Adolf Remer.jpg

Zweiter Weltkrieg

Wilhelm Burgdorf während einer Truppenbesichtigung, im Hintergrund die beiden Ritterkreuzträger Karl Lorenz und Remer.

Den Polenfeldzug erlebte er als Oberleutnant und Kompanieführer bei der Infanterie. Seine weiteren Einsätze hatte er im Südostfeldzug (Krieg gegen Jugoslawien) und dann beim Unternehmen „Barbarossa“, um Europa vor der bolschewistischen Gefahr im Rahmen eines Präventivkrieges zu schützen.

Im Spätsommer 1942 wurde er mit dem Deutschen Kreuz in Gold ausgezeichnet, da er als tapferer Bataillonsführer mit seiner Einheit immer an den Brennpunkten der Front war. Am 18. Mai 1943 bekam Remer als Kommandeur (seit Januar/Febraur Nachfolger von Kurt Gehrke) des I. Bataillons, Grenadier-Regiment „Großdeutschland“ das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen.

Für seine hervorragende Tapferkeit und Einsatzbereitschaft bekam er am 12. November 1943 durch den Obersten Befehlshaber das Eichenlaub zum Ritterkreuz verliehen. Das Eichenlaub wurde ihm von Adolf Hitler im ostpreußischen Führerhauptquartier Wolfsschanze übergeben. Er war der 325. Soldat der deutschen Wehrmacht, dem das Eichenlaub verliehen wurde.

Otto Ernst Remer führte im Kampf seine Männer immer voran und war sowohl bei Gleichrangigen wie auch bei seinen Untergebenen außerordentlich beliebt und geachtet.

Ferner war er Träger der Silbernen Nahkampfspange. Remer hatte 48 bestätigte und eingetragene Nahkampftage, wobei als solche all die Kampftage angerechnet wurden, an denen die auszuzeichnenden Kämpfer Gelegenheit fanden, „das Weiße im Auge des Feindes“ zu sehen. Das heißt, es wurde unter Einsatz von Nahkampfwaffen mit dem Gegner Mann gegen Mann gekämpft. Als Nahkampfwaffen wurden unter anderem Dolch, Spaten und Bajonett benutzt. Nach erneuter schwerer Verwundung übernahm Remer Anfang 1944 als Major in Berlin das Wach-Bataillon „Großdeutschland“ (bis September 1944).

20. Juli 1944

Am 20. Juli 1944 war er maßgeblich an der Niederschlagung des Putschversuches gegen Adolf Hitler beteiligt. Nachdem er auf Vermittlung des Reichspropagandaministers und Gauleiters von Berlin, Dr. Joseph Goebbels, persönlich mit Adolf Hitler telefonierte und dessen Stimme erkannt hatte, bekam er vom Führer alle Vollmachten, um den Verschwörungsversuch zu zerschlagen. Wie an der Front handelte er auch hier befehlsmäßig und eidgetreu. Die Verschwörer wurden verhaftet und dem Volksgerichtshof übergeben, manche der Verschwörer nahmen sich vorher selbst das Leben.

Durch Remers energisches und beherztes Eingreifen kam das Unternehmen „Walküre“ schon im Anfangsstadium zum Erliegen. Es wird eingewendet, daß Remer, wenn die Lage eine andere gewesen wäre, die Befehle, die er erhalten hatte, genausogut auch hätte ausführen können. Tatsächlich bewies er jedoch, daß er gerade das, was den Deutschen häufig vorgeworfen wird, nicht war. Er war, zum Leidwesen der sogenannten Opposition gegen den Nationalsozialismus, die wohl davon ausging, es nur mit solchen zu tun zu haben, kein willenloser Befehlsempfänger

Er erkundigte sich aber danach, ob diejenigen, die ihm Befehle erteilten, dazu überhaupt befugt waren. Als er feststellte, daß z. B. Generalfeldmarschall Erwin von Witzleben dazu gar nicht mehr befugt war, reagierte er entsprechend. Am 1. September 1944 wurde Remer Chef der Führer-Begleit-Brigade, wobei er mit dieser Einheit während der Ardennenoffensive kämpfte, der letzten großen deutschen Offensive an der Westfront.

Endkampf

Am 30. Januar 1945 wurde Remer von Adolf Hitler persönlich zum Generalmajor befördert und war damit einer der jüngsten Generäle der Wehrmacht. Danach wurde er mit der Führer-Begleit-Division an der Ostfront eingesetzt. Auch hier war er mit seinen Männern immer dort, wo es sehr harte Kampfhandlungen gab. Mit seinem und seiner Männer tapferen Einsatz befreite er u. a. gemeinsam mit der Führer-Grenadier-Division Lauban (→ Kampf um Lauban).

Sie retteten in den letzten Kriegswochen ungezählten deutschen Frauen und Kindern das Leben, weil die Frontlinie immer wieder erfolgreich gehalten wurde und dadurch viele Bewohner des deutschen Ostens vor den mordenden und vergewaltigenden Bolschewiken in Sicherheit gebracht werden konnten. Die eingekesselte Kampfgruppe „Spremberg“ (sie bestand vorwiegend aus der 10. SS-Panzer-Division „Frundsberg“ unter SS-Gruppenführer und Generalleutnant der Waffen-SS Karl von Fischer-Treuenfeld, der Führer-Begleit-Division unter Generalmajor Otto Ernst Remer und der 344. Infanterie-Division unter Generalmajor Erwin Jollasse) wagte am 21. April 1945 den Ausfall gen Westen, nur Jollasse mußte durch Remer mit der Pistole gezwungen werden, da er nicht weichen und bis zum Heldentod kämpfen wollte. Große Teile der Kampfgruppe blieben im Kessel von Spremberg liegen. In Kausche wurde die Rest-Kampfgruppe erneut eingekesselt. Auch hier konnte die Kampftruppe unter enormen Verlusten aus, bevor sie sich der US-amerikanischen Armee ergab.

Nachkriegszeit

Nach Kriegsende geriet er in US-amerikanische, später in britische Kriegsgefangenschaft, aus der er im Herbst 1947 entlassen wurde. Anschließend wohnte er in Varel, erlernte das Maurerhandwerk und bestand im Herbst 1949 die Gesellenprüfung mit „sehr gut“. Bis Frühjahr 1950 arbeitete er als Maurergeselle.

Remer schloss sich der „Gemeinschaft unabhängiger Deutscher“ unter Fritz Dorls an. Nachdem diese 1949 der Deutschen Rechtspartei beigetreten, nach kurzer Zeit aber wieder ausgeschlossen worden war, war Remer im Oktober 1949 Mitbegründer und später 2. Vorsitzender der Sozialistischen Reichspartei (SRP). Zusammen mit dem Vorsitzenden, Dr. Fritz Dorls (ehemaliger NSDAP-Kreisleiter), und dem zweiten stellvertretenden Vorsitzenden, Gerhard Krüger (ehemaliger SA-Standartenführer), erlebte die SRP einen ungeheuren Aufstieg. Sie zog mit elf Prozent der Stimmen (15 Abgeordneten) in den Niedersächsischen Landtag und mit 7,7 Prozent (acht Abgeordneten) in die Bremer Bürgerschaft ein. Remer war gleichzeitig Führer der Reichsfront, welche die Aktivbewegung der SRP war. Zum Zeitpunkt des Verbotes am 23. Oktober 1952 durch das Bundesverfassungsgericht hatte die SRP fast 20.000 Mitglieder und war in Norddeutschland die Hoffnung aller volks- und reichstreuen Deutschen. Nach dem Verbot zog er sich aus dem politischen Leben zurück.

Weil er die Beteiligten des Attentats auf Hitler bei einer Parteiveranstaltung im Mai 1951 als „Landesverräter“ bezeichnet hatte, wurde er 1952 wegen „übler Nachrede und Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener“ vom Landgericht Braunschweig zu einer dreimonatigen Gefängnisstrafe verurteilt (→ Remer-Prozeß).

Da er nach dem Remer-Prozeß und dem SRP-Verbot 1952 in der Bundesrepublik Deutschland (BRD) verfolgt wurde, ging er ins Ausland und hielt sich in Syrien und Ägypten auf. Er war dabei zeitweise als Militärberater von Gamal Abdel Nasser tätig. 1954 kehrte er in die Bundesrepublik zurück. Ab November 1954 war er bei einer Elektrofirma in Wilhelmshaven als Angestellter und Vertreter tätig. Im Sommer 1955 wurde er selbständiger Handelsvertreter für landwirtschaftliche Maschinen und PKW-Anhänger. 1962 folgte abermals ein Orientaufenthalt. 1963 wurde er nach der Einreise in die BRD festgenommen. Beruflich ging er einer kaufmännischen Tätigkeit im Inland und im Orient nach. Während seiner Aufenthalte im Nahen Osten entstand auch eine Freundschaft zum Großmufti von Jerusalem Amin al-Husseini. 1971 wirkte Remer bei dem Dokudrama „Operation Walküre“ des Regisseurs Franz Peter Wirth mit. 1982 ließ er sich in Kaufbeuren nieder, später lebte er in Bad Kissingen.

1983 gründete er die Organisation „Die Deutsche Freiheitsbewegung – Der Bismarck-Deutsche“, deren Vorsitzender er bis 1989 blieb. Gemeinsam mit Lisbeth Grolitsch gründete er ebenfalls 1983 den Freundeskreis Ulrich von Hutten und veröffentlichte zahlreiche Artikel in dessen Organ „Huttenbriefe“. Remer war ein beliebter Redner bei volkstreuen Jugendgruppen, nationalen Parteien und Soldatenverbänden. 1991 brachte er die Remer-Depesche heraus, deren Erscheinen er 1994 einstellen mußte.

In der ersten Ausgabe der „Remer-Depesche“ appellierte Remer u. a.:

„Liebe deutsche Landsleute ... Jede Lüge ist heute erlaubt, die Wahrheit hingegen bleibt weitestgehend untersagt. ... Als ehemaliger Frontsoldat und Divisionskommandeur sehe ich mich, trotz meines hohen Alters und meines angeschlagenen Gesundheitszustandes, gezwungen, mich noch einmal für diesen Krieg wider die Vernichtung unserer Volksseele einberufen zu lassen. Ich kenne die Grauen eines Krieges. Ich habe die Qualen des größten militärischen Überlebenskampfes unseres Volkes in seiner Geschichte hautnah erlebt und erlitten. Aber alle Folgen dieser Kriegsdrangsal verblassen vor den Auswirkungen der nach 1945 eingesetzten Greuelpropaganda. ... Seither verlieren wir unsere Seele. Und mit dem Verlust unserer Seele werden wir das Land unserer Väter verlieren. Für immer! Ich werde mich, vielleicht wird dies mein letzter Kampf sein, in die Reihen der tapferen revisionistischen Frontkämpfer einreihen und in dieser alles entscheidenden Schlacht noch einmal meinen Mann stehen.“

1992 wurde er wegen sogenannter „Volksverhetzung“ von der politischen Justiz zu 22 Monaten Haft verurteilt.

Im Exil

Otto Ernst Remer 1992

Da aufgrund seines angeschlagenen Gesundheitszustandes die verhängte Haft gleichzeitig sein Todesurteil bedeutet hätte, sah er sich gezwungen, nach Spanien ins Exil zu gehen. 1996 lehnte die spanische Justiz den Auslieferungsantrag mit Verweis auf in Spanien geltende Meinungsfreiheit ab.

Tod

Am 4. Oktober 1997 verstarb Generalmajor a. D. Otto Ernst Remer im spanischen Exil, wo er auch bestattet wurde.

Familie

Aus seiner 1938 geschlossenen Ehe[2] sind zwei Söhne und eine Tochter hervorgegangen. Seine zweite Frau Anneliese Remer (geborene Heipke) heiratete Otto Ernst Remer 1968 in Freden (Leine). Die Familien Remer und Heipke waren bereits seit 1949 freundschaftlich verbunden gewesen.

Auszeichnungen und Ehrungen (Auszug)

Auszeichnungen

Broschüre zum 20. Juli 1944 (1951)
Interview mit Generalmajor Otto Ernst Remer

Ehrungen

  • Ehrenbürgerschaft der Stadt Neubrandenburg am 13. August 1944

Veröffentlichungen

  • 20. Juli 1944, Verlag Deutsche Opposition, Hamburg 1951 (PDF-Datei | PDF-Datei)
  • Verschwörung und Verrat um Hitler – Urteil des Frontsoldaten, Verlag K. W. Schütz, Preußisch Oldendorf 1981 [5. Auflage 1993] (PDF-Datei | Netzbuch)[3]
  • Kriegshetze gegen Deutschland – Lüge und Wahrheit über die Ursachen beider Weltkriege, Remer-Heipke, Bad Kissingen 1989 (PDF-Datei)

Siehe auch

Verweise

Achtung 2.png Bitte beachten Sie zu den aufgeführten Verweisen auch diesen Warnhinweis!


Filmbeiträge

Fußnoten