Nachrüstung der Wehrmacht

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Unter der Nachrüstung der Wehrmacht versteht man den Umbau von der nahezu wehrlosen Reichswehr zu einer wehrfähigen und schlagkräftigen Armee, also der Wiederherstellung der Wehrfähigkeit Deutschlands. Mit der Gründung der Luftwaffe (1. Mai 1935), dem Inkrafttreten des Gesetzes über den Aufbau der Wehrmacht (15. März 1935) und der Gründung der Kriegsmarine (1. Juni 1935) wurde aus der Reichswehr die Wehrmacht.

Die Neustrukturierung des deutschen Heeres wurde notwendig, da die Reichswehr nicht in der Lage war, das Deutsche Reich zu schützen. Dennoch spielte die Nachrüstung nicht die Rolle, die ihr in der offiziellen Geschichtsschreibung zugeschrieben wird. Erst mit der Besetzung der Resttschechei am 15. März 1939 und der Erbeutung von zahlreichen Panzern, Minenwerfern, Flugzeugen und Geschützen fand eine größere Aufrüstung seitens des Deutschen Reiches statt.

Vorgeschichte

Entwicklung der Reichswehr

Pfeil 2 siehe auch.pngSiehe auch: Versailler Diktat – Militärische Bestimmungen

Durch das Versailler Diktat wurden der deutschen Armee weitgehende Beschränkungen auferlegt. Die allgemeine Wehrpflicht wurde verboten. Dem Heer durften ausschließlich 100.000 Mann und der Marine 15.000 Mann dienen. Dem Heer wurde eine Unterhaltung einer Luft- und Panzerwaffe verboten sowie durch eine Begrenzung der Waffenvorräte (102.000 Gewehre mit 40,8 Millionen Gewehrpatronen) weiter geschwächt. Auch der Marine wurden solche Einschränkungen auferlegt, indem sie sechs Panzerkreuzer, sechs leichte Kreuzer und zwölf Torpedoboote unterhalten durfte. Durch die Entmilitarisierung des Rheinlandes lag nicht einmal das gesamte Hoheitsgebiet der Weimarer Republik unter dem Schutz der Reichswehr. Auch die Grenzen durften nicht gesichert werden.

Mit dem Wehrgesetz vom 23. März 1921 wurden die alliierten Forderungen weitestgehend umgesetzt.[1] Bis zum Jahre 1927 wurde die Einhaltung durch eine Interalliierte Militär-Kontrollkommission (IMKK) überprüft. Trotz der massiven Überwachung wurden geheime Maßnahmen der Führung unternommen, um die Beschränkungen zu umgehen. So wurden mit dem Abschluß des Rapallo Vertrages illegale Absprachen mit der Sowjetunion vereinbart. Die Reichswehr hatte dadurch die Möglichkeit, unerlaubte Waffentests mit Artillerie, Flugzeugen und Panzern in der Sowjetunion durchzuführen. Die Reichswehr und die Rote Armee arbeiteten in den 1920er Jahren eng zusammen.[2]

Der Rüstungsstand 1933 in Europa

Im I. Teil (Artikel 8) des Versailler Vertrages wurde festgelegt, „daß es die Aufrechterhaltung des Friedens nötig macht, die nationalen Rüstungen auf das Mindestmaß herabzusetzen, das mit der nationalen Sicherheit vereinbar ist.“ Die Entmilitarisierung des Deutschen Reiches sollte „die Einleitung einer allgemeinen Rüstungsbeschränkung aller Nationen“ bedeuten. Das Deutsche Reich sollte also zuerst abrüsten, so daß danach die Siegermächte des Ersten Weltkrieges folgen konnten. Wie die nachfolgenden Zahlen beweisen, dachten die Alliierten nie daran, abzurüsten, im Gegenteil.

Die nachfolgende Tabelle verdeutlicht diesen Tatbestand und stellt die aktiven Mannschaftsstärken und die Reserven einiger europäischer Armeen in Relation.[3]

Staat Aktive Soldaten Reserve
Sowjetunion 855.000 unbekannt
Frankreich 655.000 4.500.000
Polen 298.000 3.200.000
Tschechoslowakei 140.000 1.300.000
Deutsches Reich 113.523 keine
Belgien 66.000 600.000
Litauen 32.000 150.000

Die nachfolgende Tabelle stellt die Anzahl der Militärflugzeuge einiger europäischer Luftwaffen in Relation.[4]

Staat Militärische Flugzeuge
Frankreich 3.000
England 1.800
Sowjetunion 1.700
Tschechoslowakei 700
Polen 700
Belgien 350
Deutsches Reich 70

Die Lage des deutschen Militärs 1933/34

Pfeil 2 siehe auch.pngSiehe auch: Aufrüstung Kontra Arbeitsbeschaffung

In den ersten beiden Jahren seit der Nationalsozialistischen Revolution gab es so gut wie keine Nachrüstung bzw. auch nur Ansätze auf eine größere Bemühung seitens der Reichsregierung zum Aufbau einer hochgerüsteten Armee. Dies beweisen gleich zwei Umstände. 113.523 Soldaten gibt das Statistische Jahrbuch des Deutschen Reiches für das Jahr 1933 an.[5] Im Jahre 1934 steigerte sich die Anzahl von 113.523 Soldaten auf 117.218 Soldaten.[6] Eine drastische Erhöhung von aktiven Soldaten läßt sich also nicht feststellen. Zudem spielten die Ausgaben für Rüstung und Wehrmacht bis 1935 eine geringe Rolle (nur etwa 4 % des Volkseinkommens).[7] Weder die nicht vorhandene Aufstockung des Soldatenkontigents noch eine Erhöhung der Ausgaben für die Rüstung sprechen für eine großangelegte Rüstungsoffensive.

Abrüstungskonferenzen/Abrüstungsvorschläge bis 1935

Im März 1933 unterbreitete die britische Regierung in der Genfer Abrüstungskonferenz der Reichsregierung den Vorschlag, das Landheer auf 200.000 Mann aufzustocken. Der Reichskanzler Adolf Hitler war nicht abgeneigt, sondern erklärte am 17. März 1933 vor dem Reichstag:

„Deutschland ist ferner ohne weiteres bereit, auf Angriffswaffen überhaupt Verzicht zu leisten, wenn innerhalb eines bestimmten Zeitraumes die gerüsteten Nationen diese Angriffswaffen vernichten und durch eine internationale Konvention ihre Anwendung verboten wird.“[8]

Dieser Erklärung wurde auch mit den Stimmen der SPD im Reichstag zugestimmt. Durch Frankreichs ablehnende Haltung wurde die Abrüstungskonferenz verschoben. Nachdem Italien den Vorschlag unterbreitet hatte, einen Viererpakt zu beschließen, um über Abrüstung und Revision des Versailler Diktates unter sich – und nicht wie bisher über den Völkerbund – zu beraten, und dieser zwar unterschrieben, aber nicht mehr ratifiziert sowie ein darauffolgendes englisches Angebot, welches für die Reichsregierung unannehmbar war, abgelehnt worden war, trat das Dritte Reich am 19. Oktober 1933 aus dem Völkerbund aus. Bereits fünf Tage zuvor hatte die deutsche Delegation die Genfer Abrüstungskonferenz aufgrund der Erfolglosigkeit, der fehlenden Gleichberechtigung und der offensichtlichen Diskriminierung sowie Hetze, die dort gegen das Deutsche Reich betrieben wurde, verlassen.

Am 18. Dezember 1933 versuchte das Dritte Reich wiederholt, eine Lösung zu finden und leitete eine weitere Konferenz ein. 300.000 Mann sollte das deutsche Landheer nun groß sein. Aber auch diese Forderung lehnte die französische Regierung ab. Auch englische Bemühungen scheiterten am Widerstand Frankreichs. Am 17. April 1934 scheiterte die Konferenz endgültig, da eine französische Note bekräftigte, einer deutschen Wiederbewaffnung nicht zuzustimmen. Das Scheitern der Abrüstungskonferenz hatte zur Folge, daß in den VSA sofort die Flotte um 360.000 BRT vergrößert wurde, England 42 neue Luftgeschwader aufbaute und in Polen die Wehrdienstpflicht wiedereingeführt und in der Tschechoslowakei die Wehrdienstpflicht auf zwei Jahre erhöht wurde.

Am 14. Februar 1935 schlug Hitler vor, die Verhandlungen über Sicherheits- und Rüstungsfragen fortzusetzen. Die englische Regierung antwortete am 1. März 1935 mit einem weiteren Aufrüstungsprogramm und die französische Regierung reagierte am 6. März 1935 mit der Erhöhung der Wehrpflicht von ein auf zwei Jahre. Dies war in Deutschland am 16. März 1935 Anlaß zur Einführung der allgemeinen Wehrpflicht mit einjähriger Dienstzeit.

Aufbau der Wehrmacht

Pfeil 2 siehe auch.pngSiehe auch: Wehrmacht

Durch das Gesetz über den Aufbau der Wehrmacht vom 16. März 1935 wurde die Grundlage für einen Wiederaufbau eines Volksheeres festgelegt, um die Reichsgrenzen im Notfall wehren und schützen zu können. Durch § 2 des Gesetzes wurden 36 Heeresdivisionen aufgestellt. Durch das Wehrgesetz vom 21. Mai 1935 wurden die allgemeine Wehrpflicht eingeführt und verschiedene andere Vorschriften genau definiert. [9]

Aus eigener Initiative heraus gelang es, mit England eine Übereinkunft über ein Flottenabkommen zu erzielen. Am 18. Juni 1935 wurde das deutsch-britische Flottenabkommen unterzeichnet. Darin wurde die Höchststärke der deutschen Flotte mit 35 % der englischen Flotte festgelegt. Spätestens zu diesem Zeitpunkt wurde der Vorwurf, Deutschland habe durch die Aufrüstung das Versailler Diktat gebrochen, gegenstandslos. Außerdem legte sich die deutsche Flotte selbst eine Grenze fest, wodurch ein Wettrüsten verhindert wurde.[10]

Am 7. März 1936 konnte die Wehrmacht wieder das gesamte Hoheitsgebiet des Dritten Reiches schützen. Grund war der feierliche Einmarsch von drei Bataillonen in die vormals „entmilitarisierte Zone“ des Rheinlands, um die Wehrlosigkeit Deutschlands zu beseitigen.

Rüstung der Wehrmacht bis zum Zweiten Weltkrieg

Heer

Pfeil 2 siehe auch.pngSiehe auch: Heer

Noch im Frühjahr des Jahres 1936 erhöhte der Generalstab des Heeres die Anzahl der Friedensdivisionen von 36 auf 40, darunter 36 Infanteriedivisionen, drei Panzerdivisionen (1. PD, 2. PD und 3. PD) und eine Gebirgsjägerdivision plus eine Kavalleriebrigade. Als Friedenspersonal waren 793.410 Soldaten vorgesehen.

Die Planungen für den Aufbau der Wehrmacht aus dem Jahre 1936 liefen bis zum Jahre 1941. Im Gegensatz zu England, Frankreich oder Polen wurde das Friedensheer in Deutschland nicht wesentlich erhöht. Dafür wurde im Dritten Reich die Reserve ausgebaut, weil die Wehrmacht im Jahre 1936 nur auf einen einzigen ausgebildeten Jahrgang oder nur auf Polizeiverbände zurückgreifen konnte. Pro Jahr rechnete das Oberkommando der Wehrmacht mit einem Zuwachs der Reserve um bis zu acht Reservedivisionen.

Luftwaffe

Pfeil 2 siehe auch.pngSiehe auch: Luftwaffe

Im Jahre 1933 waren die Militärflugzeuge der späteren westlichen Alliierten um das 112fache der deutschen Luftwaffe überlegen, wobei die deutschen Maschinen fast ausschließlich aus Schulflugzeugen oder Prototypen bestanden. Zunächst bot Hitler den Westmächten in den Genfer Abrüstungsverhandlungen die Vernichtung aller Luftstreitkräfte an. Dies wurde jedoch abgelehnt. Weitere Vorschläge von Hitler bis Ende des Jahres 1934 zur Begrenzung aller Luftwaffen sowie bezüglich des gänzlichen Verzichts aller Bomber wurden von den Westmächten abgelehnt.

Die Westmächte rüsteten 1933 trotz Verhandlungen mit Hitler in Genf weiter auf. Die ersten Militärflugzeuge der deutschen Luftwaffe verließen zum Jahreswechsel 1933/34 die Produktionsanlagen. In Deutschland gab es zu dieser Zeit weder Fliegerhorste noch Geschwader. Obwohl das Deutsche Reich in der Lage war, viermotorige Langstreckenbomber zu bauen, verzichtete die Reichsregierung darauf. Nach zahlreichen (gescheiterten) Verhandlungen und unzähligen Aufrüstungsprogrammen aller Staaten entwickelte das Deutsche Reich im Juli 1934 ein erstes Flugzeugbauprogramm.

Im Jahre 1935 verstärkten die Westmächte nochmals den Ausbau ihrer Luftwaffen. Anfang des Jahres 1935 besaß die deutsche Luftwaffe insgesamt 670 Frontflugzeuge. Außerdem war die Luftwaffe nun von Heer und Kriegsmarine als dritter Verband in der Wehrmacht getrennt. Auf die Luftwaffe war nun das Hauptaugenmerk zur Sicherheit der deutschen Nation gerichtet, und der Ausbau wurde während des Jahres 1936 weiter vorangetrieben. Die Luftwaffe schloß im Jahre 1936 zu den Nachbarländern auf. Trotz anscheinend hoher Produktionszahlen (5.000 Flugzeuge aller Typen) blieb die Menge der neugebauten Maschinen für den Fronteinsatz dennoch gering.

Im Laufe des Jahres 1937 gelang es der Luftwaffe, zahlenmäßig alle anderen Staaten zu übertrumpfen, bis auf die Sowjetunion. Doch zur Verteidigung gegen die Alliierten insgesamt reichte das lange nicht. Die weiteren Pläne zur Aufstellung der Luftwaffe waren bis zum Jahre 1945 ausgerichtet. 1938 wurde das konzentrierte Flugzeugmuster-Programm erlassen. Das Ziel waren 20.000 Militärflugzeuge.

Bei Kriegsbeginn kam die Wehrmacht auf 4.033 Frontflugzeuge. England, Frankreich und Polen war man einzeln zwar überlegen, aber den drei Gegnern zusammen war die deutsche Luftwaffe unterlegen. Die Sowjetunion kam im September 1939 auf 5.000 Frontflugzeuge.

Kriegsmarine

Pfeil 2 siehe auch.pngSiehe auch: Kriegsmarine

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Was die Kriegsmarine anbetrifft, so ist sie selbstverständlich im Herbst 1939 noch keinesfalls für den großen Kampf mit England hinreichend gerüstet. Sie hat zwar seit der kurzen Zeit 1935 eine gut ausgebildete, zweckmäßig ausgebildete U-Boot-Waffe geschaffen, von der z. Z. 26 Boote atlantikfähig sind, die aber trotzdem noch viel zu schwach ist, um ihrerseits kriegsentscheidend zu wirken. Die Überwasserstreitkräfte sind aber noch so gering an Zahl und Stärke gegenüber der englischen Flotte, daß sie – vollen Einsatz vorausgesetzt – nur zeigen können, daß sie mit Anstand sterben verstehen.

Admiral Raeder, Lagebeurteilung, 3. September 1939


Im Deutsch-Britischen Flottenabkommen vom 18. Juni 1935 wurde das Verhältnis bei der Gesamtverdrängung von 35:100 zur britischen Flotte und bei den U-Booten von 45:100 festgelegt. Nach Abschluß des Vertrages erarbeitete die Marineleitung einen Entwurf für einen Schiffbauersatzplan. Das neue Bauprogramm war bis 1946 vorgesehen und sollte eine Gesamttonnage von 420.000 Tonnen haben.

Admiral Raeder richtete im Oktober 1938 einen Planungsausschuß ein. Dieser empfahl, eine offene Seeschlacht mit der Royal Navy in jedem Falle zu vermeiden. Das Ergebnis dieser Utersuchung erfuhr Hitler im November 1938. Er forderte daraufhin einen schnelleren und noch stärkeren Schlachtschiffsbau. Die Marineleitung legte Hitler im Winter 1938 den sogenannten Z-Plan vor. Bis 1945 sollte eine deutsche Flotte entstehen, die eine Tonnage von 1.654.395 Tonnen aufwies.

Dem Deutschen Reich fehlte es allerdings an Werften, Stahl und Geld, um den Z-Plan in die Tat umzusetzen. Anfang 1939 lag die Kriegsmarine bei einer Tonnage von 200.311 Tonnen. An Seestreitkräften waren bei Kriegsausbruch 1939 vorhanden:[11]

Schiffstyp Deutsches Reich England Frankreich Vereinigte Staaten (VSA)
Schlachtschiffe 2 15 7 15
Flugzeugträger 6 1 5
Panzerschiffe 3
Schwere Kreuzer 2 15 7 18
Leichte Kreuzer 6 49 12 18
Zerstörer 21 183 58 214
U-Boote 57 57 78 95

Die Kriegsmarine lag trotz der Nachrüstung nach Anzahl und Tonnage weltweit nur auf dem siebten Platz. Großbritanniens Flotte hatte eine Gesamttonnage von 1.370.927 Tonnen und stand daher unangefochten an der Spitze. Die Marine der VSA folgte mit 92,2 % der britischen Tonnage auf Platz zwei. Die deutsche Kriegsmarine erreichte eine Gesamttonnage von 240.315 Tonnen, was 17,5 % der britischen Tonnage entsprach. Nach dem Flottenvertrag von 1935 waren der deutschen Flotte 35 % der britischen Tonnage erlaubt.

Rüstungsausgaben

Trotz der angeblich – vom BRD-System behaupteten – „massiven Aufrüstung“ besteht in der offiziellen Geschichtsschreibung keine Einigkeit über die getätigten Rüstungsausgaben. Dazu blieben viele Historiker bei ihrer Analyse eine Erklärung schuldig, wie die Zahlen errechnet wurden. Zudem rechneten vor allem Historiker aus der DDR zivile Bauprojekte, wie z. B. den Bau der Reichsautobahn, in den Militärhaushalt mit ein. So ermittelte beispielsweise der DDR-Historiker Jürgen Kuczynski 75,50 Mrd. Reichsmark Gesamtrüstungsausgaben in den Jahren 1933 bis 1938. Der ehemalige Reichswirtschaftsminister Hjalmar Schacht gibt indessen die Hälfte dessen an – nämlich insgesamt 34,25 Mrd. RM. Schacht selbst bestreitet, daß Gelder aus den Mefo-Wechseln in die Rüstung geflossen sind. Dagegen kommt das Statistische Handbuch auf etwa 40 Mrd. RM, wobei die Mefo-Wechsel mit berücksichtigt wurden. Letztendlich spielten Aufwendungen für die Rüstung in den Jahren 1933–1935 eine nur geringe, 1936/37 etwa eine normale und erst 1938/39 eine größere Rolle.

Jahreszahl Hjalmar Schacht Statistisches Handbuch
1933 0,00 Mrd. RM 1,90 Mrd. RM
1934 2,25 Mrd. RM 1,90 Mrd. RM
1935 5,00 Mrd. RM 4,00 Mrd. RM
1936 7,00 Mrd. RM 5,80 Mrd. RM
1937 9,00 Mrd. RM 8,20 Mrd. RM
1938 11,00 Mrd. RM 18,40 Mrd. RM
Insgesamt 34,25 Mrd. RM 40,2 Mrd. RM

Zitate

  • „Deutschland, eines der zivilisiertesten Länder Europas, abgerüstet inmitten bis an die Zähne bewaffneter Nationen: Niemals hat die Geschichte einen barbarischeren Zustand gekannt.“ — Britische Zeitung „Observer“ im Jahr 1923[12]
  • „Die Signatarmächte des Versailler Vertrages versprachen den Deutschen feierlich, man würde abrüsten, wenn Deutschland mit der Abrüstung voran gehe. Vierzehn Jahre hat Deutschland nun auf die Einhaltung dieses Versprechens gewartet.“Lloyd George im Jahr 1934 [13]
  • „Eine mittlere Granate kostet 3.500 Mark. Ein kleines Eigenheim für eine Arbeiterfamilie kostet auch 3.500 Mark. Wenn ich aufrüste, brauche ich mindestens 10 Millionen Granaten. Sie werden dann in den Arsenalen liegen und niemand wird mir dafür dankbar sein. Wenn ich aber 10 Millionen Arbeiterwohnungen bauen lasse, werde ich mir den Dank des Großteils meines Volkes sichern. Wie sollte ich da nicht wünschen, dass die anderen abrüsten, um mir die Aufrüstung zu ersparen? Aber inmitten eines bis an die Zähne bewaffnetes Europa kann Deutschland nicht unbewaffnet bleiben.“Adolf Hitler im Jahr 1935 [14]
  • „Als wir im Jahre 1935 36 Divisionen aufstellten, da besaßen Frankreich, Polen und die Tschechoslowakei 90 Friedensdivisionen und 190 im Kriege. Wir hatten kaum schwere Artillerie und die Panzerwaffe war erst in den primitivsten Anfängen [...] Die wirkliche Aufrüstung wurde erst nach Kriegsbeginn durchgeführt. Wir traten in diesen Weltkrieg mit etwa 75 Divisionen. 60 % der gesamten wehrkräftigen Bevölkerung waren unausgebildet, das Friedensheer war etwa 400.000 Mann stark gegenüber fast 800.000 Mann im Jahre 1914. Die Vorräte an Munition und Bomben waren geradezu lächerlich. Für 10 bis 15 Kampftage hatten wir Munition...“ — General Alfred Jodl im Jahr 1946 [15]

Siehe auch

Literatur

  • Helmut Schröcke: Kriegsursachen/Kriegsschuld, Verlag für ganzheitliche Forschung, Uhlenhof, 2. Auflage 2000, ISBN 3-932878-08-6
  • H. R. Berndorff: Sie rüsten! (1931) (PDF-Datei)

Fußnoten

  1. Wehrgesetz vom 23. März 1921documentarchiv.de
  2. Helm Seidel: Reichswehr und Rote Armeeifz-muenchen, 1953
  3. Gerd Schultze-Rhonhof: 1939 – Der Krieg, der viele Väter hatte, OLZOG-Verlag, München 2006, S. 229-230, ISBN 3-7892-8188-3
  4. Die Aufrüstung in Europa und USA 1918–1939vorkriegsgeschichte.de
  5. Statistisches Jahrbuch, 1938, S. 29
  6. Statistisches Jahrbuch, 1934, S. 549
  7. Helmut Schröcke: Kriegsursachen/Kriegsschuld, Verlag für ganzheitliche Forschung, Uhlenhof, 2. Auflage 2000, S. 121, ISBN 3-932878-08-6
  8. Helmut Schröcke: Kriegsursachen/Kriegsschuld, Verlag für ganzheitliche Forschung, Uhlenhof, 2. Auflage 2000, S. 74, ISBN 3-932878-08-6
  9. Wehrgesetz vom 21. Mai 1935verfassungen.de
  10. 96-book.png HTML Paul Blankenburg / Max Dreyer: Nationalsozialistische Wirtschaftspolitik und seine Grundlagen, Deutscher Verlag für Politik und Wirtschaft, Berlin, 2. Auflage 1936, S. 206-208
  11. Helmut Schröcke: Kriegsursachen/Kriegsschuld, Verlag für ganzheitliche Forschung, Uhlenhof, 2. Auflage 2000, S. 119, ISBN 3-932878-08-6
  12. Zeitgeschichtliche Aufdeckungen von Henning, S. 51
  13. 29. November 1934 in einer Unterhausrede, zitiert in Helmut Schröcke Kriegsursachen/Kriegsschuld, S. 75
  14. O. Abetz, Köln 1951
  15. 4. Juni 1946 vor dem IMT Nürnberg, zitiert in U. Walendy 1965, S. 235)