Böhme, Erich (1863)

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Ritter des Ordens „Pour le Mérite“ Oberstleutnant Erich Böhme als Kommandeur des Infanterie-Regiment „Graf Schwerin“ (3. Pommersches) Nr. 14

Karl Friedrich Christoph Erich Böhme (Lebensrune.png 20. Juli 1863 in Sambleben; Todesrune.png 26. November 1943 in Berlin) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, des Deutschen Heeres, der Freikorps, der Reichswehr, der SA und der Wehrmacht, zuletzt SA-Brigadeführer und Charakter-Generalleutnant der Wehrmacht.

Werdegang

Erich Böhme als Oberst der Osmanischen Armee mit Offizier-Fez und Enveriye-Dolch
Erich Böhme, Pour le Mérite.jpg

Der Pastorensohn mit vier Geschwistern Erich Böhme trat am 26. September 1882 als Fahnenjunker in das Infanterie-Regiment „Prinz Carl“ (4. Großherzoglich Hessisches) Nr. 118 der Preußischen Armee ein und wurde dort am 16. September 1885 zum Sekondeleutnant ernannt. Wegen eines Ehrenhandels mußte Böhme jedoch am 18. Dezember 1885 seinen Abschied nehmen und studierte anschließend.

Am 1. April 1893 wurde er im Füsilier-Regiment „von Steinmetz“ (Westpreußisches) Nr. 37 wieder angestellt. Im weiteren Verlauf seiner Militärkarriere wurde er am 16. Juni 1898 beim Infanterie-Regiment von Alvensleben (6. Brandenburgisches) Nr. 52 zum Premierleutnant befördert, besuchte als solcher die Preußische Kriegsakademie, wurde am 18. April 1903 zum Hauptmann befördert und als solcher Chef der 10. Kompanie im 4. Westpreußischen Infanterie-Regiment Nr. 140 sowie Chef der 5. Kompanie im 1. Ostasiatischen Infanterie-Regiment (Ostasiatische Besatzungs-Brigade). Ab dem 22. März 1913 war Böhme als Major in der Eisenbahn-Abteilung des Großen Generalstabes.

Erster Weltkrieg

Während des Ersten Weltkrieges war Böhme zunächst Bahnbeauftragter der 6. Armee. Am 9. Januar 1916 wurde er dann Kommandeur des Infanterie-Regiments „Graf Schwerin“ (3. Pommersches) Nr. 14, das zu diesem Zeitpunkt vor Reims an der Westfront lag. Ende April 1916 wurde sein Regiment verlegt und war dann fast ein Jahr vor Verdun im Einsatz. Hier konnte es sich im Juli und August bei der Verteidigung des Zwischenwerks Thiaumont besonders bewähren. Für seine Leistungen während dieser Kämpfe wurde Böhme Mitte November 1916 mit dem Ritterkreuz des Königlichen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern ausgezeichnet. Während eines mehrwöchigen Krankheitsurlaubs erfolgte am 22. März 1917 Böhmes Beförderung zum Oberstleutnant. Im September 1917 wurde er dann von seinem Kommando entbunden und in die Türkei entsandt. Dort wurde er zum osmanischen Oberst ernannt und mit dem Kommando über die in Palästina befindliche 24. Division betraut. In der Zweiten Jordan-Schlacht vom 1. bis zum 5. Mai 1918 konnte Böhmes Division eine überlegene australische Kavalleriedivision schlagen, die dabei ihre gesamte Artillerie verlor, und das von englischen Streitkräften eingeschlossene VIII. osmanische Armeekorps entsetzen. Dafür wurde Böhme am 7. Mai 1918 die höchste preußische Tapferkeitsauszeichnung, der Orden Pour le Mérite, verliehen.[1]

Nach dem Zusammenbruch des Osmanischen Reiches kam Böhme als Brigadekommandeur zur Heeresgruppe von Generalfeldmarschall von Mackensen nach Rumänien und fungierte hier kurzzeitig auch als Führer der 303. Division.

Nachkriegszeit

Nach Kriegsende war Böhme im Grenzschutz Ost und bei der Heeres-Friedenskommission (Verbindungsstelle Berlin) sowie als Linienkommandant[2] in Breslau tätig. Er wurde in die Reichswehr übernommen, erhielt am 16. Juni 1920 den Charakter als Oberst und gehörte zur Hauptkommission für die Neubearbeitung der Ausbildungsvorschrift der Infanterie. Mit dem Charakter als Generalmajor wurde Böhme schließlich am 31. Dezember 1923 zur Disposition gestellt.

In der Zeit der Weimarer Republik war er führend im Bund der Asienkämpfer tätig, für dessen Jahrbücher er verschiedene Abhandlungen verfaßte.

Drittes Reich

Böhme war Mitglied der SA, in der er am 20. Juli 1943 den Rang eines SA-Brigadeführers erreichte. Außerdem bekam Böhme am 27. August 1939, dem sogenannten Tannenbergtag, von Adolf Hitler den Charakter als Generalleutnant verliehen.

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten

  1. Reichsarchiv (Hrsg.): „Yildirim“ Deutsche Streiter auf heiligem Boden. Schlachten des Weltkriegs Band 4, Druck und Verlag Gerhard Stalling, Oldenburg/Berlin 1925, S. 166
  2. Linienkommissionen waren militärische Eisenbahnlinienkommissionen im Deutschen Kaiserreich. Ab 1907 hießen sie Linienkommandanturen. Ihnen oblag die Regelung der Militärtransporte im Frieden und im Kriege. Sie waren Organe der Eisenbahnabteilung des Großen Generalstabs.