Berlin, Wilhelm

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Wilhelm Berlin

Wilhelm Otto Julius Berlin (Lebensrune.png 28. April 1889 in Köln; Todesrune.png 15. September 1987 in Hamburg)[1] war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, des Deutschen Heeres, der Freikorps, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt General der Artillerie und Ritterkreuzträger im Zweiten Weltkrieg. Am 8. Mai 1945 geriet Berlin in VS-amerikanische Kriegsgefangenschaft, aus der er am 3. Juli 1947 wieder entlassen wurde.

Werdegang

Von links: Dr. Fritz Polack, Günther Hoffmann-Schoenborn und Generalmajor Wilhelm Berlin beim Artillerie-Lehr-Regiment 1 in Jüterbog, 1941
„Wilhelm Berlin trat am 13. März 1909 als Fähnrich in die Kaiserliche Armee ein. Er kam dabei zum Badisches Fußartillerie-Regiment Nr. 14. In diesem wurde er nach dem Besuch der Kriegsschule am 27. Januar 1910 zum Leutnant befördert. 19. Juni 1908 datiert. Im Ersten Weltkrieg wurde er bei den verschiedensten Einheiten und Stäben eingesetzt. Am 25. Februar 1915 wurde er zum Oberleutnant befördert. Am 18. August 1917 wurde er zum Hauptmann befördert. Im Ersten Weltkrieg wurde er neben dem Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern und beiden Eisernen Kreuzen noch mit einigen anderen Orden ausgezeichnet. Nach dem Krieg wurde er in das Reichsheer übernommen. Dabei kam er dann im Übergangsheer zum Reichswehr-Artillerie-Regiment 13. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr kam er dadurch zum 5. Artillerie-Regiment. Dort wurde er anfangs die ersten Jahre beim Regimentsstab in Fulda eingesetzt. Am 1. Oktober 1923 wurde er zum Chef der 2. (Preuß.) Batterie vom 5. Artillerie-Regiment in Fulda ernannt. Im Frühjahr 1926 wurde er in den Stab der I. Abteilung vom 5. Artillerie-Regiment in Fulda versetzt. Ab dem 1. April 1929 gehörte er dann zur 1. Batterie vom 5. Artillerie-Regiment, die Funktion dabei ist etwas unklar. Am 1. Oktober 1930 wurde er dann in das Reichswehrministerium nach Berlin versetzt. Dort wurde er in der Inspektion der Artillerie (In 4) eingesetzt. Dort wurde er er dann die nächsten Jahre eingesetzt und zum 1. November 1930 zum Major befördert. Er wurde dort auch am 1. Mai 1934 zum Oberstleutnant befördert. Bei der Erweiterung der Reichswehr wurde er am 1. Oktober 1934 zum Kommandeur der III. Abteilung vom Artillerie-Regiment Jüterbog ernannt. Dadurch wurde er bei der Enttarnung der Verbände am 15. Oktober 1935 automatisch zum Kommandeur der III. Abteilung vom Artillerie-Lehr-Regiment ernannt. Am 1. April 1936 wurde er unter gleichzeitiger Beförderung zum Oberst in das Kommando der Panzertruppen versetzt. Dort wurde er jetzt als Höherer Artillerieoffizier eingesetzt. Am 12. Oktober 1937 wurde er zum Kommandeur vom Artillerie-Regiment 33 ernannt. Mit dem Regiment bezog er bei Beginn des 2. Weltkrieges Stellungen im Westen. Ende September 1939 gab er sein Kommando ab. Er wurde jetzt zum neuen Artillerie-Kommandeur 101 (Arko 101) ernannt. Am 1. März 1940 wurde er zum Generalmajor befördert. Diesen Stab führte er dann erstmals beim Westfeldzug in den Einsatz. Bereits jetzt wurden ihm beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen verliehen. Zum Ende des Frühjahrs gab er sein Kommando für einige Wochen ab, übernahm es danach aber wieder. Im Herbst 1940 gab er sein Kommando endgültig ab. Er wurde dafür zum Kommandeur der Artillerieschule II in Jüterbog ernannt. Am 1. März 1942 wurde er zum Generalleutnant befördert. Anfang April 1943 gab er sein Kommando ab. Am 1. Mai 1943 wurde er zum Kommandeur der 58. Infanterie-Division ernannt. Anfang Juni 1943 gab er dieses Kommando wieder ab. Er wurde dafür Mitte Juni 1943 zum Kommandeur der 227. Infanterie-Division ernannt. Am 12. Februar 1944 wurde er namentlich im Wehrmachtsbericht genannt: ‚Im Nordabschnitt der Ostfront haben sich die rheinisch-westfälische 227. Infanterie-Division unter Führung des Generalleutnants Berlin und die Heeresartillerie unter Führung des Eichenlaubträgers Generalleutnant Thomaschki hervorragend bewährt.‘ Dann übernahm er zwischen dem 13. Februar 1944 und dem 23. Februar 1944 die auch als Gruppe Sponheimer bezeichnete Armeegruppe Narwa. Nach der Übergabe der Armee-Abteilung an General der Infanterie Johannes Friessner übernahm er wieder seine Division. Als Divisionskommandeur wurde er am 6. März 1944 mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Anfang Mai 1944 musste er das Kommando abgeben und wurde dafür am 11. Mai 1944 mit der stellvertretenden Führung vom XXVI. Armeekorps beauftragt. Mitte Juni 1944 gab er diese Führung wieder ab. Er wurde jetzt in die Führerreserve versetzt. Im Sommer 1944 wurde er dann zum General der Artillerie im OKH ernannt. Vom 27. Februar bis Mitte April 1945 führte er zwischenzeitlich das neue CI. Armeekorps in Berlin. Danach wurde er wieder als General der Artillerie im OKH eingesetzt. Mit der Kapitulation geriet er dann in amerikanische Gefangenschaft. Aus dieser wurde er im Sommer 1947 wieder entlassen.“[2]

Chronologie

Lagebesprechung im Hauptquartier der Heeresgruppe „Weichsel“ im Schloß Harnekop bei Berlin am 3. März 1945; hinter Adolf Hitler fünf Ritterkreuzträger; von links: Wilhelm Berlin, General der Artillerie im OKW, Generalfeldmarschall Robert Ritter von Greim, Kommandeur der Luftflotte 6, Generalmajor Franz Reuss, Kommandeur der 4. Flieger-Division, General der Flakartillerie Job Odebrecht, Kommandierender General des II. Flak-Korps (mot.) und General der Infanterie Theodor Busse, Oberbefehlshaber der 9. Armee.
  • 1.2.1914 an die Kriegsakademie kommandiert
  • 2.8.1914 Nachrichtenoffizier
    • bis 25. August 1914 als Nachrichtenoffizier der Feste Kaiser Wilhelm II. westlich von Straßburg
    • in selbiger Position zur Kommandantur des Gouvernements Straßburg abkommandiert
  • 2.9.1914 im Generalstabs des XV. Reserve-Korps
  • 1.5.1915 Batterieführer
  • 6.7.1915 Führer der 3. Kompanie/Fußartillerie-Regiment 14
  • 2.6.1916 Adjutant des Generals der Fußartillerie 8
  • 16.2.1917 Adjutant im Stab des Artilleriekommandeurs 126
    • 10. bis 15. September 1917 Lehrgang an der Heeresgasschule in Berlin
  • 18.12.1918 zu seinem Stammregiment rückversetzt
  • Nach der Demobilisierung bildete sich die als Freikorps tätige Schwere Freiwilligen Batterie 1, als deren Führer Berlin ab 21. März 1919 fungierte.
  • Kurz darauf wurde Berlin am 18. April 1919 in die Vorläufige Reichswehr übernommen und als Batterieführer im Reichswehr-Artillerie-Regiment 13 verwendet.
  • September 1919 Führer der II. Abteilung der Batterie Berlin/Reichswehr-Artillerie-Regiment 13
  • 25.10.1919 Versetzung zum Führer der 2. Batterie der I. Abteilung
  • 1.12.1919 (mit Wirkung zum 1.10.1919) zum Chef der 2. Batterie ernannt
    • die Batterie wurde am 10. Juni 1920 in die 5. Batterie umbenannt
  • 22.9.1920 in den Regimentsstab des Artillerie-Regiment 13 übergewechselt
    • nur wenige Tage später, am 27. September 1920 in das 5. Artillerie-Regiment umbenannt
  • April 1921 mehrmonatige Übungsreise durch den Wehrkreis V, die er erst am 19. Juli 1921 beendete
  • Anschließend Besuch eines Lehrgangs für Rittmeister in der Kavallerieschule Hannover.
  • 1.10.1923 in der 2. Kompanie/Artillerie-Regiment 5 (Fulda)
  • 1.5.1925 Chef der 2. Kompanie/Artillerie-Regiment 5 (Fulda) [laut Stellenbesetzung]
  • 1.3.1926 im Stab der I. Abteilung/Artillerie-Regiment 5 (Fulda)
  • 1.5.1929 Chef der 1. Abteilung/Artillerie-Regiment 5 (Fulda) [laut Stellenbesetzung]
  • 1.2.1931 im Stab der Inspektion der Artillerie (Berlin)
  • 1.10.1934 Kommandeur der V. (schweren) Abteilung/Artillerie-Regiment 13 (Jüterbog)
  • 15.10.1935 Kommandeur der II. Abteilung/Artillerie-Lehr-Regiment (Jüterbog)
  • 1.5.1936 Höherer Artillerieoffizier im Stab des Kommandos der Panzertruppen (Berlin)
  • 12.10.1937 Kommandeur des Artillerie-Regiments 33 (Darmstadt)
  • 26.8.1939 Artilleriekommandeur 101
  • 6.6.1940 Führerreserve OKH, kommandiert zur Artillerieschule II
  • 25.7.1940 erneut Artilleriekommandeur 101
  • 10.10.1940 Kommandeur der Artillerieschule Jüterbog
  • 5.4.1943 Führerreserve OKH
  • 1.5.1943 mit der stellvertretenden Führung der 58. Infanterie-Division beauftragt
  • 7.6.1943 bis 11.5.1944 Kommandeur der 227. Infanterie-Division (im nördlichen Abschnitt der Ostfront im Großraum der Leningrader Front)
    • 2.7.1943 bis 30.7.1943 mit der stellvertretenden Führung des I. Armeekorps beauftragt
    • 11.8.1943 bis 15.8.1943 mit der stellvertretenden Führung des I. Armeekorps beauftragt
    • 11.11.1943 mit der stellvertretenden Führung des XXVI. Armeekorps beauftragt (bis Anfang Januar 1944)
    • 13.2.1944 bis 23.2.1944 mit der stellvertretenden Führung der Gruppe Sponheimer (LIV. Armee-Korps; später: Armeegruppe Narwa) beauftragt
  • 11.5.1944 mit der stellvertretenden Führung des XXVI. Armee-Korps beauftragt (bis 15.6.1944)
  • 10.7.1944 Versetzung in die Führerreserve des OKH
  • 21.7.1944 m. d. W. d. G. b. des Generals der Artillerie beim Chef des Generalstabes des Heeres beauftragt
  • 25.11.1944 General der Artillerie im Oberkommando des Heeres
  • 27.2.1945 zugleich mit der Führung des CI. Armeekorps beauftragt (bis 19.4.1945)
  • 20.4.1945 General der Artillerie im Oberkommando der Wehrmacht, Führungsstab B

Familie

Wilhelm war der Sohn des Generalmajors z. D. Hugo Berlin und dessen Gemahlin Klara, geb. Schenk. Am 18. Juni 1918 heiratete Hauptmann Berlin seine Verlobte, die Lehrerin Gertrud Agnes Hedwig Warthmüller (Lebensrune.png 21. Mai 1894 in Berlin). Aus der Ehe sind drei Söhne entsprossen (Lebensrune.png 1920, 1922 und 1926).

Beförderungen

  • Fähnrich am 12. März 1909
    • aus dem Kadettenkorps kommend dann am 13. März 1909 in die 6. Kompanie/Badische Fußartillerie-Regiment Nr. 14 eingetreten
  • Leutnant am 27. Januar 1910 mit Patent vom 19. Juni 1908
  • Oberleutnant mit Patent am 25. Februar 1915
  • Hauptmann mit Patent am 18. August 1917
    • 1. Februar 1922 neues Rangdienstalter (RDA) vom 18. August 1917 erhalten
  • Major am 1. November 1930
  • Oberstleutnant am 1. Mai 1934
  • Oberst am 20. April 1936 mit Wirkung vom 1. April 1936
  • Generalmajor am 29. Februar 1940 mit Wirkung vom 1. März 1940
  • Generalleutnant am 15. Februar 1942 mit Wirkung vom 1. März 1942
  • General der Artillerie am 20. Oktober 1944 mit Wirkung vom 1. Oktober 1944

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten

  1. General der Artillerie Berlin, WilhelmDas-Ritterkreuz.de
  2. Berlin, Wilhelm, Lexikon der Wehrmacht
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 Rangliste des Deutschen Reichsheeres, Hrsg.: Reichswehrministerium, Mittler & Sohn Verlag, Berlin 1930, S.130
  4. Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939-1945 Die Inhaber des Eisernen Kreuzes von Heer, Luftwaffe, Kriegsmarine, Waffen-SS, Volkssturm sowie mit Deutschland verbündete Streitkräfte nach den Unterlagen des Bundesarchivs, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2, S.216