Bitcoin
Bitcoin (Abk. BTC) ist eine Kryptowährung, die im Weltnetz für Spekulationszwecke und als Zahlungsmittel benutzt wird. Das alternative Währungsexperiment wurde am 3. Januar 2009 anonym begonnen, die Urheberschaft ist bis heute unbekannt. Die Gesamtmenge von 21 Millionen Einheiten gilt als unveränderlich, es sind bereits über 19 Millionen bitcoins im Umlauf. Transaktionen von einer BTC-Adresse zu einer anderen BTC-Adresse sind transparent und verknüpfbar. Wenn zu irgendeinem Zeitpunkt die Identität einer Person mit einer BTC-Adresse verknüpft ist, werden die anderen Transaktionen mit dieser Identität verknüpft.
Die „Marktkapitalisierung“, ein von den Kryptobörsen erzeugter, fiktiver Wert, bewegte sich im Frühjahr 2025 umgerechnet im Bereich von rund 1,5 Billionen Euro. Gemessen an der Marktkapitalisierung belegte Bitcoin Anfang 2022 Platz 10 der größten Vermögenswerte der Welt.[1] Unterstützer sehen Bitcoin als eine freie Alternative zum Fiat-Geld der Zentralbanken an, Kritiker betonen die Nachteile einer nicht allgemein akzeptierten, starken Kursschwankungen unterworfenen und für alltägliche Zahlungsvorgänge wenig geeigneten Alternativwährung. Am 5. Dezember 2024 erreichte BTC erstmals den Wert von 100.000 Fed-Dollar.
El Salvador erhob als erster Staat am 8. Juni 2021 Bitcoin zum zusätzlichen gesetzlichen Zahlungsmittel;[2] die Zentralafrikanische Republik folgte 2022.
Inhaltsverzeichnis
Struktur

Die Eigenschaft von Bitcoin als Währung wird verschiedentlich bezweifelt, da es keinen Wechselkurs gibt. Man kann Bitcoin für eine hochspekulative Anlage im Vertrauen auf einen möglichen Wert halten. Dieser Wert ergibt sich aus dem Vertrauen eines jeden, dass in den Wert auch jeder andere vertraut und auch zukünftig vertrauen wird. Dieser Wert schwankt ständig und kann theoretisch auch auf Null gehen. Man kann in diesen Gegebenheiten aber auch geradezu eine Herleitung des Währungscharakters sehen.
Die Anzahl der Bitcoineinheiten ist nach Aussage der Entwickler begrenzt, sodass theoretisch inflationäre Entwicklungen auszuschließen sind. Aus diesem Grund sehen manche Bitcoin als digitalen „Wertspeicher“ oder „digitales Gold“ an. Das wird aber auch bezweifelt – so verlor Bitcoin bei Krisenereignissen wiederholt schnell stark an Wert.
Für die Aufbewahrung bzw. für Transaktionen generiert der Nutzer eine oder mehrere Adressen (Kontonummern), an die Zahlungen geleistet werden können oder von denen Zahlungen abgehen. Alle Bewegungen werden in einer separaten elektronischen Brieftasche (im Jargon Wallet genannt) dargestellt.
Das System funktioniert mit zwei Schlüsseln, einem öffentlichen und einem privaten. Der öffentliche Schlüssel ist die Adresse (Kontonummer), an die jeder Teilnehmer Bitcoineinheiten transferieren kann. Der private Schlüssel ist der Zugangsschlüssel zur Adresse. Er wird in der elektronischen Brieftasche gespeichert und für Versendungen benötigt.
Zur Erzeugung der Adressen und Bereitstellung benötigt der Anwender ein Programm. Es gibt dabei unterschiedliche Programme wie auch die Möglichkeit, eine elektronische Brieftasche einschließlich der Adressen (Kontonummern) auf einer Weltnetzpräsenz generieren zu lassen (sog. Webwallet oder Hot-Wallet). Eine Alternative ist es, den privaten Schlüssel auf einem Zusatzgerät zum Rechner (Hardware-Wallet) zu verwahren. Auch hier gilt, dass ein versehentlich verlorengegangener Zugangscode zum Verlust des Guthabens führt. Jeder Verwender der Kryptowährung ist „seine eigene Bank“.
Transparenz der Transaktionen
Im Gegensatz zu verschiedenen Annahmen und Aussagen ist das Bitcoinnetz lediglich pseudonym, nicht anonym. Jede Bewegung auf einer Bitcoinadresse kann für alle Zeiten eingesehen und nachvollzogen werden, indem man die Blockchain des Bitcoinnetzwerkes einliest. Behelfen kann man sich dadurch, dass man möglichst für jede eigene Transaktion eine andere eigene Adresse (Kontonummer) verwendet. Diese eigenen Adressen können in beliebiger Anzahl erzeugt werden, verweisen aber alle dann nur auf die eigene elektronische Brieftasche. Dennoch lassen sich auch die Transaktionen verschiedener Adressen mit etwas Aufwand einer einzigen Person zuordnen, die allerdings als Person selbst tatsächlich vorerst pseudonym ist. Für Transaktionen wird ebenso die jeweilige IP-Adresse dauerhaft gespeichert, was die Verwendung des Tor-Netzwerkes sinnvoll erscheinen lässt. Man kann auch bitcoins von einer realen Person gegen Bargeld erhalten, beispielsweise unter Vermittlung einer Peer-to-Peer-Plattform.
Kauf und Tausch
Herkömmlicherweise erfordert der Kauf von BTC wie auch von Altcoins weltweit eine Authentisierung des Nutzers. Staatliche Regulierung erzwingt dies. Am diskretesten kauft man von Person zu Person. Beim Bitcointausch kann man hingegen Börsen ganz ohne Anmeldung und Authentisierung wählen und die Transaktionen – auch große – direkt mit dem eigenen Wallet abwickeln.
Siehe auch:: Kryptohandelsplätze und unten Verweise/Praxis
Die 2012 in den USA von Fred Ehrsam (früher Händler bei Goldman Sachs) mitbegründete und in San Francisco ansässige große Bitcoin-Handelsplattform Coinbase verfolgt, diskriminiert und schädigt Marktteilnehmer, die dort als nicht politisch „koscher“ identifiziert werden. In der Presse finden sich Meldungen, wonach Coinbase Nutzerdaten unberechtigt nach außen gibt.
Insgesamt genießen Börsen mit Sitz in der Europäischen Union und in den USA u. a. aus Gründen der Überwachung nicht allzu großes Vertrauen bei Haltern von Coins, wie Handelsverhalten und Umfragen belegen.
Bitcoin-Akzeptanz international
EU
Die auf vielerlei Weise totalitäre NWO-Einheit EU trifft laufend Maßnahmen, sämtliche Kryptowährungen zu überwachen und unter dem Vorwand der Bekämpfung von Terror und Geldwäsche unter bürokratische und vollständige fiskalische Kontrolle zu bringen. Hierzu traten die schärfsten Regulierungen am 31. Dezember 2024 in Kraft.
Japan
Am 1. April 2017 trat in Japan, der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt, ein Gesetz in Kraft, das Bitcoin als offizielles Zahlungsmittel anerkennt.[4]
Österreich
In Wien sitzt die große Kryptobörse Bitpanda, die u. a. auch mit Aktien und Papiergold handelt.[5] Sie arbeitet mit einer Vielzahl amerikanischer Datenkraken zusammen und überträgt Daten der Geschäfte ihrer Kunden standardmäßig in die USA, beispielsweise an Amazon Web Services Inc. und Zendesk Inc.
Australien
Die australische Regierung hat zum 1. Juli 2017 Bitcoin und andere Kryptowährungen als „echtes Geld“ anerkannt und zugelassen.[6]
China
China hat zuletzt 2021 einen totalen Bann gegen Kryptogeschäfte und gegen das Mining erlassen.
Bitcoin in abgeleiteten Anlageformen
Fondsstandortgesetz
Seit dem Sommer 2021 gilt in der BRD das Fondsstandortgesetz. Es erlaubt den derzeit über 4.300 Spezialfonds, 20 Prozent ihres Kapitals in Krypto-Vermögenswerte zu investieren.
Investmentfonds
Die in Liechtenstein sitzende Incrementum AG hat einen Fonds aufgelegt, der Gold mit Bitcoin kombiniert.[7] Die Aktiengesellschaft ist laut ihrer Netzpräsenz angeschlossener Teilnehmer am Anlegerentschädigungssystem, welches durch die Einlagensicherungs- und Anlegerentschädigungs-Stiftung SV (FL-0002.039.614-1) betrieben wird und EU-Recht entspricht. Kunden sollen sich auf eine verhältnismäßig aussichtsreiche Weise an der angenommenen Wertsteigerung von Bitcoin beteiligen können.
Das Bundesministerium der Finanzen (Ministerieller Ausschuss für Finanzstabilität) teilte im Juni 2018 im Rahmen einer routinemäßigen Berichterstattung dem Bundestag mit, Kryptowährungen stellten allgemein keine Gefahr dar.
ETF
Im Oktober 2021 wurde weltweit erstmalig, und zwar in den USA, ein BTC-ETF zugelassen, der ProShares Strategy Bitcoin ETF.[8] Ein Bitcoin-ETF von Blackrock wurde im Januar 2024 in den USA genehmigt.
Zertifikate
Die Schweizer Bank Vontobel bietet Anlegern ein Zertifikat an, um mit ihm am Kurs des Bitcoin teilzuhaben.[9]
Einwände
Denkbarer globalistischer Hintergrund
Fragt man danach, wem es nutzt, kann das Bitcoin-System in seiner Perfektion ein Versuchsballon zur bargeldlosen globalistischen Welt sein. Die Behauptung, dass die digitale Währung mit ihrer ausgefeilten Technik von einer einzigen – bis heute vornehm im Hintergrund bleibenden – Person, noch dazu aus rein privater Initiative, etabliert worden sein soll, kann mit einiger Berechtigung verdächtigt werden, zur üblichen Vernebelungstaktik der Hintermänner der NWO zu gehören. Es wird auch behauptet, dass die SHA-256-Hashfunktion, die später zur Grundlage der Kryptowährung wurde, vom Geheimdienst NSA entwickelt wurde.
Betreiberstrukturen
Vorbehalte bestehen teilweise auch hinsichtlich der undurchsichtigen Art und Weise, wie bitcoins erzeugt werden. Sehr bedeutende Akteure („Bitcoinwale“) bleiben vollständig im Dunkeln, schulden niemandem Rechenschaft und haben von außen unerkennbare Einflussmöglichkeiten auf den Kurs und die weitere Entwicklung der Kryptowährung. Systembedingt besteht keine zentrale Instanz, die den Bitcoin verwaltet oder steuert.
Schwächen als Zahlungsmittel
Kritiker wenden ein, daß für reguläre Zahlungen Bitcoin nutzlos und überflüssig sei. So kann man argumentieren, dass im Gegensatz zu einer Bitcoinzahlung die Verwendung von Bargeld praktisch und im Gegensatz zu Bitcoin tatsächlich anonym ist, bzw. der Einsatz einer Debitkarte einfach und höchst sicher zu einer sofort bestätigten Transaktion führt.
Bitcoin (als eine nichtstaatliche digitale Fiat-Währung) muss man erst mit staatlichem Fiat-Geld erwerben, sofern man nicht bereits andere Kryptowerte zum Einwechseln besitzt. Dafür sind Gebühren zu entrichten und man benötigt einen speziell einzurichtenden digitalen Geldbeutel, zudem hat man eine nicht bestimmbare Wartezeit. Im Regelfall ist eine Drittpartei einzuschalten. Auch besteht beim Erwerb wegen der erst zu lernenden Handhabung von Transaktionen ein Verlustrisiko. Beim Wiederumtausch in staatliches Geld wird erneut eine Gebühr fällig, und es fallen dabei beispielsweise in der BRD bei Transaktionen innerhalb der einjährigen Haltefrist trotz nichtrealisierter Gewinne in Fiat hohe Steuern an, was nicht jedem Benutzer bewusst ist.
Die Transparenz und Nachverfolgbarkeit von Bitcoin-Zahlungen hat dazu geführt, dass man in der Kryptoszene Schwarze Listen fürchtet, anhand derer die Eigentümer an Verfügungen gehindert und finanziell geschädigt werden könnten. Pionier dieser nutzerfeindlichen Praxis ist die große US-Börse Coinbase. Sie fror im März 2022 45.000 Wallets russischer Inhaber ein. Verfügt die Börse über den privaten Schlüssel des Nutzers, wie es millionenfach der Fall ist, kann sie unter irgendwelchen „Sicherheits-“ oder sonstigen Vorwänden das Kryptokapital der Kunden nicht nur blockieren, sondern auch unterschlagen und/oder dem Staat überweisen.
Blockchain-Analysefirmen wie Chainalysis[10] ermitteln für die regulierten Börsenbetreiber und für die Steuer- und Verfolgungsbehörden „verdächtige“ Adressen. Aus all dem kann man den Schluss ziehen, dass Bitcoin als Zahlungsmittel heikel ist. Gegenüber der Verwendung von Bitcoin für Bezahlvorgänge hat die Benutzung eines normalen Bankkontos objektiv gesehen bedeutende Vorteile, sei es die Handhabung, die Sicherheit und sogar die Privatsphäre, da Bitcoin-Zahlungsvorgänge im Gegensatz zu Banktransaktionen öffentlich nachverfolgbar sind.
Fehlende Akzeptanz in der Wirtschaft
In der Realwirtschaft konnte sich Bitcoin nicht als Zahlungsmittel durchsetzen. Dies liegt nicht zuletzt am antiquierten Protokoll von Bitcoin, das nur die Abwicklung weniger Transaktionen zur selben Zeit erlaubt. Ein weiterer Grund ist die für Unternehmen von Anfang an nicht annehmbare hohe Wertschwankung, welche sich mit kaufmännischer Kalkulation nicht vereinbart. Bitcoin ist nach Meinung der Enthusiasten ein Wertaufbewahrungsmittel und fungiert ansonsten ganz überwiegend als Spekulationscoin, der jederzeit nachverfolgt werden kann.
Hacking-Risiko
Die Blockchain, auf der die BTC-Guthaben aller Nutzer gebucht sind, hat sich seit der Einführung des Bitcoin am 3. Januar 2009 als stabil und immun gegen alle elektronischen Angriffe erwiesen. Insofern es BTC-Verluste gegeben hat, handelte es sich entweder um gelungene kriminelle Angriffe auf Börsen, welche bitcoins verwahren und keine ausreichenden Sicherheitsvorkehrungen getroffen hatten, oder um betrügerische Börsenschließungen, bei denen lediglich behauptet wird, die Börse und damit der Zugriff auf BTC-Konten sei „gehackt“ worden, etwas, das niemand überprüfen kann. In den Vorfällen zeigte sich demzufolge kein im Zusammenhang mit Bitcoin typisches Risiko. Denn jegliche Börse, gleichgültig womit sie handelt, kann Opfer verbrecherischer Machenschaften werden. Bestätigt wird dies durch den Vorfall einer Börsenschließung in Südkorea 2017, bei der ein riesiger Schaden entstand, der sich aber nicht auf die dort verwalteten Einheiten an BTC bezog, sondern allein auf die Kryptowährung NEM.
Plötzliche Schließungen von Handelsplätzen
Nach der Insolvenz von Mt.Gox, einer ausländischen Verkaufsplattform, im Februar 2014 waren für die dortigen Nutzer bitcoins im damaligen Wert von etwa einer halben Milliarde Euro verloren.
Im Frühjahr 2015 verschwand ein großer Betrag an bitcoins auf dem Handelsplatz Hongkong.[11]
Zitate
- „Ich prognostiziere bis Ende 2022 Kurse zwischen 50.000 und 100.000 US-Dollar. Bis Ende der Dekade sogar Summen im höheren sechsstelligen Bereich. Noch stehen wir ganz am Anfang diese[r] Entwicklung[,] aber ich bin davon fest überzeugt[,] dass Bitcoin die größte Investment-Chance unserer Lebenszeit ist.“ — Marc Friedrich, Finanzautor und -berater, 21. Dezember 2020, bei Stand 1 BTC = 23.194 $.[12] 100.000 US-Dollar überschritt BTC am 5. Dezember 2024.
- „In den neun Jahren, seit es Bitcoin gibt, ist es bislang keinem Angreifer gelungen, die Integrität der Blockchain zu korrumpieren. Dabei ist Bitcoin nicht nur gegen Hacker resistent.“ — Friedemann Brenneis (2018)[13]
- „[Bitcoin] ist sicherlich keine Währung, und sicherlich sehen wir ihn nicht als Bedrohung für unser Geschäft oder unsere Geldpolitik an, so viel ist sicher.“ — EZB-Vize Vitor Constancio, 22. September 2017[14]
Siehe auch
Literatur
- Marco Bühler: Bitcoin für Einsteiger, Eulogia Verlags GmbH, 2024, ISBN 978-3969673973
- Florian Bruce-Boye: Goldene Zukunft: Wie Bitcoin alte Prinzipien neu belebt und zur Chance des Jahrhunderts wird. – Kryptowährungen, Blockchain, Geld. Forward Verlag, 2024, ISBN 978-3987551123
- Markus Winkel: Der Weg zum Kryptomillionär: Investieren in Bitcoin und Kryptowährungen mit der 100x Strategie, Independently published, 2025, ISBN 979-8306875767
- Andreas M. Antonopoulos:
- Das Internet des Geldes: Eine Sammlung der Vorträge, Merkle Bloom LLC, 2019, ISBN 978-1947910157 – behandelt auch philosophische, soziale und historische Implikationen der Kryptowährungen
- Das Internet des Geldes Band Zwei: Eine Sammlung der Vorträge, Merkle Bloom LLC, 2019, ISBN 978-1947910133
- Englischsprachig
- Zeno Zokalj: Crypto Unlocked: The Modern Guide To Digital Wealth, Independently published, 2025, ISBN 979-8308640172
- Jeffrey Robinson: BitCon: The Naked Truth About Bitcoin, Kindle Edition, 2016 [E-Book]
Verweise
Bitcoin-Praxis
- Beispiele für den Erwerbsvorgang bei Bitcoin (Nicht-EU-Börsen):
Texte
- Lennart Merten: Deutschland: Krypto-Gewinne nach einem Jahr weiterhin steuerfrei, Blockchainwelt, 12. Mai 2022
- Englischsprachig
- Mark Goodwin: Breaking (Down) The Chain: An Investigation Post-mortem, Netzpräsenz Unlimited Hangout, 18. November 2024 – sehr tiefgehende Analyse über das Bitcoin-/Blockchain-System als Instrument zur Stabilisierung und zum Ausbau weltweiter Dollarherrschaft