Boehn, Hans von

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Generalmajor Hans von Boehn, 1909

Hans Mathias Ludwig Philipp von Boehn (Lebensrune.png 2. Juni 1853 in Stolp; Todesrune.png 31. März 1931 in Charlottenburg-Wilmersdorf, Berlin) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee und des Deutschen Heeres, zuletzt General der Kavallerie und Kommandant von Berlin im Ersten Weltkrieg.

Werdegang

Diensttuender Flügel-Adjutant Major von Boehn mit der Halsdekoration als Rechtsritter des Johanniter-Ordens, 1899
Orden (Ausschnitt)
Kommandanturbefehl vom Juli 1916 I
Kommandanturbefehl vom Juli 1916 II
  • 1872 aus dem Kadettenkorps kommend Eintritt in das 1. Garde-Regiment zu Fuß des Garde-Korps in Potsdam
  • April 1873 Sekonde-Leutnant in der 11. Kompanie
  • 1874 in die 4. Kompanie des Infanterie-Regiments „Hamburg“ (2. Hanseatisches) Nr. 76, Hamburg versetzt (seit dem 4. November 1871 war sein Vater der Kommandeur, auch sein Bruder Max diente dort)
  • 1876 zur Schloßgarde-Kompanie kommandiert
  • 1878 in der 9. Kompanie des Infanterie-Regiments „Hamburg“ (2. Hanseatisches) Nr. 76
  • 1879 Versetzung in das 2. Eskadron des Westfälischen Ulanen-Regiments Nr. 5 unter Oberst Louis Freiherr von Lützow (1831–1882)
  • 1880 im 1. Eskadron des Westfälischen Ulanen-Regiments Nr. 5
  • 1881 im 3. Eskadron des Westfälischen Ulanen-Regiments Nr. 5
  • 1883 Premier-Leutnant im 1. Eskadron des Westfälischen Ulanen-Regiments Nr. 5
  • 1887 im 2. Eskadron des Westfälischen Ulanen-Regiments Nr. 5
  • 1887 Adjutant des Westfälischen Ulanen-Regiments Nr. 5
  • 1889 Rittmeister und Chef des 4. Eskadrons des Westfälischen Ulanen-Regiments Nr. 5
  • 1894 à la suite des Regiments in der Adjutantur des Generalkommandos VII. Armee-Korps
  • 12. September 1895 Major
  • 1896 bis 1902 diensttuender Flügel-Adjutant des Kaisers, ab 1902 bis 1909/10 weiterhin als „Flügel-Adjutant“ geführt
  • 18. Oktober 1899 Eintrag in das Goldene Buch der Freien und Hansestadt Hamburg als Ehrengast der Stadt
  • 1900 Kommandeur der Schloßgarde-Kompanie sowie Mitglied der General-Ordens-Kommission,
  • 1. Juni 1900 Oberstleutnant
  • 1900/1901 „zugeteilt dem Oberbefehlshaber in Ostasien“ an der Niederschlagung des Boxeraufstandes teil
  • 26. März 1902 bis 26. Januar 1904 Kommandeur des 1. Garde-Ulanen-Regiments (Potsdam)
  • 22. April 1902 Oberst
  • 27. Januar 1904 bis 24. Mai 1907 Kommandeur der 1. Garde-Kavallerie-Brigade
  • 16. Oktober 1906 Generalmajor
  • 25. Mai 1907 bis 30. Januar 1913 Kommandant von Berlin
  • 27. Januar 1910 Generalleutnant
    • General à la suite Seiner Majestät des Kaisers und Königs
  • 30. Januar 1913 als General der Kavallerie mit der Pension zur Disposition (z. D.) gestellt
  • 7. bis 9. Juli 1913 Gast bei der Kaiserfahrt des Passagierschiffs „Imperator“[1]
  • 1914 bis 1917 im Ersten Weltkrieg reaktiviert und erneut als Kommandant von Berlin verwendet

Familie

Hans entstammte dem pommerschen Adelsgeschlecht von Boehn (vor 1874 in den Ranglisten auch als Böhn geführt). Er war der Sohn des späteren preußischen Generalleutnants Julius Heinrich von Boehn (1820–1893) und dessen Ehefrau Josepha Luise Henriette, geborene Cords (Lebensrune.png 17. November 1830 in Mischwitz bei Hohensalza; Todesrune.png 19. August 1883 in Berlin). Sein älterer Bruder Max Ferdinand Karl hatte ebenfalls eine Militärkarriere eingeschlagen, brachte es bis zum Generaloberst. Seine Schwester war Josephe Annette Maria Bertha Elisabeth.

Der spätere preußischer General der Infanterie und Kommandierende General des VI. Armee-Korps Oktavio Philipp von Boehn (1824–1899) war sein Onkel.

Ehe

Hans von Boehn heiratete die Witwe Marie Amélie Dorothea Virginie, geb. Freiin von Beaulieu-Marconnay (1864–1939). Virginie, die Tochter des Diplomaten Karl Olivier Freiherr von Beaulieu-Marconnay (1811–1889), war zuvor mit dem früh verstorbenen Rittmeister (Zieten-Husaren) und Besitzer des Gutes Falkenberg Konrad Lebrecht von Blücher (Lebensrune.png 11. August 1855 in Berlin; Todesrune.png 21. Oktober 1895 ebenda) verheiratet, dem Sohn des Generalmajors Karl Louis Franz Amalrich Ulrich von Blücher (1816–1903). Mit von Blücher hatte sie fünf Kinder, darunter Sohn Johann Albrecht von Blücher (1892–1972; Offizier, schließlich Generalmajor der Wehrmacht und Inspekteur der Nebeltruppen), zuletzt die Zwillinge Alexandra Marie Margarete von Scharfenberg und Viktoria Louise Elisabeth (Lebensrune.png 4. März 1895). Hans und Virginie von Boehn hatten zwei weitere Kinder: Sohn „Büdi“ und Tochter Wilhelmine „Wimmel“.

Auszeichnungen (Auszug)

Orden und Ehrenzeichen bis Anfang 1912. Es ist davon auszugehen, daß zum Abschied 1913 und nach der Reaktivierung 1914 weitere hinzukamen.

Bildergalerie

Schriften (Auswahl)

  • Geschichte des Westfälischen Ulanen-Regiments Nr. 5, Uniform-Tafeln von Prof. Johann Emil Hünten und Premierleutnant d. R. Prof. Ernst Roeber, Düsseldorf 1890 (zum 75jährigen Bestehen)

Fußnoten

  1. Kaiserfahrt des „Imperator“ 7. bis 9. Juli 1913
  2. Wochenblatt der Johanniter-Ordens-Balley Brandenburg, Jahrgang 31, Nr. 13, 26. März 1890, S. 74