Buckler, Julius

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Leutant der Reserve Julius Buckler; zu seinen Husarenstücke soll auch ein waghalsiger Flug unter der Mainzer Kaiserbrücke (Eisenbahnbrücke zwischen der Neustadt und Amöneburg) mit einer Durchfahrtshöhe von nur rund 9 m gehört haben. Im Mainzer Garnisonsmuseum befindet sich eine Figur und die Orden des „Pour le Mérite-Fliegers“.

Julius Buckler (Lebensrune.png 28. März 1894 in Mainz-Mombach, Großherzogtum Hessen; Todesrune.png 23. Mai 1960 in Bonn) war ein deutscher Unteroffizier der Preußischen Armee sowie Offizier des Deutschen Heeres und der Wehrmacht, zuletzt Oberstleutnant der Reserve der Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg. Das Flieger-As, ein Ritter des Ordens „Pour le Mérite“, errang zwischen dem 16. Dezember 1916 und dem 8. November 1918 bei seinen Feindflügen 36 bestätigte sowie zwei weitere unbestätigte Luftsiege.

Werdegang

Offizierstellvertreter Julius Buckler (1917); Offizierstellvertreter trugen die Abzeichen der Vizefeldwebel, hatten aber eine Metalltresse um die Schulterklappen und trugen die Offizierskopfbedeckung.
Julius Buckler (Jasta 17) am 12. Mai 1917 im Luftkampf mit seiner Albatros D.III (2033-16); Bild von Mark Postlethwaite.
DLV-Fliegerkapitän Buckler im Gespräch mit Generaloberst von Fritsch
Major der Reserve Buckler (1939)
Julius Buckler mit seiner Gemahlin Erika auf dem Friedhof Bonn-Bad Godesberg.

Julius Buckler, geboren 1894 in Mainz in der Großherzoglichen Entbindungsanstalt, wollte zuerst Architekt oder Ingenieur werden, entschied sich aber auf Drängen des Vaters für eine Dachdecker-Lehre ab März 1908 mit dem Vater als Lehrmeister. Er arbeitete im Alter von 15 Jahren auch für den Flugzeugingenieur Jacob Goedecker auf dem Großen Sand in Gonsenheim. Als Geselle ging er rund 18 auf Wanderschaft.

  • Oktober 1912 zwecks Ableistung der zweijährigen Wehrpflicht (ab 1890) Eintritt in die 8. Kompanie des Infanterie-Leib-Regiments „Großherzogin“ (3. Großherzoglich Hessisches) Nr. 117 (Garnison Mainz)
    • er hatte sich bei der Reiterei, der Artillerie, aber vor allem beim Ingenieur- und Pionierkorps beworben, aber es wurde dann doch die Infanterie.
  • Ende Januar 1914 Beförderung zum Unteroffizier
  • August 1918 mit der Großherzoglich Hessischen (25.) Division[1] an die Westfront; 20. August 1914 erfolgte das Gefecht bei Longlier
  • Anfang September 1914 schwer verwundet (EK II)
    • nach der Genesung g. v. gestellt (garnisonsverwendungsfähig); um diese „eingeschränkte Tauglichkeit“ zu umgehen, meldete er sich freiwillig bei der Fliegertruppe.
  • Mitte/Ende November 1914 Beginn der Ausbildung zum Flugzeugführer bei der Flieger-Ersatz-Abteilung 6 (FEA 6) in Großenhain
    • die Ausbildung schloß er in der Fliegerschule der Deutschen Flugzeug-Werke in Leipzig-Lindenthal; anschließend Rückkehr zur FEA 6, wo er, wegen seines Talents, selbst Ausbilder wurde.
  • Sommer 1915 Kommandierung zum Armee-Flugpark 5, von dort Versetzung in die Artillerie-Flieger-Abteilung 209
    • In diesem Verband flog er 1916 u. a. Einsätze im heftig umkämpften Gebiet von Verdun, wofür er das EK I erhielt.
  • Anfang November 1916 als Vizefeldwebel in die neu aufgestellte Jagdstaffel 17 (Jasta 17) versetzt
  • 17. Dezember 1916 erster Luftsieg[2]
  • Anfang 1917 Beförderung zum Offiziersstellvertreter
  • 17. Juli 1917 verwundet
  • 12. August 1917 erneut verwundet
  • 21. September 1917 Rückkehr zur Jagdstaffel
  • 29. September 1917 14., ggf. 15. Luftsieg
  • Oktober 1917 der dritte Staffelführer, Ernst Wendler, wurde verwundet
    • neuer Staffelführer wurde der Karlsruher Hauptmann Hans Asmus Rudolf Karl Wilhelm Freiherr von Esebeck (1888–1918) von der Kest 7, der im letzten Kriegsjahr fallen sollte bzw. seinen schweren Verwundungen erlegen ist.
  • 11. Oktober 1917 zwei Luftsiege
  • 28. Oktober 1917 20. Luftsieg (die magische Grenze für den Orden Pour le Mérite, allerdings nur für Offiziere)
  • 18. November 1917 drei Luftsiege (27., 28. und 29./30.)
  • 18./19. November 1917 zum Leutnant der Reserve (nach anderen Quellen ohne den Zusatz „Reserve“) wegen Tapferkeit vor dem Feinde befördert
  • 30. November 1917 schwer verwundet; es war seine vierte Verwundung, die dritte im Luftkampf
    • er wurde in der Brust und in beiden Armen getroffen, bei der Bruchlandung aus 800 m brach er auch beide Arme mehrfach; langer Lazarettaufenthalt
  • 4. Dezember 1917 im Lazarett liegend Pour le Mérite für 30, ggf. 31 Luftsiege (am Vortag offiziell verliehen)
  • 16. April bis 3. Mai 1918 drei weitere Luftsiege als
  • 6. Mai 1918 fünfte Verwundung (Goldenes Verwundetenabzeichen)
    • Nach 8 Wochen kehrte er erneut zur Jasta 17 zurück.
  • 5. August 1918 stellvertretender Führer der Jasta 17 für den verwundeten Freiherr von Esebeck
  • 22. September 1918 Führer der Jasta 17
    • Die Jasta 17 erzielte von Ende 1916 bis November 1918 insgesamt 101 Luftsiege (weitere 18 blieben unbestätigt), verlor im Gegenzug jedoch auch zehn gefallene sowie zwei verunglückte Flugzeugführer.
  • 13. November 1918 Rückkehr der Flugzeuge von der Front nach Köln

Nach seiner Entlassung aus dem Militärdienst wurde Buckler Angestellter in der Autoindustrie, um kurz darauf bis 1928 Fluglehrer und Kunstflieger an der Deutschen Verkehrsfliegerschule in Staaken zu werden. In den Adreßbüchern wurde er stets als „Kaufmann“ geführt. 1924 war er für kurze Zeit mit seinem Freund, dem Flieger-As Vizefeldwebel a. D. Georg Strasser (1891–1925; starb als Junkers-Erprobungsflieger beim Absturz einer Ju F 13) in der Sowjetunion als Flugzeugführer. Noch vor der Einrichtung der Geheimen Fliegerschule und Erprobungsstätte der Reichswehr 1925 wurde im Juni 1924 deutscherseits in Moskau durch Oberst a. D. Hermann Thomsen eine Außenstelle des Truppenamtes unter der Bezeichnung „Zentrale Moskau“ eingerichtet. Gleichzeitig wirkten sieben deutsche Berater und Ingenieure (Gruppe Fiebig) bei der Roten Luftwaffe mit.

1928 wurde er Vorstandsmitglied einer Berliner Straßenbaufirma, die auch mehrere Aufträge zur Bau von Rollfeldern für die zivile Luftfahrt erhielt. 1932 trat er in den Fliegersturm der SA ein und wurde später auch NSFK-Standartenführer. Zuvor war er Mitglied des Deutschen Luftsportverbandes, wo er seit 1934 den Rang als DLV-Fliegerkapitän führte. Er wohnte in Wilmersdorf (Hohenzollerndamm 36), Charlottenburg 9 (Kaiserdamm 82) und ab ca. 1939/1940 in einer großen Villa in Dahlem (Ehrenbergstraße 17).

Luftwaffe und Zweiter Weltkrieg

Am 1. April 1936 wurde Buckler als Oberleutnant der Reserve bei der Luftwaffe der Wehrmacht reaktiviert. Anfang August 1939 wurde er zum Hauptmann der Reserve, schon am 27. August 1939 zum Major der Reserve befördert. Im September 1939, zu Beginn des Zweiten Weltkrieges, wurde er als Offizier z. b. V. an die Jagdfliegerschule Werneuchen kommandiert. Anfang März 1940 wurde er als Betriebsführer unabkömmlich gestellt, um dann 1942 Kommandant des Fliegerhorstes Strausberg.

Oberstleutnant der Reserve Buckler soll auch in der Fliegerhorst-Kommandantur Staaken und als Führer des Flugplatzkommandos 42/III gedient haben. Noch am 18. März 1945, im Endkampf um Deutschland, soll er Kommandant der Fliegerhorst-Kommandantur A(o) 25/III (Neuruppin) gewesen sein. Zu Kriegsende geriet er in westalliierte Kriegsgefangenschaft, aus der er 1945/1946 entlassen wurde.

Nachkriegszeit

In der Nachkriegszeit betrieb Buckler in Bad Godesberg (Bismarckstraße 13) und in Köln (Am Alten Posthof 82) ein erfolgreiches Bauunternehmen (GmbH). Nach dem Bombenterror gab es mehr Aufträge als Zeit und Mitarbeiter. Ob das „Peter Buckler Büro für Baustatik“ in Bonn die Firma eines Sohnes oder Enkelsohnes darstellt, konnte nicht ermittelt werden. 1955 erhielt er wieder einen zivilen Flugschein.

Flugtage

Um die Entwicklung der deutschen Luftfahrt zu demonstrieren, fand vom 1. bis 3. Juni 1956 zum Abschluß des deutschen Luftfahrertages ein „Flugtag der Nationen“ in Köln statt. Die führenden Luftfahrtnationen stellten ihre modernsten Flugzeuge sowie die besten Piloten zur Verfügung. In einer vierstündigen Flugshow stellten die einzelnen Nationen Ihr Können unter Beweis. Insgesamt nahmen ca. 10 Nationen an diesem Flugtag teil. Das gesamte Flugprogramm erstreckte sich über den ganzen Tag. Gleichzeitig fand im Gürzenich der „Deutsche Luftfahrertag“ statt. Der Kölner Klub für Luftsport (KKfL) feierte mit diesem Flugtag sein 50jähriges Bestehen. Oberbürgermeister Theo Burauen der auf diesen Veranstaltungen sprach, gab der Zukunft des Flugplatzes Köln Butzweilerhof neue Hoffnung, die sich jedoch nicht erfüllen sollte. Dieser Flugtag stand unter der Schirmherrschaft von Bundeskanzler Dr. Konrad Adenauer, der sich wieder einmal für den Butzweilerhof einsetzte.

An diesem Tag umlagerten rund 300.000 Zuschauer den Flugplatz Köln Butzweilerhof. Dies dürfte der größte Flugtag in der Geschichte des Butzweilerhofs gewesen sein. Unter den Zuschauern befand sich, unter vielen Kölner Flugpionieren, auch der Kölner Flugpionier (Alter Adler) Jean Hugot (76), der bereits 1912 als Mitorganisator an den „Flugtagen zu Cöln“ mit einem Hugot-Eindecker teilnahm. Julius Buckler gehörte zu den Ehrengästen des „Flugtags der Nationen“, er saß direkt neben dem DAeC-Präsidenten Harald Quandt, dem ehemaligen Präsidenten Dr. Mann und dem Vizepräsidenten Seff Kunz saß. Auch Generalleutnant Adolf Heusinger, Werner Panitzki, Eduard Neumann, Adolf Galland, Hans Bungarz und Georg Brütting (Mitbegründer des Deutschen Aero-Clubs) gehörten zu den Gästen.

Unter der Leitung des Deutschen Aero Clubs fand 1956 auch wieder ein „Deutschlandflug“ statt. Am 22. Juni 1956 gab Bundesverkehrsminister Hans-Christoph Seebohm den Start frei zur ersten Etappe Hangelar–Braunschweig. Unter den Teilnehmern befand sich neben den bekannten Fliegern Elly Beinhorn, Albert Falderbaum (junges Kunstflug-Segelfliegertalent) und Johannes Steinhoff auch Julius Buckler.

Familie

Julius war der Sohn des Dachdeckermeisters Julius Philipp Buckler und der Wilhelmina „Mina“, geborene Bott (beide katholisch; Heirat am 30. September 1893 in Mainz). Er hatte drei Schwester, die jüngste, Elisabeth, verstarb jedoch 1901 an den Spätfolgen von Unterernährung mit nur neun Monaten. Erst 1906 erhielt Julius’ Vater ein Großauftrag und verdiente genug, sich selbständig zu machen. Die Zeiten der Armut waren vorerst vorbei. Ein weiterer Großauftrag traf Ende 1909 ein, aber sein Vater erkrankte schwer (Lungenentzündung). Am 6. Februar 1910 konnte er nicht mehr aufstehen, am 10. Februar 1910 verstarb er. Er hatte jedoch zuvor eine kleine Gaststätte gepachtet, welche die Mutter, die später wieder heiratete, nun mit Erfolg führte.

Ehen

Buckler heiratete erstmalig am 25. Juli 1919 seine Verlobte Helene Semmler (Lebensrune.png 27. Januar 1894 zu Rüdesheim am Rhein), wohnhaft in Eltville, Tochter des Weingutsbesitzers Anton Semmler und seiner Ehefrau Elisabeth, beide wohnhaft in Eltville. Durch das seit dem 20. Juni 1926 rechtskräftig gewordene Urteil des Landgerichts III zu Berlin wurde die Ehe geschieden (Frankfurt am Main, 1. Juli 1926). Noch im selben Jahr heiratete er erneut in Berlin-Wilmersdorf. Seine dritte Ehe schloß er 1935 in Potsdam.

Am 25. Mai 1946 heiratete er in Timmendorfer Strand an der Ostsee Erika Adele Katharine Klara, geb. Freiin von Braun[3] (Lebensrune.png 27. März 1908 in Potsdam; Todesrune.png 27. April 1986). Aus der Ehe ist Sohn Michael entsprossen, später Dipl.-Ing., im Vorstand der „Stadtwerke Saarbrücken AG“, Geschäftsführer der „rhenag Erdgashandel Verwaltungs-GmbH“, Köln, Technischer „Geschäftsführer der Energieversorgung Mittelrhein GmbH“, Koblenz, Ehrenringträger des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches e. V. (2000) und seit 2006 Ehrenmitglied der DVGW.

Auszeichnungen (Auszug)

Bildergalerie

Schriften (Auswahl)

  • Malaula! Der Kampfruf meiner Staffel, Steininger-Verlage, Berlin 1939 (Vorwort von Peter Supf)
    • Malaula! Der Schlachtruf meiner Staffel, 1942.
    • Norman Franks (Hrsg.): Malaula! The Battle Cry of Jasta 17. Übersetzt von Adam M. Wait. Grub Street, 2007, ISBN 1-904943-80-2.

Literatur

  • Walter Zuerl: Unsere Pour le Mérite-Flieger Julius Buckler und Ernst Brandenburg, in: „Der Frontsoldat erzählt. Die Zeitschrift zur Förderung der Wehrertüchtigung, Tradition und Kameradschaft“, 4. Jahrgang, Heft 19, Norddeutscher National-Verlag Rucks & Co., Kiel 1935
  • Hans Rädhammer: OTL a. D. Julius Buckler, in: „Deutsche Soldatenzeitung“, um 1960/1964[4]

Fußnoten

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