Panitzki, Werner

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Inspekteur der Luftwaffe Werner Panitzki

Werner Panitzki (Lebensrune.png 27. Mai 1911 in Kiel; Todesrune.png 2. Juni 2000) war ein deutscher Offizier der Polizei und der Wehrmacht, zuletzt Oberstleutnant i. G. der Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg sowie zuletzt Generalleutnant der Luftwaffe der neu gegründeten Bundeswehr.[1]

Werdegang

Die Genfer Internationale Zentralstelle für Kriegsgefangene (IPWA) des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) …
… nahm auch die Daten von Werner Panitzki auf.
Werner Panitzki an seinem Schreibtisch; Das Problem des technischen Offiziernachwuchses wurde primär von der Luftwaffe erkannt, die durch ihre technische Besonderheit einen hohen Bedarf an Ingenieuren und Technikern hatte. So wurde schon 1957 von Brigadegeneral Panitzki und Oberst i. G. Hoffmann die Möglichkeit erörtert, 20 geeigneten und studierwilligen Offizieren ein fachorientiertes Studium an einer Technischen Hochschule oder Höheren Technischen Lehranstalt zu ermöglichen. Diese Absicht stieß auf bürokratische Bedenken, denn nach Auffassung der Personalabteilung war eine kooptierte Ingenieurlaufbahn rechtlich nicht durch die Laufbahnverordnung für Offiziere abgedeckt.
Inspekteur der Luftwaffe Generalleutnant Panitzki (rechts) mit dem britischen Verteidigungsminister in Whitehall, London am 3. Mai 1965
Generalleutnant a. D. Adolf Galland (links), Präsident des Bundesamtes für Wehrtechnik und Beschaffung Theo Bennecke und Inspekteur der Luftwaffe Generalleutnant Panitzki mit Gemahlin am 23. Oktober 1965 beim „Ball der Luftfahrt“ in Bonn.
„Werner Panitzki wurde am 27. Mai 1911 in Kiel geboren. Nach dem Abitur an einer Oberrealschule entschied er sich 1930 für die Polizei-Offizierslaufbahn. Er brachte es in der preußischen Polizei 1935 zum Leutnant und wurde im gleichen Jahr als Oberleutnant in die Luftwaffe übernommen. Nach Ausbildung als Kampfflieger führte er bereits 1938 eine Rekrutenkompanie. Bei Kriegsausbruch war er Hauptmann auf der Luftkriegsakademie. Er machte den Polenfeldzug als Generalstabsoffizier der Luftflotte 1 unter Albert Kesselring mit und kämpfte danach auch in Norwegen und Frankreich als Staffelkapitän eines Kampfgeschwaders. Im Luftkrieg gegen England war er ebenfalls als Staffelkapitän eingesetzt. 1941 stürzte er bei Serajewo wegen Motorschadens ab, verletzte sich die Wirbelsäule und wurde fluguntauglich. Nach einjährigem Krankenlager war er ab Jan. 1942 Ia op. und Ia im Luftflottenkommando 3. Ab Herbst 1944 tat er als Oberstleutnant Dienst im Luftwaffenführungsstab. Die Jahre 1945-47 verbrachte er als Kriegsgefangener in England und in amerikanischen Lagern in Westdeutschland, weiter fast ein Jahr lang in einem Speziallager der Amerikaner.“[2]

Chronologie

  • 7. April 1930 Eintritt in die preußische Landespolizei
  • 1. April 1930 Besuch der Polizeischule Münster
  • 20. April 1935 Polizei-Leutnant
  • 1. Mai 1935 Übertritt zur Luftwaffe als Oberleutnant; zur Fliegergruppe (P) Holtenau versetzt.
  • 1. Oktober 1936 zur Flieger-Ersatz-Abteilung 16 (See) in Schleswig kommandiert
  • 30. Oktober 1936 zur Fliegergruppe (See) Neumünster versetzt (bis 31. Oktober 1937)
  • 15. November 1938 als Offizier z. b. V. dem Ob.d.L./RLM unterstellt
  • 22. November 1938 zur Großen Kampfliegerschule (KFS) Tutow zwecks Ausbildung als Beobachter kommandiert (bis 16. Juli 1939)
  • 1. März 1939 Hauptmann
  • 17. Juli 1939 zur Flugzeugführerschule (FFS) C nach Ludwigslust kommandiert (bis 31. Juli 1939)
  • 1. August 1939 in die Abteilung Ia im Stab/Luftgaukommando I kommandiert (bis 19. November 1939)
  • 26. August 1939 zum Ia op 1 im Luftgaukommando I ernannt
  • 20. November 1939 zum Ib/Luftflotte 1 zwecks Ausbildung kommandiert
  • 8. April bis 30. Mai 1940 Staffelkapitän in einem Transportgeschwader beim Unternehmen „Weserübung“ und im Westfeldzug 1940
  • 14. Mai 1940 zum Ib der Luftflotte 1 ernannt
  • 29. August bis 10. November 1940 zur Flugzeugführerschule C 2 nach Neuruppin und anschließend zur Blindflugschule (BFS) 5 nach Stargard kommandiert, um als Flugzeugführer auf der Ju 88 ausgebildet zu werden.
  • 11. November 1940 zur Ergänzungsgruppe 4 (Ju 88 A-4) versetzt
  • 15. Januar 1941 in die I. Gruppe/Kampfgeschwader 51 versetzt
  • 13. Februar 1941 zum Kapitän der 1. Staffel/I. Gruppe/KG 51 ernannt
    • Ab dem 6. April 1941 nahm das Geschwader am Balkanfeldzug teil. An diesem Tag griff es die jugoslawische Hauptstadt Belgrad an. Am 13. April wurden Angriffe auf Sarajewo geflogen, am 15. April Angriffe auf Schiffe und Molen im Hafen von Dubrovnik und Fort Opus. Die I. Gruppe hatte bereits ab dem 14. April über Arad nach Krumovo bei Plovdiv verlegt. Von hier aus nahm sie an den Kämpfen um Griechenland teil. Es folgten für das gesamte Geschwader Einsätze gegen die griechischen Häfen sowie gegen Kreta. Am 13. Mai 1941 ging es dann zurück nach Wiener Neustadt.
  • 13. April 1941 Absturz mit seiner Ju 88 A-4, er erlitt einen Wirbelsäulen- und Schädelbruch. Im Luftwaffen-Lazarett Wien wurde er mehrfach operiert, fünf Monate lang waren seine beine gelähmt.
  • 16. Januar bis 31. März 1942 zum Dienst in der Abteilung Ic im Stab/Luftflotte 3 kommandiert
  • 1. April 1942 Major i. G.
    • gleichzeitig in die Abteilung Ic des Stabes/Luftflotte 3 versetzt
  • 1. Oktober 1942 in den Generalstab der Luftwaffe versetzt
  • 2. Oktober 1942 zum Ia op im Stab/Luftflotte 3 ernannt
  • 25. August 1943 Sachbearbeiter Ia op im Stab/Luftflottenkommando 3
  • 15. August 1944 zum Abteilungs-Leiter I im Stab/Luftflotte 3 ernannt
  • 19. Dezember 1944 zum Chef Ia Gruppe I (Führung)/Generalstab der Luftwaffe ernannt
  • 1. Januar 1945 Oberstleutnant i. G.
  • 3. Januar 1945 als Ia/Flieg im OKL.
  • 9. Mai 1945 in Flensburg in britische Kriegsgefangenschaft geraten
    • von den Briten wurde ihm erlaubt bei der Regierung Dönitz die X. Abteilung/Luftwaffen-Personalamt zu leiten
  • 29. Mai 1945 aus dem aktiven Militärdienst entlassen
  • 12. Juni 1945 als Kriegsgefangener nach Berchtesgaden transportiert und den US-Amerikanern übergeben; später im Kriegsgefangenenlager Steinlager Allendorf[3], dann nach England überstellt, dann wieder bei den Amerikanern.
  • 1947 als Kaufmann in Kiel tätig
  • 1948 bis 1952 Angehöriger der Organisation Gehlen
  • 1952 Eintritt in das Amt „Blank“

Bundeswehr

  • 1955 Eintritt in die Luftwaffe der Bundeswehr
    • Bis zum Jahr 1957 diente Oberst Panitzki als Chef des Stabes der Abteilung VI Luftwaffe, in dieser Zeit folgte seine Ernennung zum Brigadegeneral, ab Juni 1957 war er Stellvertreter des ersten Inspekteurs der Luftwaffe, Josef Kammhuber, und bis 31. März 1960 Chef des Führungsstabes der Streitkräfte unter Generalinspekteur Adolf Heusinger (sein Nachfolger wurde Albert Schnez).
      • Bei seinem Besuch des Fliegerhorstes Fürstenfeldbruck am 16. Januar 1956 wies Panitzki darauf hin, daß die Mehrzahl der für die entstehende Luftwaffe benötigten Flugplätze erst gebaut werden müsse, daß jedoch schon feststehe, daß Fürstenfeldbruck, Landsberg, Kaufbeuren und Erding in deutsche Hände übergehen werden. Bald wurde der Fliegerhorst Fürstenfeldbruck zum Vorbild für andere Militärflugplätze in der Bundesrepublik Deutschland und es wurde mit dem Aufbau der „Flugzeugführerschule B“ begonnen. Im September 1956 graduierten in Fürstenfeldbruck die ersten deutschen Strahljäger-Flugzeugführer.
    • 1960 bis 1961, nach einer kurzzeitigen Verwendung als Kommandeur der 4. Luftverteidigungsdivision in Münster (inzwischen zum Generalmajor befördert), Kommandeur der Luftwaffenschule („Kommando der Schulen der Luftwaffe“) in Fürstenfeldbruck, anschließend Kommandierender General der Luftwaffengruppe Nord.
    • 1. Oktober 1962 Generalleutnant
    • 1962 bis 1966 als Nachfolger von Josef Kammhuber der zweite Inspekteur der Luftwaffe (InspL); sein Nachfolger wurde Johannes Steinhoff.
      • Er hatte als solcher unter anderem die hohen Verluste an Flugzeugführer und Luftfahrzeugen gegenüber dem Verteidigungsausschuß zu rechtfertigen und war für den kostspieligen Ausbau des Flughafens Beja in Portugal mitverantwortlich, der aus verschiedensten Gründen, etwa der Änderung der NATO-Militärdoktrin, nie so genutzt wurde, wie Panitzki und der damalige Verteidigungsminister Franz Josef Strauß es geplant hatten.
      • 18. November 1962 Am 24. September 1961 fand die feierliche Grundsteinlegung des „Ehrenmals der Luftwaffe“ statt, das am 18. November 1962 durch den zweiten Inspekteur der Luftwaffe, Generalleutnant Werner Panitzki, eingeweiht wurde.
    • 12. August 1966 seinen Rücktritt eingereicht, da er denn Kauf des als unsicher geltenden Flugzeugtyps Lockheed F-104 „Starfighter“ für die Bundeswehr nicht tragen konnte.
    • 22. August 1966 wegen der „Starfighter-Affäre“ von Verteidigungsminister Kai-Uwe von Hassel mit sofortiger Wirkung beurlaubt
      • Panitzki sagte in einem Interview aus, daß der Kauf der Starfighter „eine rein politische Entscheidung“ gewesen ist – und somit also keine, die militärisch zu begründen war. Panitzki hatte zuvor noch Maßnahmen eingeleitet, die die Starfighter-Flugzeuge erheblich verbesserten. Dennoch stürzten bis zum letzten Einsatz 1991 292 Starfighter ab und kosteten 116 Flugzeugführern das Leben. Der letzte tödliche Unfall geschah 1984.
    • 25. August 1966 vom Dienst suspendiert und de facto entlassen
  • 1966 Vorsitzender des Beirats der in Köln residierenden Vertriebsorganisation für Luft- und Raumfahrtgerät „Europavia-Deutschland GmbH“
    • er baute die deutsche Filiale der französischen „Europavia“ zur Verkaufsorganisation der deutschen Flugzeugfirmen aus.

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten

  1. Die neue Luftwaffe stand nach der anfänglichen Interimslösung durch den kommissarischen Leiter Oberstleutnant i. G. Werner Panitzki unter der Führung von Generalleutnant Josef Kammhuber.
  2. Werner Panitzki, Munzinger Online
  3. Nach dem Krieg wurde das Lager von den Amerikanern zuerst für humanitäre Zwecke der Vereinten Nationen in Anspruch genommen und dann in ein Kriegsgefangenenlager umgewandelt, in dem mehrere hundert deutsche Generäle und Generalstabsoffiziere interniert wurden. Ab April 1946 wurde das Lager ein Sammellager für Kriegsgeschichtsschreibung, in dem deutsche Offiziere für die Historical Division der amerikanischen Streitkräfte Berichte über ihre Dienstzeit und Kampferfahrungen im Zweiten Weltkrieg verfaßten, bis das Lager im Juli 1947 aufgelöst wurde.