Souchay, Curt

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Generalmajor Curt Souchay

Karl Friedrich Curt Souchay (Lebensrune.png 9. Juli 1893 in Berlin; Todesrune.png 15. November 1978 in Altenberge bei Münster) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, des Deutschen Heeres, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt Generalmajor des Heeres im Zweiten Weltkrieg.

Werdegang

Ritterkreuzverleihungszeremonie für Hugo Primozic durch Curt Souchay
Deutsche Offiziere in VS-amerikanischer Kriegsgefangenschaft, die freiwillig bei der Operational History (German) Section der Historical Division der United States Army mitarbeiteten; Zweiter von rechts (vordere Reihe): Generalmajor Curt Souchay.
1. Oberst Hans-Jürgen Dingler (Chef des Stabes LVIII. Panzerkorps), 2. Generalleutnant z. V. Emil Zimmermann (Kommandeur Divisionsstab z. b. V. 431), 3. Major Schüster, 4. General der Panzertruppe Walter Krüger (Kommandierender General des Stellvertretenden Generalkommandos IV. Armeekorps und Befehlshaber Wehrkreis IV), 5. Generalleutnant Wolf-Günther Trierenberg (Kommandeur 347. Volksgrenadier-Division), 6. Generalleutnant der Luftwaffe Gustav Wilke (Kommandeur 10. Fallschirmjäger-Division), 7. General der Nachrichtentruppe Albert Praun (Chef Heeres-Nachrichtenwesens im Oberkommando des Heeres und Chef Wehrmacht-Nachrichtenwesens), 8. General der Artillerie Johann Sinnhuber (Kommandierender General Verteidigungsbereich Hamburg-Bremen), 9. Generalmajor Gerhard Müller (Kommandant Truppenübungsplatzes Wischau), 10. Generalmajor Curt Souchay (Kommandeur Feldkommandantur 755), 11. Generalleutnant August Dettling (Kommandeur 363. Volksgrenadier-Division) und 12. Generalmajor Rudolf-Christoph Freiherr von Gersdorff (Chef des Generalstabes 7. Armee).
  • 19.3.1912 als Fahnenjunker in das Infanterie-Regiment „Freiherr von Sparr“ (3. Westfälisches) Nr. 16, dem sogenannten Regiment „Hacke Tau“ eingetreten[1]
  • 2.8.1914 Ordonnanzoffizier im Regimentsstab
  • 1.10.1914 Bataillonsadjutant
  • 29.10.1914 Kompanieführer
  • 1.2.1915 Adjutant des Rekrutendepots der 14. Infanterie-Division
  • 24.2.1916 Bataillonsadjutant
  • 20.6.1916 Kompanieführer
  • 26.5.1917 Bataillonsführer
  • 3.10.1917 Ordonnanzoffizier im Stab der 14. Infanterie-Division
  • 1.10.1918 Batterieführer im Kleveschen Feld-Artillerie-Regiment Nr. 43
  • 7.11.1918 Brigadeadjutant
  • 1.10.1923 im Stab des III. Bataillons/Infanterie-Regiment 18 (Bückeburg)
  • 1.3.1924 Chef der 3. Kompanie/Infanterie-Regiment 18 (Münster)
  • 1.2.1926 Adjutant des Infanterie-Regiments 18 (Paderborn)
  • 1.10.1929 Chef der 4. (MG) Kompanie/Infanterie-Regiment 18 (Münster)
  • 1.4.1934 Lehrer an der Infanterieschule (Dresden)
  • 16.10.1935 Lehrer an der Kriegsschule Dresden [laut Stellenbesetzung]
  • 12.10.1937 Kommandeur des I. Bataillons/Infanterie-Regiment 79 (Münster)
  • 24.11.1938 Adjutant der Heeresgruppe 6 (Hannover)
  • 26.8.1939 Adjutant der 4. Armee
  • 27.12.1941 Adjutant der Heeresgruppe Mitte
  • 10.7.1942 Kommandeur des Infanterie-Regiments 427
  • 1.11.1942 mit der Führung der 72. Infanterie-Division beauftragt
  • 24.11.1942 Führerreserve OKH (XI)
  • 1.2.1943 Feldkommandant 755

Nachkriegszeit

In der Nachkriegszeit war Curt Souchay für die CDU von 1956 bis 1969 in der Stadtverwaltung und Ratsherr des Rates der Stadt Münster. Da das Infanterie- und Panzergrenadier-Regiment 79 zum Verbund der 16. Infanterie-Division Münster gehörte, war er auch Mitglied der „Kameradschaft der 16. Panzer- und Infanterie-Division“. Er genehmigte das „Ehrenmal für die Gefallenen der 16. Infanterie-Division und Panzer-Division“ in Münster.[2] Die Münstersche Zeitung (MZ) verkündete am 26. April 1961:

„Ehrenmal der 16. Division. Klärung von Vermißtenschicksalen, die Weihe eines Ehrenmals und die Pflege der Kameradschaft: das sind die Ziele eines Treffen der früheren 16. Infanterie- und Panzer-Division, das am nächsten Wochenende in der früheren Garnisonsstadt Münster stattfindet.“

Das Ehrenmal wurde anläßlich des dritten Divisionstreffens 1961 in Münster eingeweiht. Am ersten Abend des Treffens, Samstag, 30. April 1961, wurden die Anwesenden in der Halle Münsterland von Oberst a. D. Heinrich Dörnemann, dem Vorsitzenden des Kammeradschaftsbundes, begrüßt. Er dankte bei dieser Gelegenheit neben Oberbürgermeister Dr. Peus und Oberstadtdirektor Austermann, auch dem Stadtrat Herrn Generalmajor Souchay für seine Unterstützung und ebenso dem Kommandierenden des I. Korps Generalleutnant Trettner, der das Heeresmusikkorps 7 der Bundeswehr zur Verfügung gestellt hatte. Als Dank überreichte Heinz Dörnemann Oberstadtdirektor Austermann einen Scheck über 500 DM für das Waisenhaus der Stadt. Weiterhin hieß er alle Vertreter der Bundeswehr und die Herren des DRK willkommen. Er dankte für deren Unterstützung ebenso, wie er auch allen beteiligten Dienststellen der Stadt, sei es der Polizei, dem Verkehrsverein oder den städtischen Ausschüssen für ihre Unterstützung dankte. Er grüßte die Herren von der Presse und lud sie zur Einweihung des Ehrenmales am nächsten Tag ein. Begrüßt wurden nicht zuletzt auch Generaloberst a. D. Gotthard Heinrici und dessen Frau. Oberstadtdirektor Austermann, der, wie Souchay, selbst aus dem Regiment 79 der 16. Infanterie-Division hervorgegangen war, bedankte sich im Namen des Rates und der Stadtverwaltung.

„Das Gedenken an die vielen Soldatenschicksale dürfe nicht der Vergessenheit anheimfallen.“

Generaloberst a. D. Heinrici nahm in seiner Festansprache diesen Gedanken auf und würdigte, daß es in Münster heute wieder ein Generalkommando der Bundeswehr gebe. Zum Schwerpunkt des dritten Divisionstreffens leitete schließlich der Geschäftsführer der Kameradschaft Ludwig Bragard, über:

„Wir feiern heute nicht nur Wiedersehen, sondern auch das 25jährige Gründungsjubiläum der 16. Infanterie-Division und ich freue mich, daß es, nach manchen Schwierigkeiten doch noch gelungen ist, bei diesem Anlaß morgen das Ehrenmal für unsere gefallenen Kameraden einzuweihen.“

Bei dieser Gelegenheit wurde auch ein Grußwort von Bürgermeistern und Lehrern aus vier französischen Gemeinden verlesen, die von der Schlacht um Stonne in den Ardennen betroffen gewesen waren.

Am 31. Mai 1961 um 11.30 Uhr war es dann so weit. Nach zwei konfessionell getrennten Gottesdiensten in der Lambertikirche (katholisch) und der Apostelkirche (evangelisch) stand die Enthüllung des Ehrenmals bevor. Zahllose Angehörige der Division, Frauen und Mütter gefallener oder vermißter Kameraden hatten sich vor dem Clemens-Hospital eingefunden, wo sich in einer wundervollen Grünanlage das noch verhüllte Denkmal aus schlichten Quadersteinen erhob. Das Heeres-Musik-Korps 7 der Bundeswehr spielte in Anwesenheit des Kommandierenden Generals Generalleutnant Trettner, bevor Pfarrer Larsen von der Heiligen-Kreuz-Gemeinde in Münster seine Gedenkrede hielt. Das Ehrenmal solle ein Mahnmal für die Zukunft sein und an die erinnern, die einst in den Reihen der beiden Divisionen standen. Anschließend enthüllte Generaloberst a.  D. Gotthard Heinrici das Ehrenmal mit dem Hinweis, „daß dieses Denkmal an die zahllosen Opfer des Krieges, besonders an die der beiden Divisionen in Frankreich, Italien und Rußland, aber auch in Deutschland selbst, erinnern solle.“ Bürgermeister Hufnagel nahm das Denkmal namens aller Bürger in die Obhut der Stadt. Unter den Klängen des Liedes vom guten Kameraden folgten die Kranzniederlegung durch Oberst a. D. Dörnemann und Ludwig Bragard, durch den Kommandierenden General des I. Korps der Bundeswehr, Generalleutnant Trettner und durch eine Abordnung des Kameradschaftsbundes der 6. Pz. Division. Die Feierstunde wurde mit einem Platzkonzert des Heeres-Musik-Korps 7 der Bundeswehr vor dem Clemens-Hospital beschlossen.

1964 feierten die Soldatenverbände gemeinsam am wieder hergestellten Gefallenendenkmal der Driesen-Kürassiere, dessen Bronzeplatten während des Krieges eingeschmolzen worden waren. Die „Westfälischen Nachrichten“ berichteten:

„Die 13 Münsterschen Soldatenverbände versammelten sich in diesem Jahr zu einer gemeinsamen Gedenkfeier und Kranzniederlegung zu Ehren der Gefallenen der beiden Weltkriege, verbunden mit einer besonderen Ehrung der ehemaligen Angehörigen des Kürassier-Regiments. Als Vertreter für Rat und Verwaltung war Ratsherr Souchay anwesend.“

Tod

Generalmajor a. D. Souchay verstarb am 15. November 1978 im St.-Johannes-Hospital in Altenberge bei Münster (Westfalen).

Familie

Am 23. August 1927 heiratete Hauptmann Souchay seine Verlobte Irmgard „Putti“ von Laer (Lebensrune.png 20. Juni 1901; Todesrune.png 17. April 1989). Aus der Ehe sind drei Töchter entsprossen Lebensrune.png 1928, 1931 und 1935). Die älteste Tochter Gisela, später verheiratet Souchay-Kyhn (Lebensrune.png 2. August 1928 in Paderborn; Todesrune.png 2. Februar 1993 in Kopenhagen), erhielt von ihrem Vater ein sehr wertvolles Gemälde von Anton Wilhelm Tischbein, das dieser 1779 für einen Esaïe Souchay gemalt hat. Esaïe Souchay hat bestimmt, daß das Gemälde immer an den ältesten Sohn fallen soll. Da Curt Souchay aber nur Töchter hatte, bekam es Gisela, die allerdings, der Tradition folgend, ihrem ältesten Sohn das Gemälde hinterließ, der im 21. Jahrhundert es als Leihgabe dem Kopenhagener Kunstmuseum übergab.

Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)

Schriften (Auswahl)

  • Das Infanterie-Regiment Freiherr von Sparr (3. Westfälisches) Nr. 16 im Weltkriege 1914/1918 (mit Oberstleutnant (später Generalmajor) Werner Freiherr Rinck von Baldenstein, Walther Stennes und Karl von Einem), Verlag Gerhard Stalling, Oldenburg 1927

Fußnoten

  1. Durch anhaltende Regenfälle, während der Schlacht bei Großbeeren 1813, versagten damals die Gewehre der Soldaten, so daß sie im Nahkampf den Gewehrkolben einsetzten und dabei riefen „Hacke tau! [Schlag oder Hau zu!] ... et geit for't Vaterland [es geht um bzw. für das Vaterland]“ riefen. Als Folge erhielten die Angehörigen des Infanterie-Regiments den Beinamen „Hacketäuer“.
  2. Öffentliches Ratsprotokoll 27.2. 1961: „Nach kurzer Erörterung beschloß der Rat einstimmig, dem Antrag des Kammeradschaftsbundes, in der Grünanlage gegenüber dem jetzigen Clemenshospital ein Denkmal für die 16. Infanterie- und Panzerdivision aufzustellen, zu entsprechen mit der Maßgabe, daß der Kameradschaftsbund gebeten werden soll zu prüfen, ob das Denkmal nicht ohne die im Modell vorgesehene Opferschale errichtet werden kann. […] wir dürfen uns glücklich schätzen, daß trotz mannigfaltiger Schwierigkeiten am Ende doch eine glückliche Lösung in der Denkmalsfrage gefunden werden konnte. Wie wir schon bei unseren Planungen feststellen mußten, waren wir bei unseren Entwürfen von der Entscheidung der Stadt MS und einer Vielzahl von beteiligten Ausschüssen abhängig. Sozusagen in letzter Minute hat Ende Februar dieses Jahres auch der Rat der Stadt MS seine Zustimmung erteilt, nachdem vom Baupflegeamt der Stadt, vertreten durch Herrn Oberbaurat Scharf, ein Modell erstellt worden war, dessen bauliche Ausführung sie bei der morgigen Einweihung erleben werden.“