Dahl, Walther
Walther „Rammdahl“ Dahl ( 27. März 1916 in Lug (Pfalz); 25. November 1985 in Heidelberg) war ein deutscher Offizier der Wehrmacht, zuletzt Oberst, Jagdflieger der Luftwaffe und Eichenlaubträger im Zweiten Weltkrieg. Das Flieger-As errang 128 bestätige Luftsiege bei 678 Feindflügen, darunter 300 Boden- bzw. Tiefangriffe mit unzähligen zerstörten Feindfahrzeugen.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Dahl war der Sohn eines Lehrers, der 1918 in den Kämpfen an der Westfront fiel. 1935 trat er dem Heer der Wehrmacht bei und diente beim Infanterie-Regiment 119 in Stuttgart. 1938 trat Dahl in die Luftwaffe ein und erhielt eine Flugzeugführer- und anschließend eine Jagdfliegerausbildung, 1939 war er schon selbst Fluglehrer.
Zweiter Weltkrieg
Im Zweiten Weltkrieg, nachdem er am 22. Juni 1941 seinen ersten Luftsieg im Stab der II. Gruppe/Jagdgeschwader 3 gegen die Rote Luftwaffe errang, zeichnete Dahl sich u. a. im Kampf um Stalingrad aus.
Im Mai 1944 wurde er Kommodore über das Jagdgeschwader z. b. V., später dann vom JG 300 „Wilde Sau“ (zu seinen Rottenfliegern gehörte Walter Loos). Ihm oblag die Führung der Rammjäger, die sich unter Todesverachtung dem weit überlegenen Feind entgegenwarfen, um die Zivilbevölkerung vor weiteren Verlusten durch den Bombenterror zu bewahren. Wie der Wehrmachtbericht vom 8. Juli 1944 meldete, schoß Geschwaderkommodore Ritterkreuzträger Major Dahl am 7. Juli – also am einem Tage – mit seinen Männern über Deutschland 30 Terrorflieger ab.
- „Die unter persönlicher Führung ihres Geschwaderkommodore Major Dahl kämpfende IV. Sturmgruppe/Jagdgeschwader 3, mit ihrem Kommandeur Hauptmann Moritz, zeichnete sich durch Abschuß von 30 viermotorigen Bombern besonders aus.“
Dahl selbst schoß insgesamt 128 Maschinen ab, darunter 36 viermotorige Bomber und 34 Il-2 Stormovik. Am 26. Januar 1945 wurde das Flieger-As Inspekteur der Tagjäger, am 1. Februar 1945 mit dem Eichenlaub ausgezeichnet.
Dahl beendete den Krieg als Flugzeugführer einer Me 262 (mit bis zu neuen Luftsiegen) in der III. Gruppe/Ergänzungs-Jagdgeschwader 2 unter Heinz Bär. Sein letzter bestätigter Abschuß im Rahmen der Reichsluftverteidigung war eine P-51 „Mustang“ der USAAF bei Dillingen am 26. April 1945.
Kriegsgefangenschaft
Der damals jüngste Oberst der Luftwaffe und letzter Inspekteur der Tagjäger war bis September 1945 in Kriegsgefangenschaft der Westalliierten.
Nachkriegszeit
In der BRD war Oberst a. D. Dahl Sprecher der Ordensgemeinschaft der Ritterkreuzträger. Dahl war Gründungsmitglied der Volksbewegung für Generalamnestie, gehörte später dem Funktionärsgremium „Freiheitlicher Rat“ an und war mehrfach Redner auf Veranstaltungen der DVU. Dahl war als Freund Adolf von Thaddens Mitglied der Deutschen Reichs-Partei (DRP) (wie auch u. a. Erich Kernmayr, Friedrich Grimm, Hans Grimm, Hans-Ulrich Rudel und Karl Waldemar Schütz) und gründete am 8. Mai 1961 den „Reichsverband Deutscher Soldaten e. V.“.
Als Kolumnist schrieb er für die Deutsche National-Zeitung.[1] Noch Anfang der 1980er Jahre amtierte Dahl als Ehrenvorsitzender des „Unabhängigen Freundeskreises aller Waffengattungen“.
Dahl war Ehrenführer der Drachenflugstaffel der Wiking Jugend. Im Stahlhelm, Bund der Frontsoldaten war Dahl Ehrenführer des Gaues Baden.
Tod
Oberst a. D. Walther Dahl verstarb November 1985 an Herzversagen. Die Totenleite am 29. November 1985 wurde auf Wunsch von Dahl von der Wiking-Jugend durchgeführt. Sein Ordenskissen trug Ritterkreuzträger Hauptfeldwebel der Bundeswehr a. D. Friedrich Winter.
Ruhestätte
Er ruht auf dem Heidelberger Bergfriedhof, Feld T, Grab 6, nur Schritte von den Grabstätten von Albert Speer und Wilhelm Furtwängler entfernt.
Auszeichnungen (Auszug)
- Wehrmacht-Dienstauszeichnung, IV. Klasse
- Flugzeugführer-Abzeichen (Wehrmacht)
- Eisernes Kreuz (1939) 2. und 1. Klasse
- Ehrenpokal für besondere Leistung im Luftkrieg am 23. Dezember 1941
- Frontflugspange für Jäger in Bronze, Silber und Gold
- Krimschild
- Verwundetenabzeichen (1939)
- Deutsches Kreuz in Gold am 2. Dezember 1942 [2] nach 42 Luftsiegen
- Namentliche Nennung im Wehrmachtbericht vom 8. Juli 1944
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub [2]
- Ritterkreuz am 11. März 1944 nach 67 Luftsiegen als Major und Gruppenkommandeur der III./Jagdgeschwader 3 „Udet“
- Eichenlaub am 1. Februar 1945 (724. Verleihung) nach 92 Luftsiegen als Major und Geschwaderkommodore des JG 300[3]
Bildergalerie
Der Sarg, bedeckt mit der Fahne des Stahhelm-BdF-OG Karlsruhe, wird aus der Trauerhalle gefahren
Ein Rammjäger und Fliegerkamerad schildert am Grab die Einsätze gegen die Terrorflieger der RAF und der USAAF
Der Bundesführer der Wiking Jugend, Wolfgang Nahrath, bei der Trauerrede
Werke (Auswahl)
- „Rammjäger. Das letzte Aufgebot“ mit einem Geleitwort von Karl Dönitz (Erstauflage 1961) (Klappentext und Bestellmöglichkeit)
Fußnoten
- Geboren 1916
- Gestorben 1985
- Deutscher Oberst
- Deutscher Autor
- Deutsches Flieger-As
- Oberst (Luftwaffe der Wehrmacht)
- DRP-Mitglied
- Träger des Verwundetenabzeichens (1939)
- Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub
- Träger des Deutschen Kreuzes in Gold
- Träger der Frontflugspange in Gold
- Erwähnung im Wehrmachtbericht
- Kriegsgefangener