Schoepffer, Eberhard

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Oberst Eberhard Schoepffer war in der Nachkriegszeit Funktionär der Landsmannschaft Ostpreußen e. V. (LO), Vorsitzender des Vertriebenenverbandes „Wicker-Kreis“ um Siegfried Graf zu Eulenburg-Wicken und langjähriger Erster Vorsitzender des „Traditionsverbands ehemaliger Schutz- und Überseetruppen – Freunde der früheren deutschen Schutzgebiete e. V.“, wo vaterländische Prominenz gerne verkehrte, so häufig auch Marie Adelheid Prinzessin Reuß zur Lippe-Biesterfeld (1895–1993) und ihr dritter Ehemann Friedrich Kurt „Hanno“ Konopacki-Konopath (1882–1962), Gründer des „Nordischen Rings“ und Förderer der Nordischen Bewegung.

Eberhard Wolfgang Schoepffer (z. T. auch Schöpffer geschrieben; Lebensrune.png 20. Juli 1884 in Klooschen bei Memel, Ostpreußen; Todesrune.png 5. August 1975 in Neumünster) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, der Schutztruppe, der Vorläufigen Reichswehr und der Wehrmacht, er war zuletzt Oberst des Heeres und Ritterkreuzträger im Zweiten Weltkrieg.

Chronologischer Werdegang

Einweihung des Kriegerdenkmals in Taberbrück mit Major Rudolf Gieseler, Major Voigt (mit Pickelhaube), Major Eberhard Schoepffer (mit Schutztruppenhut) und Gieselers Adjutant Domboiz
Schoepffers Schwager Forstmeister Major Rudolf Gieseler mit Offizierdegen salutierend vor dem Kriegerdenkmal, Pfarrer Kirstein (in Kanzel) und Eberhard Schoepffers Schwester Gertrud Gieseler links
  • 1896 Eintritt in das Königlich Preußische Kadettenkorps
  • 22.3.1902 Eintritt in das Pommersche Jäger-Bataillon Nr. 2
    • am 16. Juni 1913 in Jäger-Bataillon „Fürst Bismarck“ (Pommersches) Nr. 2 umbenannt
  • 16.2.1907 in der MG-Abteilung 5
  • 7.2.1910 in der Schutztruppe für Deutsch-Südwestafrika
  • 9.7.1915 in britische Kriegsgefangenschaft
  • 11.5.1919 Rückkehr in das Deutsche Reich
  • 6.2.1920 aus der Vorläufigen Reichswehr mit dem Charakter als Major verabschiedet
  • anschließend in Heiligenbeil als Kaufmann tätig, 1920 Hochzeit
  • Prokurist der Maschinenfabrik „Wermter“ in Heiligenbeil
  • 1923 Gründer einer Kreisgruppe des Stahlhelm-Bundes
  • 1933 als Nachfolger von Siegfried Graf zu Eulenburg-Wicken Stahlhelm-Landesführer in Ostpreußen
  • 1.1.1936 als Ergänzungsoffizier, Major (E), im Stab des Ausbildungsleiters Elbing
  • 12.10.1937 Ausbildungsleiter Elbing (laut Stellenbesetzung)
  • 26.8.1939 Kommandeur des Infanterie-Regiments 400
  • 01.08.1940 Ausbildungsleiter Memel
  • 08.10.1940 Kommandeur des Infanterie-Ersatz-Regiments 61
  • 13.1.1941 Kommandeur des Infanterie-Regiments 377/225. Infanterie-Division
  • 10.7.1942 Kommandeur des Infanterie-Ersatz-Regiments 269
  • 20.8.1944 Führerreserve OKH (X)
  • 1.9.1944 Kommandant der Festung Elbing (Westpreußen)
    • bis 25.11.1944 mWdGb (mit der Wahrnehmung der Geschäfte beauftragt); nach wochenlanger Abwehr auf Befehl der Heeresleitung am 10. Februar 1945 Ausbruch mit der Besatzung Richtung Westen. Die Reste der Kampfgruppe „Oberst Schoepffer“ wurde dann von Generalleutnant Friedrich-Georg von Rappard, Kommandeur der 7. Infanterie-Division, einverleibt. Unermüdlich bei Tag und Nacht verhinderten diese Truppen den Durchbruch der Roten Armee auf Danzig.
    • Über 5000 deutsche Soldaten fielen bei der heldenhaften Abwehrschlacht gegen die bolschewistischen Invasoren, Tausende Zivilisten ertranken im Frischen Haff während der Flucht aus der belagerten Stadt. Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges hatte die Stadt noch rund 100.000 deutsche Einwohner gehabt, wer nicht im Endkampf um Deutschland umkam oder flüchten konnte, wurde von der Roten Arme vergewaltigt und ermordet, die Überlebenden dann schließlich vertreiben.
  • 20.2.1945 Kommandant von Danzig
  • 26.3.1945 kommandiert zur Kommandantur von Gotenhafen
    • nach manchen Quellen auch seit 10. Februar 1945 bis Ende April 1945 gleichzeitig Standortkommandant (Transportoffizier) Halbinsel Hela (Putziger Nehrung)
  • 8. Mai 1945 mit den letzten Einheiten durch die feindlichen Linien von der Halbinsel nach Kiel, wo er in britische Kriegsgefangenschaft geriet
  • nach kurzer Gefangenschaft Hilfsarbeiter in Schleswig-Holstein
  • am Aufbau der Landsmannschaft Ostpreußen in Schleswig-Holstein beteiligt, Vorsitzender der Kreisgruppe Neumünster und stellvertretender Vorsitzender der Landesgruppe
  • 1962 Tod der Gemahlin
  • bis 1968 Vorsitzender des „Wicker Kreises“

Tod

Oberst a. D. Eberhard Schoepffer verstarb am 5. August 1975, am 8. August 1975 wurde er Nordfriedhof in Neumünster neben seiner Gattin beigesetzt. Seit 2. Januar 1999 (Beisetzungsdatum) ruht dort auch sein Sohn Hilmar Schoepffer.

Familie

Eberhard Schoepffer war der Sohn von Konrad Schoepffer, Forstmeister (Königlicher Oberförster der Oberförsterei Klooschen und, gemeinsam mit Forstsekretär Schulz sowie Forstlehrling Karstedt, Beobachter der dortigen Phänologischen Station des „Preussischen Botanischen Vereins“) im Kreis Memel/Regierungsbezirk Königsberg (Todesrune.png 24. Januar 1909) und dessen Gemahlin Marie Betti, geb. Siebel. Zu seinen Geschwistern gehörten Gertrud (Lebensrune.png 6. September 1882), Hilmar Wolfram (Lebensrune.png 11. November 1889) und Helmut Manfred (Lebensrune.png 7. Juni 1891). Seine Schwester Gertrud wurde die Ehefrau des Kolonialbeamten, Offiziers des Deutschen Heeres, Freikorpsführers (Ostpreußisches Jägerkorps „Gieseler“) und in Ostpreußen bekannten Forstmeisters und Politikers (DVFP, DVFB, DNVP) Major a. D. Rudolf Gieseler[1] (1873–1931).

Ehe

Am 17. Mai 1920 heiratete Major Schoepffer die verwitwete Ottilie „Tilla“ Freifrau von Watter, geb. von Kritter aus Heiligenbeil (Lebensrune.png 15. September 1887; Todesrune.png 4. März 1962). Aus der Ehe ist Sohn Hilmar Wolfgang entsprossen, der später Offizier, Inhaber des Deutschen Kreuzes und schließlich Forstdirektor werden sollte. Als am 23. Februar 1953 Tillas Mutter Viola von Kritter, geb. von Sandrart, im 90. Lebensjahr in Chemnitz verstarb, durch viele Jahre treu umsorgt von den Töchtern, die ihr Leben teilten, wurde Tilla und den in der Westzone lebenden Kindern nicht durch die DDR nicht vergönnt, an ihr Sterbelager zu treten, was auch Eberhard Schoepffer sehr getroffen hatte.

Auszeichnungen (Auszug)

Bildergalerie

Fußnoten

  1. Schoepffers Schwager Gieseler absolvierte ein Studium der Forstwissenschaft an der Königlich Preußischen Forstakademie Hannoversch Münden und an den Universitäten in Straßburg und Leipzig. Er bestand 1901 das Staatsexamen und trat im Anschluß als Forstassessor in den preußischen Dienst ein. Im Auftrag des Deutschen Reiches wurde er vom 1. Juli 1904 bis zum 1. April 1907 beurlaubt, um in den Nordbezirken der Kolonie Deutsch-Ostafrika (Usambara-Region/Wugiri) eine geregelte Forstverwaltung aufzubauen. Nach seiner Rückkehr setzte er seinen Dienst in der preußischen Forstverwaltung fort. Während Ersten Weltkrieges war er Kommandeur des I. Bataillons des Landwehr-Füsilier-Regiments Nr. 61. Nach dem Kriegsende war Gieseler bis zum 15. September 1919 Kommandeur des Freikorps „Gieseler“, das aus einem Schwadron, zwei Batterien und 2000 freiwilligen Jägern bestand. Das Einsatzgebiet des Freikorps lag zwischen den Städten Strasburg und Soldau in Westpreußen. Im Anschluß an den Versailler Vertrag nahm Gieseler seine Tätigkeit in der Forstverwaltung wieder auf, zunächst in Taberbrück, dann als staatlicher Forstmeister in Trappönen bei Ragnit.