Faulenbach, Karl
Karl Faulenbach ( 3. Oktober 1893 in Hanau; 22. November 1971 in Stuttgart) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, des Deutschen Heeres, der Freikorps, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt Generalleutnant des Heeres im Zweiten Weltkrieg.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Karl Faulenbach war der Sohn des königlichen Oberlandmessers Alfred Faulenbach und der Ottilie, geb. Sprengler ( 26. März 1917).
Lexikon der Wehrmacht
- „Karl Faulenbach trat am 21. März 1912 als Fahnenjunker in das 2. Nassauische (Festungs-)Pionier-Bataillon Nr. 25 ein, in dem er am 19. November 1912 zum Fähnrich und am 19. August 1913 zum Leutnant befördert wurde. Am 2. August 1914 zog er mit seinem Bataillon ins Feld. Am 15. Oktober 1914 wurde er Adjutant des Ersatz-Pionier-Bataillons 25 und am 8. November 1914 Adjutant des Generals der Pioniere beim AOK 17. Am 7. Oktober 1915 wurde er dann Führer der Minenwerfer-Kompanie 15 der 15. Infanterie-Division. Am 5. Oktober 1916 zum Oberleutnant befördert, wurde Karl Faulenbach am 29. November 1917 zum 1. Ordonnanz-Offizier beim Stab der 12. Infanterie-Division ernannt. Nach Kriegsende wurde er in die vorläufige Reichswehr übernommen und als 1. Ordonnanz-Offizier in den Stab der Reichswehr-Brigade 8 versetzt. Am 31. Dezember 1919 wurde er dann zur Inspektion der Infanterie im Reichswehrministerium kommandiert und am 16. Mai 1920 Hilfs-Offizier beim Befehlsstab VI. Am 1. Oktober 1920 wurde er in das Infanterie-Regiment 15 versetzt und in das Reichswehr-Ministerium kommandiert. Am 11. Dezember 1920 kam er dann als Hilfs-Offizier in den Stab der 5. Division kommandiert und am 1. Oktober 1921 in das Reiter-Regiment 15 versetzt. Am 1. Oktober 1922 folgte die Versetzung in das Infanterie-Regiment 15. Am 1. Februar 1924 zum Hauptmann befördert, übernahm Karl Faulenbach am 1. Juli 1924 die 3. Kompanie des Regiments. Ab dem 1. Oktober 1930 diente er als Lehrer an der Infanterie-Schule. Am 15. September 1931 kehrte er in den Stab der 5. Division zurück, wo er am 1. Oktober 1933 zum Major befördert wurde. Am 1. Oktober 1934 übernahm er das Kommando über das Ausbildungs-Bataillon des Infanterie-Regiments Tübingen und am 15. Oktober 1935 über das II. Bataillon des Infanterie-Regiments 56. Am 1. Januar 1939 folgte die Beförderung zum Oberst. Am 1. Juni 1939 übernahm er das Kommando über das Infanterie-Regiment 14, mit dem er bei Kriegsbeginn an die Westfront verlegte und 1940 am Westfeldzug teilnahm. Ab dem 5. Oktober 1940 kommandierte er das Infanterie-Regiment 419, mit dem er am Balkanfeldzug und ab Juni 1941 am Rußlandfeldzug teil nahm. Am 10. März 1942 wurde er in die Führerreserve versetzt und am 3. April 1942 mit der Führung der 296. Infanterie-Division betraut, deren Kommandeur er am 20. April 1942 wurde. Bereits am 1. April 1942 war er zum Generalmajor befördert worden. Am 1. Januar 1943 folgte die Beförderung zum Generalleutnant und am 10. Januar 1943 die Versetzung in die Führerreserve des OKH. Am 31. Januar 1943 wurde er dem Stab der Heeresgruppe B zugewiesen, um Kommandeur der 82. Infanterie-Division zu werden. Allerdings erkrankte er so schwer, dass er am 1. März 1943 schon wieder in die Führerreserve versetzt wurde. Am 1. Mai 1943 übernahm er das Kommando über die 356. Infanterie-Division. Vom 10. bis 27. Dezember 1944 war er erneut der Führerreserve des OKH zugeteilt, um anschließend das Kommando über die Division 401 zu übernehmen. Vom 9. bis 20. Februar 1945 war er schließlich nochmals der Führerreserve des OKH zugeteilt, um dann Führer der nicht eingesetzten Teile der Division 405 zu werden. Bei Kriegsende geriet er in Gefangenschaft, aus der er im Oktober 1947 entlassen wurde.“[1]
Chronologie
- 21.3.1912 eingetreten als Fahnenjunker in das 2. Nassauische (Festungs-)Pionier-Bataillon Nr. 25
- August 1914 ins Feld mit der 4. Feldkompanie/Pionier-Regiment Nr. 25
- Belagerung feindlicher Festungen
- 6.9.1914 schwer verwundet
- 15.10.1914 Bataillonsadjutant
- 8.11.1914 Adjutant des Generals der Pioniere bei der 7. Armee
- 7.10.1915 Führer der Minenwerfer-Kompanie 15
- 29.11.1917 Ordonnanzoffizier im Stab der 12. Infanterie-Division
- 31.1. bis 7.2.1918 Nachrichtenmittellehrgang B an der Nachrichten-Schule 21 in Saarburg
- gemeinsam mit dem späteren Generalfeldmarschall Ernst Busch
- 21. bis 25.2.1918 Führerlehrgang in Wörth
- Freikorps: Entweder in der Freiwilligen 12. Infanterie-Division oder im Freikorps „von Aulock“
- 1.5.1919 Erster Ordonnanzoffizier im Stab der Reichswehr-Brigade 8 (Oppeln)
- 31.12.1919 zur Inspektion der Infanterie im Reichswehrministerium kommandiert
- 1.10.1920 im Infanterie-Regiment 15
- 11.12.1920 Gerichtsoffizier im Stab der 5. Division
- 1.4.1924 im Stab des Infanterie-Regiments 15 (Gießen) [laut Stellenbesetzung]
- 1.7.1924 Chef der 3. Kompanie/Infanterie-Regiment 15 (Gießen)
- 1.10.1930 Lehrer an der Infanterieschule (Dresden)
- 15.5.1931 im Stab des Gruppenkommandos 2 (Kassel)
- 1.5.1933 im Stab der 5. Division (Stuttgart) [laut Stellenbesetzung]
- 1.2.1935 Kommandeur des Ausbildungsbataillons des Infanterie-Regiments 35 (Ulm)
- 15.10.1935 Kommandeur des II. Bataillons/Infanterie-Regiment 56 (Ulm)
- 1. Dezember 1941 in Jäger-Regiment 56 umbenannt
- 1.6.1939 Kommandeur des Infanterie-Regiments 14 (Konstanz)
- 5.10.1940 Kommandeur des Infanterie-Regiments 419
- 10.3.1942 Führerreserve OKH (HPA)
- 3.4.1942 Kommandeur der 296. Infanterie-Division (bis 20.4.1942 mit der Führung beauftragt)
- 10.1.1943 Führerreserve OKH (V)
- 31.1.1943 kommandiert zum Stab der Heeresgruppe B
- als neuer Kommandeur der 82. Infanterie-Division als Nachfolger von Alfred Baentsch vorgesehen, krankheitsbedingt jedoch das Kommando nie angeteretn
- 1.3.1943 Führerreserve OKH (V)
- 1.5.1943 Kommandeur der 356. Infanterie-Division
- 10.12.1944 Führerreserve OKH (V)
- 27.12.1944 Kommandeur der Division Nr. 401
- 9.2.1945 Führerreserve OKH (V)
- 20.2.1945 kommandiert zum Wehrkreis V als Führer der nicht eingesetzten Teile der Division Nr. 405
- 8. Mai 1945 bis Oktober 1947 Kriegsgefangenschaft
Beförderungen
- 21.3.1912 Fahnenjunker
- Eintritt in das 2. Nassauische Pionier-Bataillon Nr. 25
- 19.11.1912 Fähnrich
- 19.08.1913 Leutnant mit Patent vom 19.8.1911
- 5.10.1916 Oberleutnant
- 1.7.1922 neues RDA vom 5.10.1916 erhalten
- 1.2.1924 Hauptmann
- 1.10.1933 Major
- 1.4.1936 Oberstleutnant
- 1.1.1939 Oberst
- 8.4.1942 Generalmajor mit RDA vom 1.4.1942
- 21.1.1943 Generalleutnant mit RDA vom 1.1.1943
Auszeichnungen (Auszug)
- Eisernes Kreuz (1914), II. und I. Klasse
- II. Klasse am 14. Oktober 1914
- I. Klasse am 23. Februar 1916
- Österreich-Ungarisches Militärverdienstkreuz, III. Klasse mit der Kriegsdekoration am 28. Juni 1917
- Verwundetenabzeichen (1918) in Schwarz
- Ehrenkreuz für Frontkämpfer am 15. Januar 1935
- Wehrmacht-Dienstauszeichnung, IV. bis I. Klasse
- II. Klasse am 2. Oktober 1936
- I. Klasse am 21. März 1937
- Deutsches Schutzwall-Ehrenzeichen am 15. März 1940
- Wiederholungsspange (1939) zum Eisernen Kreuz II. und I. Klasse (1914)
- Spange zum EK II am 24. Mai 1940
- Spange zum EK I am 14. Juni 1940
- Ostmedaille am 27. August 1942
- Deutsches Kreuz in Gold am 13. September 1942 als Generalmajor und Kommandeur der 296. Infanterie-Division
Fußnoten
Kategorien:
- Geboren 1893
- Gestorben 1971
- Deutscher Generalleutnant
- Generalleutnant (Heer der Wehrmacht)
- Oberleutnant (Heer des Deutschen Kaiserreiches)
- Person im Ersten Weltkrieg (Deutsches Reich)
- Person im Zweiten Weltkrieg (Deutsches Reich)
- Major (Reichswehr)
- Freikorps-Mitglied
- Träger des Eisernen Kreuzes I. Klasse (1914)
- Träger des Deutschen Kreuzes in Gold
- Träger des Österreichischen Militärverdienstkreuzes III. Klasse
- Kriegsgefangener