Fischer von Weikersthal, Walther

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Ritterkreuzträger Fischer von Weikersthal

Walther Ludwig Otto Karl Bernhard Fischer von Weikersthal (nach vielen Dokumenten auch Walter; Lebensrune.png 15. September 1890 in Stuttgart; Todesrune.png 11. Februar 1953 ebenda[1]) war ein deutscher Offizier der Württembergischen Armee, des Kaiserlichen Heeres, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt General der Infanterie des Heeres und Ritterkreuzträger im Zweiten Weltkrieg. Vom 8. Mai 1945 bis 1947 verbrachte er in Kriegsgefangenschaft.

Werdegang

Personal-Nachweis

Walther Fischer von Weikersthal war der Sohn des Oberstleutnants a. D. (zuletzt Kommandeur des Landwehrbezirks Rottweil) Karl Wilhelm Philipp Fischer von Weikersthal (1849–1924) aus Dischingen und dessen Ehefrau Sophie Auguste Friederike, geborene Freiin von Malchus (1858–1941) aus Oberhof.

Militär

Von links: General der Infanterie Walther Fischer von Weikersthal, Kommandierender General des LXVII. Armeekorps, Generalfeldmarschall Erwin Rommel und Generalleutnant Eugen Felix Schwalbe, Kommandeur der 344. Infanterie-Division, nördlich der Somme-Mündung am 11. März 1944.
Rechts hinter Rommel dessen Ordonnanzoffizier Hauptmann Hellmuth Lang

Nach dem Besuch des Gymnasiums in Rottweil und Stuttgart sowie dem Abitur trat Fischer von Weikersthal am 30. Juni 1909 als Fahnenjunker in das Grenadier-Regiment „Königin Olga“ (1. Württembergisches) Nr. 119, wo auch sein Vater einst diente, der Württembergischen Armee ein.[2] Dort wurde er am 25. Februar 1910 zum Fähnrich und am 16. November 1910 zum Leutnant befördert.[2]

Lexikon der Wehrmacht

Zeichnung
Grabstätte der Familie in Tettnang
„Walther Fischer von Weikersthal trat am 30. Juni 1909 als Fahnenjunker in die Württembergische Armee ein. Er kam dabei zum Königlich Württembergisches 1. Grenadier-Regiment ‚Königin Olga‘ Nr. 119. In diesem wurde er am 16. November 1910 zum Leutnant befördert. Das Patent wurde dabei auf den 20. November 1908 datiert. Bei Kriegsausbruch kam er dann mit seinem Regiment an die Front. Dort wurde er bereits nach wenigen Wochen verwundet. Im Spätherbst 1914 kam er dann wieder zum 1. Grenadier-Regiment ‚Königin Olga‘ Nr. 119 an der Front zurück. Bei diesem wurde er dann am 22. März 1915 zum Oberleutnant befördert. Er wurde dann die nächsten drei Jahre als Regimentsadjutant eingesetzt. Bereits als solchem wurden ihm unter anderem beide Eisernen Kreuze und einige andere Auszeichnungen verliehen. Anfang März 1918 wurde er dann in den Generalstab vom XIII. Armeekorps versetzt. Am 22. März 1918 wurde er dann dort zum Hauptmann befördert. Nach dem 1. Weltkrieg wurde er dann in das Reichsheer übernommen. Dabei wurde er im Herbst 1919 zum Hilfsoffizier beim Wehrkreiskommando V ernannt. Ab dem 1. November 1920 wurde er dann zum Generalstabstraining in das Reichswehrministerium versetzt. Am 1. Oktober 1921 wurde er dann als Generalstabsoffizier in den Stab der 6. Division der Reichswehr versetzt. Ab dem 1. April 1922 wurde er die nächsten Jahre im Stab der 5. Division der Reichswehr eingesetzt. Am 1. Oktober 1926 wurde er dann zum Chef der 3. Kompanie im 1. (Preuß.) Infanterie-Regiment ernannt. Am 1. Oktober 1929 wurde er unter gleichzeitiger Beförderung zum Major wieder zum Stab der 5. Division der Reichswehr versetzt. Dort wurde er jetzt als Ausbilder bei der Führergehilfenausbildung eingesetzt. Als solcher wurde er am 1. Dezember 1932 zum Oberstleutnant befördert. Am 1. Juli 1933 wurde er dann zum Kommandeur des I. Bataillons vom 13. Infanterie-Regiment ernannt.
Bei der Erweiterung der Reichswehr am 1. Oktober 1934 wurde er damit zum Kommandeur des I. Bataillons vom Infanterie-Regiment Ludwigsburg ernannt. Am 1. November 1934 wurde er zum Oberst befördert. Bei der Enttarnung der Verbände wurde er am 15. Oktober 1935 zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 9 ernannt. Am 6. Oktober 1936 gab er das Kommando über sein Regiment wieder ab. Er wurde jetzt zum Chef des Generalstabes vom V. Armeekorps ernannt. Als solcher wurde er am 1. März 1938 zum Generalmajor befördert. Bis zur Mobilmachung behielt er diese Position. Am 26. August 1939 wurde er dann zum Chef des Generalstabes der 7. Armee ernannt. Als solcher wurde er bei Beginn des 2. Weltkrieges zuerst im Westen eingesetzt. Am 1. April 1940 wurde er zum Generalleutnant befördert. Dann nahm er mit diesem Armeeoberkommando am Westfeldzug teil. In diesem wurden ihm bereits beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen verliehen. Am 25. November 1940 übernahm er dann als Kommandeur die 35. Infanterie-Division. Diese Division führte er dann bei Beginn des Ostfeldzuges beim Angriff auf Mittelrussland. Dabei wurde ihm bereits am 6. August 1941 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Am 1. Dezember 1941 wurde er unter gleichzeitiger Beförderung zum General der Infanterie zum Kommandierenden General des LIII. Armeekorps ernannt. Im Frühjahr 1942 wurde er dann von seinem Kommando entbunden und in die Führerreserve versetzt. Von Ende April 1942 bis Mitte Juni 1942 wurde er als Befehlshaber Mittelnorwegen oder Kommandeur vom Höheres Kommando XXXIII verzeichnet. Im September 1942 wurde er dann zum Kommandierenden General des LXVII. Reserve-Armeekorps im Westen ernannt. Dieses Generalkommando führte er dann auch noch nach der Umbenennung zum LXVII. Armeekorps im Januar 1944 bis zum Sommer 1944. Dann wurde er erneut in die Führerreserve versetzt. Im März 1945 wurde er anscheinend wieder zum Kommandierenden General vom Höheres Kommando Oberrhein ernannt. Bei Kriegende geriet er dann in Gefangenschaft, aus der er 1947 wieder entlassen wurde.“[3]

Zweiter Weltkrieg

Am 26. August 1939 wurde von Weikersthal im Zuge der Mobilmachung zum Chef des Generalstabes der 7. Armee ernannt, dessen Posten er sodann bis November 1940 innehielt. Am 1. April 1940 war er bereits zum Generalleutnant befördert worden. Im Anschluß hieran war von Weikersthal vom 25. November 1940 bis Ende November 1941 Kommandeur der 35. Infanterie-Division, er hatte diese von Generalleutnant Hans Wolfgang Reinhard übernommen. Die Division wurde im Ostfeldzug ab Juni 1941 im Mittelabschnitt der Ostfront eingesetzt und stieß bis Dezember 1941 bis vor Moskau vor. Bereits am 6. August 1941 wurde Weikersthal mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Zum 1. Dezember 1941 gab er die Division an Generalmajor Rudolf Freiherr von Roman ab und stieg als Ersatz von General der Infanterie Karl Weisenberger zum Kommandierenden General des LIII. Armeekorps auf, das er bis März 1942 kommandierte und an General der Infanterie Erich-Heinrich Clößner übergab. Hier wurde er auch am 1. Januar 1942 zum General der Infanterie befördert. Keilig gibt diese Beförderung allerdings zum 1. Dezember 1941 an.[2]

Am 23. März 1942 trat von Weikersthal in die Führerreserve ein, um am 25. September 1942 zum Kommandierenden General des LXVII. Reserve-Armeekorps mit Standort in Brüssel ernannt zu werden. Dieses befehligte er anschließend bis 1. Juli 1944, nachdem es im Januar 1944 in LXVII. Armeekorps umbenannt worden war, gab dann an Generalleutnant Alfred Gause ab und übernahm das Armee-Korps erneut am 7. Juni bis 24. Juli, dann übernahm Generalleutnant Carl Püchler. Am 25. Juli 1944 wurde Fischer von Weikersthal erneut in die Führerreserve versetzt und erst gegen Kriegsende, am 27. März 1945, mit einem neuen Kommando betraut. Hier nahm er die Funktion des Kommandierenden Generals des Höheren Kommandos Oberrhein wahr.

Tod

General der Infanterie a. D. Walther Fischer von Weikersthal starb 1953 in Stuttgart. Keilig hingegen benennt den Sterbeort mit Gut Oberhof bei Tettnang.[2] Beerdigt ist Fischer von Weikersthal im Familiengrab auf dem Alten Friedhof in Tettnang.

Familie

Oberleutnant Fischer von Weikersthal heiratete am 12. September 1917 seine Verlobte Irmgard Fritsch (Lebensrune.png 2. Februar 1895 in Makassar, Celebes), die Kriegstrauung fand in Wiesbaden statt. Irmgard war die Tochter von Ludwig Fritsch (1853–1929), Kaufmann, Reeder, Konsul in Makassar auf Celebes, wohnhaft als Konsul a. D. in Wiesbaden, zuletzt Rentner in Stuttgart. Aus der Ehe sind drei Kinder entsprossen: zwei Töchter (Jutta Irmgard […] Lebensrune.png 8. Juni 1918 in Wiesbaden und Ingrid Irmgard Oda Edelgunde Klara Lebensrune.png 22. Oktober 1922 in Stuttgart) und Sohn Karl Ulrich (Lebensrune.png 27. Juli 1928 in Königsberg).

Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)

Verweise

Fußnoten

  1. Nach anderen Quellen verstarb er auf Gut Oberhof bei Tettnang.
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 Wolfgang Keilig: Die Generale des Heeres, Podzun-Pallas, 1983, S. 91, ISBN 3-7909-0202-0
  3. Fischer von Weikersthal, Walther, Lexikon der Wehrmacht
  4. 4,0 4,1 4,2 4,3 4,4 4,5 Reichswehrministerium (Hg.): Rangliste des Deutschen Reichsheeres, Mittler & Sohn Verlag, Berlin 1924, S. 154
  5. Otto von Moser: Die Württemberger im Weltkriege. 2. erweiterte Auflage. Chr. Belser, Stuttgart 1928, S. 127.