Friedrich von Österreich-Teschen
Friedrich Maria Albrecht Wilhelm Karl Erzherzog von Österreich, Herzog von Teschen ( 4. Juni 1856 in Groß Seelowitz, Mähren, Kaisertum Österreich; 30. Dezember 1936 in Wieselburg-Ungarisch Altenburg, Königreich Ungarn) war ein deutscher Offizier der Gemeinsamen Armee und der k. u. k. Armee, zuletzt k. u. k. Feldmarschall (seit 8. Dezember 1914), Generalfeldmarschall der Preußischen Armee (seit 1915[1]) und Heerführer im Ersten Weltkrieg sowie Großgrundbesitzer und Unternehmer.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Im Ersten Weltkrieg war Friedrich 1914 bis 1917 Armeeoberkommandant und damit Befehlshaber der gesamten k. u. k. Streitkräfte. Die tatsächliche Leitung der Operationen oblag jedoch General der Infanterie/Generaloberst Franz Conrad von Hötzendorf. Am 11. Februar 1917 enthob ihn Kaiser Karl I. von seiner nunmehrigen Funktion als stellvertretender Armeekommandant und stellte ihn zur „Disposition meines Oberbefehls“. Er gestand dem Erzherzog einen Generaladjutanten, einem Flügeladjutanten, einem persönlichen Adjutanten und einem Ordonnanzoffizier zu. Friedrich lebte hierauf in Pressburg und Halbturn. Am 5. November 1918 bat er um seine Verabschiedung mit dem Zusatz „außer Dienst“, dies wurde am 1. Dezember 1918 entsprochen.
Im sogenannten Vertrag von Saint-Germain war festgelegt worden, daß Österreich ihn an die Siegermächte auszuliefern habe. Sein Besitz wurde, soweit er sich auf dem Gebiet der Republik Österreich (ohne das Burgenland) befand, mit dem Habsburgergesetz 1919 enteignet. Friedrich verlor somit seinen Wiener Wohnsitz, die Albertina, mit ihrer riesigen grafischen Sammlung an den Staat. Da er es vermied, sich dem Habsburgergesetz entsprechend als „getreuer Bürger der Republik“ zu bekennen, musste er aus Österreich ausreisen. Friedrichs Besitz in Böhmen, Mähren, Teschen und Slowenien wurde ebenfalls „enteignet“.
1926 verklagte Erzherzog Friederich die polnische Regierung auf Rückgabe seiner Besitzungen in Polnisch-Schlesien im Ausmaß von etwa vierzigtausend Hektar. [2]
Familie
Seine Eltern waren der früh verstorebene (1874) Karl Ferdinand von Habsburg und Elisabeth Franziska Maria von Österreich (1831–1903), Tochter von Joseph Anton Johann von Österreich. Friedrich war Erbe seines Onkels und Adoptivvaters, Albrecht von Österreich-Teschen.
Ehe
Am 8. Oktober 1878 heiratete Friedrich von Österreich-Teschen seine Verlobte Isabella von Prinzessin Croy-Dülmen (1856–1931). Aus der Ehe sind neun Kinder entsprossen.
Nachkommen
- Maria Christina (1879–1962)
- ∞ 1902 Prinz Emanuel Alfred zu Salm-Salm (1871–1916)
- Maria Anna (1882–1940)
- ∞ 1903 Herzog Elias von Bourbon-Parma (1880–1959)
- Maria Henriette (1883–1956)
- ∞ 1908 Prinz Gottfried zu Hohenlohe-Schillingsfürst (1867–1932)
- ∞ 1912–1913: Prinz Georg Franz Josef von Bayern (1880–1943)
- Maria Alice (1893–1962)
- ∞ 1920 Friedrich Heinrich Freiherr Waldbott von Bassenheim (1889–1959)
- Albrecht II. (1897–1955)
- ∞ 1930–1937: Irene Dora Lelbach (1897–1985)
- ∞ 1938–1951: Katalin Bocskay de Felsö-Bánya (1909–2000)
- ∞ 1951–1955: Lydia Strauss-Dörner (1930–1998).
Beförderungen
- 14.3.1871 Leutnant
- 23.4.1873 Oberleutnant
- 1.4.1875 Hauptmann
- 1.5.1877 Major
- 15.9.1878 Oberstleutnant
- 23.10.1879 Oberst
- 1.11.1882 Generalmajor
- 1.11.1886 Feldmarschalleutnant
- 1.5.1894 Feldzeugmeister
- 14.6.1910 General der Infanterie
- 8.12.1914 k. u. k. Feldmarschall
- 22. Juni 1915 Generalfeldmarschall der Preußischen Armee und somit des Deutschen Heeres
Auszeichnungen und Ehrungen (Auszug)
- Orden vom Goldenen Vlies am 17. April 1873 (Diplom-Nr.: 1034)
- Orden der Württembergischen Krone am 21. Juli 1873
- Orden des Heiligen Andreas des Erstberufenen am 4. Januar 1877
- Alexander-Newski-Orden
- Kaiserlich-Königlicher Orden vom Weißen Adler
- St.-Annen-Orden, I. Klasse
- Orden der Ehrenlegion, Großkreuz am 30. Dezember 1878
- Marianerkreuz des Deutschen Ritterordens, 1879
- Leopoldsorden (Belgien) am 3. Juli 1881
- Herzoglich Sachsen-Ernestinischer Hausorden, Großkreuz am 7. Januar 1882
- Hubertusorden am 24. Mai 1889
- Orden vom Niederländischen Löwen, Großkreuz am 12. Dezember 1890
- Hausorden der Rautenkrone, Großkreuz am 26. Februar 1891
- Orden des heiligen Joseph (Toskana), Großkreuz am 26. Februar 1891
- Elefanten-Orden am 9. Juni 1892
- Nassauischer Hausorden vom Goldenen Löwen am 9. Juni 1892
- Militärverdienstkreuz (Österreich) mit Brillanten
- Verdienstkreuz am 30. November 1892
- Brillanten am 30. November 1898
- Schwarzer Adlerorden am 22. Oktober 1892
- Roter Adler-Orden, Großkreuz
- k.u. Sankt Stephans-Orden, Großkreuz 9. November 1893
- Orden Karls III., Großkreuz mit Ordenskette am 7. April 1896
- Kaiser Wilhelm I. Erinnerungsmedaille 1897, 1897
- Halsorden des Marianerkreuzes des Deutschen Ritterordens, 1898
- Militär-Verdienstmedaille (Signum Laudis in Bronze und Silber)
- Bronze im September 1899
- Silber 1911 als General der Infanterie
- Portrait des Schahs von Persien mit Brillanten am 22. Oktober 1900
- Großkreuzritter des Souveränen Ritter- und Hospitalorden vom heiligen Johannes von Jerusalem am 19. Mai 1901
- Konstantinorden am 26. Januar 1903
- Ordenskette zum Schwarzen Adlerorden am 3. Oktober 1903
- Bathorden, Großkreuz der militärischen Abteilung am 21. Juni 1904
- Militär-Verdienstorden (Spanien), Großkreuz am 5. November 1905
- Ehrenzeichen und Silbermedaille des Kaiserlich Russischen Roten Kreuzes in Erinnerung an den russisch-japanischen Krieg von 1904-1905 am 3. Januar 1908
- Königlicher Seraphinenorden am 3. Januar 1908
- Hausorden der Treue am 10. Mai 1908
- gleichzeitig, wie es die Statuten vorsahen, Verleihung des Großkreuzes des Ordens „Berthold des Ersten“
- Hausorden vom Weißen Falken am 10. Mai 1908
- Erinnerungsmedaille „Königin Maria Cristina von Spanien“, 1909
- Prinzregent-Luitpold-Medaille in Bronze, 1911
- Hausorden der Wendischen Krone, I. Klasse am 10. November 1911
- Orden der Heiligen Kyrill und Methodius, Großkreuz am 12. Juni 1912
- Verdienststern des Königlich Ungarischen Roten Kreuzes mit der Kriegsdekoration
- Verdienststern am 21. August 1914
- Kriegsdekoration am 15. Februar 1915
- Eisernes Kreuz (1914), II. und I. Klasse
- I. Klasse am 31. August 1914
- Militärverdienstkreuz (Mecklenburg), II. und I. Klasse am 14. März 1915
- Militär-Max-Joseph-Orden, Großkreuz am 1. Mai 1915
- Militärverdienstkreuz (Österreich), I. Klasse mit den Brillanten am 9. Mai 1915
- Kriegsdekoration und Schwerter wurden bei Einführung 1916 nachgereicht
- Pour le Mérite mit Eichenlaub
- Verdienstorden am 14. Mai 1915
- Eichenlaub am 5. Januar 1917
- Militär-St.-Heinrichs-Orden, Ritterkreuz und Kommandeurskreuz
- Kommandeurskreuz am 22. Mai 1915
- Militärverdienstorden (Württemberg), Großkreuz am 30. Mai 1915
- İmtiyaz Nişanı (Imitazgefechtsmedaille der Osmanischen Armee) in Silber und Gold am 19. August 1915
- Militärorden für Tapferkeit, I. Klasse am 19. Februar 1916
- Friedrich-August-Kreuz, II. und I. Klasse am 17. März 1916
- Kriegsverdienstkreuz (Braunschweig) am 11. September 1916
- Verdienstmedaille vom Roten Halbmond in Gold am 1. Oktober 1916
- Fürstlich Hohenzollernscher Hausorden, Ehrenkreuz I. Klasse mit Schwertern am 12. Oktober 1916
- nach anderen Quellen Stern und Kreuz der Großkomture des Königlichen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern
- Großes Signum Laudis (Große Militär-Verdienstmedaille in Gold) am 17. Oktober 1916
- Schwerter wurden nachgereicht
- Militär-Maria-Theresien-Orden, Großkreuz mit persönlichem Brief von dem Kaiser von Österreich vom 25. Dezember 1916
- Kriegsverdienstkreuz (Lippe) am 5. Juli 1918
- Preußisches Dienstauszeichnungskreuz am 26. September 1918
- Ungarische Weltkriegs-Erinnerungsmedaille
- Kriegserinnerungsmedaille (Österreich)
Oberstinhaber bzw. Oberst à la suite
- k.u.k. Infanterie Regiment „Erzherzog Friedrich“ Nr. 52 am 23. Oktober 1879
- Infanterie-Regiment „von Stülpnagel“ (5. Brandeburgisches) Nr. 48, seit 1893
- 5. Chevaulegers-Regiment „Erzherzog Albrecht von Österreich“
- erhielt dann am 5. Juli 1909 (bis 1920) den Ehrennamen 5. Chevaulegers-Regiment „Erzherzog Friedrich von Österreich“
- Königlich Spanisches Schützen-Bataillon „Figueras“ Nr. 6
- Füsilier-Regiment „Kaiser Franz Josef von Österreich, König von Ungarn“ (4. Württembergisches) Nr. 122
Schiff
- Das Einheitslinienschiff SMS „Erzherzog Friedrich“ (1907 fertiggestellt) wurde nach ihm benannt
Ehrendoktor
- Ehrendoktor der Universität für Bodenkultur Wien
Fußnoten
- Geboren 1856
- Gestorben 1936
- Deutscher Herzog
- Habsburger
- Generalfeldmarschall (Preußen)
- Feldmarschall (Österreich-Ungarn)
- Ritter des Ordens vom Goldenen Vlies (Österreich) (19. Jahrhundert)
- Träger des Militär-Maria-Theresien-Ordens (Großkreuz)
- Träger des Pour le Mérite (Militärorden)
- Ritter des Schwarzen Adlerordens
- Träger des Militär-St.-Heinrichs-Ordens
- Träger des Elefanten-Ordens
- Träger des Österreichischen Militärverdienstkreuzes I. Klasse
- Träger des Hubertusordens
- Träger des Ordens vom Niederländischen Löwen (Großkreuz)
- Träger des Ordens Karls III.
- Träger des Seraphinenordens
- Ritter des St. Andreas-Ordens