Fußball-Weltmeisterschaft 2010

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FIFA Fußball-Weltmeisterschaft 2010
Wm-2010-sudafrika.jpg
WM 2010 Länder.png
Austragungsort Flagge Südafrika.png Südafrika
Datum 11. Juni - 11. Juli
Teilnehmer 32
Weltmeister SpanienSpanien Spanien
Vize-Weltmeister Flagge-niederlande.gif Niederlande
Dritter Platz DeutschlandBR Deutschland BR Deutschland
Bester Spieler Diego Forlan
Torschützenkönig Thomas Müller (5 Tore)

Bei der FIFA Fußball-Weltmeisterschaft 2010 traten die Fußballmannschaften vom 11. Juni bis zum 11. Juli 2010 in Südafrika gegeneinander an. Weltmeister wurde zum erstenmal Spanien. Vizeweltmeister wurden die Niederlande, den dritten Platz belegte die multiethnische Auswahl der Bundesrepublik Deutschland. Die nächste Fußball-Weltmeisterschaft fand 2014 in Brasilien statt.

Gruppenkonstellation

Gruppe A Gruppe B Gruppe C Gruppe D
Südafrika Argentinien England Deutschland
Mexiko Nigeria USA Australien
Uruguay Südkorea Algerien Serbien
Frankreich Griechenland Slowenien Ghana
Gruppe E Gruppe F Gruppe G Gruppe H
Niederlande Italien Brasilien Spanien
Dänemark Paraguay Nordkorea Schweiz
Japan Neuseeland Elfenbeinküste Honduras
Kamerun Slowakei Portugal Chile

Spielplan und Ergebnisse

Gruppenphase

Gruppe A

Rang Land Tore Punkte
1 Uruguay 4:0 7
2 Mexiko 3:2 4
3 Südafrika 3:5 4
4 Frankreich 1:4 1
Fr, 11. Juni 2010, 16 Uhr in Johannesburg, Soccer City
Südafrika Mexiko 1:1 (0:0)
Fr, 11. Juni 2010, 20.30 Uhr in Kapstadt
Uruguay Frankreich 0:0 (0:0)
Mi, 16. Juni 2010, 20.30 Uhr in Pretoria
Südafrika Uruguay 0:3 (0:1)
Do, 17. Juni 2010, 20.30 Uhr in Polokwane
Frankreich Mexiko 0:2 (0:0)
Di, 22. Juni 2010, 16 Uhr in Rustenburg
Mexiko Uruguay 0:1 (0:1)
Di, 22. Juni 2010, 16 Uhr in Bloemfontein
Frankreich Südafrika 1:2 (0:2)

In der Gruppe des Gastgebers Südafrika konnten sich die Uruguayer souverän ohne Gegentor durchsetzen: Nachdem sie sich ein 0:0 gegen die favorisierten Franzosen um Franck Ribéry erkämpft hatten, besiegten sie auch dank eines überragenden Diego Forlán saft- und kraftlose Südafrikaner im zweiten Spiel mit 3:0. Das 1:0 gegen Mexiko im letzten Spiel machte den Gruppensieg perfekt.

Mexiko erreichte als Gruppenzweiter zwar nicht ganz ungefährdet, aber doch verdient zum fünften Mal in Folge das Achtelfinale bei einer Weltmeisterschaft. Dem 1:1 gegen Südafrika im Eröffnungsspiel folgte ein überzeugender 2:0-Sieg über Frankreich, wodurch die Mexikaner für die nächste Runde bereits so gut wie qualifiziert waren. So konnte die Mannschaft trotz einer 0:1-Niederlage gegen Uruguay im letzten Gruppenspiel das Weiterkommen sichern.

Südafrika schied wie von vielen erwartet – als erstes Gastgeberland einer Fußball-WM – bereits in der Vorrunde aus und konnte spielerische Defizite nicht mit dem Heimvorteil wettmachen. Im ersten Spiel der Gruppe, dem Eröffnungsspiel der WM, war eine Sensation für die gastgebende Mannschaft greifbar nahe, als Tshabalala mit dem ersten Tor des Turniers seine Mannschaft in Führung brachte, doch konnten die spielerisch überlegenen Mexikaner wenig später ausgleichen. Alle Hoffnungen zerstörte nach einem willenlosen Auftritt das desillusionierende 0:3 gegen Uruguay, wonach Südafrika nur noch theoretische Chancen auf das Weiterkommen besaß. Gegen unterirdisch aufspielende Franzosen schien sich dann aber am letzten Spieltag noch einmal eine Chance aufzutun, als Südafrika zur Pause in Überzahl mit 2:0 führte. Doch der Anschlußtreffer der Franzosen durch Malouda bedeutete praktisch das WM-Aus, sodass die Afrikaner sich mit dem Scheitern in der Vorrunde einrichten mußten.

Dagegen enttäuschten die Franzosen im Spitzenspiel gegen Uruguay und kamen über ein torloses Remis nicht hinaus. Im nächsten Spiel gegen Mexiko verstärkte sich der negative Eindruck, den die Franzosen im ersten Spiel bereits hinterlassen hatten und Frankreich unterlag nach einer desaströsen Vorstellung ohne einen Torschuß verdient mit 0:2. Danach hatte Frankreich nur noch Minimalchancen auf ein Weiterkommen ins Achtelfinale, doch auch in der Partie gegen Südafrika zeigte die Elf – nach der Suspendierung von Anelka – keinerlei Ehrgeiz und Kampfeswillen, einzig Franck Ribéry vermochte kämpferisch zu überzeugen. Auch aufgrund einer katastrophalen Schiedsrichterfehlentscheidung, die die Rote Karte für den jungen Gourcuff schon in der 25. Minute und damit mehr als eine Stunde Unterzahl bedeutete, verlor Frankreich mit 1:2 und wurde damit Gruppenschlußlicht.

Gruppe B

Rang Land Tore Punkte
1 Argentinien 7:1 9
2 Südkorea 5:6 4
3 Griechenland 2:5 3
4 Nigeria 3:5 1
Sa, 12. Juni 2010, 13.30 Uhr in Port Elizabeth
Südkorea Griechenland 2:0 (1:0)
Sa, 12. Juni 2010, 16 Uhr in Johannesburg Ellis Park
Argentinien Nigeria 1:0 (1:0)
Do, 17. Juni 2010, 13.30 Uhr in Johannesburg Soccer City
Argentinien Südkorea 4:1 (2:1)
Do, 17. Juni 2010, 16 Uhr in Bloemfontein
Griechenland Nigeria 2:1 (1:1)
Di, 22. Juni 2010, 20.30 Uhr in Durban
Nigeria Südkorea 2:2 (1:1)
Di, 22. Juni 2010, 20.30 Uhr in Polokwane
Griechenland Argentinien 0:2 (0:0)

In der Gruppe B dominierten die von Kultfigur Diego Maradona trainierten Argentinier mit ihrem hochkarätig besetzten Sturm um Higuain und Messi. Das erste Spiel gegen Nigeria wurde hochverdient mit 1:0 gewonnen, doch ließ die Chancenauswertung noch zu wünschen übrig. In der darauffolgenden Partie konnte dann das hoffnungslos unterlegene Südkorea dank dreier Treffer von Gonzalo Higuain mit 4:1 geschlagen werden. Gegen Griechenland schonte Maradona schließlich einige seiner Stammspieler, und die Argentinier konnten gegen das Abwehrbollwerk der Griechen auch zunächst nicht ankommen, gewannen letztlich aber durch zwei relativ späte Treffer von Demichelis und Palermo mit 2:0 und zogen so als Gruppensieger ins Achtelfinale ein.

Südkorea konnte sich zum zweiten Mal nach der WM 2002 im eigenen Land für das Achtelfinale qualifizieren. Nach einem überzeugenden 2:0-Sieg über Griechenland bekam die Mannschaft beim 1:4 gegen Argentinien die Grenzen aufgezeigt, hatte aber im letzten Spiel noch alle Möglichkeiten in der Hand. Das glückliche 2:2 gegen Nigeria reichte für den zweiten Platz und damit zum Sprung ins Achtelfinale.

Die Griechen unter ihrem 71-jährigen Übungsleiter-Urgestein Otto Rehhagel nahmen erst zum zweiten Mal an einer Weltmeisterschaft teil. Die mißglückte erste Teilnahme, als Griechenland ohne Punkt und Tor wieder nach Hause geschickt wurde, wollte man nun endlich vergessen machen. Doch das Turnier begann aufgrund einer schwachen und ideenlosen Vorstellung gegen Südkorea mit einer 0:2-Pleite. Das nächste Spiel gegen Nigeria mußte gewonnen werden, und tatsächlich errangen die Griechen gegen Nigerianer, die seit der 33. Minute aufgrund einer Tätlichkeit von Kaita in der Unterzahl waren, einen knappen, ein verdientes 2:1 und damit ihren ersten Sieg bei einer Fußball-Weltmeisterschaft. Das letzte Spiel gegen Argentinien wurde nun zu einem Entscheidungsspiel um die Achtelfinalteilnahme. Die Griechen, von Otto Rehhagel nach bewährter Manier auf eine strikte Defensivtaktik eingestellt, konnten den Argentiniern anfangs auch tatsächlich wirksam entgegentreten, sodass deren individuelle spielerische Überlegenheit nicht zum Zuge kam. Allerdings gelang es der Mannschaft praktisch nicht, den nötigen Angriffsfußball zu entwickeln. Folglich besiegelten die Argentinier mit zwei Toren das Schicksal der Griechen, die als Gruppendritter ausschieden.

Nigeria konnte die Erwartungen der Heimat keineswegs erfüllen, nach einem 0:1 gegen Argentinien ging man gegen die Griechen mit 1:0 in Führung, erlitt aber dann einen schweren Rückschlag, als Sani Kaita in der 33. Minute wegen eines Trittes die Rote Karte sah. (Er erhielt dafür in Nigeria tausende Morddrohungen und musste von der FIFA unter besonderen Schutz gestellt werden.) Die Griechen drehten das Spiel und gewannen am Ende noch 2:1. Dennoch hatte man auch im letzten Spiel gegen die Südkoreaner noch die Möglichkeit, sich für das Achtelfinale zu qualifizieren, aber dafür war ein Sieg Voraussetzung. Tatsächlich waren die Nigerianer ihrem Ziel nahe, als sie mit 1:0 in Führung gingen und auch den zwischenzeitlichen 1:2-Rückstand wieder ausglichen. Aber da sie mehrere Großchancen ausließen, mußten sie sich mit einem Punkt und dem frühzeitigen Ausscheiden abfinden.

Gruppe C

Rang Land Tore Punkte
1 USA 4:3 5
2 England 2:1 5
3 Slowenien 3:3 4
4 Algerien 0:2 1
Sa, 12. Juni 2010, 20.30 Uhr in Rustenburg
England USA 1:1 (1:1)
So, 13. Juni 2010, 13.30 Uhr in Polokwane
Algerien Slowenien 0:1 (0:0)
Fr, 18. Juni 2010, 16 Uhr in Johannesburg Ellis Park
Slowenien USA 2:2 (2:0)
Fr, 18. Juni 2010, 20.30 Uhr in Kapstadt
England Algerien 0:0 (0:0)
Mi, 23. Juni 2010, 16 Uhr in Port Elizabeth
Slowenien England 0:1 (0:1)
Mi, 23. Juni 2010, 16 Uhr in Pretoria
USA Algerien 1:0 (0:0)

Die VSA, 2006 schon in der Vorrunde ausgeschieden, boten überraschend gute Leistungen und konnten sich als Gruppensieger sogar noch vor den favorisierten Engländern für das Achtelfinale qualifizieren. Nach einem 1:1-Unentschieden gegen England, bei dem man sich als weitgehend ebenbürtig erwiesen hatte, folgte ein 2:2 gegen die Slowenen, als man einen 0:2-Rückstand zur Pause dank einer engagierten Aufholjagd in der zweiten Halbzeit in ein 2:2 ummünzen konnte. Zu wünschen übrig ließ bei der amerikanischen Mannschaft aber vor allem die Chancenverwertung, die sie vor allem im letzten Spiel gegen Algerien beinahe das Weiterkommen gekostet hätte. Erst in der Nachspielzeit gelang es Landon Donovan, mit dem schon nicht mehr für möglich gehaltenen Führungstreffer seine Mannschaft in die nächste Runde zu schießen.

Die nach einer überzeugenden WM-Qualifikation hochgehandelten Engländer unter ihrem Trainer Fabio Capello enttäuschten in der WM-Vorrunde auf der ganzen Linie. Gegen die USA schaffte man – freilich unter maßgeblicher Mitwirkung des Schlußmannes Robert Greene, der beim Stande von 1:0 für England einen relativ harmlosen Schuß der Amerikaner durchrutschen ließ – nur ein 1:1, danach folgte eine unterirdische Darbietung beim 0:0 gegen Algerien, schließlich die immer noch nicht beeindruckende, aber immerhin bis dahin beste Leistung im Turnier beim knappen 1:0-Sieg über Slowenien, der das Erreichen des Achtelfinales sicherstellte.

Slowenien startete mit dem überraschenden 1:0-Sieg gegen Algerien gut ins Turnier, stand danach, als es gegen die VSA zur Halbzeitpause mit 2:0 in Front lag, schon kurz vor der sicheren Qualifikation für das Achtelfinale, gab die Führung aber aufgrund einer schwächeren zweiten Hälfte her und mußte so wieder zittern. Doch trotz der sich abzeichnenden Niederlage gegen England war man schon fast in der nächsten Runde, da die VSA gegen Algerien über ein 0:0 nicht hinauszukommen schienen. Erst in der Nachspielzeit wurde Slowenien hier durch das Tor der VS-Amerikaner jäh aus allen Träumen gerissen.

Algerien blieb neben Honduras als einzige Mannschaft torlos bei dieser WM. In der Gruppe C gemeinsam mit Slowenien als Außenseiter gehandelt, unterlag es diesem im ersten Spiel mit 0:1, konnte sich danach aber steigern und England ein 0:0 abtrotzen. Danach besaß man nur noch geringe Chancen auf ein Weiterkommen, verlor denn auch gegen die VSA verdient mit 0:1.

Gruppe D

Rang Land Tore Punkte
1 BRD 5:1 6
2 Ghana 2:2 4
3 Australien 3:6 4
4 Serbien 2:3 3
So, 13. Juni 2010, 16 Uhr in Pretoria
Serbien Ghana 0:1 (0:0)
So, 13. Juni 2010, 20.30 Uhr in Durban
BRD Australien 4:0 (2:0)
Fr, 18. Juni 2010, 13.30 Uhr in Port Elizabeth
BRD Serbien 0:1 (0:1)
Sa, 19. Juni 2010, 16 Uhr in Rustenburg
Ghana Australien 1:1 (1:1)
Mi, 23. Juni 2010, 20.30 Uhr in Johannesburg Soccer City
Ghana BRD 0:1 (0:0)
Mi, 23. Juni 2010, 20.30 Uhr in Nelspruit
Australien Serbien 2:1 (0:0)

Die BRD galt schon vor dem Turnier als deutlicher Favorit der Gruppe, was beim 4:0-Auftaktsieg gegen Australien auch sogleich mit einer beeindruckenden Leistung unter Beweis gestellt wurde. Die so gefeierte Mannschaft unterlag dann aber schon in der nächsten Partie – nicht zuletzt aufgrund eines äußerst umstrittenen Platzverweises für Miroslav Klose und einem von Lukas Podolski verschossenen Elfmeter – Serbien mit 0:1. Im letzten Gruppenspiel gegen Ghana kam es folglich zu einem Entscheidungsspiel, das Deutschland trotz eines phasenweise nervösen Auftretens mit 1:0 für sich entscheiden konnte und damit Gruppensieger wurde.

Ghana besiegte überraschend, dank eines nicht ganz unumstrittenen Elfmeters, freilich enttäuschende Serben und konnte sich damit schon im nächsten Spiel gegen Australien für das Achtelfinale qualifizieren. Hier boten die Australier aber, trotzdem sie mehr als eine Hälfte aufgrund eines wiederum fragwürdigen Platzverweises in Unterzahl spielten, eine äußerst engagierte Leistung und erkämpften sich ein 1:1-Unentschieden. Im Spiel gegen Deutschland trat man dann diszipliniert, aber ohne die letzte Durchschlagskraft auf und verlor 0:1, was aber für alle Beteiligten überraschend doch zum Weiterkommen reichte, da sich Serbien Australien mit 1:2 geschlagen geben mußte.

Australien war gegen eine wie im Rausch aufspielende junge deutsche Mannschaft überfordert, verlor 0:4 und sah sich schon dem Ausscheiden gegenüber. Doch gegen Ghana, als Harry Kewell wegen eines angeblich absichtlichen Handspiels die Rote Karte erhielt und Ghana den anschließenden Elfmeter zum 1:0 einlochte, überraschte die Mannschaft mit einem kämpferischen und risikofreudigen Spiel, erzielte so den Ausgleich und wäre beinahe sogar noch in Führung gegangen, verfehlte das Tor jedoch mehrmals denkbar knapp. Vor dem letzten Spiel gegen Serbien besaß man somit nur noch theoretische Chancen auf das Erreichen des Achtelfinals, aber als man unerwartet mit 2:0 führte, während Ghana gleichzeitig gegen Deutschland zurücklag, fehlten nur noch zwei Tore zur Sensation. Aber Serbien machte mit dem 1:2-Anschlußtreffer alle Träume zunichte und Australien mußte die vorzeitige Heimreise antreten.

Serbien, vor dem Turnier als Geheimfavorit gehandelt, enttäuschte bitter. Einer bisweilen leblosen Vorstellung beim 0:1 gegen Ghana folgte ein glücklicher 1:0-Sieg gegen Deutschland. Im entscheidenden Augenblick versagten der jungen serbischen Mannschaft jedoch die Nerven und anstelle eines fast schon fest eingeplanten Sieges gegen Australien mußte man eine 1:2-Niederlage und das Ausscheiden als Gruppenletzter hinnehmen.

Gruppe E

Rang Land Tore Punkte
1 Niederlande 5:1 9
2 Japan 4:2 6
3 Dänemark 3:6 3
4 Kamerun 2:5 0
Mo, 14. Juni 2010, 13.30 Uhr in Johannesburg Soccer City
Niederlande Dänemark 2:0 (0:0)
Mo, 14. Juni 2010, 16 Uhr in Bloemfontein
Japan Kamerun 1:0 (1:0)
Sa, 19. Juni 2010, 13.30 Uhr in Durban
Niederlande Japan 1:0 (0:0)
Sa, 19. Juni 2010, 20.30 Uhr in Pretoria
Kamerun Dänemark 1:2 (1:1)
Do, 24. Juni 2010, 20.30 Uhr in Rustenburg
Dänemark Japan 1:3 (0:2)
Do, 24. Juni 2010, 20.30 Uhr in Kapstadt
Kamerun Niederlande 1:2 (0:1)

Die Niederlande beherrschte die Gruppe E mit einem Fußball, der im Unterschied zu früher optisch wenig attraktiv, dafür aber sehr effizient war. Dem glanzlosen und auch glücklichen 2:0-Sieg über Dänemark, unter anderem durch ein dänisches Gegentor zustandegekommen, folgte ein ebenso schnörkelloser 1:0-Erfolg gegen Japan. Die Niederlande waren dadurch schon frühzeitig für das Achtelfinale qualifiziert. Im letzten Gruppenspiel gegen Kamerun ging es dann praktisch um nichts mehr, doch hier konnte man mit einem 2:1-Sieg die Tabellenführung endgültig sichern.

Japan setzte sich überraschend als zweite Mannschaft der Gruppe durch. Gegen die mit Stars wie Eto´o gespickte Auswahl Kameruns gewann man durch ein Tor des starken Honda 1:0, unterlag dann nur knapp den Niederländern mit 0:1. In der letzten Partie gegen Dänemark reichte ein Unentschieden, doch dank einer kämpferisch überzeugenden Leistung, aber auch einigen genialen Geistesblitzen vor allem Hondas gewann man mit 3:1 und schaffte so den Einzug in die nächste Runde.

Dänemark enttäuschte gegen die Niederländer, geriet aber auch durch ein Eigentor unglücklich in Rückstand und unterlag am Ende mit 0:2. Überzeugender trat man im nächsten Spiel gegen eine allerdings unter ihrem Können spielende Kameruner Auswahl auf, als man ein 0:1 in einen 2:1-Sieg umzumünzen vermochte. Wegen der Tordifferenz war man nun aber im letzten Spiel gegen Japan zum Siegen gezwungen, agierte hier aber allzu oft einfallslos und ließ zahlreiche Chancen aus, verlor verdient mit 1:3 und verpasste die Qualifikation für die K.o.-Runde.

Die Kameruner, die sich schon im Vorfeld des Turniers mit internen Querelen herumgeplagt hatten, reihten sich in die Reihe der afrikanischen Enttäuschungen ein und mussten sieg- und punktlos die Heimreise antreten. Dem blamablen 0:1 gegen die japanischen Außenseiter folgte ein ebenso ernüchternder Auftritt beim 1:2 gegen Dänemark, durch das Kamerun bereits nach zwei Spielen ausgeschieden war. Auch im letzten Spiel reichte es gegen die schon für das Achtelfinale qualifizierten Niederländer nicht zu einem Punkt, Kamerun verlor auch hier mit 1:2.

Gruppe F

Rang Land Tore Punkte
1 Paraguay 3:1 5
2 Slowakei 4:5 4
3 Neuseeland 2:2 3
4 Italien 4:5 2
Mo, 14. Juni 2010, 20.30 Uhr in Kapstadt
Italien Paraguay 1:1 (0:1)
Di, 15. Juni 2010, 13.30 Uhr in Rustenburg
Neuseeland Slowakei 1:1 (0:0)
So, 20. Juni 2010, 13.30 Uhr in Bloemfontein
Slowakei Paraguay 0:2 (0:1)
So, 20. Juni 2010, 16 Uhr in Pretoria
Italien Neuseeland 1:1 (1:1)
Do, 24. Juni 2010, 16 Uhr in Johannesburg Ellis Park
Slowakei Italien 3:2 (1:0)
Do, 24. Juni 2010, 16 Uhr in Polokwane
Paraguay Neuseeland 0:0 (0:0)

Die Gruppe F nahm von allen Gruppen den gemessen an den Prognosen vielleicht kuriosesten Verlauf: Paraguay wurde hier überraschend Gruppensieger, nachdem es sich in einer über weite Strecken schleppenden Partie gegen den Weltmeister Italien ein 1:1-Unentschieden erkämpft hatte, schließlich die Slowakei völlig souverän mit 2:0 schlug, um im letzten, nurmehr mit halber Kraft geführten Spiel ein 0:0 gegen Neuseeland zu halten, das zum ersten Platz und dem Einzug ins Achtelfinale genügte.

Eigenwillig verlief die Vorrunde für die Slowakei. In der Auftaktbegegnung führte man lange Zeit gegen die Außenseiter aus Neuseeland, ehe erst in der Nachspielzeit der 1:1-Ausgleichstreffer der Neuseeländer fiel, sodass man nur zu einem eher peinlichen Remis kam. Nicht weniger deprimierend verlief das zweite Spiel gegen Paraguay, in dem die Slowaken eine äußerst dürftige Leistung ablieferten und verdient mit 0:2 unterlagen. So stand man vor der letzten Partie gegen Italien mit dem Rücken zur Wand. Doch diese nahm einen völlig unerwarteten Verlauf: Schnell übernahmen die Slowaken die Initiative und drängten ideenlose Italiener in die Defensive. Noch in der ersten Hälfte fiel das 1:0 für die Slowakei, in der zweiten dann sogar das 2:0, bevor Italien auf 2:1 verkürzte. Das 3:1 wenige Minuten vor Schluss sorgte für die faktische Entscheidung, das 3:2 der Italiener hatte letztlich nur noch kosmetische Bedeutung. Dank einer überraschend guten Vorstellung nach zwei enttäuschenden Auftritten war die Slowakei im Achtelfinale der WM.

Neuseeland war zwar schon zum zweiten Mal nach 1982 für eine Weltmeisterschaft qualifiziert, hatte aber noch keinen WM-Punkt geholt. Dies sollte sich schon im ersten Spiel ändern, als Winston Reid in der dritten Minute der Nachspielzeit gegen die in Führung liegenden Slowaken den Ausgleichstreffer erzielte. Gegen den Weltmeister Italien sollte den technisch limitierten, aber robusten und kampfstarken Neuseeländern dann eine kleine Sensation gelingen: Nachdem sie erst sogar mit 1:0 in Front lagen, hielten sie bis zum Abpfiff ein 1:1-Unentschieden und lagen damit in der Tabelle mit Italien gleichauf. Im Aufeinandertreffen mit Paraguay hatten die Neuseeländer nun sogar die Chance, das Unfassbare möglich zu machen und mit einem Sieg die nächste Runde zu erreichen. Doch hier offenbarten sich die Grenzen einer Mannschaft, die leidenschaftlich Fußball spielte, aber in der Spielgestaltung und Chancenverwertung Schwächen aufwies, ein Tor wollte ihr beim 0:0 nicht gelingen, sodass man ausschied. Dennoch: Neuseeland verabschiedete sich als Gruppendritter ungeschlagen und erhobenen Hauptes.

Der Weltmeister Italien erlitt den größten Tiefschlag seiner WM-Geschichte. Ohne einen einzigen Sieg, als Gruppenletzter, mussten die "Azzuri" nach Hause. Nach dem öden 1:1 gegen Paraguay blamierten sich die Italiener, als sie es nicht schafften, gegen den krassen Außenseiter Neuseeland über ein 1:1-Unentschieden hinauszukommen. So kam es gegen die Slowakei zu einem wahren Endspiel, die Mannschaft brachte aber zunächst nicht den der Situation angemessenen Einsatz auf, und so geriet Italien in der ersten Halbzeit mit 0:1 in Rückstand. Nach der Pause erhöhten die Slowaken sogar auf 0:2, erst jetzt erfasste die Mannschaft den Ernst der Lage und stürmte engagiert nach vorne, doch es war bereits zu spät. Zwar war man einem Ausgleich und damit dem Weiterkommen zeitweise sehr nahe, aber am Ende setzte sich mit der Slowakei die über das gesamte Spiel hinweg gesehen deutlich bessere Elf durch.

Gruppe G

Rang Land Tore Punkte
1 Brasilien 5:2 7
2 Portugal 7:0 5
3 Elfenbeinküste 4:3 4
4 Nordkorea 1:12 0
Di, 15. Juni 2010, 16 Uhr in Port Elizabeth
Elfenbeinküste Portugal 0:0 (0:0)
Di, 15. Juni 2010, 20.30 Uhr in Johannesburg Ellis Park
Brasilien Nordkorea 2:1 (0:0)
So, 20. Juni 2010, 20.30 Uhr in Johannesburg Soccer City
Brasilien Elfenbeinküste 3:1 (1:0)
Mo, 21. Juni 2010, 13.30 Uhr in Kapstadt
Portugal Nordkorea 7:0 (1:0)
Fr, 25. Juni 2010, 16 Uhr in Durban
Portugal Brasilien 0:0 (0:0)
Fr, 25. Juni 2010, 16 Uhr in Nelspruit
Nordkorea Elfenbeinküste 0:3 (0:2)

Brasilien erreichte ungefährdet mit einem unattraktiven Sicherheitsfußball das Achtelfinale. Einem knappen 2:1 gegen die Außenseiter aus Nordkorea folgte ein 3:1-Sieg über die Elfenbeinküste, bei dem nur vereinzelt das große spielerische Können der Brasilianer hindurchschien. Danach war Brasilien frühzeitig für die nächste Runde qualifiziert, im letzten Spiel gegen Portugal ging es schließlich nurmehr um den Gruppensieg. Doch die vielversprechende Begegnung endete in einem langweiligen, torlosen Kick, der die Fußballwelt enttäuschte. Aber auch so reichte es zum ersten Platz.

Portugal startete mit einem 0:0 im Spiel gegen die Elfenbeinküste, schlug dann in einem Torrausch das mittel- und hilflose Nordkorea mit 7:0, hatte damit vor dem Spiel gegen Brasilien eine komfortable Ausgangsposition, es reichte ein Unentschieden für das sichere Erreichen der nächsten Runde. Entsprechend riskierten die Portugiesen in dieser Partie wenig, mit dem mageren 0:0 und dem zweiten Platz konnte Portugal offenbar leben.

Die Elfenbeinküste, mit ihrem Star Didier Drogba von allen afrikanischen Mannschaften am stärksten eingeschätzt, konnte den Erwartungen nicht gerecht werden. Gegen Portugal gelang beim 0:0 kein Tor, gegen nüchtern und ergebnisorientiert spielende Brasilianer war die Elfenbeinküste beim 1:3 chancenlos, vor dem letzten Spiel gegen Nordkorea konnte somit aufgrund der guten Tordifferenz Portugals nur noch ein Wunder helfen, und ein letztlich angesichts des Ergebnisses der Portugiesen sowieso bedeutungsloser 3:0-Sieg reichte nicht mehr zum Weiterkommen, sodass die Elfenbeinküste wie schon 2006 in der Vorrunde ausschied.

Nordkorea war die große Unbekannte vor dem WM gewesen: Selbst Experten konnten die Stärke der Nationalmannschaft nur schwer einschätzen. Überraschend gut schlug sich die Mannschaft im ersten Spiel gegen Brasilien, als ihr beim 1:2 sogar ein Tor gelang. Doch schon in der darauffolgenden Partie gegen Portugal sollte sich zeigen, dass die Nordkoreaner auf hohem internationalen Niveau überfordert waren, sie wurden von den Portugiesen um Cristiano Ronaldo mit 0:7 demontiert. Gegen die Elfenbeinküste konnte man die Gegentorflut wenigstens einigermaßen in Grenzen halten, hier verlor Nordkorea mit 0:3. Insgesamt war die Auswahl in der stärksten WM-Gruppe seinen Gegnern nicht gewachsen.

Gruppe H

Rang Land Tore Punkte
1 Spanien 4:2 6
2 Chile 3:2 6
3 Schweiz 1:1 4
4 Honduras 0:3 1
Mi, 16. Juni 2010, 13.30 Uhr in Nelspruit
Honduras Chile 0:1 (0:1)
Mi, 16. Juni 2010, 16 Uhr in Durban
Spanien Schweiz 0:1 (0:0)
Mo, 21. Juni 2010, 16 Uhr in Port Elizabeth
Chile Schweiz 1:0 (0:0)
Mo, 21. Juni 2010, 20.30 Uhr in Johannesburg Ellis Park
Spanien Honduras 2:0 (1:0)
Fr, 25. Juni 2010, 20.30 Uhr in Pretoria
Chile Spanien 1:2 (0:2)
Fr, 25. Juni 2010, 20.30 Uhr in Bloemfontein
Schweiz Honduras 0:0 (0:0)

Das als Topfavorit gehandelte Spanien legte einen kapitalen Fehlstart hin und verlor im ersten Spiel gegen die von Ottmar Hitzfeld trainierten Außenseiter aus der Schweiz mit 0:1. Danach fand die in der Qualifikation so souveräne Mannschaft aber wieder zu ihrer gewohnten Leistung zurück und schlug Honduras sicher, wenn auch wenig spektakulär mit 2:0. Im letzten Spiel gewann die Mannschaft dann gegen starke, seit der ersten Hälfte in Unterzahl spielende Chilenen verdient mit 2:1 und erreichte somit als Gruppenerster das Achtelfinale.

Chile konnte in der Vorrunde positiv auf sich aufmerksam machen. Dem 1:0 gegen Honduras folgte ein glücklicher 1:0-Sieg über die Schweiz mit einem Tor kurz vor Schluss. Trotz der abschließenden Niederlage gegen Spanien gelangte die Mannschaft als Zweiter in die nächste Runde.

Die Schweiz begann stark und schlug die hochfavorisierten Spanier im ersten Spiel sensationell mit 1:0, ließ dann aber deutlich nach und verlor gegen Chile nach einem fragwürdigen Platzverweis in der zweiten Halbzeit noch mit 0:1. Vor der letzten Begegnung gegen die bis dahin noch punkt- und torlosen Honduraner galt ein Sieg als ausgemacht, doch aufgrund einer unterirdischen Vorstellung wie einer schlechten Chancenverwertung kam man nicht über ein 0:0 hinaus und musste so die bittere Heimreise antreten.

Honduras hatte schon vor der WM als krasser Außenseiter gegolten und wurde dieser Rolle vollumfänglich gerecht. Nach einer 0:1-Niederlage gegen Chile unterlag die Mannschaft Spanien mit 0:2 und hatte Glück, nicht noch höher zu verlieren. Das 0:0 gegen die Schweiz im letzten Spiel beruhte mehr auf dem Unvermögen der Schweizer denn auf dem Können der Honduraner. Torlos, aber mit wenigstens einem Punkt auf dem Konto verabschiedete sich Honduras von diesem Turnier.

K.o.-Runde

Achtelfinale

Sa, 26. Juni 2010, 16 Uhr Port Elizabeth Uruguay Südkorea 2:1 (1:0)
Sa, 26. Juni 2010, 20.30 Uhr Rustenburg USA Ghana 1:2 (0:1,1:1) n.V.
So, 27. Juni 2010, 16 Uhr Bloemfontein BRD England 4:1 (2:1)
So, 27. Juni 2010, 20.30 Johannesburg Soccer City Argentinien Mexiko 3:1 (2:0)
Mo, 28. Juni 2010, 16 Uhr Durban Niederlande Slowakei 2:1 (1:0)
Mo, 28. Juni 2010, 20.30 Uhr Johannesburg Ellis Park Brasilien Chile 3:0 (2:0)
Di, 29. Juni 2010, 16 Uhr Pretoria Paraguay Japan 0:0 n. V., 5:3 i.E.
Di, 29. Juni 2010, 20.30 Uhr Kapstadt Spanien Portugal 1:0 (0:0)

Im ersten K.o.-Spiel dieser WM trafen abgebrüht spielende Uruguayer auf kämpferische Südkoreaner. Uruguay ging früh durch den überragenden Suarez nach Vorlage Forláns in Führung, aber Südkorea, das in der zweiten Hälfte überzeugend auftrat, konnte in der 68. Minute durch einen Kopfball von Lee ausgleichen. Doch nur wenig später, in der 80. Minute, erzielte Suarez wie aus dem Nichts für Uruguay mit einem schönen Rechtsschuss das 2:1 und sicherte seiner Mannschaft damit den Sieg.

Die einzige im Turnier verbliebene afrikanische Mannschaft aus Ghana konnte auch das Viertelfinale erreichen, in dem es auf die bisher überraschend starken USA traf. Bereits in der fünften Minute traf Kevin-Prince Boateng für seine Mannschaft, danach kamen die Amerikaner nur noch schwer in das Spiel. Doch in der zweiten Hälfte konnte die Elf dank eines von Landon Donovan verwandelten Foulelfmeters den Ausgleich erzielen. Beim 1:1 blieb es auch und es kam zur Verlängerung, in deren dritter Minute Asamoah Gyan plötzlich frei vor dem Tor stehend zum 2:1 verwandelte. Die müden US-Spieler waren nun nicht mehr in der Lage, sich noch einmal wirksam aufzubäumen und so machte Ghana die Viertelfinalteilnahme perfekt.

Im Klassiker trumpften die Deutschen gegen enttäuschende Engländer auf und siegten verdient mit 4:1. Schon frühzeitig beherzt nach vorne spielend, war es Miroslav Klose, der nach einem überragenden Abstoß von Manuel Neuer zum 1:0 einlochte, Lukas Podolski erzielte wenig später mit dem linken Fuß aus spitzem Winkel das 2:0. Wie aus dem Nichts gelang dann aber den Engländern per Kopf der 1:2-Anschlusstreffer und das Spiel schien zu kippen. Doch ein eindeutiges Tor, das den 2:2-Ausgleich bedeutet hätte, wurde nicht gegeben, als der Ball nach einem Lattentreffer von Lampard deutlich hinter der Linie auf dem Boden aufprallte. Mit einem glücklichen 2:1-Vorsprung ging es in die Kabine. In der zweiten Halbzeit knüpfte die deutsche Mannschaft jedoch wieder an den Beginn des Spiels an und setzte die Engländer unter Druck. Folgerichtig besiegelte der herausragende Thomas Müller mit einem Doppelpack den Sieg für die Deutschen und einen 4:1-Endstand, der auch in dieser Höhe verdient war.

Im vierten Achtelfinale wurde der deutsche Gegner für das Viertelfinale ermittelt. Das als Titelfavorit gehandelte Argentinien tat sich dabei gegen keineswegs überforderte Mexikaner schwer und konnte nur durch eine schwere Schiedsrichter-Fehlentscheidung, als der Schiedsrichter eine klare Abseitsstellung übersah, das 1:0 erzielen. Mexiko war nach diesem unverdienten und unerwarteten Rückschlag zunächst aus dem Tritt gebracht worden, geriet zur Pause mit 0:2 in den Rückstand und kassierte danach noch das 0:3, kam aber wieder ins Spiel zurück und steckte trotz der aussichtslosen Lage nie auf. Der 1:3-Ehrentreffer war die Belohnung für die Mühen, wenn auch nur ein schwacher Trost, denn Argentinien gewann und erreichte die nächste Runde.

Die Niederlande spielten gegen den Überraschungsgegner aus der Slowakei wie bereits im ganzen bisherigen Turnier einen entgegen ihren Traditionen unansehnlichen, aber effektiven Ergebnisfußball. Zur Halbzeit lag man 1:0 vorn, verwaltete das Ergebnis, da die Slowaken zumeist keine Mittel fanden, erreichte dann noch das 2:0, während die Slowakei erst in der Nachspielzeit, zu spät, um das Spiel noch zu drehen, das Anschlusstor schaffte.

Brasilien konnte gegen die Chilenen zum ersten Mal in diesem Turnier einen Abglanz seiner spielerischen Klasse durchblicken lassen und gewann verdient mit 3:0. Juan, Luis Fabiano und Robinho trafen für die Selecao, während sich die Chilenen schnell in ihr Schicksal fügten. Schließlich spielten die Brasilianer den niemals wirklich gefährdeten Sieg mühelos herunter.

Paraguay und Japan sorgten bei ihrem Aufeinandertreffen für das bisher schlechteste Achtelfinale. Über einhundertundzwanzig Minuten hinweg kam es kaum zu klaren Torchancen, die Mannschaften agierten nervös und ängstlich. Folgerichtig kam es zum Elfmeterschießen, in dem Paraguay mit 5:3 das bessere Ende für sich hatte und zum ersten Mal in seiner Geschichte das Viertelfinale einer WM erreichte.

Die Spanier machten ihrem neuen Ruf als Fußball-Minimalisten alle Ehre und bezwangen mit einer glanzlosen Vorstellung spröde Portugiesen. David Villa sorgte für das Tor des Tages, wenngleich er dabei knapp im Abseits stand, was vom Schiedsrichtergespann übersehen worden war. Portugal bäumte sich aber nicht gegen die drohende Niederlage auf und als dann noch Ricardo Costa in der 89. Minute die Rote Karte sah, war das Spiel praktisch entschieden.

Viertelfinale

Fr, 2. Juli 2010, 16 Uhr Port Elizabeth Niederlande Brasilien 2:1 (0:1)
Fr, 2. Juli 2010, 20.30 Uhr Johannesburg Ellis Park Uruguay Ghana 1:1 (0:1,1:1) n.V., 4:2 i.E.
Sa, 3. Juli 2010, 16 Uhr Kapstadt Argentinien BRD 0:4 (0:1)
Sa, 3. Juli 2010, 20.30 Uhr Johannesburg Soccer City Paraguay Spanien 0:1 (0:0)

Im Viertelfinalspiel der Niederlande gegen Brasilien machten die Brasilianer schon in der Anfangsphase mächtig Druck und gingen bereits in der zehnten Minute durch einen Rechtsschuss von Robinho mit 1:0 in Führung. Danach hatte Brasilien mehrere hochkarätige Chancen, um den Vorsprung noch weiter auszubauen, vergab diese aber leichtfertig. Auch in der zweiten Hälfte blieben die Brasilianer anfangs überlegen, doch in der 53. Minute fiel dann angesichts des Spielverlaufs völlig überraschend das 1:1 durch Sneijder. Wiederum Sneijder erzielte dann fünfzehn Minuten später per Kopf das Siegtor für die Niederländer. Die Brasilianer, bei denen in der 73. Minute Felipe Melo wegen eines Platzverweises die Rote Karte sah, konnten sich in der Folge nicht mehr wirksam aufbäumen, vielmehr vergaben die Niederländer noch glasklare Möglichkeiten zum 3:1. Enttäuscht mussten die als Titelkandidat gehandelten Brasilianer die Heimreise antreten.

Ein packendes Spiel lieferten sich im zweiten Viertelfinale die beiden Außenseitermannschaften Uruguay und Ghana. Hier brachte der Ghanaer Muntari seine Mannschaft in der Nachspielzeit der ersten Hälfte in Führung, die der starke Forlán mit einem Freistoßtreffer egalisierte. Am Ergebnis änderte sich in der regulären Spielzeit auch nichts mehr, sodass es zur Verlängerung kam. Beide Seiten hatten hier ihre Möglichkeiten, dramatisch wurde es aber in der Nachspielzeit der Verlängerung. Im Getümmel vor dem uruguayischen Tor wehrte Luis Suarez einen ghanaischen Kopfball mit der Hand ab und sah dafür die Rote Karte. Den darauffolgenden Elfmeter schoss Asamoah Gyan aber an die Latte. Im Elfmeterschießen konnten sich die nervenstärkeren Uruguayer dann mit 4:2 durchsetzen, ihr Torwart Fernando Muslera wurde mit zwei Paraden zum Helden. Uruguay gehörte somit zum ersten Mal seit vierzig Jahren wieder in das Halbfinale einer Weltmeisterschaft ein.

Argentinien unter seinem Trainer Diego Maradona wollte gegen Deutschland nach 1990 endlich wieder in das Halbfinale einer WM einziehen. Wie schon vier Jahre zuvor in Berlin traf es dabei auf die deutsche Nationalmannschaft - und scheiterte wiederum an dieser. Während Argentinien aber 2006 erst im Elfmeterschießen unterlegen war, wurde es jetzt schon in der regulären Spielzeit demontiert. Deutschland ging bereits früh durch einen Kopfball von Thomas Müller in Führung, danach berappelte sich Argentinien zunächst wieder, konnte aber nicht wirklich gefährlich vor das gegnerische Tor kommen. In der zweiten Halbzeit erhöhten die Argentinier dann den Druck und drängten die deutsche Mannschaft in die Defensive. Mitten in diese Drangphase hinein fiel das 2:0 für Deutschland durch Klose in der 67. Minute, das Spiel kippte jetzt wieder, nur sieben Minuten später erzielte Arne Friedrich sein erstes Länderspieltor, ehe wieder Klose in der 88. Minute den 4:0-Endstand herstellte.

Das Spiel des Außenseiters Paraguay gegen den Topfavoriten Spanien verlief lange Zeit keineswegs eindeutig. Vielmehr kamen beide Seiten zu ihren Chancen, Paraguay erzielte in der 41. Minute sogar ein Tor, doch dieses wurde wegen einer angeblichen Abseitsstellung zu Unrecht nicht gegeben. Dramatisch wurde es dann, als der Spanier Piqué nach 57 Minuten den Paraguayer Cardozo im Strafraum zu Fall brachte und der Schiedsrichter auf Elfmeter entschied. Der Gefoulte schoss selbst und vergab, im direkten Gegenzug wurde der aufs paraguayische Tor zueilende spanische Stürmer David Villa mit einem Foul gestoppt, sodass es Elfmeter für Spanien gab. Den verwandelte Xabi Alonso sicher, doch weil ein Spanier vor dem Pfiff in den Strafraum gerannt war, musste der Elfmeter wiederholt werden, diesmal mit schlechtem Ende für den Schützen. Aber Spanien ließ sich davon nicht beeindrucken und schaffte in der 83. Minute doch noch den 1:0-Siegtreffer durch Villa. Paraguay hatte zwar noch mehrere gute Chancen zum Ausgleich, aber es blieb am Ende nichtsdestotrotz bei einem in der Summe glücklichen, aber nicht unverdienten 1:0 für Spanien.

Halbfinale

Di, 6. Juli 2010, 20.30 Uhr Kapstadt Uruguay Niederlande 2:3 (1:1)
Mi, 7. Juli 2010, 20.30 Uhr Durban BRD Spanien 0:1 (0:0)

Den Niederlanden gelang es gegen Uruguay zum ersten Mal nach 1978, wieder in ein WM-Finale einzuziehen. Dabei war das Spiel keineswegs spektakulär. Beide Mannschaften waren um Sicherheit bemüht, vor allem die "Celeste" stand tief und ließ wenig zu. Es bedurfte schon eines Gewaltschusses aus 37 Metern von Giovanni van Bronckhorst, damit die Niederländer in der 18. Minute in Führung gehen konnten. Da den Urugayern in der Folge wenig einfiel, schleppte sich das Spiel hin, ehe Forlán mit einem kunstvollen Schlenzer aus 25 Metern kurz vor der Pause der Ausgleich gelang. Mit einem 1:1 ging es in die Kabinen. Die zweite Halbzeit verlief zunächst nach dem Muster der ersten, die Niederländer dominierten, aber fanden gegen die kluge Defensivstrategie der Urugayer keine Mittel. Die Wende kam, als die Niederländer mit einem Doppelschlag durch ein glückliches Tor von Sneijder (70.) und einen Kopfball von Robben (73.) mit 3:1 in Führung gingen. Uruguay schien jetzt konsterniert und nicht mehr in der Lage, sich gegen das drohende Ausscheiden aufzubäumen, doch dann fiel in der zweiten Minute der Nachspielzeit aufgrund von Nachlässigkeiten der niederländischen Abwehr wie aus dem Nichts der 2:3-Anschlusstreffer. Noch einmal bewiesen die Uruguayer jetzt ihre Kampfstärke und Willenskraft, die sie bis ins Halbfinale gebracht hatten, doch am Ende reichte es nicht mehr für den Ausgleich. Uruguay musste sich mit der Teilnahme am Spiel um Platz drei begnügen, während die Niederländer einen dritten Anlauf auf den Titelgewinn nehmen durften.

Die deutsche Nationalmannschaft, nach dem 4:1 gegen England und dem 4:0 gegen Argentinien hochgelobt, präsentierte sich enttäuschend und zeigte sich den raffiniert und abgebrüht spielenden Spaniern nicht gewachsen. Die DFB-Elf wirkte von Anfang an verunsichert und zog sich sehr weit zurück, während es in der Offensive zunächst praktisch gar nicht stattfand. Dagegen hatten die Spanier schon in der frühen Phase des Spiels mehrere Möglichkeiten, in Führung zu gehen. Aber auch Spanien kam kaum bis in den Strafraum der Deutschen. So verlief die erste Halbzeit weitgehend öde, erst in ihrer Nachspielzeit gab es einige interessantere Szenen. Nach dem Wechsel zog dann Deutschland etwas die Zügel an, zu zwingenden Aktionen reichte es aber noch nicht. Vielmehr hatte Spanien die größeren Spielanteile und mehr Torchancen, ließ aber auch die letzte Konsequenz in deren Ausnutzung vermissen. Doch in der 73. Minute wuchtete Puyol nach einer Ecke von Xavi den Ball ins linke Eck des Tores, Neuer hatte keine Chance. Die deutsche Mannschaft musste jetzt kommen, doch die abgeklärt spielenden Spanier ließen in den letzten Minuten nichts mehr anbrennen, hatten sogar noch die Möglichkeit zur frühzeitigen Vorentscheidung. Am Ende war Spanien der sicherlich verdiente Sieger und zog so zum ersten Mal in seiner Fußballgeschichte in ein WM-Finale ein. Deutschland hingegen musste wie schon 2006 wiederum mit dem Spiel um Platz drei Vorlieb nehmen.

Spiel um Platz 3

Sa, 10. Juli 2010, 20.30 Uhr Port Elizabeth Uruguay BRD 2:3 (1:1)

Einen abwechslungsreichen Schlagabtausch boten im Spiel um Platz drei noch einmal die Überraschungsmannschaften aus Deutschland und Uruguay. Schon früh ging Deutschland durch Müller mit 1:0 in Führung, Urugay kam dagegen zunächst nicht so recht ins Spiel. Doch überraschend konnten die Urugayer mit einer guten Szene, als Perez auf Suarez spielte, dieser auf Cavani weitergab, der zum 1:1 vollstreckte, wieder in die Begegnung zurückkehren. Mit dem 1:1 ging es dann auch in die Pause. In der zweiten Halbzeit war Uruguay anfangs die spielbestimmende Mannschaft. In der 51. Minute brachte Forlán seine Mannen per Volley-Aufsetzer in Führung. Doch nur fünf Minuten später köpfte Marcell Jansen nach einem Fehler des urugayischen Torwarts Muslera zum 2:2-Ausgleich. Beide Mannschaften drängten nun auf die Entscheidung, und diese fiel in der 83. Minute mit einem glücklichen Kopfballtor von Sami Khedira. In der Nachspielzeit setzte Forlán dann noch einen Freistoß an die Latte, doch am Resultat änderte dies nichts mehr. Die deutsche Auswahl wurde Dritter, Uruguay - die beste Platzierung seit vierzig Jahren - Vierter.

Finale

So, 11. Juli 2010, 20.30 Uhr Johannesburg Soccer City Niederlande Spanien 0:1 (0:0,0:0) n.V.

Im Finale waren ein Neuling und ein alter Bekannter zu sehen. Spanien war zum ersten Mal in seiner Geschichte in einem WM-Finale, die Niederlande dagegen nahmen nach den Finalteilnahmen von 1974 und 1978 einen dritten Anlauf zum ersten WM-Sieg. Die Partie spielte sich überwiegend auf einem enttäuschend schwachen Niveau ab, was auch an den vielen Fouls lag. Spanien kam in der Anfangsviertelstunde deutlich besser ins Spiel und sorgte mit einigen Chancen für frischen Wind. Auch in der Folgezeit blieb die optische Überlegenheit der Spanier, doch zusehends verflachte das Spiel. Schuld daran waren unter anderem die Fouls vor allem von niederländischer Seite, so besonders brutal in der 22. Minute durch van Bommel und in der 28. Minute der Kung-Fu-Tritt durch Nigel de Jong - beide sahen die Gelbe Karte -, die den Spielfluss hemmten und unterbrachen. Bis zur Halbzeitpause kam es dann kaum noch zu zwingenden Aktionen. Auch in der zweiten Hälfte ging es auf ähnlich niedrigem Niveau weiter, insbesondere die Niederländer ließen jede kreative Spieltechnik vermissen und verlegten sich stattdessen auf eine bloße Zerstörungstaktik. Dennoch hätten sie das Spiel für sich entscheiden können, doch Robben scheiterte in der 62. Minute nach einem genialen Pass von Sneijder am herausstürzenden Casillas. Auch die Spanier hatten Chancen, in Führung zu gehen, doch Villa gelang es, nachdem Heitinga über den Ball geschlagen hatte, nicht, fünf Meter vor der Torlinie den Ball zu treffen (69.), während Sergio Ramos nach einem Eckball völlig freistehend über das Tor köpfte (78.). In der 83. Minute war es schließlich erneut Robben, der allein vor dem Tor an Casillas scheiterte. So kam es zur dem Spielverlauf entsprechend erwartbaren Verlängerung, in der die Partie aber erstaunlicherweise etwas an Fahrt aufnahm. In der 92. Minute verweigerte dabei Schiedsrichter Howard Webb den nach einem Foul von Heitinga an Xavi eigentlich fälligen Elfmeter, der eingewechselte Fabregas scheiterte freistehend am niederländischen Torhüter Stekelenburg (95.), Mathijsen köpfte nach Robbens Ecke nur knapp über das spanische Tor (96.), in der 109. Minute sah der bereits verwarnte Heitinga für Trikotziehen die Gelb-Rote Karte. Die Spanier versuchten nun die Überzahl zu nutzen, was ihnen in der 116. Minute auch gelang. Nach einem intelligenten Pass von Fabregas versenkte Iniesta aus zehn Metern Entfernung den Ball wuchtig im langen Eck. Insgesamt fand das Turnier so einen verdienten Sieger. Zum ersten Mal wurde Spanien, das zwei Jahre zuvor schon Europameister geworden war, damit auch Weltmeister, während die Niederlande weiter auf ihren ersten WM-Titelgewinn warten.

Kader der teilnehmenden Nationalmannschaften

Kader der spanischen Fußballnationalmannschaft
Kader der uruguayischen Fußballnationalmannschaft
Yoann Gourcuff
Nicolas Anelka mit seinem Trainer Raymond Domenech
Diego Forlan

Gruppe D

BRD Kader

Name Verein Geburtstag
Torhüter
Jörg Butt FC Bayern München 28.05.1974
Manuel Neuer FC Schalke 04 27.03.1986
Tim Wiese Werder Bremen 17.12.1981
Abwehr
Dennis Aogo 2 Hamburger SV 14.01.1987
Holger Badstuber FC Bayern München 13.03.1989
Jerome Boateng 2 Hamburger SV 03.09.1988
Arne Friedrich Hertha BSC Berlin 29.05.1979
Philipp Lahm FC Bayern München 11.11.1983
Per Mertesacker Werder Bremen 29.09.1984
Serdar Taşçı 1 VfB Stuttgart 24.04.1987
Mittelfeld
Marcell Jansen Hamburger SV 04.11.1985
Sami Khedira 2 VfB Stuttgart 04.04.1987
Toni Kroos Bayer Leverkusen 04.01.1990
Marko Marin 1 Werder Bremen 13.03.1989
Mesut Özil 1 Werder Bremen 15.10.1988
Bastian Schweinsteiger FC Bayern München 01.08.1984
Piotr Trochowski 1 Hamburger SV 22.03.1984
Angriff
Cacau 1 VfB Stuttgart 27.03.1981
Mario Gomez 2 FC Bayern München 10.07.1985
Stefan Kießling Bayer Leverkusen 25.01.1984
Miroslav Klose 2 FC Bayern München 09.06.1978
Thomas Müller FC Bayern München 13.09.1989
Lukas Podolski 1. FC Köln 04.06.1985

1 Nicht-deutscher Herkunft
2 Halbdeutsche

Serbischer Kader

Name Verein Geburtstag
Torhüter
Andjelko Djuricic Uniao Leiria 21.11.1980
Bojan Isailovic Zaglebie Lubin 25.03.1980
Vladimir Stojkovic Wigan Athletic 28.07.1983
Abwehr
Branislav Ivanovic FC Chelsea London 22.02.1984
Aleksandar Kolarov Lazio Rom 10.11.1985
Aleksandar Lukovic Udinese Calcio 23.10.1982
Ivan Obradovic Real Saragossa 25.07.1988
Antonio Rukavina TSV 1860 München 26.01.1984
Neven Subotic Borussia Dortmund 10.12.1988
Nemanja Vidic Manchester United 21.10.1981
Mittelfeld
Milan Jovanovic Standard Lüttich 18.04.1981
Gojko Kacar Hertha BSC Berlin 26.01.1987
Milos Krasic ZSKA Moskau 01.11.1984
Zdravko Kuzmanovic VfB Stuttgart 22.09.1987
Nenad Milijas Wolverhampton Wanderers 30.04.1983
Milos Ninkovic Dynamo Kiew 25.12.1984
Radosav Petrovic Partizan Belgrad 08.03.1989
Dejan Stankovic Inter Mailand 11.09.1978
Zoran Tosic 1. FC Köln 28.04.1987
Angriff
Danko Lazovic Zenit St. Petersburg 17.05.1983
Dragan Mrdja Vojvodina Novi Sad 23.01.1984
Marko Pantelic Ajax Amsterdam 15.09.1978
Nikola Zigic FC Valencia 25.09.1980

Australischer Kader

Name Verein Geburtstag
Torhüter
Adam Federici FC Reading 31.01.1985
Bradley Jones FC Middlesbrough 19.03.1982
Mark Schwarzer FC Fulham 06.10.1972
Abwehr
Michael Beauchamp Al-Jazira Abu-Dhabi 08.03.1981
David Carney FC Twente Enschede 30.11.1983
Scott Chipperfield FC Basel 30.12.1975
Mark Milligan JEF United Chiba 04.08.1985
Craig Moore vereinslos 12.12.1975
Lucas Neill Galatasaray Istanbul 09.03.1978
Luke Wilkshire Dynamo Moskau 02.10.1981
Mittelfeld
Mark Bresciano US Palermo 11.02.1980
Tim Cahill FC Everton 06.12.1979
Jason Culina Gold Coast United 05.08.1980
Brett Emerton Blackburn Rovers 22.02.1979
Richard Garcia Hull City 04.09.1981
Vince Grella Blackburn Rovers 05.10.1979
Brett Holman AZ Alkmaar 27.03.1984
Mile Jedinak Antalyaspor 03.08.1984
Carl Valeri Sassuolo Calcio 14.08.1984
Dario Vidosic MSV Duisburg 08.04.1987
Angriff
Joshua Kennedy Nagoya Grampus Eight 20.08.1982
Harry Kewell Galatasaray Istanbul 22.09.1978
Nikita Rukavytsya KSV Roeselare 22.06.1987

Ghanaischer Kader

Name Verein Geburtstag
Torhüter
Daniel Agyei Liberty Professionals Accra 10.11.1989
Stephen Ahorlu Heart of Lions Kpando 05.09.1988
Richard Kingson Wigan Athletic 13.06.1978
Abwehr
Lee Addy Bechem Chelsea FC 26.09.1985
Ibrahim Ayew Zamalek Kairo 16.04.1988
Samuel Inkoom FC Basel 01.06.1989
John Mensah AFC Sunderland 29.11.1982
Jonathan Mensah Free State Stars 13.07.1990
John Paintsil FC Fulham 15.06.1981
Hans Sarpei Bayer Leverkusen 28.06.1976
Isaac Vorsah TSG 1899 Hoffenheim 21.06.1988
Mittelfeld
Anthony Annan Rosenborg Trondheim 21.07.1986
Stephen Appiah FC Bologna 24.12.1980
Kwadwo Asamoah Udinese Calcio 09.12.1988
André Ayew AC Arles-Avignon 17.12.1989
Derek Boateng FC Getafe 02.05.1983
Kevin-Prince Boateng FC Portsmouth 06.03.1987
Sulley Ali Muntari Inter Mailand 27.08.1984
Quincy Owusu-Abeyie Al-Sadd Doha 15.04.1986
Angriff
Dominic Adiyiah AC Mailand 29.11.1989
Matthew Amoah NAC Breda 24.10.1980
Asamoah Gyan Stade Rennes 22.11.1985
Prince Tagoe TSG 1899 Hoffenheim 09.11.1986

K.o.-Runden-Gegner der BRD

Englischer Kader

Name Verein Geburtstag
Torhüter
Robert Green West Ham United 18.01.1980
Joe Hart Birmingham City 19.04.1987
David James 2 FC Portsmouth 01.08.1970
Abwehr
Jamie Carragher FC Liverpool 28.01.1978
Ashley Cole 2 FC Chelsea London 20.12.1980
Michael Dawson Tottenham Hotspur 18.11.1983
Glen Johnson 2 FC Liverpool 23.08.1984
Ledley King 1 Tottenham Hotspur 12.10.1980
John Terry FC Chelsea London 07.12.1980
Matthew Upson West Ham United 18.04.1979
Stephen Warnock Aston Villa 12.12.1981
Mittelfeld
Gareth Barry Manchester City 23.02.1981
Michael Carrick Manchester United 28.07.1981
Joe Cole FC Chelsea London 08.11.1981
Steven Gerrard FC Liverpool 30.05.1980
Frank Lampard FC Chelsea London 20.06.1978
Aaron Lennon 2 Tottenham Hotspur 16.04.1987
James Milner Aston Villa 04.01.1986
Shaun Wright-Phillips 1 Manchester City 25.10.1981
Angriff
Peter Crouch Tottenham Hotspur 30.01.1981
Jermain Defoe 2 Tottenham Hotspur 07.10.1982
Emile Heskey 1 Aston Villa 11.01.1978
Wayne Rooney Manchester United 24.10.1985

1 Nichtenglischer Herkunft
2 Halbengländer

Argentinischer Kader

Name Verein Geburtstag
Torhüter
Mariano Andujar Catania Calcio 30.07.1983
Diego Pozo Colon de Santa Fe 16.02.1978
Sergio Romero AZ Alkmaar 22.02.1987
Abwehr
Nicolas Burdisso AS Rom 12.04.1981
Martin Demichelis Bayern München 20.12.1980
Ariel Garce Colon de Santa Fe 14.07.1979
Gabriel Heinze Olympique Marseille 19.04.1978
Nicolas Otamendi CA Veles Sarsfield 12.02.1988
Clemente Rodriguez Estudiantes 31.07.1981
Walter Samuel Inter Mailand 23.03.1978
Mittelfeld
Mario Bolatti AC Florenz 17.02.1985
Angel di Maria Benfica Lissabon 14.02.1988
Jonas Gutierrez Newcastle United 05.07.1983
Javier Mascherano FC Liverpool 08.06.1984
Maxi Rodriguez FC Liverpool 02.01.1981
Javier Pastore US Palermo 20.06.1989
Juan Sebastian Veron Estudiantes 09.03.1975
Angriff
Sergio Aguero Atletico Madrid 02.06.1988
Gonzalo Higuain Real Madrid 10.12.1987
Lionel Messi FC Barcelona 24.06.1987
Diego Milito Inter Mailand 12.06.1979
Martin Palermo Boca Juniors 07.11.1973
Carlos Tevez Manchester City 05.02.1984

Spanischer Kader

Name Verein Geburtstag
Torhüter
Iker Casillas Real Madrid 20.05.1981
José Manuel Reina FC Liverpool 31.08.1982
Victor Valdes FC Barcelona 14.01.1982
Abwehr
Alvaro Arbeloa Real Madrid 17.01.1983
Joan Capdevila FC Villareal 03.02.1978
Carlos Marchena FC Valencia 31.07.1979
Gerard Piqué FC Barcelona 02.02.1987
Carlos Puyol FC Barcelona 13.04.1978
Raul Albiol Real Madrid 04.09.1985
Sergio Ramos Real Madrid 30.03.1986
Mittelfeld
Sergio Busquets FC Barcelona 16.07.1988
Cesc Fabregas FC Arsenal London 04.05.1987
Andres Iniesta FC Barcelona 11.05.1984
Javi Martinez Athletic Bilbao 02.09.1988
Jesus Navas FC Sevilla 21.11.1985
David Silva FC Valencia 08.01.1986
Xabi Alonso Real Madrid 25.11.1981
Xavi FC Barcelona 25.01.1980
Angriff
Fernando Torres FC Liverpool 20.03.1984
Fernando Llorente Athletic Bilbao 26.02.1985
Juan Manuel Mata FC Valencia 28.04.1988
Pedro FC Barcelona 28.07.1987
David Villa FC Valencia 03.12.1981

Uruguayischer Kader

Name Verein Geburtstag
Torhüter
Juan Castillo Deportivo Cali 17.04.1978
Fernando Muslera Lazio Rom 16.06.1986
Martin Silva Defensor Sporting Club 25.03.1983
Abwehr
Martin Caceres Juventus Turin 07.04.1987
Jorge Fucile FC Porto 19.11.1984
Diego Godin FC Villareal 16.02.1986
Diego Lugano Fenerbahce Istanbul 02.11.1980
Maxi Pereira Benfica Lissabon 08.06.1984
Andres Scotti Colo Colo Santiago 14.12.1975
Mauricio Victorino Universidad de Chile 11.10.1982
Mittelfeld
Alvaro Pereira FC Porto 28.11.1985
Egidio Arevalo Rios Penarol Montevideo 01.01.1982
Sebastian Eguren AIK Solna 08.01.1981
Alvaro Fernandez Universidad de Chile 11.10.1985
Walter Gargano SSC Neapel 23.07.1984
Ignacio Gonzalez APO Levadiakos 14.05.1982
Nicolas Lodeiro Ajax Amsterdam 21.03.1989
Diego Perez AS Monaco 18.05.1980
Angriff
Sebastian Abreu Botafogo Rio de Janeiro 17.10.1976
Edinson Cavani US Palermo 14.02.1987
Sebastian Fernandez CA Banfield 23.05.1985
Diego Forlan Atletico Madrid 19.05.1979
Luis Suarez Ajax Amsterdam 24.01.1987

Verschiedenes

Das „All-Star Team“ der WM 2010, eine fiktive Mannschaft bestehend aus den besten Spielern der Welt

Vuvuzelas

Für besonderen Ärger, auch bei bei der Echtzeit-Übertragung der WM-Spiele sorgen die Vuvuzelas, Tröten, die eine Lautstärke von etwa 130 Dezibeln erreichen können und sich insbesondere bei den südafrikanischen Fans großer Beliebtheit erfreuen. Bereits kurz nach Beginn der WM gingen massenhaft Beschwerden bei den öffentlich-rechtlichen Fernsehsendern ein. Die Zuschauer monierten, daß das monotone Surren, das durch die Vuvuzelas erzeugt wird, das Einfangen jeglicher Stadionatmosphäre verhindere und teilweise gar zu Schlafstörungen und Tinnitus führe. Auch Spieler wie der Weltfußballer Messi kritisierten den Lärm der Vuvuzelas, der Kommunikation innerhalb der Mannschaft während des Spiels unmöglich mache. Initiativen zu einem Vuvuzela-Verbot scheiterten allerdings bisher unter anderem am Widerstand des FIFA-Vorsitzenden Sepp Blatter.[1] Eine Online-Petition gegen die Tröten erreichte dagegen bereits über 200.000 Unterzeichner.[2]

Nach Ansicht des Vorsitzenden des Südafrikanischen Kirchenrates, Tinyiko Maluleke, sind die Vuvuzelas eine Bestrafung der Europäer für den Kolonialismus. „Genug Dezibel, um die Trommelfelle der europäischen Männer, Frauen und Kinder zum platzen zu bringen.“, schreibt der Theologe auf seiner privaten Netzseite.[3]

Fahnendiebstahl und offizielles Fahnenverbot

Wie schon bei der Weltmeisterschaft 2006 so riefen auch 2010 wieder linksextreme Gruppierungen zum Flaggenklau auf, um die „nationalen und rassistischen Auswüchse der WM“ zu bekämpfen. In einem auf Indymedia verbreiteten Aufruf hieß es: „Wir müssen der feiernden Nation die Suppe reichlich versalzen und alle angeblichen Fußballfans aus ihrem nationalen Taumel zurück in die harte Realität holen.“[4]

Zudem wurde in verschiedenen „Bundesländern“ das Zeigen der Farben Schwarz-Rot-Gold per Dienstanweisung verboten, da sich „Migranten“ dadurch provoziert fühlen könnten.[5]

Kurioses

Der Verleger Klaus Bittermann und der Satiriker Wiglaf Droste lobten im Juni 2010 den „Kevin-Prince-Boateng-Preis für werbefreien Fußball“, benannt nach dem ghanaischen Nationalspieler, der Michael Ballack so schwer gefoult hatte, daß dieser nicht bei der WM 2010 für Deutschland spielen konnte und der damit nach Ansicht der Initiatoren einen der aufdringlichsten und penetrantesten „Werbeständer“ Deutschlands außer Gefecht gesetzt habe. Der Preis ist mit einem Trikot des italienischen Fußballers Alessandro del Piero dotiert, der das 2:0 für Italien im WM-Halbfinale 2006 erzielt hatte. „Die Stille nach diesem Schuß war das schönste Geräusch der WM 2006. Das möchten wir auch in diesem Jahr hören“, so die offizielle Verlautbarung.[6]

Skandale

Einen Eklat nach dem anderen produzierte die französische Nationalmannschaft, die sich gleichermaßen zerstritten wie disziplinlos präsentierte. So bildeten sich Cliquen innerhalb der Mannschaft, Yoann Gourcuff wurde von Mannschaftskameraden gemobbt, weil er sich zu gut benahm[7], während der Trainer faktisch jede Autorität in der Mannschaft verlor. Für den traurigen Höhepunkt sorgte Nicolas Anelka, der den Nationaltrainer Raymond Domenech in der Halbzeitpause des Spiels gegen Mexiko auf obszöne Weise beleidigte. Er wurde infolgedessen vom Verband aus der Mannschaft ausgeschlossen und musste die Heimreise antreten.[8]

Doch am nächsten Tag kam es auf dem Trainigsplatz zu einer bizarren Szenerie: Zuerst zerstritt sich Nationalspieler Evra mit dem Konditionstrainer, der daraufhin wutentbrannt seine Stoppuhr zu Boden schleuderte. Dann wurde unter den Blicken der Fernsehkameras, während Nationaltrainer Domenech teilnahmslos abseits stand, ein Mannschaftsrat abgehalten und beschlossen, heute das Training zu verweigern und in den Bus zurückzukehren. Domenech blieb nichts übrig, als die Gehorsamsverweigerung seiner Spieler hinzunehmen und eine Erklärung zu verlesen, in der die Spieler ihren Trainingsboykott verkündeten und die Suspendierung Anelkas kritisierten, der Mannschaftsführer reichte hingegen entnervt seinen Rücktritt ein. Die Vorkommnisse schlugen auch politisch Wellen und sorgten in der französischen Heimat für Unmut und Bestürzung.[9]

Nationalhymne

Sieben BRD-Mannschaftsmitglieder ausländischer Herkunft weigerten sich, die deutsche Nationalhymne vor dem Anpfiff der Spiele mitzusingen. Der ehemalige Nationaltrainer Franz Beckenbauer forderte daraufhin, daß alle Spieler die Hymne mitsingen. Bundesübungsleiter Joachim Löw lehnte jedoch eine Verpflichtung zum Mitsingen ab. „Wir freuen uns, wenn möglichst viele Spieler mitsingen, aber wir zwingen niemanden dazu. Unsere Jungs identifizieren sich total mit der Nationalmannschaft und Deutschland. Aber man muß auch an ihre Herkunft denken“. Bereits im Oktober 2009 hatte BRD-Nationalspieler Mesut Özil bekannt, daß er Koranverse betet, während seine Mannschaftskameraden die deutsche Hymne singen.[10]

Ehrungen

Der Uruguayer Diego Forlan wurde von den Journalisten zum Spieler des Turniers gewählt und erhielt den als vierter Südamerikaner nach Diego Maradona (1986), Romario (1994) und Ronaldo (1998) den Goldenen Ball. Bester Nachwuchsspieler wurde der Deutsche Thomas Müller, zum besten Torwart gekürt wurde der Spanier Iker Casillas. Den Goldenen Schuh als Torschützenkönig der WM erhielt ebenfalls Thomas Müller, er lag mit seinen fünf Treffern zwar gleichauf mit dem Niederländer Sneijder, dem Spanier Villa und dem Uruguayer Forlan, hatte aber aufgrund dreier Torvorlagen die Nase vorn. Zur fairsten Mannschaft wurde Spanien gewählt, das im gesamten Turnierverlauf nur acht Gelbe Karten zu verzeichnen hatte.[11]

Im Anschluß an das Turnier wählten die Nutzer auf Fifa.com die All-Star Mannschaft der WM 2010, der entsprechend ihres Votums Iker Casillas (Spanien), Philipp Lahm (Deutschland), Carlos Puyol (Spanien), Maicon (Brasilien), Sergio Ramos (Spanien), Wesley Sneijder (Niederlande), Bastian Schweinsteiger (Deutschland), Andres Iniesta (Spanien), Xavi (Spanien), David Villa (Spanien) und Diego Forlan (Uruguay) angehören. Zum Trainer der Mannschaft wurde Vicente del Bosque gewählt, der sein Land Spanien zur ersten Weltmeisterschaft in der Geschichte des Fußballs geführt hatte.[12]

Multikultur

Die bundesdeutsche Presselandschaft hob besonders die Tatsache hervor, daß elf der 23 damaligen deutschen „National“spieler nichtdeutscher Herkunft seien und lobte diese Spieler für die erbrachten Leistungen. Diese Lobpreisungen der Multikultur stand im genauen Gegensatz zu Frankreich, wo der Multikulturalismus von Teilen der Öffentlichkeit für das völlige Scheitern der französischen Nationalmannschaft verantwortlich gemacht wurde.

Siehe auch

Verweise

Karikaturen

Fußnoten

  1. „Fernsehmacher verzweifeln am Stadion-Tinnitus“ – SPIEGEL Online vom 13. Juni 2010 [1]
  2. http://vuvuzelas.org/category/petition/
  3. „Vuvuzelas sind Strafe für Kolonialismus“ - jungefreiheit.de vom 18. Juni 2010
  4. „Linke rufen zum Flaggen-Klau auf“ – jungefreiheit.de vom 15. Juni 2010
  5. Der Tagesspiegel 10.6.2010
  6. „Kevin-Prince-Boateng-Preis ausgelobt“ – DerWesten vom 13. Juni 2010 [2]
  7. „Gourcuff wird gemobbt – weil er gute Manieren hat“ – kicker online vom 17. Juni 2010 [3]
  8. „Anelka nach Beleidigung des Trainers gefeuert“ – WELT Online vom 20. Juni 2010 [4]
  9. vgl.: „Vive la Farce“ – SPIEGEL Online vom 21. Juni 2010 [5]
  10. jungefreiheit.de, 7. Juli 2010: Böhmer verteidigt Nationalspieler im Hymnenstreit
  11. Forlán gewinnt "Goldenen Ball von adidas" - fifa.com am 11. Juli 2010 [6]
  12. http://de.fifa.com/worldcup/news/newsid=1274270/index.html