Anacker, Heinrich

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Der nationalsozialistische „Kampfdichter“ Heinrich Anacker war frühes Mitglied des Wandervogels, Mitglied des Reichskultursenats der Reichskulturkammer und Reichskultursenator im Kulturrat der Reichsschrifttumskammer. Er beantragte 1939 die Entlassung aus der Aarauer und Schweizer Staatsbürgerschaft und wurde Reichsdeutscher; Bildquelle: „Der Adler“, 9. Januar 1940

Heinrich Anacker (Lebensrune.png 29. Januar 1901 in Buchs, Kanton Aargau; Todesrune.png 14. Januar 1971 in Wasserburg-Hege am Bodensee) war ein deutscher Schriftsteller und SA-Führer aus der Schweiz. Anacker war einer der aktivsten und erfolgreichsten Schriftsteller des Dritten Reiches. Anacker wurde als „Dichter, der dem eigentlichen Kampferlebnis der nationalsozialistischen Gemeinschaft am stärksten verpflichtet“ sei (Langenbucher) und „Lyriker der braunen Front“ (Lennartz) gefeiert.

Leben

Bekenntnis zur Erde
SA-Obersturmführer Heinrich Anacker; „B“ auf dem Kragenspiegel symbolisierte eine Stabsfunktion in der SA-Gruppe „Berlin-Brandenburg“.

Jugend

Heinrich Anacker wurde am 29. Januar 1901 als Sohn des aus Thüringen stammenden Lithographiefabrikbesitzers Georg Heinrich Anacker und einer Deutschschweizerin in Aarau in der Schweiz geboren.[1] Anacker besuchte in Aarau das Gymnasium (Alte Kantonsschule Aarau), wo er der Studentenverbindung „Humanitas“ angehörte. Nach dem Bestehen des Abiturs verließ er seine Geburtsstadt, um an den Universitäten in Zürich und Wien das Studium der Literaturwissenschaften aufzunehmen.[2]

Weimarer Republik

Ab 1922 lebte Heinrich Anacker im Deutschen Reich. Anacker über sich selbst:

„Als Fünfzehnjähriger fing ich an, Verse zu verbrechen und gab kurz vor dem Abitur mein erstes Bändchen heraus, dem bald weitere folgten, hauptsächlich Natur- und Liebeslyrik. 1922 lernte ich als Student in Wien die Bewegung kennen, sie war für mich Bestätigung dessen, was ich schon vorher ungeformt in mir gefühlt. Dem Erlebnis in den braunen Kolonnen entsprangen meine zwei SA-Gedichtbände ‚Die Trommel‘ und ‚Die Fanfare‘. Grundlagen meines Schaffens sind die Verbundenheit mit der Natur und mit dem Volk.“[3]

Während Heinrich Anackers dichterisches Schaffen in den ersten Jahren noch unpolitische Züge prägten – bis 1931 erschienen sieben Gedichtbände, in denen er sich mit den Themen Natur und Liebe beschäftigte – richtete er sein Interesse seit 1928 verstärkt auf das Verfassen von politischer Lyrik, nachdem er 1924 in die NSDAP und die SA eingetreten war. In den frühen Jahren seines Schriftstellerdaseins konnte Heinrich Anacker den Lebensunterhalt nicht allein durch den Ertrag der lyrischen Werke decken. Aber einen bürgerlichen Beruf zu erlernen, widerstrebte seinem Drang nach Unabhängigkeit und dem Wunsch, die Welt kennenzulernen. So führte sein Weg zunächst von Zürich, wo er einige Jahre als Kaufmann arbeitete, über Wien nach München, Leipzig und Berlin und schließlich auf die Insel Rügen, die ihm zur zweiten Heimat wurde. Anacker arbeitete während seiner Wanderschaft, die ihn zwischenzeitlich auch nach Italien und Ungarn führte, in den verschiedensten Berufen, u. a. war er als Mitarbeiter bei einigen Zeitschriften und Zeitungen tätig. Ab 1928 lebte Anacker dauerhaft im Reich.

Drittes Reich

„Antje, mein blondes Kind“; Text von Heinrich Anacker, Melodie von Prof. Herms Niel

Durch die erstarkende nationalsozialistische Bewegung in den frühen dreißiger Jahren und schließlich seit der Machternennung Adolf Hitlers fand Heinrich Anackers Tätigkeit als SA-Dichter endlich die Grundlage, die ihm ein materiell gesichertes Leben gewährleistete. Ab 1933 arbeitete er als freier Schriftsteller in Berlin. Heinrich Anackers erster SA-Gedichtband wurde 1932 unter dem vielsagenden Titel „Die Trommel“ herausgegeben. Ein zweiter SA-Gedichtband erschien 1933: „Die Fanfare. Gedichte der deutschen Erhebung“ stellt in dichterischer Umsetzung die Realisation des in der „Trommel“ beschworenen für die Zukunft dar: Anacker knüpft nun retrospektiv an die frühe Kampfzeit des Nationalsozialismus an, um dann den Sieg und die Konstituierung des Dritten Reiches mit einem Blick in die Zukunft zu besingen.

In der Folgezeit schuf Anacker – neben einigen unpolitischen Werken, in denen er zum Teil die Landschafts- und Natureindrücke, die er in seinen Wanderjahren gewann, zum Ausdruck bringt (Vgl. „Einkehr“ [1934]; „Lieder aus Stille und Stürmers'“ [1938]) — in der Hauptsache Gedichte und HJ-Lieder. Seit 1935 gehörte er dem „Reichskultursenat“ an. Als „Dichter der Bewegung“ versuchte er sich auch auf dramatischem Gebiete.[4]

Heinrich Anacker war Mitglied des Reichskultursenates im Kulturrat der Reichsschrifttumskammer. Er galt als „Lyriker der Braunen Front“ und erhielt für das mit Adolf Weber verfaßte Chorspiel „SA ruft ins Volk“ den halben Dietrich-Eckart-Preis im Jahre 1934. Zwei Jahre später wurde ihm für sein Gesamtwerk auf dem Reichsparteitag der Kunstpreis der NSDAP verliehen und 1939 der Ehrenring der Mannschafts-Frontdichter in der NS-Kriegsopferversorgung.

1939 wurde Anacker auf eigenen Wunsch aus der Schweiz ausgebürgert. Während des Zweiten Weltkrieges war er als Kriegsberichterstatter, einfacher Soldat und Sanitäter tätig.

Nachkriegszeit

1945 war er Kriegsgefangener im VS-Internierungslager Ansbach. Im Zuge der Entnazifizierung wurde Heinrich Anacker als „minderbelastet“ eingestuft und mit 60 Tagen Sonderarbeit und 500 DM Geldstrafe belegt.[5] Geächtet, trat er nach dem Dritten Reich als Dichter nicht mehr in Erscheinung.

Zahlreiche von Anackers Schriften sowie ein Buch über ihn von Paul Gerhardt Dippel („Heinrich Anacker“, Deutscher Volksverlag, München 1937) wurden in der Sowjetischen Besatzungszone auf die sogenannte „Liste der auszusondernden Literatur“ gesetzt. Sein väterliches Erbe ermöglichte es ihm, in Salach und seit 1955 Wasserburg am Bodensee zu leben und zu schreiben.

Tod

Heinrich Anacker starb am 14. Januar 1971 in Wasserburg-Hege.

Familie

Anacker war der Sohn von Georg Heinrich Anacker und dessen Gemahlin Barbara Elisabeth, geb. Huber. Verheiratet war er mit der Bäckerstocher und späteren Schauspielerin Emmy, geb. Bofinger (Lebensrune.png 4. August 1905). Emmy, die aus Zürich stammte, wo sie den Studenten Heinrich kennengelernt hatte, war viele Jahre seine Lebensgefährtin, bevor er sie endlich ehelichte.

Auszeichnungen (Auszug)

  • 1934 Dietrich-Eckart-Preis
  • 1936 Kunstpreis der NSDAP[6]
  • 1939 Ehrenring der Mannschafts-Frontdichter in der Nationalsozialistischen Kriegsopferversorgung (NSKOV)

Gedichtbände

  • Klinge kleines Frühlingslied, 1921 (PDF-Datei)
  • Auf Wanderwegen, 1923
  • Sonne, 1925
  • Ebbe und Flut, 1927
  • Bunter Reigen. Neue Gedichte, 1931
  • Die Trommel. SA-Gedichte, 1932
  • Die Fanfare. Gedichte der deutschen Erhebung, 1933[7]
  • Einkehr. Neue Gedichte, 1934
  • Singe, mein Volk! 37 Lieder von Heinrich Anacker vertont von Erich Wintermeier, 1935
  • Der Aufbau. Gedichte, 1936
  • Lieder aus Stille und Stürmen. Erinnerungen an Rügen, 1938
  • Ein Volk – ein Reich – ein Führer. Gedichte um Österreichs Heimkehr, 1938
  • Wir wachsen in das Reich hinein. Gedichte, 1938 (PDF-Datei)
  • Kämpfen und Singen, 1939
  • Bereitschaft und Aufbruch. Gedichte aus dem Kriegswinter 1940, 1940
  • Heimat und Front. Gedichte aus dem Herbst 1939, 1940
  • Über die Maas, über Schelde und Rhein! Gedichte vom Feldzug im Westen, 1940
  • Die Fanfare. Gedichte der deutschen Erhebung, 1943
  • Glück auf, es geht gen Morgen! Gedichte, 1943
  • Marsch durch den Osten. Gedichte, 1943
  • Goldener Herbst. Sonette, 1951
  • Von Beilen, Barten und Häckchen. Ein Beitrag zur Kulturgeschichte des sächsischen Erzbergbaus, Berlin 1960

Siehe auch

Fußnoten

  1. Internationales Biographisches Archiv 38/1948
  2. Heinrich Anacker gab schon mit zwanzig Jahren als Student in Zürich seinen ersten Gedichtband unter dem Titel „Klinge, kleines Frühlingslied“ heraus, dem dann in rascher Folge die Sammlungen „Werdezeit“, „Auf Wanderung“, „Sonne“, „Ebbe und Flut“ und „Bunter Reigen“ folgten.
  3. Zitiert nach: Böhme (Hg.): Rufe in das Reich, S. 365
  4. Munzinger-Archiv GmbH, 1948
  5. Ende August 1948 wurde gegen Heinrich Anacker vor der Spruchkammer Göppingen ein Verfahren durchgeführt, das mit seiner Einstufung in die Gruppe der „Minderbelasteten“ mit einer Bewährungsfrist von einem halben Jahre, 60 Tagen Sonderarbeit und einer Geldstrafe von 500 Mark abgeschlossen wurde. Anacker erklärte dabei, nachdem er sich einmal grundlegend geirrt habe, werde er sich künftig von der Politik fernhalten.
  6. Meyers Lexikon, Band 1, Bibliographisches Institut AG., Leipzig, 8. Auflage 1936
  7. Inhaltsverzeichnis; Dem Führer!; Verfolgt und verboten: Die Fahne verboten; Vorposten; Gegen Versailles!; Frontweihnachten 1931; Steig auf, du Jahr der deutschen Schicksalswende!; Ewiges Deutschland; Der Soldat singt: Heraus zu neuem Kampf; Hamburg; Matrosenlied; Durchhalten, zum Endkampf bereit!: Durchhalten, zum Endkampf bereit!; Kameraden, Tritt gefaßt!; Nun stoßen wir das Gold vom Thron!; Deutschlandflug; S.A. der Zukunft; Gegen den Marxismus; Auf dich kommt`s an!; Der Spruch von Beuthen; Weihnachtsamnestie; Zum Endkampf!; Der Horst-Wessel-Tag; Der Freiheit Morgenrot; Deutsche Erhebung: Marsch ins Dritte Reich; Der Erntetag; Die braune Sturmflut; Ihr seid die eisernen Bataillone; Durchs Brandenburger Tor!; Fackelzug; Zum letzten Sturm!; Generalabrechnung!; Volksgericht!; Die Würfel sind gefallen!; Die erwachte Nation; Auszug der Schmarotzer; Deutscher Rundfunk!; Adolf Hitler im Rundfunk; Eroberte Rathäuser; München grüßt Adolf Hitler; "Und ihr habt doch gesiegt"!; Die Blutfahne; Gedanken an der Feldherrnhalle; Blick in die Zukunft: Jungvolk des Dritten Reiches; Die alte Garde: Das Braune Haus; Ehrenhalle der S.A.; Adolf Hitler als Mensch; Deutscher Frühling; usw.