Schultze, Heinz-Otto

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Kapitänleutnant Heinz Otto Schultze mit Ritterkreuz.jpg

Heinz-Otto Schultze (auch Heinz Otto; Lebensrune.png 13. September 1915 in Kiel; Todesrune.png gefallen 25. November 1943 im Südatlantik westlich der Kongo Mündung) war ein deutscher Offizieranwärter der Reichsmarine und Offizier der Kriegsmarine, zuletzt Kapitänleutnant und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges. Als U-Boot-Kommandant versenkte er bei acht Feindfahrten und 325 Seetagen 20 feindliche Schiffe mit 67.991 BRT und beschädigte zwei weitere mit 15.666 BRT.[1] Schon sein Vater Otto Schultze war ein hochdekoriertes U-Boot-As des Ersten Weltkrieges.

Werdegang

Heinz-Otto Schultze.jpg
Kapitänleutnant Heinz Otto Schultze (Kommandant U-432, links) im Gespräch mit einem Admiral, Frankreich, St. Nazaire
Luftangriff auf U 849 am 25. November 1943
Leitender Ingenieur von U 849 Kapitänleutnant (Ing.) Heinz-Walter Schulz ()
Heinz-Otto Schultze trat am 8. April 1934 in die Reichsmarine ein und absolvierte seine Infanterie-Ausbildung bei der II. Schiff-Stamm-Abteilung der Ostsee in Stralsund. Am 15. Juni 1934 kam er zur Bordausbildung auf die SSS Gorch Fock, auf der er am 26. September 1934 zum Seekadetten befördert wurde. Am 27. September 1934 kam er zur weiteren Bordausbildung auf den leichten Kreuzer Karlsruhe. Ab dem 27. Juni 1935 absolvierte er die Lehrgänge für Fähnriche, .a. den Hauptlehrgang für Fähnriche, den Sperrlehrgang und den Torpedolehrgang. Nach deren Abschluß kam er am 30. September 1936 als Divisionsfeldwebel auf das Linienschiff Schleswig Holstein, auf dem er am 1. Januar 1937 zum Oberfähnrich und am 1. April 1937 zum Leutnant zur See befördert wurde. Am 19. Mai 1937 wurde er zur U-Boots-Waffe versetzt und absolvierte die U-Boots-Schule. Am 30. März 1938 wurde er dann als II. WO auf U 31 versetzt. Auf U 31 wurde Heinz-Otto Schultze am 6. November 1938 zum I. WO ernannt und am 1. April 1939 zum Oberleutnant zur See befördert. Ab Kriegsausbruch fuhr er unter Kapitän Habekost vier Feindfahrten. Am 8. Januar 1940 wurde er dann zur Kommandantenausbildung zur 1. U-Ausbildungsflottille versetzt und am 8. Juni 1940 Kommandant des Schulbootes U 4. Am 29. Juli 1940 kam er dann zur Baubelehrung zu den Deutsche Werke Kiel, um am 21. August 1940 U 141 in Dienst zu stellen. Am 31. März 1941 kam er zur erneuten Baubelehrung an die Schichau-Werft in Danzig, um am 26. April 1941 U 432 in Dienst zu stellen. Seine erste Feindfahrt als Kommandant fuhr er vom 30. Juli bis zum 19. September 1941. Auf dieser Fahrt versenkte er vier Schiffe mit 10.774 BRT . Die zweite Feindfahrt fuhr er vom 11. Oktober bis zum 2. November 1941 und versenkte dabei drei Schiffe mit 16.596 BRT. Am 1. November 1941 wurde er zum Kapitänleutnant befördert. Auf der folgenden dritten Feindfahrt vom 10. Dezember 1941 bis zum 23. Dezember 1941 wurden keine Erfolge erzielt. Seine vierte Feindfahrt fuhr Schultze vom 21. Januar bis zum 16. März 1942 und versenkte dabei fünf Schiffe mit 25.107 BRT , darunter befehlswidrig einen neutralen brasilianischen Dampfer. Auf der fünften Feindfahrt vom 30. April bis zum 2. Juli 1942 wurden fünf Schiffe mit 6.110 BRT versenkt und zwei Schiffe mit 15.666 BRT beschädigt. Für diese Erfolge wurde er am 9. Juli 1942 mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Auf der sechsten Feindfahrt vom 15. August bis zum 4. Oktober 1942 versenkte Schultze ein Schiff mit 5.868 BRT. Die siebte Feindfahrt fuhr er vom 30. November 1942 bis zum 5. Januar 1943 und versenkte dabei ein Schiff mit 210 BRT. Am 16. Januar 1943 gab er das Kommando über U 432 ab, um am 11. März 1943 Kommandant von U 849 zu werden. Mit diesem Boot lief er am 2. Oktober 1943 zu seiner insgesamt achten Feindfahrt aus. Am 25. November 1943 wurde U 849 im Südatlantik westlich der Kongomündung durch einen Liberator-Bomber versenkt. Es gab keine Überlebenden.[2]

Chronologie

  • 8.4.1934 Eintritt in die Kriegsmarine als Offiziersanwärter.
  • 8.4.1934 bis 14.6.1934 Infanterieausbildung bei der 4. Kompanie/II. Abteilung/Schiffsstammdivision der Ostsee, Stralsund.
  • 15.6.1934 bis 26.9.1934 Bordausbildung auf dem Segelschulschiff „Gorch Fock“.
  • 27.9.1934 bis 26.6.1935 Bordausbildung auf dem Leichten Kreuzer „Karlsruhe“.
  • 27.6.1935 bis 15.10.1935 Hauptlehrgang für Fähnriche in der 1. Kompanie/Marineschule, Flensburg-Mürwik.
  • 16.10.1935 bis 22.10.1935 Navigationsbelehrungsfahrt auf dem Tender „Nordsee“.
  • 23.10.1935 bis 2.2.1936 Hauptlehrgang für Fähnriche in der 1. Kompanie/Marineschule, Flensburg-Mürwik.
  • 3.2.1936 bis 8.2.1936 Navigationsbelehrungsfahrt auf dem Tender „Hecht“.
  • 9.2.1936 bis 30.3.1936 Hauptlehrgang für Fähnriche in der 1. Kompanie/Marineschule, Flensburg-Mürwik.
  • 31.3.1936 bis 2.6.1936 Artillerielehrgang für Fähnriche an der Schiffsartillerieschule, Kiel-Wik.
  • 3.6.1936 bis 21.7.1936 Torpedolehrgang für Fähnriche an der Torpedoschule, Flensburg-Mürwik.
  • 22.7.1936 bis 11.8.1936 Nachrichtenlehrgang für Fähnriche an der Nachrichtenschule, Flensburg-Mürwik.
  • 12.8.1936 bis 1.9.1936 Sperrlehrgang für Fähnriche an der Sperrschule, Kiel-Wik.
  • 2.9.1936 bis 29.9.1936 Infanterielehrgang für Fähnriche in der 3. Kompanie/II. Abteilung Schiffsstammdivision der Ostsee, Stralsund.
  • 30.9.1936 bis 18.5.1937 Divisionsfeldwebel auf dem Linienschiff „Schleswig-Holstein“.
  • 19.5.1937 bis 19.8.1937 U-Schüler an der U-Schule.
  • 20.8.1937 bis 4.10.1937 Zur Verfügung des Schiedsrichterstab der Wehrmacht an der Marineschule, Flensburg-Mürwik.
  • 5.10.1937 bis 31.10.1937 Torpedo-B-Lehrgang und U-Torpedooffizier-Lehrgang an der Torpedoschule, Flensburg-Mürwik.
  • 1.11.1937 bis 18.12.1937 Zur Verfügung der U-Schule.
  • 19.12.1937 bis 4.1.1938 Zugführer in der Fähnrichs-Kompanie an der Torpedoschule, Flensburg-Mürwik.
  • 5.1.1938 bis 29.3.1938 U-Torpedooffizier-Zusatzlehrgang an der Torpedoschule, Flensburg-Mürwik.
  • 30.3.1938 bis 9.10.1938 II. Wachoffizier (II WO) auf U 31.
  • 10.10.1938 bis 5.11.1938 Artillerielehrgang für U-Offiziere an der Schiffsartillerieschule, Kiel-Wik.
  • 6.11.1938 bis 7.1.1940 I. Wachoffizier (I WO) auf U 31.
  • 8.1.1940 bis 12.2.1940 Kommandantenschüler in der 1. U-Ausbildungsflottille, Plön.
  • 13.2.1940 bis 17.2.1940 Zur Unterrichtung an der U-Abwehrschule.
  • 18.2.1940 bis 7.6.1940 Kommandantenschüler in der 1. U-Ausbildungsflottille, Plön.
  • 8.6.1940 bis 28.7.1940 Kommandant von U 4.
  • 29.7.1940 bis 20.8.1940 Baubelehrung für U 141 bei U-Boote Ostsee, Kiel.
  • 21.8.1940 bis 30.3.1941 Kommandant von U 141.
  • 31.3.1941 bis 25.4.1941 Baubelehrung für U 432 bei der F. Schichau Werft GmbH, Danzig.
  • 26.4.1941 bis 15.1.1943 Kommandant von U 432.
  • 16.1.1943 bis 15.2.1943 Zur Verfügung der 3. U-Flottille, La Pallice.
  • 16.2.1943 bis 10.3.1943 Baubelehrung für U 849 in der 1. Kompanie/6. Kriegsschiff-Baulehrabteilung, Bremen.
  • 11.3.1943 bis 25.11.1943 Kommandant von U 849, die am 11. März 1943 in Dienst gestellt wurde.[3]
    • bis 30. September 1943 Ausbildungsboot der 4. U-Flottille, Stettin
    • 1. Oktober 1943 bis 25. November 1943 Frontboot der 12. U-Flottille, Bordeaux; Am 2. Oktober 1943 erhielt der Kommandant den Befehl zu seiner ersten Feindfahrt mit diesem Boot. Das U-Boot verließ den Hafen und sollte den Indischen Ozean erreichen, kam dort jedoch nicht an.
  • 25.11.1943 Im Südatlantik westlich der Kongo Mündung, bei der Versenkung seines Bootes U 849 durch die USAAF, auf seiner 12 Feindfahrt (acht als Kommandant) gefallen.
    • Lieutenant (junior grade) Marion Dawkins hatte U 849 aus der Sonne kommend mit sechs Wasserbomben angegriffen. Dawkins warf die Bomben aus der sehr geringen Höhe von lediglich acht Metern ab. Eine der Wasserbomben prallte vom Deck des deutschen U-Bootes ab, sprang in die Höhe und beschädigte das Höhenleitwerk des amerikanischen Bombers. Die Detonation der dicht am Boot plazierten Wasserbomben versenkten U 849 an Position 6° 30′ S, 5° 40′ W. Die Besatzung oder Teile davon waren bereits vorher von Bord gegangen. Dawkins meldete später, 30 Überlebende im Wasser ausgemacht zu haben. Die VS-Amerikaner behaupten zwar, der US Navy die Überlebenden gemeldet zu haben, aber ein Rettungsversuch blieb aus. Sie werden alle elendig im Meer umgekommen sein, ob durch Ertrinken oder Haiangriffe ist unbekannt, ob noch am 25. November 1943 oder ein bis zwei Tage danach, ebenfalls. Insgesamt sind 63 Besatzungsmitglieder[4] auf See geblieben, darunter der Leitende Ingenieur (LI) Kapitänleutnant (Ing.) Heinz-Walter Schulz.

Heinz-Walter Schulz

Heinz-Walter Schulz, der eine große Begabung für Mathematik und Physik aufwies, trat am 3. April 1936 nach dem Abitur der Kriegsmarine bei („Olympia-Crew“) mit dem Wunsch, Ingenieuroffizier zu werden, und wurde 1939 zum Leutnant (Ing.) befördert. Von seiner Crew waren nur 32 für die U-Boot-Waffe vorgesehen, bei Kriegsende waren es, nach Umschulungen bedingt durch die großen Verlustzahlen, 164 seiner Kameraden, die ein U-Boot kommandierten. Seinen Dienst als U-Boot-Ingenieur verrichtete Schulz auf U 123, mit der er fünf Feindfahrten unternahm – die erste unter Karl-Heinz Moehle noch als Ingenieuranwärter, wobei er den letzten Schliff vom LI Kapitänleutnant (Ing.) Otto Zschetsching (Lebensrune.png 9. Januar 1911 in Gronau; Crew 1935; zuletzt Korvettenkapitän) erhielt –, vier weitere dann selbst als Leitender Ingenieur (LI) unter Reinhard Hardegen, mit dem er zweimal vor der VS-amerikanischen Ostküste fuhr. Als die neue U 849 einen LI suchte, meldete sich Schulz, denn er kannte und mochte Heinz-Otto Schultze, der als Kommandant vorgesehen war. Kapitänleutnant (Ing.) Heinz-Walter Schulz gehört zu den 63 Mann der U 849, die ihre Heimat nie wieder sehen sollten. Er hinterließ seine Ehefrau und Familie, seine Enkelin Katrin Nielsen machte 2017 in einem militärhistorischen Forum auf das vergessene Schicksal ihres Großvaters aufmerksam.[5]

Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten