Herzog, Otto
Otto Friedrich Herzog ( 30. Oktober 1900 in Zeiskam; gefallen 6. Mai 1945 in Breslau) war ein deutscher Unteroffizieranwärter des Deutschen Heeres, Freikorpskämpfer (Freikorps „von Epp“), Unteroffizier der Reichswehr, Politiker, seit 1932 Reichstagsabgeordneter der NSDAP und hauptamtlicher SA-Führer, zuletzt SA-Obergruppenführer, Volkssturmführer und Ritterkreuzträger im Zweiten Weltkrieg.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Otto Herzog, der aus einer kleinbürgerlichen Familie stammte, besuchte 1907 bis 1914 die Volksschule, zwei Jahre Fortbildungsschule sowie vom 1. Dezember 1916 bis 1. Mai 1917 Handelslehrgang in Landau und meldete sich im Sommer 1917 als Kriegsfreiwilliger (1. Juni 1917 bis 30. April 1919 an der Unteroffizierschule Fürstenfeldbrück).
Zwischenkriegszeit
Nach dem Kriegsende schloß er sich dem Freikorps „Epp“ an, beteiligte sich an der Niederschlagung der Münchener Räterepublik, wurde dabei am 1. Mai 1919 schwer verwundet und wurde nach der Auflösung des Freikorps als Unteroffizier in die Vorläufige Reichswehr (Schützen-Regiment 41) mit Wirkung vom 1. Mai 1919 übernommen. In München war er aktives Mitglied des Bundes Reichskriegsflagge.
Er wurde im Dezember 1923 nach Teilnahme an den Marsch auf die Feldherrnhalle aus der Reichswehr ausgeschlossen und war vom 1. Oktober 1924 bis 1. Mai 1929 als Kaufmann tätig. Im Juni 1926 trat er der NSDAP und der SA bei. Seit April 1927 lebte er in Oldenburg und baute hier die SA auf. 1930 wurde er hauptamtlicher Funktionär des NSDAP-Gaues Weser-Ems (Führer der Untergruppe Weser-Ems) und war Ortsgruppenleiter, Kreisleiter, Gauorganisationsleiter und zeitweilig auch stellvertretender Gauleiter. Von 1930 bis 1933 war er Mitglied des Oldenburger Stadtrates und gehörte von Mai 1931 bis 1933 auch dem Landtag an, in dem er Vorsitzender der nationalsozialistischen Fraktion (Fraktionsführer) wurde. Daneben war er von 1932 bis 1945 auch Mitglied des Reichstags während der 6. Wahlperiode 1932 und seit der 8. Wahlperiode 1933.
Zweiter Weltkrieg
Nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges meldete er sich freiwillig, wurde beim Westfeldzug 1940 als Reserveoffizier des Heeres verwundet, zu Beginn des Jahres 1942 vom Frontdienst zurückgestellt und am 1. Februar 1942 zum Inspekteur der Gebirgsjäger-SA ernannt. Im August 1944 wurde er Richter am Volksgerichtshof. Beim Endkampf um Deutschland war Herzog Führer der Volkssturm-Einheiten in der Festung Breslau sowie Führer einer Festungs-Kampfgruppe.
Endkampf um Deutschland
Die 38 Volkssturmeinheiten Breslaus teilte er in Kampf- und Arbeits-Bataillone auf in vier Regimentsgruppen, zwei Bataillone bestanden ausschließlich aus Hitlerjungen (→ Die Kinder von Breslau). Bis zum 6. Mai 1945 kämpfte dieser kleine Haufen (wenige Tausend) gegen die gesamte 6. sowjetische Armee mit sechs Schützendivisionen.
Familie
1930 heiratete SA-Standartenführer Herzog seine Verlobte Lotte Schapals; aus der 1938 geschiedenen Ehe ging ein Kind hervor.
SA-Beförderungen
- 1. April 1930 SA-Standartenführer
- 1. April 1931 SA-Oberführer
- 1. April 1932 SA-Brigadeführer
- 1. April 1933 SA-Gruppenführer
- 9. November 1938 SA-Obergruppenführer
Bildergalerie (Reichstag)
Auszeichnungen (Auszug)
- Blutorden Nr. 1407
- Ehrenwinkel der Alten Kämpfer
- SS-Ehrendolch
- SA-Ehrenstreifen
- Goldenes Parteiabzeichen der NSDAP
- Ehrenkreuz des Weltkrieges
- Dienstauszeichnung der NSDAP in Silber
- Eisernes Kreuz (1939) 2. und 1. Klasse
- Verwundetenabzeichen (1939) in Schwarz
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes am 15. April 1945 als SA-Obergruppenführer und Führer der Volkssturm-Einheiten in der Festung Breslau sowie Führer einer Kampfgruppe in der Festung Breslau
Verweise
- Geboren 1900
- Gestorben 1945
- Deutscher Politiker
- Landtagsabgeordneter (Freistaat Oldenburg)
- Reichstagsabgeordneter (Weimarer Republik)
- Reichstagsabgeordneter (Deutsches Reich 1933–1945)
- NSDAP-Mitglied
- SA-Mitglied
- Freikorps-Mitglied
- Träger des Goldenen Parteiabzeichens der NSDAP
- Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes