Wolff, Horst von

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Horst von Wolff inspiziert das angetretene Regiment

Horst von Wolff (Lebensrune.png 26. Juli 1886 in Rosenberg in Oberschlesien; Todesrune.png gefallen 9. Oktober 1941 in bzw. vor Woronki bei Wjasma an der Ostfront) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, des Deutschen Heeres, des Friedensheer, der Freikorps und der Wehrmacht, zuletzt Generalmajor des Heeres im Zweiten Weltkrieg und Ritter des Ordens „Pour le Mérite“ mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes.

Werdegang

Dr. Henrici (links) und Horst von Wolff (2. von rechts) an der Ostfront

Horst von Wolff war der Sohn des Landrates Friedrich Karl Adolf von Wolff (Landrat im Landkreis Rosenberg 1881–1891), war Kadettenschüler und trat am 28. Februar 1905 als Fähnrich in das Jäger-Bataillon „von Neumann“ (1. Schlesisches ) Nr. 5 ein, wo er am 27. Januar 1906 zum Leutnant befördert wurde, sein Patent wurde dabei auf den 10. Juni 1904 datiert. Ab dem 1. Oktober 1910 unterrichtete er an der Unteroffiziersschule Potsdam. Am 16. Juni 1913 folgte die Beförderung zum Oberleutnant, und er wurde am 19. Juli 1913 Bataillons-Adjutant im Jäger-Bataillon von Neumann (1. Schlesisches) Nr. 5.

Am 27. Januar 1915 zum Hauptmann befördert, wurde er während des Ersten Weltkrieges als Bataillons-Adjutant, Kompanieführer und Bataillonsführer eingesetzt. Ab dem 11. Juli 1916 war er Führer eines Bataillons im Reserve-Infanterie-Regiment 109. Am 28. November 1917 wurde ihm als Hauptmann der Orden Pour le Mérite verliehen. Am 26. Februar 1918 folgte die Versetzung in den Generalstab der 220. Infanterie-Division. Im März 1919 wurde er mit dem Charakter als Major aus dem Militärdienst des Friedensheeres entlassen.

Nach dem Ausscheiden war Major a. D. von Wolff als Landwirt und Gutsbesitzer tätig. Er wurde Geschäftsführer im Pommerschen Landbund Schlawe und hatte Anteil am Aufbau der Schwarzen Reichswehr in Pommern. 1933 kaufte er das Restgut Wusterwitz, Kreis Schlawe (Pommern). In der Zwischenkriegszeit soll er auch Angehöriger des Freikorps Oberland (spätere des Bundes Oberland) und Mitglied der SA gewesen sein, zuletzt SA-Standartenführer. Beides läßt sich jedoch nicht einwandfrei dokumentieren.

Bei der neuen Wehrmacht wurde er dann Reserveoffizier der Infanterie und bekam den Dienstgrad als Major d. R. beim Infanterie-Regiment 94 in Köslin.[1] Am 27. August 1939, am Tannenbergtag, wurde er mit dem Charakter als Oberstleutnant a. D. geehrt und noch am selben Tag als Oberstleutnant z. V. (mit Wirkung bzw. RDA vom 1. August 1939) zur Verfügung des Heeres gestellt.

„Ich verleihe [...] das Recht zum Führen der Dienstgradbezeichnung ‚Oberstleutnant a. D.‘ den Majoren der Reserve [...] von Wolff (Köslin) des Infanterie-Regiments 94. Die Genannten scheiden gleichzeitig mit dem Recht zum Tragen der Uniform der Reserveoffiziere ihrer bisherigen Regimenter mit den für Verabschiedete vorgeschriebenen Abzeichen aus dem Offizierskorps des Beurlaubtenstandes aus und sind – soweit sie für eine Mob.-Verwendung vorgesehen sind – durch die Wehrkreiskommandos zur Verfügung des Heeres zu stellen.“ — Adolf Hitler, Tannenberg-Erlaß

Zweiter Weltkrieg

Mit Beginn der Mobilmachung wurde er mit Wirkung vom 1. September 1939 Kommandeur des Infanterie-Regiments 222, das am 26. August 1939 als Regiment der zweiten Welle in Schwerin und Wismar durch das Infanterie-Regiment 80 aufgestellt und der 75. Infanterie-Division unterstellt wurde. Kaum angetreten wurde er aktiver Oberst. Am 1. Februar 1941 übernahm er das Kommando über das Infanterie-Regiment 478 und nahm mit diesem am Unternehmen „Barbarossa“ teil.

Schlacht um Moskau

Am Morgen des 9. Oktober 1941 fuhren das SS-Regiment „Deutschland“ gefolgt von der Kradschützen-Abteilung SS-Division „Reich“ und vom SS-Regiment „Der Führer“ Richtung Osten. Paul Hausser, Kommandeur der SS-Division „Das Reich“ (mot.), war mit den Erfolgen seiner Männer sehr zufrieden. um so überraschender war es, als 175 westlich von Moskau die Russen mit einer geschickten Taktik, einen Panzerüberfall vorbereitet hatten. Auf der Landstraße wurden die auseinandergezogenen deutschen Truppen der Waffen-SS wie aus dem Nichts von 50 Panzer T-34 angegriffen, schnell hatten die Deutschen über 400 Verluste und mußten sich zurückziehen, bis das XXXX. Armee-Korps (mot.) Panzer zum Gegenangriff entsenden konnte.

Weiter im Süden war das Lagebild an diesem 9. Oktober ähnlich. Die 3. Infanterie-Division (mot.) unter Generalleutnant Curt Jahn (im Oktober 1941 der Heeresgruppe Mitte unterstellt) war heftig von feindlichen Panzereinheiten angegriffen worden. Von Wollfs Infanterie-Regiment 478, das mit der 258. Infanterie-Division (bis 2. Oktober noch unter Generalleutnant Dr. Waldemar Henrici, danach unter Generalleutnant Karl Pflaum) an der Kesselschlacht bei Białystok und Minsk teilgenommen hatte, war über Bobruisk und Jelnja Richtung Wjasma marschiert war. Das Regiment (wie die Division) unterstand der 4. Panzergruppe/Heeresgruppe Mitte. Als die 3. Infanterie-Division Verstärkung brauchte, befahl die Heeresgruppenführung der 258. Infanterie-Division ein Regiment abzugeben, so wurde von Wolffs Regiment gewählt, das aus dem Westfeldzug 1940 (Angriff und Durchbruch der Maginotlinie) kampferfahren herausgegangen war.

Soldatentod

Am 9. Oktober 1941 fiel Oberst von Wolff an der Spitze seiner Männer, er gehörte zu den allerersten Toten seines Regimentes, daß gegen die Masse der T-34 zweier feindlichen Panzerkompanien mit ihrer wenigen 3,7-cm-PaK 36, das wegen ihrer geringen Durchschlagskraft auch „Panzeranklopfgerät“ genannt wurde, machtlos. Das Regiment wurde beinahe zerschlagen, mußte sich kämpfend zurückziehen und wurde aus der Front herausgezogen (die Führung übernahm ab dem 18. Januar 1942 Oberstleutnant Dr. med. dent. Aßmann). Ob oder ggf. wie Major von Wolff beigesetzt wurde, ist unbekannt. Auch der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge bietet keinen Aufschluß.

Am 15. Februar 1943 wurde Horst von Wolff nachträglich mit Rangdienstalter zum 1. Oktober 1941 zum Generalmajor befördert. Außerdem wurde ihm posthum am 10. Oktober 1941 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen, allerdings war er schon vor seinem Tod für den hohen Orden vorgeschlagen, der Vorschlag war befürwortet und genehmigt.

In keiner kriegerischen Auseinandersetzung der letzten hundert Jahre hatte die deutsche Generalität einen so hohen Blutzoll zu leisten wie im Zweiten Weltkrieg. Während in den Jahren 1914 bis 1918 63 deutsche Generäle den Soldatentod auf der Wahlstatt fanden oder an einer dort erlittenen tödlichen Verwundung starben, belief sich die entsprechende Zahl, wie die 1953 in 3. Auflage erschienene Dokumentation „Opfergang der Generale“ von Josef Folttmann und Hanns Möller-Witten detailliert namentlich ausweist, für den Zweiten Weltkrieg auf nicht weniger als 289 gefallene bzw. an Kriegsverwundung verstorbene Generäle bzw. Admiräle aller Wehrmachtsteile (einschließlich Waffen-SS und Polizei).

Unter diesen Toten befanden sich u. a. auch Offiziere, die während des Ersten Weltkrieges mit dem damals höchsten preußischen Kriegsorden für Offiziere, dem Pour le Mérite, ausgezeichnet worden waren, darunter: Generalfeldmarschall Fedor von Bock (1880–1945, Generalleutnant Otto Gabcke (1882–1942), Generalmajor z. V. Kurt Kühme (1885–1944), Generalleutnant Otto Lancelle (1885–1941), Generalmajor Wolff von Stutterheim (1893–1940) und Generalmajor Horst von Wolff (1886–1941).

Bildergalerie

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten

  1. Das Infanterie-Regiment 94 wurde am 6. Oktober 1936 vorerst ohne Regimentsstab im Wehrkreis II aufgestellt. Das I. Bataillon vom Regiment wurde durch das I. Bataillon vom Infanterie-Regiment 4 in Neustettin, im Wehrkreis II, aufgestellt. Das II. Bataillon vom Regiment wurde durch das IV. Bataillon vom Infanterie-Regiment 25 in Köslin, ebenfalls Wehrkreis II, aufgestellt. Ebenfalls Anfang Oktober 1936 wurde durch die Umbenennung vom Ergänzungs-Bataillon 11 ein Ergänzungs-Bataillon vom Infanterie-Regiment 94 in Schlawe, ebenfalls Wehrkreis II, aufgestellt. Die Bataillon vom Regiment unterstanden den Infanterie-Regimentern 4 und 96 der 32. Infanterie-Division. Am 12. Oktober 1937 konnten dann die bereits bestehenden Teile zum neu gebildeten Regimentsstab in Köslin, ebenfalls Wehrkreis II, treten. Die 13. und 14. Kompanie wurden gleichzeitig ebenfalls in Köslin aufgestellt. Das Regiment wurde jetzt direkt der 32. Infanterie-Division unterstellt.