Kaether, Ernst

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Ritterkreuzverleihungszeremonie für Oberstleutnant Ernst Kaether durch Generalleutnant Paul Völckers

Ernst Otto Ewald Kaether (zuweilen auch Kaether;[1] Lebensrune.png 25. September 1903 in Aachen; Todesrune.png 11. August 1999 in Puchheim, Bayern) war ein deutscher Offizier der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt Oberst des Heeres und Ritterkreuzträger im Zweiten Weltkrieg sowie für sehr kurze Zeit General z. b. v. im Rang eine Generalleutnants bei der Schlacht um Berlin. Zuweilen wird er als Reserveoffizier geführt, aber laut Karteikarte war er spätestens mit seiner Beförderung zum Oberst aktiver Offizier.

Werdegang

Ernst Kaether trat der Reichswehr bei und diente dann bei der Wehrmacht. 1939 vor dem Kriege diente Hauptmann Kaether als Chef der 8. Kompanie des Infanterie-Regiments 35. Am 1. Mai 1941 wurde Major Kaether in das OKW zu den Offizieren zur Verfügung des Oberbefehlshabers des Heeres. Er diente als Vertreter der Wehrmacht beim Jugendführer des Deutschen Reiches und wurde 18. Juli 1941 anläßlich des Unternehmen „Barbarossa“ zur 78. Infanterie-Division zur Verwendung als Bataillonsführer kommandiert.

Am 1. Juni 1942 wurde Kaether Kommandeur des Infanterie-Regiments 14 (vorher Teil der 5. Infanterie-Division, ab Dezember 1941 der 78. Infanterie-Division unterstellt), welches am 15. Oktober 1942 in Grenadier-Regiment 14 und wie zuvor der 78. Infanterie-Division unterstellt wurde. Am 1. Januar 1943 wurde das Regiment in Sturm-Regiment 14 umbenannt. Im August und September 1942 stand die 78. Infanterie-Division an der Seite der 5. Panzer-Division im Jelnjabogen, wo es zu schweren Kämpfen kam. Beim Angriff auf Moskau ging die Division über die Dessna südlich von Jelnja und von hier aus weiter zur Ugra und Ossma und in den Raum Wjasma. Von hier aus ging es weiter über Gshatsk, Mohaisk und Russa nach Swenigrod und Jerschowo dicht vor Moskau. Hier wurde die Division von der russischen Gegenoffensive getroffen. Der anschließende Rückzug brachte die Division bis in das Gebiet Gshatsk und Juchnow. Hier verblieb die Division bis in den September 1942 und hatte schwere Abwehrkämpfe zu bestehen. Anschließend ging die Division in die „Gshatsk“-Stellung zurück.

Am 1. Dezember 1942 wurde Kaether zum Oberst befördert. Am 1. Juni 1943 wurde Kaether in die Führerreserve des OKH versetzt, am 20. Juni 1943 wurde er zum General der Infanterie beim Generalquartiermeister des Oberkommando des Heeres. Die Dienststelle unterstand bis Herbst 1943 Friedrich Herrlein. Am 1. Oktober 1943 wurde Oberst i. G. Kaether in den Stab des Generals der Infanterie beim Chef des Generalstabes des Heeres, gleichzeitig wurde er Chef des Stabes beim NS-Führungsstab des Heeres. Bis 20. April 1945 beim Endkampf um Deutschland führte Kaether eine Kampfgruppe der Infanterie-Division „Friedrich Ludwig Jahn“, somit einer RAD-Division. Sie kam im Bereich südlich von Berlin in der Armeegruppe Spree gegen die Rote Armee zum Einsatz beim Kessel von Potsdam. Als er nach Berlin gerufen wurde, übernahm um 20 Uhr die Kampfgruppe Oberst Oertel.

Am 22. April 1945 während der Schlacht um Berlin wurde Generalleutnant Hellmuth Reymann abgelöst. Man sagte Reymann nicht, daß er auf Betreiben von Goebbels durch den NS-Führungsoffizier Oberst Kaether als Stadtkommandant ersetzt worden war. So bleib Reymann zunächst in Berlin. Am Abend wurde der Verteidigungsbereich Berlin Hitler und Goebbels unmittelbar unterstellt. Hier gehen die Quellen auseinander: Kaether war entweder vom Vormittag des 22. April bis Mittag des 24. April 1945, als er verwundet wurde, Kommandant des Verteidigungsbereiches Berlin, oder, wie vereinzelte Quellen berichten, wurde seine Ernennung zum Kampfkommandanten und Generalleutnant wegen angeblicher Unfähigkeit noch am Abend des 22. April 1945 zurückgezogen, wobei Erich Bärenfänger (ab dem 24. April 1945 Befehlshaber des Verteidigungsbereichs A in Berlin), bis General der Artillerie Helmuth Weidling am 24. April 1945 die Verteidigung von Berlin übernahm. Allerdings berichten andere Stellen, daß Kaether an den Lagebesprechungen vom 23. April 1945 bei Adolf Hitler gemeinsam mit Generalfeldmarschall Wilhelm Keitel (Chef des Oberkommandos der Wehrmacht), General der Infanterie Hans Krebs (kommissarischer Generalstabschef des Heeres), General der Infanterie Wilhelm Burgdorf (Chefadjutant der Wehrmacht) sowie SS-Gruppenführer und Generalleutnant der Waffen-SS Hermann Fegelein (Vertreter des Reichsführers SS im Führerhauptquartier) teilnahm.

Familie

Der junge Ernst war der Sohn des Aacheners Ernst Kurt Otto Kaether (1869–1956), Oberstleutnant des Deutschen Heeres, Kommandeur des Reserve-Infanterie-Regiments Nr. 239, Ritter des Ordens „Pour le Mérite“ (8. November 1918), Oberst der Reichswehr und General der Wehrmacht, der am Tannenbergtag 1939 den Charakter als Generalmajor erhalten hatte. Seine Mutter war Caroline, geb. Wolff (Lebensrune.png 4. Juli 1872 in Wuppertal-Elberfeld), seine Geschwister waren u. a. der sechsfache Familienvater Hermann (1889–1945) und der dreifache Familienvater Friedrich „Fritz“ Kaether (Lebensrune.png 18. Juni 1900). Friedrich fiel als Kriegsfreiwilliger und Bootsmann der Kriegsmarine am 30. Mai 1940. Heinrich fiel beim Volkssturm bei der Reichsverteidigung am 1. Mai 1945 in Sinzig-Bodendorf. Ob SS-Obersturmbannführer der Waffen-SS Hans-Hermann Kaether (Lebensrune.png 2. Juli 1897) ggf. ein Vetter oder gar ein Bruder war, ließ sich nicht ermitteln.

Bildergalerie

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten

  1. DIE RUSSEN IN BERLIN 1945, Der Spiegel, 19. Mai 1965