Herrlein, Friedrich

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Friedrich Benno Georg Herrlein

Friedrich Benno Georg Herrlein (Lebensrune.png 27. April 1889 in Ehrenbreitstein; Todesrune.png 28. Juli 1974 in Gießen) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, des Deutschen Heeres, der Freikorps, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt General der Infanterie, General z. b. V. der Heeresgruppe Süd und Ritterkreuzträger im Zweiten Weltkrieg.

Leben

Reichsjugendführer Artur Axmann im Gespräch mit Ritterkreuzträgern des Heeres; v. l. n. r.: Wilhelm Henz, Wilhelm Hümmerich, Friedrich Herrlein (Vordergrund), Günter Klappich, Günther Hilt, Peter Kiesgen, (Axmann), Friedrich-Wilhelm Proske und Richard Grünert.
Generalleutnant Friedrich Herrlein (Mitte) und Reichsjugendführer Artur Axmann mit Offizieren im Auslandsheim der Hitlerjugend in Berlin-Gatow am 17. November 1942. Weitere von links (Auswahl): Erich Löffler, Wilhelm Spindler, Max Sachsenheimer, Hans-Gotthard Pestke (links hinter Herrlein), Walter Schlosser und Hans Guhr.

Friedrich Herrleins Vater, der Oberstleutnant Georg Benno Friedrich Herrlein (1851–1902), diente bis 1896 als preußischer Offizier in der Festung Ehrenbreitstein bei Koblenz. Friedrich Herrlein besuchte deshalb vermutlich in Koblenz die Grundschule. Nach der Versetzung des Vaters 1896 als Bataillons-Kommandeur zum Infanterieregiment „Kaiser Wilhelm“ nach Gießen besuchte Friedrich das örtliche Gymnasium.

Kadett und Offizier

Von dort ging er ins Kadettenkorps Berlin-Lichterfelde, von wo aus er am 3. März 1910 als Fähnrich in das Heer eintrat und am 20. März 1911 zum Leutnant im 3. Garde-Regiment zu Fuß des Garde-Korps ernannt wurde. Ab dem 1. Juni 1910 besuchte er bis zum 28. Februar 1911 die Kriegsschule in Danzig.

Erster Weltkrieg

Nach erster Verwendung an der Front, zunächst bei Namur, danach in Ostpreußen, wurde er im November 1914 Regimentsadjutant. Als Teilnehmer des Ersten Weltkrieges war er als Bataillons-Adjutant, Regiments-Adjutant, Kompanieführer, Batterieführer, vorübergehender Bataillonsführer und Brigade-Adjutant am Feind. Vom 2. August bis zum 2. Oktober 1916 war er nach einer ernsthaften Verwundung im Lazarett, ihm wurde am 26. Februar 1917 von Kaiser Wilhelm II. wegen Tapferkeit das Ritterkreuz des Königlichen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern verliehen. Bei Kriegsende 1918 war er Hauptmann und Zweiter Generalstabsoffizier (Ib) der 22. Infanterie-Division.

Zwischenkriegszeit

Anfang Januar 1919 war er als Kommandeur eines Freikorps an der Niederschlagung des Spartakusaufstands in Berlin beteiligt, danach an Kämpfen in Kurland. Im Herbst 1919 wurde Herrlein in die Reichswehr übernommen, wo er in Prenzlau, Potsdam, Ratzeburg, Lübeck, Bremen und Delmenhorst diente. Am 6. Dezember 1928 starb seine Mutter Karoline Helene Herrlein.

Nach Beförderung zum Oberstleutnant am 1. Juli 1934 wurde er am 6. Oktober 1936 Kommandeur des Infanterie-Regiments 116. Die nächsten Beförderung erfolgte am 1. Januar 1937 zum Oberst.

Zweiter Weltkrieg

Mit Kriegsbeginn 1939 wurde Herrlein als Kommandeur des 116. Infanterie-Regimentes in Frankreich eingesetzt und dort am 1. Februar 1941 zum Generalmajor ernannt. Danach erhielt er am 15. Februar das Kommando über die 71. Infanterie-Division und am 28. März 1941 das Kommando über die 18. Infanterie-Division, mit der er ab 22. Juni 1941 zunächst in Ostpreußen und dann während des Rußlandfeldzuges Richtung Moskau im Einsatz war. Wegen der Einnahme einer Eisenbahnbrücke bei Kirischi durch seine Division wurde ihm am 22. September 1941 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen.

Eine im Dezember 1941 aufgetretene Erkrankung Herrleins führte zu einem Abzug von der Kriegsfront. Nach Genesung wurde er zunächst dem Generalstab des Oberbefehlshabers des Heeres zugewiesen und dort am 1. September 1942 zum Generalleutnant befördert. Im Mai 1943 übernahm er für kurze Zeit die Führung des XXVIII. Armee-Korps. Nach Ernennung zum Kommandierenden General des LV. Armeekorps am 6. Oktober 1943 war Herrlein bis zum 5. Februar 1945 an der Ostfront. In dieser Zeit wurde er am 1. Februar 1944 noch zum General der Infanterie befördert.

Endkampf

In den letzten Kriegsmonaten war er General zur besonderen Verwendung der Heeresgruppe Süd im Westen, wo er am 18. April 1945 in Gefangenschaft geriet.

Kriegsgefangenschaft

Nach dem Kriegsende war Herrlein vom 18. April 1945 bis zum 17. Mai 1948 in englischer Kriegsgefangenschaft.[1] Erst dann konnte er wieder nach Hause zu seiner Gemahlin Margarete Herrlein zurückkehren.

Nachkriegszeit

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges setzte Friedrich Herrlein sich intensiv für die deutsch-französische Versöhnung und Zusammenarbeit ein. Wegen seiner besonderen Art, „durch versöhnliches, menschliches Miteinander für die Erhaltung des Friedens einzutreten, damit die Gemeinschaft des deutschen und französischen Volkes auf einer soliden Basis des Vertrauens und der Achtung ein(en) Eckstein des europäischen Baues bilde“,[2] wurde ihm 1969 die Ehrenplakette der französischen Stadt Chalon-sur-Saône verliehen.

Politisch engagierte sich General der Infanterie a. D. Herrlein in der Nachkriegszeit in der Deutschen Partei, für die er bei der Bundestagswahl 1957 auf der hessischen Landesliste kandidierte.

Tod

General der Infanterie a. D. Friedrich Herrlein verstarb 1974 im hessischen Gießen.

Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten

  1. Herrlein im „Special Camp XI“
  2. Zitat nach: Mitteilungen der Kameradschaft der ehemaligen 116er Gießen, Heft 55/56 vom 28. August 1969
  3. Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939–1945, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, S. 385, ISBN 978-3-938845-17-2