Krützmann, Friedrich-Karl

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Friedrich-Karl Krützmann.jpg

Friedrich-Karl Krützmann (Lebensrune.png 19. Mai 1917 in Greifenberg, Pommern; Todesrune.png 16. Mai 2004 in Reinbek oder Ahrensburg[1] bei Hamburg) war ein deutscher Offizier der Wehrmacht, zuletzt Oberstleutnant des Heeres und Ritterkreuzträger der Panzergrenadiere im Zweiten Weltkrieg sowie zuletzt Oberst der neu gegründeten Bundeswehr in der Nachkriegszeit. Er starb nur drei Tage vor seinem 87. Geburtstag.

Werdegang

Nach Besuch des Realgymnasiums und dem Abitur zu Ostern 1936 ging Karl-Friedrich Krützmann zum Reichsarbeitsdienst und trat anschließend am 1. Oktober 1936 als Offizieranwärter (Fahnenjunker) in das Infanterie-Regiment 5 in Stettin ein, das 1937 zu einem motorisierten Verband der 2. Infanterie-Division (motorisiert) werden sollte. Aus seinem Stammregiment heraus nahm er an den üblichen Fahnenjunker- und Fähnrichskursen teil, die Beförderung zum Leutnant erfolgte schließlich am 1. April 1939. Schon im Oktober 1938 hatte er mit seinem Regiment an der Befreiung des Sudetenlandes teilgenommen. Am 10. Januar 1941 wurde sein zum Schützen-Regiment 5 umbenannt. Im Oktober 1940 erfolgte die Umgliederung zum Schützen-Regiment, wobei das III. Bataillon zum Kradschützen-Bataillon 34 wurde. Der Rest des Regiments wurde am 10. Januar 1941 zum Schützen-Regiment 5 umbenannt.

„Nach der Aufstellung blieb das Regiment der 12. Panzer-Division unterstellt. Die Soldaten vom Regiment mussten ihre weiße Waffenfarbe gegen das Wiesengrün umtauschen. Anfang Februar 1941 wurden beide Bataillone vom Regiment jeweils eine Woche auf den Truppenübungsplatz Wischau verlegt. Der Kommandeur des I. Bataillon vom Regiment, Oberstleutnant von der Linde, muss die Führung abgeben. Neuer Kommandeur des I. Bataillons wurde Oberstleutnant Loeven. Kommandeur des II. Bataillons bleibt Major Renner. Im Februar 1941 verlässt die Kolonne das Regiment und bildete die 11. kleine Kraftwagen-Kolonne beim Panzer-Divisions-Nachschubführer 2. Anfang März 1941 wurde die gesamte Division auf den Truppenübungsplatz Warthelager, im Wehrkreis XXI, verlegt. Am 9. März 1941 verließ das Regiment seine Unterkünfte in den Ostsudeten. Über Troppau, Oppeln und Breslau wurde der Raum Trachenberg erreicht, wo die Division übernachtet. Am 10. März 1941 trifft die Division dann auf dem Truppenübungsplatz Warthelager, im Wehrkreis XXI, ein. Sie bleibt dort für 14 Tage. Dabei wurde das erste Mal das Zusammenspiel mit einem Panzer-Regiment geübt. Am 23. März 1941 wurde das Regiment nach Groß Kirschbaum, bei Schwiebus, im Wehrkreis III, verlegt. Damit befindet sich das Regiment auf dem Truppenübungsplatz Wandern. Am 5. April 1941 besteht das Regiment aus 73 Offizieren und 2.442 Unteroffizieren und Mannschaften. Jedes Bataillon besteht an diesem Tag aus 28 Offizieren und 1.034 Unteroffizieren und Mannschaften. Bis zum Mai 1941 wird auch noch eine große Verjüngungskur beim Regiment durchgeführt. Alle Mannschaften die älter als 32 Jahre sind werden versetzt oder der Ersatztruppe zugeführt. Bis Ende Mai 1941 vergeht die Zeit mit Übungen. In den letzten Maitagen wurde die gesamte Division für ein paar Tage auf den Truppenübungsplatz Neuhammer, im Wehrkreis VIII, verlegt. Danach geht es wieder zurück in den Raum Schwiebus. Am 12. Juni 1941 beginnt der Abmarsch der Division in Richtung Ostpreußen. Da nur nachts marschiert wird, kommt es auch zu schwereren Unfällen. Der Marsch endet im Raum Sensburg – Nikolaiken – Johannisburg. Am Abend des 19. Juni 1941 marschiert die Division über Arys und Lyck in den Raum um Treuburg. Am 20. Juni 1941 wurde Marketenderware und scharfe Munition ausgegeben und das Regiment zog unauffällig in den Wäldern östlich von Suwalki unter. Am 10. Juli 1942 wurde das Regiment in Panzer-Grenadier-Regiment 5 umbenannt.“

Im Zweiten Weltkrieg als Zugführer, Adjutant, Kompaniechef, Bataillonskommandeur und Regimentsführer nahm er nacheinander am Polenfeldzug, am Westfeldzug 1940 und am Ostfeldzug teil. Für seine Leistungen an der Ostfront erhielt er als Hauptmann und Kommandeur des I. Bataillons/Panzer-Grenadier-Regiment 5 am 3. März 1944 das Ritterkreuz, wie es dazu kam schildert ein kurzer Ausschnitt aus der Regimentsgeschichte:

„10. November 1943. Als morgens um 8.15 Uhr aus Hunderten von Geschützrohren ein Trommelfeuer losbricht, wie es alte Soldaten seit langem nicht mehr und junge Soldaten überhaupt noch nie erlebt haben, ist dies der Auftakt für den plan­mäßig vorbereiteten Großangriff der 1. Weißrussischen Front gegen die Stellungen der deutschen 2. Armee im Raum südostwärts Gomel und Retshiza. Die Sowjets sind entschlossen, wie vor einer Woche im Raum beiderseits Kiew nun auch hier die Dnjeprlinie zu Fall zu bringen. Über dem HKL-Abschnitt des Kampfbataillons liegt bereits nach wenigen Minuten ein Vorhang von Qualm und Staub. In kurzer Zeit sind alle Nachrichtenverbindungen unterbrochen. Nur eine B.-Stelle der Infanterie-Geschütze meldet sich hin und wieder per Funk und gibt gegen 9 Uhr durch, daß die Front noch hält. Dann schweigt auch sie. Eine Viertelstunde später läßt das Trommelfeuer etwas nach, wird vorverlegt und setzt dann wiederum mit voller Wucht auf den Bereich der 2. Linie ein, wo sich auch unser Bataillons Gefechtsstand befindet. Hier weiß man nun zumindest, daß vorne der feindliche Großangriff begonnen haben muß. Die vorderen Linien werden fast überall von russischen Panzern des Typs ‚T 34‘ und nachfolgender Infanterie durchbrochen. Nur Leutnant Eichler mit seinen drei 8,8 und 4 Panzern kann etwas Luft schaffen, aber auch er muß angesichts Munitionsmangels beim Angriff der 3. Welle seine Stellung aufgeben und die Geschütze sprengen. Das Kampfgeschehen hat nunmehr die Höhe des Bataillonsgefechtsstand erreicht. Für Hauptmann Krützmann ergibt sich folgende Überlegung: Feindpanzer beiderseits vorbei, Feindinfanterie noch etwa 200 m entfernt. Eigene Grenadiere gehen überall in kleinen Trupps weiter zurück. Alle Offiziere des Stabes und die Führer der 4. und 9. Kompanien sind unterwegs, um einen Überblick über die Lage zu gewinnen bzw. Versprengte aufzufangen. Von den Nachbarn ist nichts zu erfahren, Verbindung zum Regimentsstab besteht ebenfalls nicht mehr. Inmitten dieses Durcheinanders, in dem nichts mehr mit militärischer Exaktheit zu berechnen oder zu planen ist, ist nur noch eines von Wichtigkeit: Der Feind darf nicht eher in der Bärenstellung sein als die eigene und dann wieder abwehrbereite Truppe!
Zurück in die ‚Bärenstellung‘ – in diesem Sinne erteilt Hauptmann Krützmann ruhig und unmißverständlich seine Befehle. Er sorgt dafür, daß alle Waffen mitgenommen werden, kein intaktes Kraftfahrzeug stehen bleibt. Und so wie er durch sein persönliches Auftreten Aufregung und Planlosigkeit eindämmt, so sind zur gleichen Zeit von Oberstleutnant Kahler bis zum unbekannten Gruppenführer zahlreiche besonnene Männer bemüht, Halt und Ordnung in die Truppe zu bringen. Während die Panzergrenadiere ihre Nasen noch einmal tief in den Dreck stecken müssen, gebieten den feindlichen Panzerspitzen nunmehr die bereitstehenden Panzerjäger ‚Hornisse‘ und die ‚Wespen‘, das sind 10-cm-Feldhaubitzen auf Selbstfahrlafette, ein endgültiges Halt! Wo man auch hinsieht, überall Detonationen, berstender Stahl, zerbrochene, brennende, bewegungsunfähig stehengebliebene T 34 und K.W.I. Die abendliche Bilanz zählt 185 Panzerabschüsse auf – davon entfallen 54 auf die Panzergruppe ‚Eichler‘, 26 auf die Panzergruppe ‚Fehrmann‘ und 14 auf die ‚Wespen‘. Nun aber heißt es, den Einbruch der feindlichen Infanterie in die ‚Bärenstellung‘ zu verhindern. In der rechten Hälfte des Bataillonsabschnittes faßt Oberleutnant Schmidt, in der linken Oberleutnant Moritz alles zusammen, was noch schießen kann. Zu den Resten der eigenen Kompanien kommen Flaksoldaten, 32er-Pioniere und alte, grauhaarige Baupioniere. Die Grabenbesatzung ist mehr als dünn gesät. Nach rechts fehlt sehr bald der Anschluß zur Nachbardivision, nachdem die hier eingewiesene Feldgendarmerie-Einheit stillschweigend verschwunden ist.
Von hier droht dann auch die nächste Gefahr, denn der Gegner findet diese Lücke in der deutschen Abwehrfront sofort heraus. Hauptmann Krützmann stellt den Stoßtrupp persönlich zusammen, der die Lage bereinigen soll, es darf nicht beim Versuch bleiben, es muß um jeden Preis gelingen, die Lücke wieder zu schließen. Es glückt mit Schwung, Schneid und vielen Handgranaten. Den vorstehend angedeuteten Aufbau der neuen Abwehrlinie haben nicht allzu viele ‚5er‘ miterlebt. Zweihunderteinunddreißig Mann – 231 – fehlen bereits durch das Geschehen der letzten zwölf Stunden: gefallen, vermißt oder verwundet. Auch am folgenden Tag ist Hauptmann Krützmann der Fels in der Brandung. Er führt seine bereits zurückflutenden Grenadiere im Gegenstoß zurück in die eigenen Stellungen und verhindert damit erneut einen russischen Durchbruch. Die Panzerjäger vernichteten am 11. November erneut 59 Feindpanzer vor den Stellungen des I. Bataillons.“

Im Februar 1945 soll Major Krützmann letzter Führer des Panzergrenadier-Regiments „Großdeutschland“ nach dem Tod Oberst Wolfgang Heesemann geworden sein. Nach anderen Quellen war er zwar mit der Führung des Regiments beauftragt, aber nur bis ein neuer Kommandeur eintraf. Dann soll er im März 1945 erneut ein Bataillon kommandiert haben, bis er erneut schwer verwundet wurde und in ein Lazarett nach Schleswig-Holstein verlegt wurde. Dies würde erklären, warum er bei der Vernichtung der Division beim Endkampf um Ostpreußen nicht mehr persönlich erlebte. Als Oberstleutnant wurde er bei Kriegsende aus der Wehrmacht entlassen, eine Kriegsgefangenschaft ist nicht nachzuweisen.

Nach Ausheilung der fünf schweren Verwundungen erlernte er das Maurerhandwerk und legte im Jahre 1948 die Gesellenprüfung ab, der sich ein fünfsemestriges Studium an der Staatsbauschule in Eckernförde mit Abschluß des Ingenieurexamens (Tiefbau) anschloß. Ab 1. August 1951 in der freien Wirtschaft tätig, war er zuletzt als Ressortleiter im Zentralkontor eines großen Speditionsunternehmens in Hamburg eingesetzt.

Mit seinem Eintritt am 1. Juli 1958 als Oberstleutnant in die Bundeswehr wurde Krützmann Gruppenkommandeur der neu aufzustellenden Transportgruppe des Luftwaffenversorgungsregiment (LwVersRgt) 2 auf dem Fliegerhorst Diepholz (1959 zum Luftwaffenparkregiment 2, 1968 zum Luftwaffenversorgungsbereich 2 und 1973 wieder in Luftwaffenversorgungsregiment 2 umgegliedert). Es folgten Verwendungen als Lehrgruppenkommandeur Mitte November 1959 bis Anfang Juni 1961 an der Höheren Technischen Schule der Luftwaffe in Neubiberg und vom 5. Juni 196l bis 29. Februar 1964 als G 3 (Generalstabs-Offizier für Führung, Organisation und Ausbildung) an der Schule der Bundeswehr für Innere Führung in Koblenz-Pfaffendorf.

Am 2. Mai 1964 wurde Oberst Krützmann mit der Führung des Vorkommandos der Unteroffizierschule der Luftwaffe in Gürzenich-Vald bei Düren beauftragt, deren Kommandeur er vom 1. April 1964 bis 31. März 1968 war. Hier erfolgte am 5. Dezember 1964 seine Ernennung zum Oberst. Anschließend war er vom 1. April 1968 bis 30. September 1970 als Abteilungsleiter und ständiger Vertreter des Leiters der Stammdienststelle der Luftwaffe in Köln eingesetzt. In der Zeit vom 1. Oktober 1970 bis 30. September 1972 führte er das Luftwaffenausbildungsregiment 2 und war zugleich Standortältester des Legerplaat Budel/Niederlande.

Am 1. Oktober 1972 übernahm Oberst Krützmann die Leitung der Stammdienststelle der Luftwaffe, in dessen Eigenschaft trug er die Verantwortung für die Personalführung und -bearbeitung aller Portepeeunteroffiziere sowie des in der Stammdienststelle der Luftwaffe zentral geführten Spezialpersonals der Luftwaffe. Sein besonderes Interesse galt dem Sport. Mit Ablauf des 30. September 1975 erfolgte die Versetzung in den Ruhestand.

Auszeichnungen (Auszug)

Beförderungen

Fußnoten

  1. Krützmann, Friedrich-Karl
  2. Nach einer einzigen Quelle am 28. November 1942
  3. Nach einer einzigen Quelle am 29. Februar 1944