Die Ludendorff-Brücke um 1930
Die Ludendorff-Brücke, auch als Brücke von Remagen bekannt, war eine zweigleisige Eisenbahnbrücke über den Rhein zwischen Remagen und Erpel. Sie wurde 1916, noch während des Ersten Weltkrieges, vom Deutschen Heer in Auftrag gegeben und am 1. Mai 1918 nach General der Infanterie Erich Ludendorff benannt. Am 15. August 1918 fand die Einweihung statt.[1]
Geschichte
Reste der Ludendorff-Brücke vor dem Erpeler Ley
Zweiter Weltkrieg
Am 7. März 1945 scheiterte den Versuch, die Brücke vor den heranrückenden Alliierten zu sprengen, auch Angriffe durch die Luftwaffe und Meereskämpfer bzw. Marine-Einsatzkommandos[2] (MEK) der Kriegsmarine blieben vorerst erfolglos. Kurze Zeit später brach sie jedoch infolge der Kriegsschäden in sich zusammen. Vom 7. März bis zum Einsturz am 17. März 1945 konnte der Feind 18 Regimenter über die intakte Ludendorff-Brücke übersetzen. Direkt nach der Einnahme durch die Alliierten versuchten US-amerikanische Pioniere, die geschwächte Konstruktion der Brücke zu reparieren. Daneben wurden außerdem drei ergänzende Pontonbrücken gebaut. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts befindet sich im erhaltenen Brückenkopf auf dem linken Ufer ein politisch korrektes „Friedensmuseum“.
Arado Ar 234 gegen die Ludendorff-Brücke
Am 9. März 1945 beim Angriff auf die vom Feind besetzte Ludendorff-Brücke gerieten die Arado Ar 234 B-2 des Kampfgeschwaders 76 auf starke Verbände der USAAF mit ihren „Thunderbolt“-Jägern und starkes Flakfeuer von der Brückensicherung. Hierbei wurde eine Maschine getroffen, der Flugzeugführer versuchte über die Höhen des Westerwaldes zu entkommen, stürzte aber, bedingt durch die Treffer, über dem Fockenbachtal ab und bohrte sich etwa vier bis fünf Meter tief in die Erde. Es wurden gegen die Brücke eingesetzt:
- 9. März 1945: Fünf „Blitzbomber“ auf die Brücke, unter den Verlusten war auch die Maschine des Oberfeldwebels Friedrich Bruchlos ( 17. Februar 1913 in Berlin-Pankow), der im Fockenbachtal an diesem Tag gefallen war. Hier wurde ihm 1975 ein Denkmal gesetzt.[3][4]
- 10. März 1945: 20 Feindflüge gegen die Brücke
- 11. März 1945: Starker Einsatz gegen die Brücke
- 12. März 1945: 360 deutsche Jagdflugzeuge und einige Me 262 wurden gegen die Brücke von Remagen eingesetzt. Hier waren vier eigene Verluste, aber auch vier Luftsiege gegen feindliche Flugzeuge zu verbuchen. Eine deutsche Maschine ging auf 450 Meter runter und warf eine 1000-kg-Bombe auf die Brücke, die aber nicht zündete.
- 14. März 1945: 21 „Blitzbomber“ gegen die Brücke im Einsatz
- 15. März 1945: Drei Feindflüge gegen die Brücke
- 18. März 1945: Fünf „Blitzbomber“ gegen die Brücke
Siehe auch (deutsche Schicksalsbrücken)
Fußnoten
- ↑ Wegen Schwierigkeiten beim Bau des Tunnels durch die Erpeler Ley und des Einschnitts in Erpel konnten die Schienen erst Mitte 1919 verlegt werden. Die Eisenbahndirektion Köln übernahm die Brücke am 23. Juli 1919, die Betriebseröffnung einschließlich der Zuführungsstrecken folgte am 1. September 1919. Die Brücke war das letzte große Bauprojekt der Preußischen Staatseisenbahnen.
- ↑ Auch die Zerstörung der Ludendorff-Brücke in Remagen spielte eine gewichtige Rolle bei den M.E.K.-Einsätzen an der Westfront. Die 9. VS-Panzerdivision hatte am Nachmittag des 7. März 1945 diese intakt besetzt. Die zuvor um 16.00 Uhr angesetzte Hauptsprengung der Brücke durch deutsche Pioniere scheiterte durch die Kappung der Zündschnüre. Schon 24 Stunden nach ihrer Einnahme hatten 8.000 VS-amerikanische Soldaten den Rhein überschritten. Deutsche Artillerie beschoß die Brücke noch mehrere Stunden, ohne sie jedoch zum Einsturz zu bringen. Hitler befahl daraufhin ihre Zerstörung aus der Luft. Doch auch der Luftwaffe (vorwiegend das KG 76 mit Arado Ar 234) gelang es nicht, die Brücke unpassierbar zu machen. Das K.d.K. forderte schließlich den Einsatz der „Maiale-Gruppe Lehmann“ an, des einzigen deutschen K-Verbands, der auf den italienischen bemannten Torpedos vom Typ SLC aufgestellt worden war. Die Gruppe um Lehmann traf am 17. März 1945 in Remagen ein. An diesem Tag feuerte die SS-Werferabteilung 500 vom niederländischen Hellendoorn aus elf V2 in Richtung der Brücke, die schließlich an diesem Tag auch zusammenbrach; allerdings konnte die Kausalität des Fernbeschusses nie gänzlich bestätigt werden. Nach dem Zusammenbruch der Brücke starteten in der Nacht vom 17. auf den 18. März 1945 sieben SS-Kampfschwimmer des SS-Jagdkommandos „Donau“ unter dem Kommando von SS-Untersturmführer Schreiber zu ihrem Einsatz gegen die 17 km Wasserweg entfernt errichtete Pontonbrücke bei Linz am Rhein. Die Wassertemperatur des Rheins lag gerade bei 7 °C, was zur Folge hatte, daß zwei Kampfschwimmer auf ihrem Weg erfroren. Zwei weitere fielen durch Feindbeschuß und die restlichen drei, darunter auch ihr Einsatzleiter Schreiber, gerieten in Gefangenschaft
- ↑ 1975 hatte ein Wandersmann namens Hans Bröker auf einer Wanderung in der Nähe der später gefundenen Absturzstelle ein Metallstück gefunden, die er als Hobby-Modellbauer von Flugzeugen sofort als ein Teil eines solchen erkannte, aber nicht zuordnen konnte zu welchem. Daher setzte er sich mit der Lokalredaktion der „Rhein–Zeitung“ in Neuwied in Verbindung, Eckehard Michaelis und Olav Göbel nahmen sich der Sache an, sie suchten Zeitzeugen und setzten sich mit Werner Girbig, der in der Nähe von Frankfurt wohnte, in Verbindung. Herr Girbig hatte es sich zur Lebensaufgabe gemacht, Vermißtenschicksale der Luftwaffe aufzuklären. Nachdem Identität von Flugzeug und Flugzeugführer festgestellt wurde, bemühte sich der Landrat des Kreises Neuwied Josef Oster, er war im letzten Krieg selbst Flieger, um Gedenken. Es wurde kurzerhand ein Basaltbrocken von etwa 17 t in der Nähe der Absturzstelle aufgestellt. Es war der Holzlagerplatz des Fürsten zu Wied. Friedrich Wilhelm Fürst zu Wied gab spontan seine Zustimmung den Platz für das Mahnmal zu nutzen. An dem Gedenkstein wurde eine Bronzetafel mit den Daten des Flugzeugführers und des Absturzes angebracht. Zur Einweihung des Mahnmals war auch die Witwe von Friedrich Bruchlos, die in der DDR wohnte, eingeladen. Leider hatte sie von den DDR-Behörden keine Genehmigung erhalten, an der Feierstunde teilzunehmen und an dem Ort zu sein, wo ihr Mann den Tod fand. So wurde die Einweihung des Denkmals im Beisein von den Überlebenden Kameraden des KG 76 unter der Leitung von Diether Lukesch, Seiner Durchlaucht Friedrich Wilhelm Fürst zu Wied, dem Landrat es Kreises Neuwied Josef Oster, Herrn Girbig, dem Buchautor und Leiter der Bergung, Olav Goebel von der Rhein–Zeitung und einer Abordnung der Reservistenkameradschaft Neuwied im Herbst 1975 vorgenommen.
- ↑ Eine kleine Zusammenfassung über das Zustandekommen und die Errichtung des Mahnmals. Von Wolfgang Erdmann, der bei der Bergung 1975 dabei war und noch mehrere Jahrzehnte alle Aktivitäten am und für das Mahnmal leitete.