Endkampf um Aachen

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Hetzflugblatt der VS-amerikanischen Invasoren gegen Oberst Gerhard Wilck, dem „Helden von Aachen“ im beginnenden Endkampf um Deutschland

Der Endkampf um Aachen fand im Oktober 1944 an der deutschen Westfront in der deutschen Kaiserstadt Aachen im Verlauf des Zweiten Weltkriegs statt. Während der Schlacht lebten dort noch 20.000 von ursprünglich 160.000 Einwohnern (1939). Die Stadt wurde von Soldaten der Wehrmacht und der Waffen-SS erbittert und heldenhaft gegen 100.000 Soldaten der VS-amerikanischen Angreifer verteidigt.

Von den rund 5.000 deutschen Landsern der Kampfgruppe (ohne Volkssturm und den Truppenteilen außerhalb des Kessels) fielen rund 3.000, 2.000 wurden verwundet, zuletzt verfügte Oberst Wilck über eine Gefechtsstärke von 300 Mann. Auch die Verluste der VS-amerikanischen Eindringlinge waren hoch, 2.000 bis 3.000 fielen (genaue Zahlen haben die Amerikaner nie veröffentlicht), weitere mindestens 3.000 wurden verwundet. Die Flaggenhissung des Feindes am Suermondt-Ludwig-Museum am Tag der Kapitulation hatte symbolische Bedeutung, psychologisch war der Sieg groß, strategisch war jedoch der Erfolg gering. Östlich Aachen hielt weiterhin die Hauptkampflinie der Wehrmacht über drei Monate stand.

Erläuterung

Grenadiere in einem Frontabschnitt um Aachen
Gerhard Wilck im Endkampf um Aachen
Die New York Times bejubelt die abgeschlossene Einkesselung der Stadt durch die 1. VS-amerikanische Infanterie-Division (The Big Red One)

Die ersten Großangriffe der Amerikaner auf dem Raum Aachen erfolgten schon am 11. und 12. September 1944 gegen die Truppen des LXXXI. Armee-Korps mit Gefechtsstand in Würselen. Die Amerikaner, deren Panzer ohne Treibstoff waren, stellten am 18. September 1944 vorübergehend ihre Großangriffe ein (dieser Zeitraum wird militärhistorisch auch als „erste Schlacht um Aachen“ bezeichnet), die sie jedoch im Oktober 1944 wieder aufnahmen.

Das erste Ultimatum zur bedingungslosen Kapitulation richtete sich noch an den Stadt- bzw. Kampfkommandanten Oberstleutnant Maximilian Leyherr und wurde befehlsgemäß zurückgewiesen. Von nun an flogen Bomberverbände der USAAF mit 360 Flugzeugen täglich mehrere Angriffe und die feindliche Artillerie feuerte 5.000 Salven auf die Stadt ab. Weder die Terrorflieger noch die Batterieführer der VS-amerikanischen Invasoren kümmerten sich um die unzähligen zivilen Opfer. Massenhaft feindliche Jäger (P-47 „Thunderbolt“ und P-38 „Lightning“) besiegten die wenigen deutschen Maschinen eines Jagdgeschwaders, die die Luftwaffe noch aufbieten konnte.

In schweren Kämpfen, vor allem in Bardenberg und Würselen, versuchten die deutschen Verteidiger vergeblich, den Fall der ersten Großstadt des Reiches zu verhindern. Die Verbindungen der Kampfgruppe der 246. Volks-Grenadier-Division unter dem Befehl des Kampfkommandanten Oberst Gerhard Wilck und die SS-Kampfgruppe „Rink“ als Verteidiger Aachens zu den Divisionen, die Aachen entsetzen sollten, rissen mit der schwer umkämpften Schließung des Korridors am Kaninsberg am 16. Oktober 1944 ab.

Die stolze Stadt Aachen fiel am 21. Oktober 1944, ein schwerer Schlag für die deutsche Reichsverteidigung im Westen. Erst am 13. Dezember 1944 wurde die deutsche Stadt Metz von George Patton erobert, die sich seit dem 27. August 1944 dem Anrennen überlegener feindlicher Truppen immer wieder erwehren konnte.

Geschichte

Abgeschossene Bf 109 der Luftwaffe vor Aachen, die Bruchlandung verlief dennoch erfolgreich.

Vorgeschichte

Zwei bei der Schlacht um Aachen gefallene Hitler-Jungen
Der Feind in Aachen, Oktober 1944
„Nach der erfolgreichen Invasion am 2. 6. 1944 dauerte es noch Wochen, bis der deutsche Widerstand gegen die Invasion in der Normandie gebrochen war. Im Kessel von Falaise brach die Front zusammen. Am 15. 8. 1944 gelang den Alliierten zudem die Landung im Süden zwischen Cannes und Hyères, die durch Luftlandaktionen in der Provence unterstützt wurden. Auch der Vormarsch dieser Truppen kam zügig voran. Es folgte Schlag auf Schlag die Befreiung französischer und belgischer Städte wie z.B. von Marseille, Toulon, Lyon, Dijon, Paris, Metz, Antwerpen und Lüttich – sowie von Luxemburg. Maastricht wurde am 15. September befreit. Schon in der Nacht vom 12. auf den 13. September standen die Spitzen der amerikanischen Verbände im Aachener Stadtwald. Es kam jedoch nicht zur schnellen Einnahme oder Übergabe Aachens.
Dafür dürften nicht in erster Linie die tatsächlich überdehnten Nachschublinien auf Seiten der Alliierten verantwortlich gewesen sein. Die Alliierten konzentrierten sich vielmehr erst einmal auf die Operation Market Garden, mit der man die Brücken über die großen Flüsse und Kanäle in die Hand bekommen wollte. Die sog. Operation Market Garden ist auch unter dem Namen ‚Schlacht von Arnheim‘ bekannt. Die Offensive startete Mitte September 1944. Es gelang nur, die Brücke von Nijmegen einzunehmen und diese zu halten. Von da aus konnte man lediglich die Eroberung Südlimburgs absichern, aber nicht in die norddeutsche Tiefebene und zum Ruhrgebiet vorstoßen. Die Luftlandeaktion von Arnheim endete desaströs, was für die öffentliche Propaganda auf der alliierten Seite äußerst mißlich war. [...]
Nach diesem schweren Fehlschlag wandten sich die Alliierten wieder Aachen zu. Weshalb man so vorsichtig war, Aachen in einer Zangenbewegung zu umfassen und erst nach knapp 6 Wochen von Osten her einzunehmen, wird nicht allein aus der städtischen Perspektive Aachens verständlich, sondern nur, wenn man berücksichtigt, daß vier Divisionen – darunter die SS-Panzer-Division „Leibstandarte Adolf Hitler“ – bereit standen, um von Osten her den Korridor nach Aachen offen zu halten.[1]
Der Kreisleiter-Stadt und der Polizeipräsident Aachen hatten als erste die alte Kaiserstadt in wilder Flucht verlassen, nachdem sie der verwirrten Bevölkerung dies auch befohlen hatten. Der am 12. September 1944 einrückende Gerhard Graf von Schwerin hält diese heillose Flucht auf, auch um den Weg frei zu machen, nimmt aber vorsichtshalber schriftlich Kontakt zum Kommandierenden General des VII. US-Korps, J. Lawton Collins, auf, mit der Bitte um Schutz der nicht evakuierten Zivilbevölkerung Aachens. Generalfeldmarschall Walter Model enthob daraufhin am 15. September Generalleutnant von Schwerin seines Kommandos und läßt die 7. Armee die Vorgänge untersuchen. Der durch die Kunde von der Flucht seiner Funktionäre schwer betroffene Gauleiter Grohé lässt den Reichsführer SS informieren, der wiederum als Oberbefehlshaber des Ersatzheeres (ObdEH) am 16. September 1944 den WK-Befehlshaber VI (Münster), General der Infanterie Mattenklott, zur Feststellung des Verbleibs der 116. Panzer-Division in Marsch setzt.
Die Panzerdivision soll nach Darstellung Grohés ebenfalls aus Aachen getürmt sein. Nach Gegendarstellung wird Graf von Schwerin am 17. September 1944 vom vorgesetzten Kommandierenden General des LXXXI. Armee-Korps, Friedrich-August Schack, vernommen. Model befiehlt Schwerin zum Hauptquartier der 7. Armee, er habe mit Verhaftung und späterer Aburteilung durch den Volksgerichtshof zu rechnen. Durch General der Infanterie Schack gedeckt, weigert sich der Graf zunächst seine Division zu verlassen, wechselt aber den Gefechtsstand. Am 18. September 1944 wird der körperlich schwer mitgenommene Generalleutnant durch den Armee-Richter 7 vernommen. Oberbefehlshaber Erich Brandenberger teilt ihm am 20. September 1944 mit, daß er vorläufig in Schutzhaft genommen sei und Generalfeldmarschall Model überstellt werde. Dieser hat den Fall an sich gezogen, der Generalrichter West in Koblenz, Henning Freiherr von Beust, findet jedoch kein relevantes Fehlverhalten, insbesondere weder unerlaubtes Entfernen von der Truppe noch Feindbegünstigung.
So erfolgt zunächst nur Entlassung zum 21. September 1944 als Kommandeur der 116. Panzer-Division und Abschiebung, weit genug weg vom Ort des Geschehens, nach Italien. Auch General der Infanterie Schack wird abgelöst. Nachfolger bei der 116. Panzer-Division wird Oberst/Generalmajor Siegfried von Waldenburg. Kampfkommandant Aachen wird dann Oberst von Osterroht (mit Teilen der Division Nr. 176), dann ab 1. Oktober 1944 Oberstleutnant i. G. Maximilian Leyherr (Kommandeur des Grenadier-Regiments 689/246. Infanterie-Division), dann ab 12. Oktober 1944 Oberst Gerhard Wilck.“
Oberst Wilck durfte vor seinen angetretenen letzten Männern eine abschließende Ansprache halten

Die Schlacht um Aachen

Vom Besatzer vertriebene Frauen und Kinder verlassen das vom Feind zerstörte Aachen, 23. Oktober 1944

Stärke der Verteidiger

Zur Verteidigung des eingeschlossenen Kampfraums standen Oberst Wilck, der am 11. Okober 1944 zum Kampfkommandanten ernannt wurde, aber erst in der Nacht vom 12. auf dem 13. Oktober trotz Feindfeuer Oberstleutnant Leyherrs Gefechtsstand im Hotel „Quellenhof“ erreichen konnte, folgende Truppen (kaum 5.000 Mann) zur Verfügung, wobei keiner dieser Verbände zu diesem Zeitpunkt über seine reguläre Stärke, Motorisierung, Bewaffnung oder Munitionierung verfügte:

  • bei Richterich ein Bataillon des Grenadier-Regiments 149
  • bei Laurensberg das Feld-Ersatz-Bataillon 246
  • ein Fallschirm-Jagdkommando
  • das Marschbataillon 984
  • das Landesschützen-Bataillon 1421
  • ein Bataillon des Grenadier-Regiments 689
  • ein Bataillon des Grenadier-Regiments 352
  • ein kleiner Rest des Grenadier-Regiments 404
  • ab dem 15. Oktober die SS-Unterkampfgruppe „Rink“
  • die Sturmgeschütz-Brigade 341
  • vier Batterien des Artillerie-Regiments 246

Eingekesselt

Am 16. Oktober 1944 war die Stadt trotz Entsatzangriffe am Ostrand der Stadt durch die stark dezimierte 116. Panzer-Division mit der Panzerbrigade 108 und die 3. Panzergrenadier-Division mit der schweren Panzer-Abteilung 506 über Verlautenheide und Rothe Erde eingekesselt; dieser Tag war auch der letzte Tag, an dem Nachschub nach Aachen kam. Lkw-Nachschub schlug fehl, Versorgung aus der Luft fiel zumeist in die Hände des Feindes.

Vor allem fehlte nun Munition zur Panzerabwehr im Nahkampf, Lebensmittel dagegen waren ausreichend vorhanden. Unterstützt von einer 150 Mann starken SS-Kompanie der SS-Kampfgruppe „Diefenthal“, die vom benachbarten I. SS-Panzerkorps in die Stadt entsandt worden war, griff das Grenadier-Regiment 404 im Stadtpark vergeblich an, um den Gegner wieder zurückzuwerfen.

Ebenfalls am 16. Oktober verlegte Wilck seinen Gefechtsstand in den Bunker Förster-/Rütscherstraße. An diesem Tag begann ein energischer Angriff von Kohlscheid ostwärts an Richterich vorbei in Richtung Aachen, der aber durch gezieltes Abwehrfeuer vom Lousberg noch abgewehrt werden konnte. Am 17. Oktober besetzten VS-amerikanische Einheiten Richterich.

Wenige Aachener Bürger, die sich als Verräter hervortaten, forderten die deutschen Soldaten dazu auf, sich zu ergeben und boten ihnen Zivilkleidung und Unterschlupf an. Als sie ablehnten, wurden manche in Hinterhalte gelockt mit Aussicht auf eine warme Mahlzeit und Kaffee, dann mit Waffengewalt überfallen und dem Feind ausgeliefert, um Belohnungen zu erhalten. Oberst a. D. Wilck schrieb in seinem 1962 erschienenen Nachkriegsbericht verbittert dazu:

„So geraten die unersetzlichen Bataillonsführer Oberleutnant Breindl, Hauptmann Gros und Hauptmann Bichler durch Handstreiche, deren Initiatoren einheimische Zivilelemente sind, in Hinterhalt und Gefangenschaft.“

Mit 1.000 Mann gegen die Flut

Am 18. Oktober 1944 verfügte Wilck nur noch über eine Gefechtsstärke von rund 1.000 Mann. Am 19. Oktober nur noch über zwei intakte Sturmgeschütze. Am 20. Oktober war die Geschützmunition aufgebraucht.

„Die Kampfgruppe von Aachen rüstet sich zu ihrem letzten Kampf. Auf engstem Raum zusammengedrängt wird sie sich gemäß dem Befehl des Führers bis zum letzten Mann, bis zur letzten Granate und bis zur letzten Patrone verteidigen. Ich erwarte – nach dem verachtungswürdig schimpflichen Verrat einzelner – von jedem der letzten Verteidiger der altehrwürdigen Kaiserstadt Aachen bis zum letzten. Getreu unserem Fahneneid, Tapferkeit und entschlossenem Willen zum Durchhalten. Es lebe der Führer und unser heißgeliebtes Vaterland! Wilck, Oberst und Kampfkommandant.“ — Tagesbefehl vom 19. Oktober 1944, um 15.40 Uhr, als Antwort auf den Befehl vom Oberbefehlshaber West, Aachen mit allen Mitteln zu halten

Vom 19. bis 21. Oktober 1944 verteidigte die Kampfgruppe Wilck die Linie Lousberg–Ponttor–Westbahnhof–Kloster vom Guten Hirten, ein Gebiet mit einer Fläche von ca. einem Quadratkilometer. Am 20. Oktober 1944 entließ Wilck 70 VS-amerikanische Kriegsgefangene. Dies sollte sich noch positiv auswirken, denn drei von ihnen, Offiziere, kamen am nächsten Morgen um 9 Uhr zurück und verhandelten die Kapitulation aus, statt, wie geplant war, den letzten Großangriff gegen den Gefechtsstand zu führen.

Kapitulation

Am 21. Oktober 1944 kapitulierte Wilck nach erbitterten, mutigen Kämpfen mit seinem Stab und seinen letzten Männern der Kampfgruppe „Wilck“ (insgesamt 300 Mann). Die Verstärkung zur Reichsverteidigung, die Generalfeldmarschall Gerd von Rundstedt ihm versprach, konnte die eingekesselte Stadt, die erste große die fiel, nie erreichen.

„Die Schlacht von Aachen [...] belebte sich wieder… Sie war nicht nur eine wichtige Schlüsselposition [...], sondern auch von beträchtlicher symbolischer Bedeutung. Sie wäre die erste große deutsche Stadt gewesen, welche die Alliierten erobert hätten, und der Bann wäre damit gebrochen, der bis dahin die Grenzen des Deutschen Reiches zu schützen schien. Hitler selbst sah in der Stadt Karls des Großen [...] ein Mahnmal des Germanentums, das um jeden Preis gehalten werden mußte. [...] Am 16. Oktober um 16 Uhr 35 vereinigten sich die einschließenden Verbände um die in ihrer Lage nicht zu verteidigende Stadt. Hitler ließ seinen üblichen Appell ergehen: in den Ruinen zu sterben. Doch Oberst Wilck tat, was immer Kommandanten eingeschlossener Städte taten: Er antwortete dem Führer mit großen Worten, entschloß sich aber am Leben zu bleiben, und hißte am 21. Oktober die weiße Flagge [...]“ — Raymond Cartier, in: „Der Zweite Weltkrieg“, Band III, Köln 1967

Letzte Funksprüche

Oberstleutnant i. G. Maximilian Leyherr kämpfte auch nach seiner Ablösung als Stadtkommandant von Aachen durch Oberst Wilck weiter und fiel am 23. April 1945 als Kommandeur eines Infanterie-Regiments. Er soll vereinzelten Quellen zufolge posthum noch zum Oberst befördert worden sein.

Ausgewählte Funksprüche von Oberst Gerhard Wilck, Kommandeur der eingeschlossenen Kampfgruppe „Wilck“ zwischen dem 18. und 21. Oktober 1944 aus dem eingekesselten Aachen an die 246. Volksgrenadier-Division und an das LXXXI. Armeekorps.

  • Mittwoch, 18. Oktober 1944, 15.50 Uhr an das LXXXI. Armeekorps unter General der Infanterie Friedrich Köchling, der daraufhin die Kampfbesatzung Aachens das Halten befahl:
    • „Lage in Aachen so, daß letzter Widerstand voraussichtlich am 19.10. zu Ende. Durchbruch über Soers heute Nacht noch möglich. Erbitte baldige Entscheidung. Wilck“
  • Donnerstag, 19. Oktober 1944, an das LXXXI. Armeekorps:
    • 7.45 Uhr:
      • „Kampfgruppe verteidigt sich um den Lousberg zäh gegen konzentrisch angreifenden Gegner.“
    • 9.30 Uhr:
      • „Erwarteter Feindangriff seit Morgenstunden konzentrisch im Gange. Alles zum letzten Kampf eingesetzt.“
    • 10.55 Uhr:
      • „Auf engstem Raum zusammengedrängt, stehen die letzten Verteidiger von Aachen im Endkampf.“
  • Freitag, 20. Oktober 1944, 21.01 Uhr an das LXXXI. Armeekorps:
    • „Letzte Verteidiger Aachens gedenken ihrer geliebten deutschen Heimat in festem Vertrauen auf unseren Endsieg und spenden an das Winterhilfswerk Reichsmark 10.468,-. Wir kämpfen weiter. Es lebe der Führer! Nachsatz: Das Geld liegt bei Sanitätskompanie, Sanitätsbunker Aachen (Saarbunker). Falls möglich, wird es von dort an Generalkommando weitergeleitet.“
  • Samstag, 21. Oktober 1944, 11.00 Uhr an die Funkstelle der 246. Volks-Grenadierdivision:
    • „Nach verbissenstem Ringen Haus um Haus, Mann um Mann hat die Kampfgruppe Aachen letzte Munition verschossen, Wasser und Verpflegung aufgebraucht. Reste der Verteidiger der deutschen Kaiserstadt stehen im Nahkampf am Gefechtsstand. Funkgeräte zur Sprengung vorbereitet. Vorher gilt letzter Gruß in unerschütterlichem Glauben an unser Recht und unseren Sieg unserer geliebten deutschen Heimat. Es lebe der Führer! Wilck“

Das Ende des Funkdialogs

Mit folgendem Funkdialog endete die Kommunikation deutscher Stellen aus Aachen am 21. Oktober 1944 endgültig.

  • 246. Volks-Grenadierdivision an Wilck:
    • „Es leben die Verteidiger von Aachen.“
  • Oberst Wilck an 246. Volks-Grenadierdivision:
    • „Wir melden uns ab mit Grüßen an unsere Kameraden und unsere Angehörigen.“
  • 246. Volkgrenadier-Division an Oberst Wilck:
    • „Dank und Anerkennung für Euren Einsatz und Haltung. Die Abteilung grüßt ihre Kameraden.“

SS-Kampfgruppen

Die Kampfgruppe „Diefenthal“ unter Josef Diefenthal war Anfang September auf dem Rückzug aus Teilen des SS-Panzer-Grenadier-Regiments 1 (Kampfgruppe „Rink“) und des SS-Panzer-Grenadier-Regiments 2 (KG „Bucher“) aufgestellt worden und kämpfte sich durch die Ardennen auf den Westwall zurück. Die Stärke der Kampfgruppe war insgesamt als schwaches Regiment mit zwei Panzergrenadier-Bataillonen anzusehen.

Nach kurzer Auffrischung im Raum Trier ging es Anfang Oktober nach Aachen, wo die VS-Amerikaner am 2. Oktober 1944 mit der Einkesselung Aachens begonnen hatten. Während die Masse der Kampfgruppe „Diefenthal“ außerhalb des sich abzeichnenden Kessels kämpfte, wurde die Unterkampfgruppe „Rink“ in der zweiten Oktoberhälfte in die Stadt verlegt, zur Unterstützung der Kampfgruppe „Wilck“ des 246. Volkgrenadier-Division.

„SS-Obersturmführer Herbert Rink wurde zusammen mit der Kampfgruppe ‚Diefenthal‘, die Anfang Oktober 1944 als bewegliche Kampfreserve des I. SS-Panzerkorps im Raum Stadtkyll gebildet wurde, in der Nacht vom 9. zum 10. Oktober 1944 nach Würselen verlegt und nahm dort an den Kämpfen um Würselen und Aachen teil.“

Nur wenigen Angehörigen der KG „Rink“ gelang später die Flucht aus der Stadt. Ende Oktober wurde die Kampfgruppe „Diefenthal“ in den Auffrischungsraum der Leibstandarte Adolf Hitler im Raum Lübbecke verlegt und aufgelöst.

Nachwirkungen

Nach dem Fall von Aachen stand die Schlacht im Hürtgenwald bevor, die für beide noch viel verlustreicher sein würde. Im März 1945 erfolgte das Unternehmen „Karneval“ der Organisation Werwolf gegen den mit dem Feind kollaborierenden Oberbürgermeister Aachens Franz Oppenhoff.

Bildergalerie (u. a. Kartenmaterial)

Literatur

Verweise

Filmbeiträge

Fußnoten

  1. Dietmar Kottmann: Die Schlacht von Aachen und der Bunker Rütscherstraße
  2. Dr. phil. Bernhard Poll (Lebensrune.png 26. Juli 1901 in Bielefeld; Todesrune.png 17. September 1981 in Aachen) war ein deutscher Historiker und langjähriger Archivar des Stadtarchivs Aachen.
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