Marcks, Erich (1891)

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Ritterkreuzträger Erich_Marcks

Erich Marcks (Lebensrune.png 6. Juni 1891 in Berlin-Schöneberg; Todesrune.png gefallen 12. Juni 1944 an der Invasionsfront bei Hébécrevon nordwestlich Saint-Lô) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, des Deutschen Heeres, der Freikorps, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt General der Artillerie und Eichenlaubträger im Zweiten Weltkrieg. Er war mit Kurt von Schleicher und dem Staatsrechtler Professor Dr. Carl Schmitt eng befreundet.

Werdegang

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Erich Marcks IV.jpeg
Erich Marcks II.jpg
  • 1909 Abitur
  • Mai 1909 Beginn eines Studiums der Philosophie an der Universität Freiburg (unter Prof. Heinrich Rickert); drei Semester
    • betrieb nebenher das Studium mehrerer Sprachen
  • 1.10.1910 Eintritt ins 5. Badische Feldartillerie-Regiment Nr. 76 (Freiburg im Breisgau) als Einjährig-Freiwilliger
    • in dieser Zeit entschied er sich, das Studium abzubrechen und Berufsoffizier zu werden.
  • 25.7.1911 Übernahme in den aktiven Dienst
  • 1.8.1914 Abteilungs-Adjutant im Reserve-Feldartillerie-Regiment 17
    • 3. September 1914 schwer verwundet
  • 1915 Regiments-Adjutant
  • 20.8.1916 im Großen Generalstab
  • 21.10.1917 im Großen Generalstab beim Chef des Generalstabs des Feldheeres (Oberste Heeresleitung)
  • 1918/19 Angehöriger des Freikorps „von Epp“
  • 12.12.1919 mit Wirkung vom 1.1.1920 Ordonnanz-Offizier (ggf. Abwehroffizier) beim Reichswehr-Gruppenkommando 1, Berlin
  • 20.8.1920 versetzt ins Reichswehrministerium unter Belassung der Uniform
    • 1.12.1922 vorübergehend kommandiert zum Truppenübungsplatz Senne
    • im Frühjahr 1924 und 1925 in der Heeresabteilung (T 1) beim Truppenamt (TA) verzeichnet
  • 1.10.1925 im Generalstab der 3. Division, Berlin
  • 1.10.1927 Batterie-Chef im Artillerie-Regiment 3, Frankfurt/Oder
  • 1.7.1929 Leiter der Presseabteilung im Reichswehrministerium (RWeMin)
  • 17.8.1932 Dienstantritt im Auswärtigen Amt als Ministerialdirektor
  • 17.8.1932 bis 30.1.1933 Leiter der Abteilung P im Auswärtigen Amt
    • Pressechef der Reichsregierung (Reichspressechef)
  • 1.4.1933 Kommandeur der I. Abteilung des Artillerie-Regiments 6, Münster/Westfalen
  • 1.10.1934 Kommandeur der II. Abteilung des Artillerie-Regiment Minden
  • 1.10.1935 Chef des Generalstabs des VIII. Armee-Korps, Breslau
  • 25.10.1939 Chef des Generalstabs der 18. Armee
    • Teilnahme am Westfeldzug 1940
    • Im Auftrag des Generalstabschefs des Heeres, Generaloberst Franz Halder, erarbeitete Marcks bis zum 5. August 1940 einen ersten Operationsplan für einen möglichen Ostfeldzug. In einer ergänzenden Denkschrift („Beurteilung der Lage Rot“), die vom OKH jedoch ignoriert wurde, warnte er bereits im September 1940 vor übertrieben optimistischen Einschätzungen der Feldzugsdauer und hielt einen umfassenden alliierten Gegenschlag in Ost und West ab 1942 für durchaus möglich.[1] Sein Entwurf wurde zusammen mit dem parallel entstandenen Entwurf von Oberstleutnant von Loßberg unter Leitung von Generalleutnant Paulus im Winter 1940 zu einem ersten detaillierten Plan kombiniert.
  • 10.12.1940 Kommandeur der 101. leichten Infanterie-Division
  • 26.6.1941 schwer verwundet, Amputation des linken Beins; Beinprothese
  • 15.3.1942 Kommandeur der 337. leichten Infanterie-Division (bodenständig)
  • 21.9.1942 Kommandierender General des LXVI. Reservekorps
  • 1.10.1942 Kommandierender General des Generalkommandos Nordbretagne (auch Generalkommando „G“ genannt)
  • 5.11.1942 Kommandierender General des LXXXVII. Armeekorps (Umbenennung)
  • 1.8.1943 Kommandierender General des LXXXIV. Armeekorps
    • Ab dem 6. Juni 1944 führte er das Korps bei den Kämpfen um die Halbinsel Cotentin.

Tod

General der Artillerie Marcks wurde am 12. Juni 1944 bei Hébécrevon, Département Manche an der Invasionsfront bei einem Tieffliegerangriff des Feindes am rechten Bein schwer verwundet (das linke hatte er schon 1941 verloren) und verblutete nur kurze Zeit später. Posthum wurde ihm am 24. Juni 1944 als General der Artillerie das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen.

Er wurde zuerst einem Kriegsgrab beigegeben, später wurde er auf die Deutsche Kriegsgräberstätte Marigny umgebettet; Endgrablage: Block 2, Grab 1478. Hier teilt er seinen Grabstein mit dem am 25. Juli 1944 gefallenen 19jährigen Gefreiten Gebhard Eberhard.

Familie

Erich war der Sohn des Geheimrats Professor Dr. Erich Marcks und dessen Frau Friederike, geb. von Sellin, Tochter des Strafanstaltsdirektors Gustav v. Sellin (1823–1876) und der Agnes, geb. Balluseck (1839–1914). Seine Geschwister waren Albert, der 1914 im Ersten Weltkrieg gefallen war, Otto (1905–1978), zuletzt Oberst i. G. der Wehrmacht, und Gertrud „Gerta“ (1897–1986), die den Historiker Prof. Dr. Willy Andreas heiratete.

Erich Marcks (links) und Erwin Rommel nördlich von Caen bei der Inspektion des Atlantikwalls, 1944

Der Vater (Lebensrune.png 17. November 1861 Magdeburg; Todesrune.png 22. November 1938 Berlin) war ein bedeutender promovierter Historiker, 1892 ordentlicher Professor in Freiburg, später in Leipzig, Heidelberg, Hamburg and München lehrend; 1922 Berufung nach Berlin, dort 1928 emeritiert. 1923 Präsident der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Autor einer Bismarck-Biographie in zwei Bänden. Das Dritte Reich betrachtete Prof. Dr. Marcks als zeitgemäße Wiedererrichtung des Bismarck-Reiches, und so wurde er 1935 Ehrenmitglied von Walter FranksReichsinstitut für Geschichte des neuen Deutschlands“. 1936 mit dem Adlerschild des Deutschen Reiches ausgezeichnet.

Beförderungen

Deutsche Kriegsgräberstätte Marigny

Auszeichnungen (Auszug)

Verweise

Fußnoten

  1. Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg, Band 4 (Der Angriff auf die Sowjetunion), Deutsche Verlagsanstalt, Stuttgart 1983, ISBN 978-3-421-06098-3, S. 219–229.
  2. 2,0 2,1 2,2 Rangliste des Deutschen Reichsheeres, Mittler & Sohn Verlag, Berlin 1930, S.129
  3. Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939-1945, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, S. 526, ISBN 978-3-938845-17-2