Franzisket, Max

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Max Franzisket (rechts) und Karl-Fritz Schloßstein von der JG 77 in Finnland, August 1941

Max Franzisket (Lebensrune.png 22. August 1918 in Düsseldorf; Todesrune.png gefallen 19. Juli 1943) war ein deutscher Offizier der Wehrmacht, zuletzt Hauptmann, Zerstörer-As der Luftwaffe und Träger des Deutschen Kreuzes in Gold im Zweiten Weltkrieg.

Leben

Oberleutnant Franzisket schildert seinen Kameraden vom Jagdgeschwader 5 den erlebten Feindflug, 1942

Max Franzisket wurde 1918 in Düsseldorf geboren, seine Familie zog später nach Kassel-Wilhelmshöhe in die Landgraf-Karl-Straße 15. Seine Eltern waren Wilhelm (ein erfolgreicher Ingenieur) und Elisabeth (geb. Kieffer).

Militär und Krieg

Im Dezember 1936 meldete er sich freiwillig zum Militär und kam zu einem Infanterie-Regiment nach Oppeln. Er wurde beim der Mobilisierung zur Unterstützung des Anschlusses des Sudetenlandes eingesetzt und kam Ende 1938 als Fahnenjunker zur Kriegsschule nach Dresden. Als Fähnrich entschied er sich dann, die Fußstapfen seines älteren Bruder zu folgen, um Flieger zu werden. Er wurde Flugzeugführer, besuchte die Flugzeugführerschule, diente in einem Zerstörergeschwader und als Zerstörer u. a. in zwei Jagdgeschwader.

Franzisket war zuletzt Hauptmann und Gruppenkommandeur der I. Gruppe des Zerstörergeschwaders 1 sowie Inhaber der Frontflugspange in Gold. Er hatte die Gruppe am 14. Juli 1943 übernommen nachdem Geschwaderkommodore Oberstleutnant Joachim Blechschmidt[1] und vorheriger Gruppenkommandeur Hauptmann Wilfried Hermann[2] in den letzten Tagen des Unternehmens „Zitadelle“ im Kampf abgeschossen bzw. gefallen waren.

Ausbildung und Geschwaderdienst

Fliegertod

Franzisket fiel gemeinsam mit seinem Bordschützen Feldwebel Harri Pittack am 19. Juli 1943 während eines Feindfluges an der Ostfront bei Fliegerhorst/Flugfeld Leda-Ost (Orel-Stadt/Bogoroditzkoje Orlowska/Ljedna/Nikolsskoje/Orlitza Fluß/Rybnitza bzw. Rybniza) als seine Bf 110 G-2 (S9+BB; Werknummer: 6361) von feindlicher FlaK getroffen wurde – sein älterer Bruder, Flieger-As Ludwig Franzisket, hat diesen Verlust zeitlebens nicht überwunden.

Gedicht

Mädchen für alles
Max Franzisket und seine Bodenmannschaft bei der Tarnung seiner 110
Ein Stuka-Angriff wird geflogen
früh morgens schon am Lizabogen.
Bis dann die Bombe unten kracht,
die 110 darüber wacht.


Kaum ist die Staffel dann zurück,
folgt kurz darauf das zweite Stück.
Das Kapitol[3] ist sich nicht klar,
wie`s Wetter heut in Murmansk war.


Wer`s macht wird gar nicht erst gefragt,
die 110 wird hingejagt.
Das Wetter war beim Russen gut,
drum kriegt er einen auf den Hut.


Ju 88 starten schnelle,
als Schutz die 110 zur Stelle.
Der Luftkampf dort ist fast ein Spiel,
schon mancher Ruski runterfiel.


Im Tiefstflug weg, die Pulle rein,
denn gleich wird neuer Einsatz sein.
Kaum auf dem Liegeplatz zurück,
hört man von einem Mißgeschick.


Trotzdem die Bomben gut gelegen,
erreichte einen doch der Segen.
Er mußte nach dem Flak-Beschuß,
notwassern auf dem Kolafluß.


Niemand hat das nun gesehen,
und darum muß die 110,
zum Seenotflug nach Murmansk starten,
das Kapitol kann da nicht warten.


Und ist die Staffel dann zurück,
so sieht sie auf den ersten Blick,
das überm Platz die Bomber warten,
daß die 110 nach ihnen starten.
Nach Niwa fliegen He 111,
der 5. Einsatz mittags zwölf.
Um 14 Uhr schnell das Essen runter,
da wird die Henschel plötzlich munter.


Sie muß doch schnell mal vorne sehen,
was heute morgen dort geschehen.
Doch fliegen kann sie nicht allein,
die 110 muß bei ihr sein.


Ihr scharfes Auge hat erblickt,
daß alle Straßen voll gespickt.
Mit roten Panzern groß an Zahl,
drum bleibt nur noch die eine Wahl.


Die 110 wird umgegurtet,
mit P-Geschossen[4] hingespurtet.
So wird im Tiefflug dann erledigt,
was kurz vorher die Henschel predigt.


Muß eilig ein Kurier mal fort,
zu einem weit entlegenen Ort,
nichts andres kommt ihm in den Sinn,
„Die 110, die bringt mich hin!“


Die Bombe fällt und alles rennt,
die 109, die hat da noch gepennt.
Schon startet da die 110,
sie hat die Bomber längst gesehen.


Den Platzschutz macht sie nebenbei,
die Ruhe ist ihr einerlei.
Begleitschutz, Tiefangriff und Wetter,
schon mancher Mannschaft Lebensretter.


Ob Platzschutz oder ob Kuriere,
Besatzungen sind wir bloß noch viere.
Dies alles fliegt an einem Tage,
die 110 in jeder Lage.

Oberleutnant Max Franzisket, der als schwerer Jagdflieger über 20 Luftsiege und als Zerstörer-Pilot die Vernichtung von unzähligen Panzern und anderem Feindgerät verbuchen konnte, hat dieses Gedicht zu Ehren seiner Messerschmitt Bf 110 C-4 während seines Dienstes bei der Zerstörer-Staffel (13.) des Eismeer-Geschwaders geschrieben.

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten

  1. Blechschmidt war Ritterkreuzträger. Ab 13. Juni 1943 machte er nach FlaK-Beschuß eine Bauchlandung und soll den schweren Aufprall angeblich überlebt haben. Seine Kameraden sahen, wie er von Soldaten der Roten Armee aus dem Flieger geschleppt wurde. Er gilt als vermißt, von ihm hörte man jedoch nie wieder etwas.
  2. Hermann war ein erfolgreiches Flieger-As und u. a. Träger des Deutschen Kreuzes in Gold.
  3. Kapitol war wohl Fliegersprache und bedeutete wahrscheinlich die Leitstelle des Geschwaders bzw. der Luftflotte.
  4. P-Geschosse = panzerbrechende Munition