Merten, Karl-Friedrich

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Karl-Friedrich Merten

Karl-Friedrich Merten (Lebensrune.png 15. August 1905 in Posen; Todesrune.png 2. Mai 1993 in Waldshut-Tiengen) war ein deutscher Offizier der Reichsmarine und der Kriegsmarine, zuletzt Kapitän zur See, Eichenlaubträger und einer der erfolgreichsten U-Boot-Kommandanten im Zweiten Weltkrieg. Der „Ritter der Tiefe“ versenkte während fünf Feindfahrten (368 Seetage) insgesamt 29 Schiffe mit rund 180.000 BRT.

Leben und Wirken

Eichenlaubträger Kapitän zur See (hier noch als Korvettenkapitän) Karl-Friedrich Merten

Merten war der Sohn eines Lokalpolitikers und ging nach dem Abitur zur Reichsmarine (Crew 1926) der Reichswehr. Er war ab Juni 1939 Ausbildungsoffizier auf dem Schulschiff „Holstein“ und absolvierte von April bis September 1940 seine U-Boot-Grundausbildung.

Zweiter Weltkrieg

Hans-Georg von Friedeburg spricht zur Besatzung von U 68; hinter von Friedeburg steht Korvettenkapitän Merten, U-Flottillenchef und ehemaliger Kommandant von U 68.

Von September bis November 1940 nahm er bei der 24. U-Boot-Flottille am Kommandantenlehrgang teil (Kommandantenschüler auf U 38), erhielt Anfang 1941 die Baubelehrung und wurde danach Kommandant des U-68, nachdem er zuvor bei Heinrich Liebe Kommandantenschüler auf dem U-38 gewesen war. Merten wurde am 8. April 1942 im Wehrmachtbericht erwähnt:

„Bei den Erfolgen deutscher Unterseeboote im Atlantik zeichnete sich das Boot des Korvettenkapitäns Merten besonders aus.“

Merten gab das Kommando über U 68 am 21. Januar 1943 an Oberleutnant zur See Albert Lauzemis ab und wurde Stellvertretender Chef der 26. U-Flottille in Pillau. Ab 1. März 1943 war er Chef der 24. U-Flottille in Memel und FdU West. Am 1. Januar 1944 folgte die Beförderung zum Fregattenkapitän. Im Oktober 1944 verlegte Merten die Flottille bei Annäherung der Roten Armee zunächst nach Gotenhafen. Im März 1945 wurde die Flottille in Hamburg aufgelöst.

Die „Befreiung“ erlebte Merten in der Alpenfestung, wo er am 26. Juni 1945 in Biesenhofen (Bayern) in VS-amerikanische Kriegsgefangenschaft geriet.

Chronologie des Endkampfes

  • 11. bis 23. März 1945 Zur Verfügung des Marine-Oberkommandos Ost, Kommandeur in Ausbildungsformationen und Referent in höheren Stäben
  • 24. März bis 23. April 1945 Zur besonderen Verwendung des Führerhauptquartiers Berlin
  • 23. April 1945 Von Berlin zur Alpenfestung kommandiert. Dort Marineoberkommando West, U-Bootreferent A2 und Sonderaufgaben (im Alpengebiet)
  • Mai 1945 Bataillonskommandeur bei der 2. Marineinfanterie-Division (laut Merten Kommandierung nicht angetreten, da Transport unmöglich war)
  • bis 24. Mai 1945 Zur besonderen Verwendung des Führerhauptquartiers Berlin bzw. der Regierung Dönitz

Nachkriegszeit

Am 5. Oktober 1948 wurde er entlassen und arbeitete später in der Binnenschiffahrt. Am 8. März 1949 geriet er in französische Untersuchungshaft in Paris („Frimaire“-Fall vom 15. Juni 1942). Am 10. September 1949 erfolgte die Aufhebung der Anklage wegen Haltlosigkeit.

1981 nahm Merten an der feierlichen Beisetzung von Großadmiral Karl Dönitz teil. Als Mitautor des Buches „Wir U-Bootfahrer sagen Nein: So war das nicht!“ wandte er sich gegen die tendenziöse Darstellung des deutschen U-Boot-Kampfes von Lothar-Günther Buchheim.

Tod

Kapitän zur See a. D. Karl-Friedrich Merten verstarb 1993 in Waldshut-Tiengen.

Beförderungen

Nein! So war das nicht!

Auszeichnungen (Auszug)

Werke (Auswahl)

  • Merten und Kurt Baberg: Wir U-Bootfahrer sagen: Nein! So war das nicht! Eine Anti-Buchheim-Schrift. U-Bootfahrer nehmen kritisch Stellung zur Schmähschrift des Lothar-Günther Buchheim „Die U-Boot-Fahrer“, J. Reiss-Verlag, 1986
  • Nach Kompaß – Die Erinnerungen des Kommandanten von U-68, Ullstein Taschenbuch (2006), ISBN 978-3548264028

Siehe auch

Literatur

  • Busch/Röll: Der U-Boot-Krieg (Band 1) Die deutschen U-Boot-Kommandanten, Mittler-Verlag, 1996, ISBN 3813205096

Verweise

Fußnoten

  1. Merten: Nach Kompaß, ISBN 978-3-548-26402-8, S. 563
  2. Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939–1945, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2, S. 538