Messerschmitt Flugzeugbau
Der Messerschmitt Flugzeugbau war ein deutsches Unternehmen, das von Willy Messerschmitt 1923 in Bamberg gegründet wurde.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Am 25. März 1926 entstand aus dem „Messerschmitt-Flugzeugbau“ und der „Sportflug GmbH“ die Messerschmitt Flugzeugbau GmbH und 1928 fusionierte es mit den Bayerischen Flugzeugwerken in Augsburg. Mit der Gründung der Messerschmitt AG im Jahre 1938 wurden gleichzeitig auch alle von da an entwickelten Flugzeuge mit dem Kürzel „Me“ statt zuvor „Bf“ versehen. Die Messerschmitt-Werke befanden sich im Westen von Regensburg, Augsburg und Obertraubling. Nach Bombardierungen sollte eine Teilproduktion in von der Reichsregierung bezahlte, bombensichere Stollen nach Oberammergau verlegt werden. Es wurde dort im Jahre 1944 die Entwicklung der P.1101 begonnen und ein Prototyp gebaut. Dieser wurde von den VSA-Truppen 1945 in Oberammergau gefunden, entwendet und mit allen Dokumenten nach Amerika verschifft.
Das Unternehmen hatte im Jahr 1944 rund 44.000 Beschäftige und war der drittgrößte Luftfahrtkonzern im Deutschen Reich.
Nachkriegszeit
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Werk weitgehend zerschlagen und löste sich, nachdem aus Restbeständen noch ein Kleinwagen, der Kabinenroller sowie Nähmaschinen fabriziert worden waren, in der Folge auf. Der bis dahin weltweit führende deutsche Flugzeugbau kam vollständig zum Erliegen.
1953 zog Prof. Willy Messerschmitt nach Spanien und konstruierte dort unter anderem den Strahltrainer HA 200. Als 1955 der Luftfahrzeugbau in Westdeutschland wieder zugelassen wurde, kehrte er zurück und begann mit Lizenzbauten, u. a. dem Nachbauprogramm des F-104 Starfighter und wirkte an Bau und Konstruktion des Senkrechtstarters VJ 101 C mit. 1968 fusionierte das neue Unternehmen mit der Firma seines früheren Mitarbeiters Ludwig Bölkow zur Messerschmitt-Bölkow GmbH.
Der entwendete einstrahlige Jäger P.1101 wurde durch die Firma Bell Corporation übernommen und geringfügig geändert und zum Bau eines Flugzeuges mit einem Turbojet-Triebwerk Allison J45 A-17 genutzt. Dieses Flugzeug wurde Bell X-5 genannt und flog zum ersten Mal am 20. Juni 1951.
Flugzeuge
Flugzeugtyp | Beiname | Erstflug | Anmerkungen |
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M 17 | Januar 1925 | Sportflugzeug | |
M 18 | 1926 | einmotoriges Verkehrsflugzeug | |
M 19 | 1927 | Sportflugzeug | |
M 20 | 1928 | Verkehrsflugzeug im Auftrag der Deutschen Luft Hansa (von Willy Messerschmitt entworfen) als BFW M.20 (Bayerische Flugzeugwerke AG) entwickelt; Schulterdecker in Leichtmetallbauweise, wurde von einem BMW-VIa-Motor mit 500 PS angetrieben | |
M 21 | 1928 | Prototyp Schulungsflugzeug | |
M 22 | 1928 | Prototyp Mittelstreckenbomber | |
M 23 | frühes 1928 | Sportflugzeug | |
M 24 | 1929 | Verkehrsflugzeug | |
M 26 | 1930 | Prototyp Leichtbauflugzeug | |
M 27 | 1930 | Sportflugzeug | |
M 28 | Januar 1931 | Prototyp Postflugzeug | |
M 29 | 1932 | Sport- und Luftrennenflugzeug | |
M 31 | 1932 | Sportflugzeug | |
M 35 | 1933 | Sportflugzeugvariante des M 23 | |
M 36 | 1934 | Verkehrsflugzeug | |
Bf 108 | Taifun | 1934 | Ausbildungs- und Transportflugzeug |
Bf 109 | September 1935 | Jäger, Abfangjäger, Rückgrat der deutschen Jagdwaffe | |
Bf 110 | 12. Mai 1936 | schwerer Tag- und Nachtjäger | |
Me 155 | Entwurf | Höhenjäger; Projekt an Blohm + Voss als Bv 155 abgegeben | |
Bf 161 | 1938 | Aufklärer; Prototyp | |
Bf 162 | Jaguar | 1937 | Schnellbomber auf Basis der Bf 110 |
Bf 163 | 19. Februar 1938 | Aufklärer; Prototyp von Weserflug AG gebaut, Militärauftrag ging dann an Fieseler Fi 156 Storch | |
Me 163 | Komet | frühes 1941 | Raketenabfangjäger |
Bf 165 | 1937 | Langstreckenbomberprojekt | |
Me 208 | verbesserte und vergrößerte Version der Bf 108 | ||
Me 209 | 1. August 1938 | für Geschwindigkeitsrekorde hergestellt; Umrüstung als Jäger schlug fehl | |
Me 209-II | 1943 | Jäger; Vorläufer der Bf 109 | |
Me 210 | September, 1939 | geplant als schwerer Jäger, bei der Aufklärung eingesetzt | |
Me 261 | Adolfine | 1941 | Aufklärungsflieger, Lanstreckenrekordhalter |
Me 262 | Schwalbe | 18. Juli 1942 | Strahljager und Zerstörer; aus dem Projekt „Messerschmitt Me P.1065“ von Woldemar Voigt ging schließlich die Me 262 hervor. |
Me 263 | drei bzw. fünf Prototypen fertiggestellt | Da Messerschmitt durch immer neue Projekte im Jägernotprogramm überlastet war, erhielt Junkers den Auftrag als Junkers Ju 248. Nach dem Abschluß der Erprobung ging die gesamte Konstruktion zurück an Messerschmitt, wo sie die Typenbezeichnung Me 263 erhielt; Vorbild der sowjetischen Mikojan-Gurewitsch I-270. | |
Me 264 | Amerika | 23. Dezember 1942 | strategischer Bomber (Amerikabomber), Konkurrenz für die Kampfflugzeuge Ju 390 und dem Entwurf „He 277“ |
Me 265 | Entwurf | Zerstörer (Flugzeug) | |
Me 309 | Juli 1942 | Jagdeinsitzer, geplant als Nachfolger der Bf 109, nach vier Prototypen wurde das Projekt unter anderem aufgrund nicht zufriedenstellender Flugleistungen eingestellt | |
Me 310 | ein Exemplar gebaut | ||
Me 321 | 7. März 1941 | Großraum-Lastensegler | |
Me 323 | Gigant | Herbst 1941 | Großraumtransportflugzeug |
Me 328 | Herbst 1943 | Selbstopfer-Jäger mit Verpuffungsstrahltriebwerk | |
Me 329 | Entwurf | schwerer Jäger, geplant als Nachfolger der Me 410 | |
Me 334 | Entwurf | Weiterentwicklung der Me 163 | |
Me 409 | Projekt | Höhenjäger, ging in die Entwicklung der Bv 155 auf | |
Me 410 | Hornisse | 1943 | schwerer Jäger und Schnellbomber, Weiterentwicklung der Me 210 |
Me 509 | Entwurf | Weiterentwicklung der Me 309 | |
Me 609 | schweres Jagdflugzeug ähnlich Bf 109 Z und Me 409 | ||
P.08-01 | Prototyp | ||
P.1079 | Prototyp | 1939 Langstreckenbomber | |
P.1092 | Prototyp | ||
P.1095 | Prototyp | Mehrzweckflugzeug | |
P.1099 | Prototyp | Mehrzweckflugzeug, Weiterentwicklung der Me 262 | |
P.1101 | Prototyp | Schwenkflügeljäger, Vorbild der Bell X-5 | |
P.1106 | Prototyp | Weiterentwicklung der P.1101 | |
P.1110 | Prototyp | Höhenabfangjäger | |
P.1111 | Prototyp | Abfangjäger | |
P.1112 | Prototyp | Jäger, Vorbild der Vought F7U Cutlass |
Weitere Flugzeugtypen
- Messerschmitt Me 109 TL (Entwurf einer Bf 109 mit einem Strahltriebwerk)