Süssmuth, Rita
Rita Süssmuth (* 17. Februar 1937 in Wuppertal) ist eine deutsche Politikerin der BRD-Blockpartei CDU und ehemalige Bundestagspräsidentin (1988–1998).
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Rita Süssmuth (geb. Kickuth), kath., wurde am 17. Februar 1937 in Wuppertal geboren. Der Vater war von Beruf Lehrer und Schulrat. Nach dem Abitur (1956) am Neusprachlichen Gymnasium im westfälischen Rheine studierte sie Romanistik und Geschichte an den Universitäten Münster, Tübingen und Paris. Das erste Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien legte sie 1961 in Münster ab und schloß dort ein Postgraduiertenstudium in Erziehungswissenschaft, Soziologie und Psychologie an. 1964 wurde sie mit „Studien zur Anthropologie des Kindes in der französischen Literatur der Gegenwart“ zum Dr. phil. promoviert.
Wirken
Nach einer Assistentenzeit (1963-1966) an den Hochschulen Stuttgart und Osnabrück war Rita Süssmuth ab 1966 Dozentin an der Pädagogischen Hochschule Ruhr. 1969 wechselte sie als Wissenschaftliche Rätin und Professorin an die Ruhr-Universität Bochum und lehrte dort noch bis 1982, nachdem sie schon 1971 als ordentliche Professorin für Erziehungswissenschaft an die PH Ruhr zurückgekehrt war. 1973 erhielt sie einen Lehrstuhl für International Vergleichende Erziehungswissenschaft an der Universität Dortmund.
Bereits seit 1971 arbeitete sie im wissenschaftlichen Beirat für Familienfragen des SPD-Bundesfamilienministeriums mit. 1980 wurde sie Vizepräsidentin des Familienbundes der Deutschen Katholiken. 1981 trat sie der CDU bei. 1982 übertrug ihr Ernst Albrecht die Leitung des Forschungsinstituts „Frau und Gesellschaft“ in Hannover. Zwei Jahre später wurde sie Vorsitzende des Bundesfachausschusses für Familienpolitik der CDU. SDas erste Interview im Amt gewährte sie dem Emanzenblatt „EMMA“, das jubelte: „Lovely Rita.“ Sie führte sich mit der Forderung nach der „Pille auf Krankenschein“ ein und mit dem Bekenntnis: „Schwangerschaftsabbrüche sollten weiterhin von den Krankenkassen bezahlt werden.“ Als ihr Vorbild bezeichnete Rita Süssmuth gegenüber der „Zeit“ die Anti-Mütterlichkeitspropagandistin Simone de Beauvoir.
Rita Süssmuth war während der Kanzlerschaft von Helmut Kohl von 1985 bis 1988 Bundesministerin für Jugend, Familie und Gesundheit (ab 1986 Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit) und von 1988 bis 1998 Präsidentin des Deutschen Bundestages.
Familie
Rita Süssmuth ist verheiratet mit dem Geschichtsprofessor Hans Süssmuth von der Universität Düsseldorf. Das Paar hat eine Tochter.
Auszeichnungen
- Ehrendoktorwürden
- 1988 – Hochschule Hildesheim
- 1990 – Ruhr-Universität Bochum
- 1994 – Universität Veliko Tarnovo / Bulgarien
- 1998 – Johns-Hopkins-Universität Baltimore / USA
- 1998 – Ben-Gurion-Universität des Negev Beerscheba / Israel
- 2002 – Universität Augsburg
- 1988 – Wahl zur „Frau des Jahres 1987“ durch den Verband der Deutschen Staatsbürgerinnen
- 1988 – Bambi
- 1990 – Großkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
- 1997 – Avicenna-Gold-Medaille der UNESCO
- 2006 – Magnus-Hirschfeld-Medaille für Sexualreform
- 2007 – Theodor-Heuss-Preis (zusammen mit Mustafa Cerić)
- 2007 – Niedersächsische Landesmedaille
- 2007 – Goldenes Lot, Ehrung des Verbandes Deutscher Vermessungsingenieure
- 2008 – Viadrina-Preis der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder)
- 2011 – Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen
Mitgliedschaften / Ämter
- 1979–1991 Mitglied im Zentralkomitee der deutschen Katholiken
- 1980–1985 als Vizepräsidentin des Familienbundes der Deutschen Katholiken (FDK)
- 1982–1985 Direktorin des Instituts „Frau und Gesellschaft“ in Hannover und leitet den Vorsitz der Kommission „Ehe und Familie“.
- seit 1988 ehrenamtliche Präsidentin des Deutschen Volkshochschul-Verbandes
- seit 1989 ehrenamtlich im Kuratorium des Aspen-Instituts Berlin
- seit 1990 ehrenamtlich beim Board of Directors des Instituts for East-West-Studies (IEWS)
- seit 1991 im Präsidium der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP)
- seit 1991 ehrenamtlich beim Board of Directors der International Youth Foundation (IYF)
- 1994-1998 Präsidentin der Europäischen Bewegung Deutschland, Berlin, seitdem Ehrenpräsidentin
- vom 12. September 2000 bis 4. Juli 2001 Vorsitzende der Unabhängigen Kommission „Zuwanderung“
- 2000–2002 Vize-Präsidentin der Parlamentarischen Versammlung der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE)
- 2000–2002 Vorsitzende des „Kosovo Democracy Team“ der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE)
- 2002–2004 Vorsitzende des Sachverständigenrates für Zuwanderung und Integration.
- 2003 leitet sie die Wahlbeobachtung der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) während den Wahlen zur siebten Staatsduma in der Russischen Föderation
- Leitung der Wahlbeobachtung der OSZE in den USA; Präsidentschafts- und Parlamentswahlen
- seit 2004 bei der Internationalen Organisation für Migration
- seit 2004 „Botschafterin für Alphabetisierung“ beim Bundesverband Alphabetisierung und Grundbildung e. V.
- seit September 2005 Präsidentin der SRH Hochschule Berlin (ehemals OTA Hochschule)
- seit Januar 2006 Präsidentin des Deutschen Polen-Instituts e. V., Darmstadt
- Kuratoriumsvorsitzende der Yehudi Menuhin Stiftung Deutschland
- Vorsitzende des Beirats der Vereinigung Gegen Vergessen – Für Demokratie
- Kuratorium „Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit DEUTSCHER Koordinierungsrat (DKR) e. V.“
- Deutsch-Polnische Gesellschaft Bundesverband e. V., Berlin, als Vorsitzende des Kuratoriums
- Europa-Dialog Bonn e. V., Bonn als ehrenamtliche Vorsitzende
- Forum für Deutschland, Bonn, als ehrenamtliches Mitglied des Kuratoriums
- Bertelsmann Stiftung als Mitglied des Kuratoriums
- Deutsche AIDS Stiftung, Bonn, als Ehrenvorsitzende
- Deutsche Kinder- und Jugendstiftung als ehrenamtliche Vorsitzende
- Präsidentin des buddY e. V. – Verein zum Erwerb sozialer Handlungskompetenzen von SchülerInnen. Siehe: Buddy-Projekt
- Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Osteuropakunde (DGO)
- Präsidentin der Deutschen Gesellschaft gegen Kindesmisshandlung und -vernachlässigung (DGgKV) e. V.
- Schirmherrin von CARE Deutschland-Luxemburg e. V.
- Mitglied im Beirat des Forum für Interkulturellen Dialog e. V.
- Schirmherrin des SMMP Seniorenheims St. Josef in Wadersloh
- Europäischer Rat für Toleranz und Versöhnung (ECTR)
- Atlantik-Brücke e.V.
Literatur
- Urban, Ulf Rita Süßmuth - Affären und Skandale Bonus-Verlag, Selent 2001, ISBN 3935962010
- Deutscher Hochschullehrer
- Deutscher Politiker
- BRD-Politiker
- Politiker (Wuppertal)
- Bundestagsabgeordneter (Niedersachsen)
- Bundesfamilienminister
- Bundesgesundheitsminister
- Bundestagspräsident
- CDU-Mitglied
- Präsident der Europäischen Bewegung Deutschland
- Hochschullehrer (Ruhr-Universität Bochum)
- Hochschullehrer (Technische Universität Dortmund)
- Träger des Bundesverdienstkreuzes (Großkreuz)
- Träger des Ordens des Infanten Dom Henrique (Großkreuz)
- Träger der Niedersächsischen Landesmedaille
- Träger des Verdienstordens des Landes Nordrhein-Westfalen
- Träger der Josef-Neuberger-Medaille
- Mitglied in der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik
- Mitglied des Zentralkomitees der deutschen Katholiken
- Universitätspräsident
- Preisträger der Hermann Ehlers Stiftung
- Geboren 1937
- Atlantik-Brücke
- Träger des Theodor-Heuss-Preises
- Gesinnungsjude
- Deutschfeindliche Person
- Ehrendoktor der Universität Augsburg
- Ehrendoktor der Ruhr-Universität Bochum
- Ehrendoktor der Universität Hildesheim
- Ehrendoktor der Ben-Gurion-Universität des Negev
- Ehrendoktor der Johns Hopkins University