Atlantik-Brücke
Die Atlantik-Brücke ist eine 1952 von John J. McCloy (gleichzeitig mit dem American Council on Germany) in Berlin gegründete amerikanisch-deutsche Netzwerk- und Lobbyorganisation. Sie dient der Findung, Heranziehung und Förderung von deutschem Führungspersonal, das in Politik und Medien Vorgaben und Interessen der herrschenden Kreise der Vereinigten Staaten von Amerika über den Atlantik hinweg in BRD-Politik umsetzt. Die Organisation ist ein eingetragener Verein und unterhält auch eine Stiftung. Vorsitzender ist seit Juni 2019 Sigmar Gabriel, ehemaliger Vorsitzender der BRD-Blockpartei SPD. Sein Vorgänger war Friedrich Merz (CDU), der dem Verein zehn Jahre vorstand.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Der Verein wurde 1952 vom jüdischen Großbankier Eric M. Warburg, der späteren Chefredakteurin und Herausgeberin der Wochenzeitung Die Zeit, Marion Gräfin Dönhoff, sowie Helmut Schmidt und anderen Hamburgern mit Sitz in Bonn gegründet.
Anfangs konzentrierte sich der Verein auf die Bildung von Netzwerken im politischen und wirtschaftlichen Bereich. Später kamen Austauschprogramme für Studenten, Lehrer, Professoren, junge Führungskräfte, Journalisten und Militärs hinzu.
Die Atlantik-Brücke zog im Juli 1999 ins Magnus-Haus in Berlin-Mitte um.
Offizieller Vereinszweck ist die Förderung des deutsch-amerikanischen Verständnisses. Als Ausgangspunkt für die Gründung des Vereins galt der Beginn des sogenannten Kalten Krieges. Die USA suchten nach Möglichkeiten verdeckter Einflußnahme auf Deutschland. Der Export von US-Ideen wurde durch das Neu Yorker Council on Foreign Relations betrieben. Es dürfte Ideengeber für die Gründung der Atlantik-Brücke gewesen sein. Der Gründer der Atlantik-Brücke, Eric M. Warburg, war während und nach dem Zweiten Weltkrieg Freund und Berater des Hohen Kommissars in Deutschland und CFR-Mitglieds John J. McCloy. In den USA gründeten sie zusammen 1952 das American Council on Germany, in dem 2004 unter anderem Richard Holbrooke und Henry Kissinger Mitglieder waren. Als Pendant auf deutscher Seite wurde im gleichen Jahr die Atlantik-Brücke gegründet. Zwischen den drei Organisationen herrscht ein reger personeller Austausch durch Konferenzen, Seminare und Vorträge.
Bedeutung
Ein Autor mit dem Pseudonym Richard Schapke erklärt die Bedeutung der Atlantik-Bücke wie folgt[1]:
- „Mit dem beginnenden Kalten Krieg sorgten die Vereinigten Staaten sich um ihren politischen Einfluß in Mitteleuropa. Da man die Bundesrepublik nicht mehr wie zu Zeiten alter Besatzungsherrlichkeit per Dekret beherrschen konnte, verlegte der Rat für auswärtige Beziehungen (CFR), gewissermaßen die imperiale Denkfabrik der USA, sich auf eine mehr informelle Einflußnahme. Ergebnis war die Gründung des American Council on Germany. In diesem Ableger formulieren Vertreter der CIA-nahen Gewerkschaft AFL-CIO, die nicht ohne Einfluß auf die Gründung der antisozialistischen Einheitsgewerkschaft DGB war, gemeinsam mit Exponenten solch illustrer Bankhäuser wie Chase Manhattan (Rockefeller), Morgan Stanley, Brown Brothers Harriman (Bush), Goldman Sachs, Warburg oder der Bundesbank Federal Reserve die Grundzüge der amerikanischen Deutschlandpolitik. Mit am Tisch sitzen ferner die CIA und die US-Großkonzerne wie Exxon oder Pfizer.“
Vereinsarbeit
Die Atlantik-Brücke betätigt sich als Forum, Netzwerk und Denkfabrik. Sie organisiert Tagungen, Austauschprogramme, Vorträge und Hintergrundgespräche.[2] Durch verschiedene Programme (Schüler-, „Young Leaders“-, Lehrer-, Offiziers-, Journalistenprogramme) wurde ein Netzwerk interessierter Personen aufgebaut. Weiterhin werden der Vernon A. Walters-Award und der Eric-M.-Warburg-Preis verliehen.
Ziele
Völkerfreundschaft
Die Atlantik-Brücke e. V. ist laut Satzung ein Verein zur Förderung der Freundschaft und des Verständnisses für Deutschland in anderen Staaten, insbesondere in Kanada und den USA sowie den europäischen Staaten, und des Verständnisses für die vorgenannten Staaten in Deutschland.
Propaganda
Der Verein will diese Ziele informatorisch-publizistisch erreichen und arbeitet mit ähnlich orientierten Personen und Institutionen zusammen. So arbeitet die Atlantik-Brücke dazu zum Beispiel mit dem Project for the New American Century zusammen.
Lobbyismus
Der Zweck des Vereins ist außerdem die Kontaktpflege zu führenden Persönlichkeiten der USA. Arend Oetker beschrieb die Lobbytätigkeit im Jahr 2002 folgendermaßen: „Die USA wird von 200 Familien regiert und zu denen wollen wir gute Kontakte haben.“
Transatlantisches Netzwerk
Im Magnus-Haus in Berlin gegenüber der Museumsinsel befindet sich seit 1999 die Zentrale der Atlantik-Brücke. Nebenan patrouillieren Polizisten, dort wohnt Kanzlerin Angela Merkel.[3] Alt-Bundespräsident Joachim Gauck gehört dazu, auf der Liste stehen Führungskräfte aus Banken und Konzernen, Spitzenpolitiker der maßgeblichen Parteien und bekannte Medienvertreter: der Fabrikant Arend Oetker, der Unternehmensberater Roland Berger, der Springer-Vorstandsvorsitzende Mathias Döpfner, ZDF-Moderator Theo Koll, Zeit-Herausgeber Josef Joffe und der Zeit-Journalist Matthias Naß, der auch bei den Bilderbergern geführt wird.
Zahlreiche Mitglieder des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag trafen und treffen sich hier, so seinerzeit der Vorsitzende Ruprecht Polenz und Philipp Mißfelder (beide CDU). Polenz trat vehement für eine türkische Mitgliedschaft in der Europäischen Union ein, was den Wünschen der Vereinigten Staaten entspricht.
Neben natürlichen Personen sind auch Institutionen und Unternehmen vertreten, etwa der Daimler-Konzern, die Deutsche Bank, Goldman Sachs, und der American Jewish Congress. Die Atlantik-Brücke ist eng verbunden mit der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik e. V. (DGAP) (die als eine Kopie des amerikanischen Originals gegründet wurde), mit der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) oder mit der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP). Besondere Bedeutung haben die „Young Leaders“-Programme, die Nachwuchskräfte in die transatlantischen Netzwerke einbinden. Zu den „Young Leaders“ zählten Altpräsident Christian Wulff, Ex-Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg, Ex-Bild-Chefredakteur Kai Diekmann und Ex-Grünen-Türken-Chef Cem Özdemir.
Je mehr ein Politiker seine Karriere dem transatlantischen Netzwerk verdankt, um so mehr hängt sein soziales Prestige davon ab und ist er diesem verpflichtet. Der Grüne Cem Özdemir verzichtete 2002 auf sein Bundestagsmandat, nachdem er wegen einer Bonusmeilen-Affäre in die Schlagzeilen geraten war. Er nutzte die Auszeit für ein Stipendiat in den Vereinigten Staaten, dort machte er sich mit dem amerikanischen Politikbetrieb vertraut. Unter anderem hatte er Kontakt zum „Project for the New American Century“, einer Denkfabrik, die für die weltweite Dominanz der Vereinigten Staaten wirkt. Nach seiner Rückkehr zog er ins Europaparlament ein, wo er Mitglied des Außenpolitischen Ausschusses wurde. Heute befürwortet Özdemir eine europäische Banken- und Schuldenunion, die auch von der Regierung in Washington angemahnt wird. Für den EU-Beitritt der Türkei ist er ohnehin.
Auch der CDU-Politiker Eckart von Klaeden und sein Bruder Dietrich gehören der Atlantik-Brücke an.[4] Bis 2009 war Eckart von Klaeden außenpolitischer Sprecher seiner Partei, später wurde er Staatsminister im Kanzleramt. FDP-Mitglied Dietrich von Klaeden war beim Springer-Konzern für die Kontakte zu Regierung und Parlament zuständig.
CDU-Spendenaffäre
Maßgeblich Beteiligte an der CDU-Spendenaffäre waren wie der Ehrenvorsitzende der Atlantik-Brücke, Walther Leisler Kiep, Mitglieder der Atlantik-Brücke e. V.
Finanzen
Die Sponsoren der Atlantik-Brücke e. V. kamen und kommen vornehmlich aus dem Finanz- und Kreditwesen, der Stahlindustrie, der Rüstungsindustrie sowie der Automobilindustrie. Zudem wird die Finanzierung des „privaten“ Vereins durch Steuergelder aus dem Auswärtigen Amt gesichert. So heißt es im Jahresbericht 2006/2007, unterschrieben von Thomas Enders und Beate Lindemann:
- „Ebenso sind wir unseren Partner-Institutionen in Deutschland und den USA für die vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit und unseren Sponsoren – dem Auswärtigen Amt, der Deutsche Bank AG, der Commerzbank, der DZ BANK und der Allianz AG, BMW, DaimlerChrysler und Volkswagen, der Otto Group, EADS und Boeing Deutschland sowie dem Claus M. Halle Institute for Global Learning, der Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte und der Stiftung van Meeteren – für ihre finanzielle Unterstützung sehr zu Dank verbunden.“[5]
Mitgliedschaft und Mitgliederstruktur
Am 1. Juni 2010 hatte die Atlantik-Brücke 493 Mitglieder. Die Mitgliedschaft in der Atlantik-Brücke ist nur durch Nominierung und Kooptation durch den Vorstand möglich. Aufgenommen werden führende Vertreter des wirtschaftlichen, politischen, kulturellen und wissenschaftlichen Lebens der BRD sowie Redakteure führender Medien.
Die Mitgliederschaft setzte sich am 1. Juni 2010 wie folgt zusammen:
- Wirtschaft: 252
- Politik: 82
- Freie Berufsgruppen: 78
- Medien: 40
- Wissenschaft: 27
- Verbände, Gewerkschaften, Stiftungen: 14
Kuratorium der Stiftung der Atlantik-Brücke[6]
- Vorsitzende bzw. Mitglieder waren oder sind:
- Max M. Warburg, M.M. Warburg & Co, Hamburg
- Arend Oetker, Geschäftsführender Gesellschafter, Dr. Arend Oetker Holding GmbH& Co. KG
- Peter Ammon, Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Washington, DC
- Roland Berger, Honorary Chairman, Roland Berger Strategy Consultants GmbH
- Jürgen H. Conzelmann, CEO, Haus & Grund Frankfurt am Main
- Jürgen R. Großmann, Gesellschafter, Georgsmarienhütte Holding GmbH
- Axel Hörger, Vorsitzender des Vorstands, UBS Deutschland AG
- Claus Kleber, Redaktionsleiter, Zweites Deutsches Fernsehen
- Hans-Ulrich Klose, MdB (SPD), Deutscher Bundestag
- Frank Mattern, Managing Partner, McKinsey & Company, Inc.
- Lutz R. Raettig, Vorsitzender des Aufsichtsrats, Morgan Stanley Bank AG
- Volker Rühe, Bundesverteidigungsminister a.D.
- Kurt F. Viermetz, Aufsichtsratsvorsitzender der Deutsche Börse AG a.D.
- Christian Lindner, Vorsitzender der BRD-Blockpartei FDP
- Jörg Allgäuer, Journalist
- Marie Bernard-Meunier
- Birgit Breuel (CDU, ehem. Präsidentin der Treuhandanstalt)
- Michel Friedman, (CDU)
- Hilmar Kopper, ehem. Vorstand u. Aufsichtsrat der Deutschen Bank
- Cem Özdemir (B'90/Grüne, Bundesvorsitzender)
- Elke Leonhard
- Karl-Theodor zu Guttenberg
- Michael Wolffsohn
- Edelgard Bulmahn
- Philipp Mißfelder
- Katherina Reiche
- Omid Nouripour
- Andreas Nick
- Christian Lange
- Hans-Peter Friedrich
- Friedrich Merz
- Claudia Roth
- Dietmar Nietan
- Ulrich Petzold
- Clemens Binninger
- Matthias Wissmann
- Katrin Göring-Eckardt
- Manfred Grund
- Roland Koch
- Annette Widmann-Mauz
- Thomas Dörflinger
- Uschi Eid
- Georg Fahrenschon
- Hildegard Müller
- Stefan Liebich
- Michael Glos
- Jürgen Weber
- Wolfgang Schuster
- Nils Schmid
- Michael Frenzel
- Matthias Berninger
- Martin Biesel
- Arend Oetker
- Jost de Jager
- Wolfgang Ischinger
- Ursula Heinen-Esser
- Lutz R. Raettig
- Rudolf Scharping
- Ludger Volmer
- Roland Berger
- Ole von Beust
- Alfred Tacke
- Eckart von Klaeden
- Hans-Joachim Otto
- Jürgen Fitschen
- Wolfgang Gerhardt
- Jürgen Hambrecht
- Ulrich Hartmann
- Rita Süssmuth
- Kurt von Storch
- Anton F. Börner
- Alexander Bonde
- Elmar Brok
- Hubert Burda
- Juergen B. Donges
- Klaus Wowereit
- August Oetker
- Georg Unland
- Hans-Jörg Vetter
- Jens Odewald
- Claus Kleber
- Michael Hüther
- Kai Diekmann
- Monika Griefahn
- Robert J. Koehler
- Alexander Graf Lambsdorff
- Udo van Meeteren
- Otto G. Schäfer
- Ruth Wagner
- Wolfgang Schwarz
- Ulrich Schürenkrämer
- Josef Ackermann
- Christoph Bertram
- Frank Böhnke
- Ernst Cramer
- Jochen Dieselhorst
- Thea Dückert
- Thomas Ellerbeck
- Wulf von Schimmelmann
- Norbert Wieczorek
- Alexander Erdland
- Anna Lührmann
- Bernd Fahrholz
- Carl-Ludwig Thiele
- Christian Krause
- Christoph Walther
- Dieter Flämig
- Dirk Schmalenbach
- Eckart John von Freyend
- Franz J. Klein
- Friedrich Thelen
- Georg Jarzembowski
- Georg Milbradt
- Günter Nooke
- Holger-Heinrich Haibach
- Ilse Falk
- Joachim Gauck
- Max Dietrich Kley
Vorstand und Mitglieder im Jahre 2023[7]
- Norbert Röttgen, stellvertretender Vorsitzender
- Alexander Graf, Bundestagabgeordneter für die FDP
- Metin Hakverdi, Bundestagabgeordnete für die SPD
- Omid Nouripour, Bundestagabgeordneter für Bündnis90/Die Grünen
- Tina Hassel, Medienvertreterin der ARD
- Eveline Y. Metzen, Mitarbeiterin einer amerikanischen Suchmaschine
- Roderich Kiesewetter, Bundestagabgeordneter für die CDU
- Julia Klöckner, Bundestagabgeordnete für die CDU
- Günther Kirchbaum, Bundestagabgeordneter für die CDU
- Armin Laschet, Bundestagabgeordneter für die CDU
- Katja Leikert, Bundestagabgeordnete für die CDU
- Christian Lindner, Bundestagabgeordneter für die FDP
- Frank Müller-Rosentriff, Bundestagabgeordneter für die FDP
- Michelle Müntefering, Bundestagabgeordnete für die SPD
- Bernd Reuther, Bundestagabgeordneter für die FDP
- Nils Schmid, Bundestagabgeordneter für die FDP
- Jens Spahn, ehemaliger Minister der CDU
- Stephan Thomae, Bundestagabgeordneter für die FDP
- Sandra Weeser, Bundestagabgeordnete für die FDP
- Claudia Roth, Ministerin für Bündnis90/Die Grünen
- Cem Özdemir für Bündnis90/Die Grünen
Protegierte
Ein Verfasser mit dem Pseudonym Richard Schapke berichtete 2002, daß einige bekannte Persönlichkeiten der Atlantik-Brücke zum 50. Jubiläum gratuliert und expliziert erklärt hätten, sie verdankten der Atlantik-Brücke ihre Karriere[8]:
- „Zum Jubiläum gratulierten der Atlantikbrücke [...] zahlreiche Personen, und zwar durch eine imposante Anzeige in der ,Welt‘ vom 17. April 2002. Die Unterzeichner erklärten explizit, dem Netzwerk der Atlantikbrücke ihre Positionen zu verdanken. Zu der beunruhigenden pressure group rechnen sich unter anderem: Heinrich Aller (SPD) als niedersächsischer Finanzminister, Joachim von Arnim als Gesandter der BRD bei der NATO, Susanne Gabriele Biedenkopf-Kürten als Leiterin der ZDF-Europaredaktion, Johannes K. Borsche als Vizepräsident der Frankfurter Morgan Stanley-Niederlassung, Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn (SPD, [...] Thomas W. Geisel aus dem Ruhrgas-Vorstand, Bundesbankdirektor Dr. Klaus D. Geisler, Wolfgang Ischinger als BRD-Botschafter in Washington, Eckart von Klaeden als Geschäftsführer der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, der Telekom-Vizevorstandsvorsitzende Dr. Raphael Kübler, Dr. Rudolf Lang als Vorstandsmitglied von Goldman & Sachs, Nikolaus Graf Lambsdorff als Kabinettschef der UNMIK-Protektoratsverwaltung im Kosovo, Kathrin Leeb als Vizepräsidentin der Deutschen Bank, der Schering-Manager Knut Mager, der Springer-Vorstand Steffen Naumann, der als Kriegshetzer gegen den Irak auffallende CDU-Außenpolitiker Dr. Friedbert Pflüger, Prof. Dr. Hans-Gert Pöttering als Fraktionsvorsitzender der Christdemokraten im Europaparlament, der SPD-Politiker Ottmar Schreiner, Gottfried Spelsberg-Korspeter als RWE-Vorstandsmitglied, Michael Zissis Vassiliadis als Vorstandssekretär der IG Bergbau, Chemie, Energie, Matthias Witt als Geschäftsführer der Vogel Burda Communications GmbH sowie Redaktionsmitglieder des STERN, der ‚Financial Times Deutschland‘, der FAZ, des ‚Tagesspiegel‘, der ZEIT, des Bayerischen Rundfunks, von N24, SAT1 und der Süddeutschen Zeitung. Wir gestatten uns abschließend, diese ‚unabhängigen Journalisten‘ namhaft zu machen: Dr. Nikolaus Busse, Christiane Hoffmann (FAZ), Katja Gloger (STERN), Malte Lehming (Tagesspiegel, US-Korrespondent), Theo Koll (Frontal21, ZDF), Rüdiger Löwe (Bayerischer Rundfunk), Eck Stuff (Ausbildungsleiter des SFB), Christian Wernicke (Europakorrespondent der „Süddeutschen Zeitung“ in Brüssel), Sabine Ulbrich (Korrespondentin von N24 und SAT1 in Washington), Margaret Heckel (Financial Times Deutschland), Matthias Naß (Stellvertretender Chefredakteur der ZEIT), Anke Plättner (WDR).“
Preise
Die Atlantik-Brücke verleiht den Eric-M.-Warburg-Preis sowie den Vernon A. Walters Award.
Vernon A. Walters Award
Liz Mohn, stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Bertelsmann Stiftung, erhielt am 13. Juni 2008 den renommierten Vernon A. Walters-Award. Mit der Auszeichnung würdigte die Atlantik-Brücke e. V. das große Engagement von Liz Mohn zur Förderung des transatlantischen Verhältnisses und ihre Verdienste um die deutsch-israelischen Beziehungen. Der Preis wurde im Rahmen einer Gala-Benefizveranstaltung auf Einladung des ehemaligen Vorsitzenden der Atlantik-Brücke, Airbus-Chef Thomas Enders, in New York verliehen. Die Laudatio hielt der ehemalige Generalsekretär der Vereinten Nationen, Kofi Annan.
Der Namensgeber des Preises, Vernon A. Walters (1917–2002), war von 1989 bis 1991 Botschafter der USA in Deutschland und von 1985 bis 1989 Ständiger Vertreter der USA bei den Vereinten Nationen. Als Mitglied u. a. im Kabinett Reagan bereiste er zuvor über 100 Länder. 2007 wurde der Vorstandsvorsitzende der RWE AG, Jürgen Großmann, mit dem Vernon A. Walters Award ausgezeichnet. Weitere Preisträger sind u. a. Dieter Zetsche (Daimler AG, 2006), Michael Otto (Otto Group, 2005), Wolfgang Mayrhuber (Lufthansa AG, 2004), Bernd Pischetsrieder (Volkswagen AG, 2002) und Manfred Schneider (Bayer AG, 2000).[9]
Eric-M.-Warburg-Preis
Den Eric-M.-Warburg-Preis erhielt im Jahre 2009 Bundeskanzlerin Angela Merkel. Die Verleihung fand in der US-amerikanischen Hauptstadt Washington D.C., in der „Library of Congress“ auf dem „Capitol Hill“ statt, am Abend des 25. Juni 2009, bevor Obama Angela Merkel erstmals im Weißen Haus empfing.
Bisherige Preisträger des Eric-M.-Warburg-Preis sind u. a. Condoleezza Rice (2007), George H. W. Bush. (2002),Otto Graf Lambsdorff (2000), Helmut Kohl (1996) , sowie Henry A. Kissinger (1992)[10]
Zitate
- „Man muß eine Elite schaffen, die ganz auf Amerika eingestellt ist. Diese Elite darf andererseits nicht so beschaffen sein, daß sie im deutschen Volk selber kein Vertrauen mehr genießt und als bestochen gilt.“ — Max Horkheimer✡ 1942[11]
- „Wer heute als hochangesehenes Mitglied der Atlantikbrücke e. V. angehört, und das ist so ziemlich jeder, der in der BRD-Politik Rang und Namen hat, quer durch alle Sozialistischen Einheitsparteien, wäre bei einer nationalen Regierung angeklagt als Hoch- und Landesverräter.“ — Michael Winkler, Tageskommentar zum 9. November 2015
- „Das Recht auf die Befehlsgewalt war das zentrale Thema der Politik von gestern. Die Techniken der Erschleichung der Befehlsgewalt sind heute das zentrale Thema der Politik.“ — Nicolás Gómez Dávila (1913–1994)[12]
Siehe auch
Literatur
- F. William Engdahl:
- Die Denkfabriken. Wie eine unsichtbare Macht Politik und Mainstream-Medien manipuliert. Kopp Verlag, Rottenburg 2019, 3. Aufl. als Sonderausgabe April 2021 [inhaltlich Stand 2014], ISBN 978-3864457081
- Geheimakte NGOs: Wie die Tarnorganisationen der CIA Revolutionen, Umstürze und Kriege anzetteln, Kopp Verlag, 3. Auflage als Sonderausgabe 2018, ISBN 978-3864456404 [268 S.]
- Udo Ulfkotte: Gekaufte Journalisten – Wie Politiker, Geheimdienste und Hochfinanz Deutschlands Massenmedien lenken, Rottenburg 2014, ISBN 978-3864451430 [Der Autor präsentiert eine Vielzahl journalistischer Mitglieder der Atlantik-Brücke als transatlantische Einflußagenten.]
- Uwe Krüger: Meinungsmacht – Der Einfluß von Eliten auf Leitmedien und Alpha-Journalisten – eine kritische Netzwerkanalyse, Köln 2013, ISBN 978-3869620701 [Für Laien lesbar gemachte Dissertation über Lobbyjournalismus]
- Friederike Beck: Das Guttenberg-Dossier – Das Wirken transatlantischer Netzwerke und ihre Einflussnahme auf deutsche Eliten. zeitgeist Print & Online, 2011, ISBN 978-3943007008
Verweise
- Gremien der Atlantik-Brücke
- Jahresberichte der Atlantik-Brücke seit 2006
- Das transatlantische grüne Netzwerk, einprozent.de, 2. September 2022
- Claus Nordbruch: Macht hinter den Kulissen, veröffentlicht in: Deutschland in Geschichte und Gegenwart, Heft 2/2012, S. 12–17
- Die Macher hinter den Kulissen – Wie INSM, Atlantik-Brücke, Aspen-Institute und ähnliche Netzwerke Deutschland heimlich regieren, united-mutations.org, 2010
- „Im Dienst der Vereinigten Staaten“, Junge Freiheit, 30. Juni 2012
- Diese Journalisten sind in der „Atlantik-Brücke“ Mitglied