Fuchs, Robert
Robert Fuchs ( 11. Mai 1895 in Berlin-Reinickendorf; 15. Januar 1977 in Göttingen) war ein deutscher Offizier des Deutschen Heeres, der Freikorps, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt Generalmajor der Luftwaffe und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges.
Chronologischer Werdegang (Auswahl)
- Nach Abitur Eintritt in die Armee-Reserve (6. August 1914)
- Kriegsfreiwilliger des 1. Garde-Ulanen-Regimentes (Garde-Korps)
- Vizewachtmeister (28. Februar 1915)
- Leutnant der Reserve (7. August 1915; Rangdienstalter vom 10. August 1914)
- Kompanieführer im Freiwilligen-Bataillon „Schade“ (13. Februar bis 30. September 1919)
- Oberleutnant (1. April 1925)
- Ab 1. März 1926 Flugschüler an der Luftreederei-Fliegerschule Magdeburg (Paramilitärische Flugschule) unter dem Jagdflieger a. D. der Fliegertruppe Georg Meyer
- April 1928 bis 30. September 1932 Freistellung zum Ingenieurstudium (Flugzeug- und Flugzeugmotorenbau) an der Technischen Hochschule Berlin-Charlottenburg
- Hauptmann (1. Februar 1930)
- 1. Oktober 1933 Versetzung vom Heer zur Luftwaffe als Referent im Technischen Amt des Reichsluftfahrtministerium
- Ausbilder an der Flieger-Technischen-Schule Jüterbog (01. Okt 1934 bis 31. März 1935)
- Major (1. November 1935)
- 1. November 1936 bis 15. August 1937 Kommandeur der Kampfgruppe 88 der Legion Condor
- Oberstleutnant (1. März 1937)
- Oberst (1. November 1938)
- 1. Februar 1939 zum Inspekteur Truppentechnische-Ausbildung (L In 5) ernannt
- 29 September 1939 zum Kommodore KG 26 ernannt
- Kommodore KG 26 und gleichzeitig Fliegerführer Stavanger (Ende April 1940) und Fliegerführer Drontheim (Mai 1940) während der Schlacht um Narvik
- 28. Dezember 1942, Erster Kommandeur des Luftwaffen-Jäger-Regimentes 33/17. Luftwaffen-Feld-Division
- Generalmajor (1. September 1943)
- 1. Juli 1943, Kommandeur (m. d. W. d. G. b. und ab August 1943 offiziell) der 20. Luftwaffen-Feld-Division
- Ab 7. November 1943, Kommandeur der 1. Flieger-Division (Luftflotte 6, ab Februar 1945 dem II. Fliegerkorps unterstellt) als Nachfolger von Generalleutnant Paul Deichmann
- Fliegerhorst „Waldlager“ im April 1945 (die Division war dem Luftwaffenkommando Nordost in Neubrandenburg unterstellt): feucht-fröhliche Abschiedsfeier mit den Männern der „Leonidas“-Staffel am Abend vor dem Unternehmen „Samurai“
- Im Endkampf (ab ca. 20. April 1945) Kommandeur der Kampfgruppe „Fuchs“ bei der Reichsverteidigung; zuweilen auch mit dem Fallschirmjäger-Regiment „Fuchs“ verwechselt, hier jedoch handelte es sich dabei mit großer Wahrscheinlichkeit um das Fallschirmjäger-Regiment 10 unter Adolf Fuchs
- 8. Mai 1945, Kriegsgefangenschaft
Ritterkreuz
Diplom-Ingenieur Fuchs war der erste Ritterkreuzträger der Kampfflieger für seine Führung beim Kampf gegen die Konvois des Feindes in der Nordsee. Luftangriffe des X. Fliegerkorps. Am 1. März 1940 wurde der norwegische Dampfer „Vestfoss“ (1.388 BRT) durch He 111 des KG 26 süd-östlich der Insel Copinsay versenkt, am 2. März erfolgte der erste Angriff dt. Flugzeuge (KG 26) auf Schiffsziele im südlichen Kanal. Bei der Insel Wight wurde der britische Truppentransporter „Domala“ (8.441 BRT) in Brand geworfen und schwer beschädigt. Am gleichen Tag versenkten He 111 des KG 26 das niederländische Motorschiff „Elziena“ (197 BRT) östlich Coquet Island. Der dänische Trawler „Vilhelmine“ (30 BRT) wurde vermutlich ebenfalls von dt. Bombern in der Nordsee versenkt. Am 2. bis 3. April 1940 gelang es z. B. der I./KG.26 vor den Shetlands die britischen Dampfer „Gorspen“ (208 BRT) und „Sansonnet“ (212 BRT) zu versenken. Auch gab es zahlreiche Angriffe auf die Flotte der Royal Navy in Scapa Flow.
Auszeichnungen
- Eisernes Kreuz (1914), II. und I. Klasse
- Verwundetenabzeichen (1918) in Schwarz
- Ehrenkreuz für Frontkämpfer
- Fliegerschaftsabzeichen
- Spanienkreuz in Silber mit Schwertern (ggf. in Gold mit Brillanten)
- Gemeinsames Flugzeugführer- und Beobachterabzeichen
- Wehrmacht-Dienstauszeichnung, IV. bis I. Klasse
- Wiederholungsspange (1939) zum Eisernen Kreuz II. und I. Klasse (1914)
- Narvikschild
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes am 6. April 1940 als Oberst und Kommodore des Kampfgeschwaders 26 „Löwengeschwader“