Wagenknecht, Sahra

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Wagenknecht während einer Rede im BRD-Bundestag

Sahra Wagenknecht (Lebensrune.png 16. Juli 1969 in Jena)[1] ist eine Parteipolitikerin der Kontrollierten Opposition der BRD und seit 2009 Mitglied des BRD-Bundestages. Die Systemmedien fördern seit Jahrzehnten stark ihre öffentliche Präsenz und die linke Position, mit der sie auftritt. Nachdem sie verschiedene Funktionärsposten innerhalb sozialistischer Parteien innehatte, rief sie im Jahr 2024 eine eigene politische Gruppierung ins Leben, das Bündnis Sarah Wagenknecht (BSW). Dieses erreichte im selben Jahr ohne Parteiprogramm Mandate in mehreren Landtagen.

Werdegang

Herkunft

Sahra Wagenknecht wurde am 16. Juli 1969 in Jena geboren. Sie wuchs in Ost-Berlin als Einzelkind bei ihrer Mutter auf, die Galeristin im staatlichen Kunsthandel war. Ihr Vater ist ein Iraner, der verschollen sein soll.[2]

Ausbildung

Sahra Wagenknecht war in der DDR als Jugendliche Mitglied in der Freien Deutschen Jugend (FDJ). Als Marxistin trat sie im März 1989 in die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED) ein. Zunächst ohne Studienplatz, wurde ihr Arbeit in der Universitätsverwaltung zugewiesen; sie kündigte nach drei Monaten. Nach der „politischen Wende“ in der DDR (vor der Teilvereinigung) studierte Wagenknecht an der Humboldt-Universität in Berlin und in Jena Philosophie und „Neuere Deutsche Literatur“. 1996 schloß sie das Studium mit einer Magisterarbeit über die Hegel-Rezeption des jungen Karl Marx an der niederländischen Universität Groningen ab.

Ihre Dissertation „Klassik, Marxismus, Neoklassik: Ein Paradigmenvergleich“ beschäftigt sich mit der mathematischen Formalisierung der Kategorien des Marx’schen Werkes „Das Kapital“.[3]

Wirken

In der Nachfolgepartei der SED, der Partei des Demokratischen Sozialismus (PDS), stieg Sahra Wagenknecht als Funktionärin auf.

2004 zog Wagenknecht für die PDS in den EU-Wahlkampf und eroberte mit 6,1 % der Stimmen eines von 732 Mandaten in Straßburg.

Nach Vereinigung von „Wahlalternative Arbeit und Soziale Gerechtigkeit“ (WASG) und PDS zu „Die Linke“ im Juni 2007 übernahm eine Doppelspitze aus dem ehemaligen SPD-Spitzenpolitiker Oskar Lafontaine und Lothar Bisky die Führung der neuen Partei in die Bundestagswahl 2009. Im insgesamt 44 Mitglieder umfassenden Parteivorstand war auch Sahra Wagenknecht wieder vertreten.

Bundestagswahl 2009

2009 kandidierte Sahra Wagenknecht für die Bundestagswahl im September. Über die Landesliste zog sie in den Bundestag ein. Seit Oktober 2009 ist sie Abgeordnete des BRD-Bundestages.

Kritik an Israel

Ende Januar 2010 erhoben sich mehrere „Linke“-Abgeordnete im Parlament nicht von ihren Plätzen, als dort Israels Staatspräsident Schimon Peres sprach. Dabei waren neben Sahra Wagenknecht auch Christine Buchholz (MdB) und Sevim Dağdelen. Dagdelen begründete, Peres habe seine Rede „zur ideologischen Vorbereitung auf einen Krieg gegen den Iran genutzt“, ähnlich äußerten sich Buchholz und Wagenknecht. Daraufhin wurden sie sowohl öffentlich[4][5] als auch parteiintern durch den Fraktionschef Gregor Gysi, den Berliner Landeschef der Linkspartei Klaus Lederer und Michael Leutert kritisiert.

Auflösung der NATO

Im Januar 2017 verlangte Wagenknecht die Auflösung der NATO und ein neues Sicherheitssystem unter Einbeziehung Rußlands. Den Beitritt der Krim zu Rußland betrachtet sie als Reaktion auf eine Fehlentwicklung, den Maidan-Putsch 2014.

Nebeneinkünfte

Wagenknecht zeigt kaum Präsenz als Abgeordnete. Neben ihrer monatlichen Abgeordnetenentschädigung von gut 10.000 Euro erzielte sie nach eigenen Angaben allein 2022 rund 750.000 Euro an Nebeneinkünften.[6]

Positionen

Salonbolschewistin Wagenknecht beim Plausch mit Ben Hodges, Oberbefehlshaber der US-amerikanischen Besatzungstruppen in Europa

Sahra Wagenknecht betont die Notwendigkeit der Überwindung der kapitalistischen Produktionsverhältnisse und wünscht eine andere Gesellschaft. 1992 nannte sie in den „Weißenseer Blättern“ unter anderem die Mauer ein „notwendiges Übel“ und meinte, die DDR sei „ein besserer Staat als die BRD gewesen. Ihrer Auffassung nach ist die DDR nicht am Dogmatismus, sondern an der Entspannungspolitik, die der Westen betrieben habe, gescheitert. Auch die Auflockerung ihres Systems habe maßgeblich dazu beigetragen. Sie lehnt eine Charakterisierung der DDR als „Unrechtsstaat“ ab. Die DDR sei kein demokratischer Staat gewesen, jedoch sei auch im heutigen kapitalistischen System keine echte Demokratie möglich. Nach ihrer Ansicht sollen aber Leistungen der Daseinsvorsorge wie Wohnen, Bildung, Gesundheit, Wasser- und Energieversorgung, Banken und Schlüsselindustrien durch die öffentliche Hand getragen werden, um das Diktat der Rendite und der Aktienkurse zu überwinden.

Aufgrund ihres Aufsatzes in den Weißenseer Blättern wurde ihr zudem eine positive Haltung zum Stalinismus vorgeworfen. Der Bundesvorstand der PDS erklärte, Wagenknechts Positionen seien „... unvereinbar [...] mit den politischen und programmatischen Positionen der Partei seit dem außerordentlichen Parteitag im Dezember 1989. Der Parteivorstand sieht in den von Sahra Wagenknecht in ihrem Artikel geäußerten Positionen eine positive Haltung zum Stalinismusmodell.“ Gemeinsam mit anderen Mitgliedern der Kommunistischen Plattform sprach sich Wagenknecht zudem in einer Stellungnahme gegen ein allgemeines Gedenken für alle Opfer des Stalinismus aus, da sich unter diesen auch „Faschisten“ befunden hätten.

Verschiedene Verfassungsschutzberichte des Bundes seit 2005 notierten, daß Wagenknecht das „Festhalten an der sozialistischen Zielstellung, der antikapitalistischen Grundausrichtung“ im Sinne der PDS-Partei-Identität fordere.

Wagenknecht erklärte am 24. Juli 2011, der Rechtspopulismus sei für sie der „Wegbereiter für Haß und Gewalt. Das Geständnis des norwegischen Attentäters Anders Behring Breivik zeige „ein Weltbild, das von Haß auf Muslime, Linke und Andersdenkende geprägt“ sei. Der Bodensatz dafür werde durch Rechtspopulismus bereitet, der die Spaltung in der Gesellschaft immer weiter vorantreibe. Wagenknecht forderte, endlich ein Verbotsverfahren gegen die NPD und andere „neonazistische“ Organisationen einzuleiten.[7]

Zitate

von Wagenknecht

Privates

Sahra Wagenknecht ist kinderlos. Von 1997 bis 2013 war sie mit dem westdeutschen Filmproduzenten Ralph-Thomas Niemeyer verheiratet. Im Dezember 2014 heiratete Wagenknecht Oskar Lafontaine.

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Freiheit statt Kapitalismus. Wie wir zu mehr Arbeit, Innovation und Gerechtigkeit kommen, Eichborn, Berlin 2011
  • Freiheit statt Kapitalismus – Über vergessene Ideale, die Eurokrise und unsere Zukunft, 2. Aufl., Campus, Frankfurt am Main 2012
  • Kapitalismus, was tun? Schriften zur Krise, Das Neue Berlin, Berlin 2013
  • The Limits of Choice – Saving Decisions and Basic Needs in Developed Countries, Campus, Frankfurt am Main 2013 (Dissertation, Technische Universität Chemnitz, 2012; englisch)
  • Reichtum ohne Gier – Wie wir uns vor dem Kapitalismus retten, Campus, Frankfurt am Main 2016

Verweise

Fußnoten

  1. Internationales Biographisches Archiv 27/2009 vom 30. Juni 2009 (ff)
  2. Interview mit Sahra Wagenknecht: „Ich habe schon öfter mal Hummer gegessen“, Süddeutsche Zeitung, 25. April 2008
  3. Munzinger-Archiv GmbH, 2009
  4. http://www.dradio.de/nachrichten/201001301700/4
  5. http://www.news.de/politik/855042826/npd-gratuliert-linken-zum-tabubruch/1/
  6. Patrick Reitler: Wagenknecht: „Die Linke zerstört sich leider ganz ohne mich“, Epochtimes.de, 22. März 2023
  7. die-linke.de, 24. Juli 2011
  8. Sahra Wagenknecht: „Ich will nicht, daß die EU in Nationalismus zerfällt“, Deutschlandfunk, 10. Juli 2016