Seeckt, Hans von

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General Hans von Seeckt.jpg

Johannes „Hans“ Friedrich Leopold von Seeckt (Lebensrune.png 22. April 1866 in Schleswig; Todesrune.png 27. Dezember 1936 in Berlin) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, des Kaiserlichen Heeres, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt Generaloberst z. V. Regimentschef des neu aufgestellten Infanterie-Regimentes 67, welches die Tradition des Kaiser Alexander Garde-Grenadier-Regimentes Nr. 1 fortführte. Während des Kapp-Aufstandes war von Seeckt interimistischer Reichswehrminister und von 1920 bis 1926 Chef der Heeresleitung der Reichswehr.

Hans von Seeckt.jpg

Leben

„Hans von Seeckt“ (beim Kapp-Lüttwitz-Aufstand) von Johannes Zukertort

Militär

Hans von Seeckt trat kurz nach seinem Abitur 1885 in die Königlich Preußische Armee ein. Am 18. September 1896 wurde er im Kaiser Alexander Garde-Grenadier-Regiment Nr. 1 zum Sekondeleutnant befördert. Am 4. April 1913 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Vor dem Ersten Weltkrieg wurde er als Chef des Generalstabes vom III. Armeekorps eingesetzt.

Erster Weltkrieg

Im Ersten Weltkrieg leitete er als Oberst (seit dem 27. Januar 1915) und Generalstabsoffizier der 11. Armee Einsätze an der Ostfront und auf dem Balkan und wurde bereits am 26. Juni 1915 zum Generalmajor befördert. Dort diente er als Chef des Generalstabes im Heereskommando „von Mackensen“. Er galt – gemeinsam mit seinem Oberbefehlshaber August von Mackensen – als Begründer des strategisch wichtigen Sieges von Gorlice-Tarnów.

Nachkriegszeit

Hans von Seeckt (links) besucht die Infanterie-Schule in Dresden, 1925

Nach dem Krieg war von Seeckt ab Januar 1919 zeitweilig Chef des Generalstabes des Armeeoberkommandos Nord im Grenzschutz Ost (sein Ia zu dieser Zeit war Major Werner Freiherr von Fritsch) und ab April 1919 Leiter der militärischen Sachverständigenkommission bei der deutschen Friedensdelegation zum Vertrag von Versailles. Am 1. Oktober 1919 wurde er erster Chef des neugebildeten Truppenamtes (eine Tarnbezeichnung für den im Versailler Schandvertrag verbotenen Generalstab). Während des Kapp-Lüttwitz-Aufstandes 1920 riet Seeckt davon ab, die Reichswehr zur Niederschlagung der Kappisten („Reichswehr schießt nicht auf Reichswehr“ / „Truppe schießt nicht auf Truppe“) einzusetzen. Nichtsdestoweniger wurde der verdiente General nach dem Scheitern des patriotischen Aufstandes und dem Rücktritt Walther Reinhardts zu dessen Nachfolger als Chef der Heeresleitung ernannt.

Im Mai 1920 wurde auf seine Anordnung hin die Marinebrigade „Ehrhardt“ aufgelöst. Teile des Freikorps wurden dann von der Reichswehr übernommen. Am 18. Juni 1920 wurde er zum Generalleutnant befördert. Am 18. Dezember 1920 wurde er dann bereits zum General der Infanterie befördert, wobei das Rangdienstalter auf den 1. Oktober 1920 festgelegt wurde.

Am 22. April 1936 konnte der Schöpfer der deutschen Reichswehr, Generaloberst von Seeckt, bei bester Gesundheit seinen 70. Geburtstag in der Reichshauptstadt begehen. Der Führer ernannte Seeckt aus diesem Anlaß zum Chef des Infanterie-Regiments 67. Reichskriegsminister Generalfeldmarschall von Blomberg überbrachte dem Generaloberst, vor dessen Haus Doppelposten als Ehrenwache aufgezogen waren, die Glückwünsche der Wehrmacht. Eine Ehrenkompanie des Infanterie-Regiments 67 erwies militärische Ehren. Generaloberst von Seeckt schreitet zusammen mit dem Reichskriegsminister Generalfeldmarschall von Blomberg die Front der Ehrenkompanie der 67er ab.

Am 9. November 1923 wurde ihm durch den Reichspräsidenten Friedrich Ebert im Zuge der Verschärfung der innenpolitischen Krise die vollziehende Gewalt im Reich übertragen. Reichspräsident Ebert verkündete den Ausnahmezustand für das Reich und übertrug Reichswehrminister Otto Geßler die vollziehende Gewalt, die faktisch der Chef der Heeresleitung, Hans von Seeckt, ausübte.

Am 23. November 1923 verbot Seeckt die KPD, die NSDAP und die Deutschvölkische Freiheitspartei. Die linken Parteien verunglimpften offen die militärische Führung. Deshalb suchte Reichswehrchef Hans von Seeckt die Truppe aus den innenpolitischen Querelen herauszuhalten. Die Soldaten erhielten kein Wahlrecht und konnten auch nicht Mitglieder einer politischen Partei werden. Seine Maxime lautete, daß die Armee der Einheit Deutschlands nicht den Parteien, sondern nur dem Staat zu dienen habe.

1924 gab er die vollziehende Gewalt im Reich freiwillig wieder ab und trat wegen der Affäre um die Teilnahme Prinz Wilhelms an einem Reichswehrmanöver von seinem Amt zurück. Sein Nachfolger wurde General Wilhelm Heye.

Seeckt organisierte eine militärische Zusammenarbeit mit Sowjetrußland. 1925 übernahm die Reichswehr dort eine Fliegerschule. Kampfflugzeuge zu besitzen, war dem Deutschen Reich nach dem Versailler Diktat von 1919 untersagt. Die Beschränkungen ließen den Chef der Heeresleitung Seeckt nach Verbündeten suchen. Nachdem Deutschland und Sowjetrußland im April 1922 im Vertrag von Rapallo die Aufnahme diplomatischer Beziehungen und einen wirtschaftlichen Austausch beschlossen hatten, vereinbarte Seeckt auch eine militärische Kooperation. Er war überzeugt, daß die Kriege der Zukunft nur von optimal ausgebildeten, hochmobilen und von Fliegern unterstützten Heeren gewonnen werden würden. Am 1. Januar 1926 wurde er zum Generaloberst befördert.

Entlassung

Im Oktober 1926 wurde er vom damals amtierenden Reichskanzler Wilhelm Marx entlassen. Anlaß war die von ihm genehmigte Teilnahme des Prinzen Wilhelm von Preußen (in Uniform), dem ältesten Sohn des Hohenzollern-Kronprinzen, an einer Reichswehrübung vom 9. (Preußisches) Infanterie-Regiment (Tradition des 1. Garde-Regimentes des Garde-Korps). Das war ein Verstoß gegen den Versailler Vertrag. Nach seiner Entlassung wurde ihm das Recht verliehen, die Uniform vom 9. (Preußisches) Infanterie-Regiment (später Infanterie-Regiment 9 der Wehrmacht) mit den Generalsabzeichen zu tragen.

Reichstag

Von 1930 bis 1932 war er für die DVP Mitglied des Reichstages.

Chinesisch-Deutsche Kooperation

Im Rahmen der Chinesisch-Deutschen Kooperation waren Hans von Seeckt von 1932 (bis 1934 nur Inspektionsreisen auf Einladung) bis 1935 (Leiter der deutschen Beratergruppe war von 1930 bis 1934 Georg Wetzell) und dann Alexander von Falkenhausen von 1934 bis 1938 als Militärberater für den Methodisten General Chiang Kai-shek, der zeitweilig die Kommunisten ausschaltete und Kontrolle über Nordchina wiedererlangte.

Johannes „Hans“ Friedrich Leopold von Seeckt.jpg

Drittes Reich

In den Jahren 1934 (im August 1934 erreichte er ein Tauschhandelsabkommen (Warenaustausch) zwischen der staatlich geförderten deutschen Handelsgesellschaft für industrielle Produkte (HAPRO) und der chinesischen Regierung) und 1935 war von Seeckt Generalberater von General Chiang Kai-shek.

Adolf Hitler hatte hohe Achtung vor dem aus dem Dienst ausgeschiedenen Generaloberst von Seeckt gehabt, bis er im November 1932 in Hermann Görings Berliner Wohnung privat mit ihm zusammenkam. Bei dieser Gelegenheit schilderte Seeckt seine Beziehungen zur Deutschen Volkspartei. Daraufhin erhob sich Hitler abrupt und unterbrach ihn mit den Worten:

„Herr Generaloberst, ich dachte mit einem unserer großen Heerführer des Weltkrieges zusammen zu sein. Ihre so enge Bindung an eine politische Partei hat mich überrascht. Ich danke Ihnen.“[1]

Beförderungen

Auszeichnungen und Ehrungen (Auszug)

Hans von Seeckt - Aus meinem Leben.jpg

Zitate

  • „Wir müssen wieder mächtig werden, und sobald wir wieder Macht haben, nehmen wir uns natürlich alles wieder zurück, was wir verloren haben.“ — Generalmajor Hans von Seeckt, 1918

Werke

Seeckt, der wunderbare Weg eines Heeres.jpg
  • Aus meinem Leben 1866-1917
  • Die Zukunft des Reiches - Urteile und Forderungen (1929) (nur auf Englisch, PDF-Datei 123MB)
  • Deutschland zwischen West und Ost (1933)
  • Gedanken eines Soldaten. (1929)
  • Moltke, ein Vorbild. (1931)

Literatur

Verweise

Fußnoten

  1. zitiert in: David Irving: „Führer und Reichskanzler Adolf Hitler“
  2. 2,00 2,01 2,02 2,03 2,04 2,05 2,06 2,07 2,08 2,09 2,10 2,11 2,12 2,13 2,14 2,15 2,16 2,17 2,18 2,19 2,20 2,21 2,22 2,23 2,24 Rangliste des Deutschen Reichsheeres, Mittler & Sohn, Berlin 1930, S. 37