Sudetenkrise

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Die Sudetenkrise bezeichnet eine kritische Zuspitzung der politischen Lage in Europa ab Mai 1938, hervorgerufen durch die aggressive Politik der Tschechen gegenüber den Deutschen im durch den Kunststaat Tschechoslowakei nach dem Ersten Weltkrieg annektierten deutschen Sudetenland.

Vorgeschichte und Münchner Abkommen

Die Sudetenkrise im Jahr 1938 führte zum Münchener Abkommen, durch das der Wunsch der Sudetendeutschen erfüllt wurde, wieder zum Deutschen Reich gehören zu dürfen. Diesen Wunsch äußerten sie bereits 1919, wobei sie sich auf das vom VS-Präsident Woodrow Wilson ausgerufene Selbstbestimmungsrecht der Völker beriefen.[1]

Durch das Versailler Diktat und das Diktat von St. Germain wurde den Deutschösterreichern und den Reichsdeutschen die Wiedervereinigung verboten. Bis 1806 waren sie alle im Ersten Deutschen Reich und nach dessen Ende, abgesehen von einer kurzen Unterbrechung während der napoleonischen Kriege, im Deutschen Bund vereinigt. Auch die Führung des Namens Deutschösterreich wurde der Republik Österreich darin verboten.

Ereignisse im Jahr 1938

Nach dem Beitritt Österreichs im März 1938 provozierte der Präsident der Tschechoslowakei Eduard Benesch dadurch eine erste Krise, daß er seine Streitkräfte mobilisierte. Da Adolf Hitler diese Provokation hinnahm, stellte Bensch es so dar, als wäre Hitler vor ihm zurückgeschreckt. Die westlichen Medien stellten dies ebenfalls so dar, woraufhin Hitler beschloß, die Tschechoslowakei als Flugzeugträger der Feinde Deutschlands auszuschalten und das Selbstbestimmungsrecht der Völker auch für die Sudetendeutschen durchzusetzen. Er ordnete die Errichtung eines Westwalls an und war bereit, die Gefahr eines Krieges mit England und Frankreich in Kauf zu nehmen um seine Forderungen durchzusetzen. Dies tat er aus der Erkenntnis heraus, daß Deutschland in den letzten 20 Jahren seine berechtigten Ansprüche durch die anderen Großmächte nicht einfach zugestanden bekam, sondern sie durchsetzen mußte.

A. J. P. Taylor sagte dazu, daß der einzige Krieg, den Hitler wirklich schätzte, der Nervenkrieg war. Darauf, diesen zu gewinnen, bereitete Hitler das deutsche Volk vor. Im Herbst 1938 gewann er diesen Krieg, obwohl der sogenannte Widerstand gegen das Dritte Reich, namentlich Ludwig Beck, Landesverrat verübt hatte, indem er den möglichen Kriegsgegnern Deutschlands die wahre Stärke der deutschen Aufrüstung verraten hatte. Friedrich Lenz beschreibt dies in „Der ekle Wurm der deutschen Zwietracht“.

Buchanan beschreibt in seinem Buch, daß Hitler auch dieses mal wieder nachgab und sich auf Verhandlungen mit Chamberlain, Daladier und seinem Verbündeten Mussolini in München einließ.[2] Darin sagt Buchanan aber auch, daß Chamberlain sich nur deshalb auf Verhandlungen einließ, weil er England noch nicht stark genug für einen Krieg gegen Deutschland hielt.

Unmittelbar nach Abschluß des Münchner Abkommens setzte Chamberlain ein Aufrüstungsprogramm in England durch, durch das es kriegsbereit werden sollte. In diesem Zusammenhang wird von politisch korrekten Historikern stets von einer Unaufrichtigkeit Hitlers gegenüber Chamberlain gesprochen. Da Chamberlain aber nur Zeit gewinnen wollte, um sein Land kriegsbereit zu machen, kann man diesen Vorwurf auch gegen ihn selbst erheben.

Befreiung am 1. Oktober 1938

Mobilmachung

Im Zuge der Planung Hitlers zur Befreiung des Sudetenlandes, als der Ausgang des Viermächteabkommens in München noch unsicher war, wurden große Teile des Deutschen Heeres im September 1938 mobil gemacht. Zu diesem Zweck erfolgte auf deutscher Seite folgender Aufmarsch:

  • Heeresgruppenkommando 1, mobil gemacht als 2. Armee mit Hauptquartier in Kosel mit den Generalkommandos II, VIII. und X. Armeekorps, dazu die 6., 8., 12., 22., 28., 30. und 32. Infanterie-Division sowie 3. Panzer-Division. Auftrag der Armee war es, das Festungsgebiet gegenüber Oberschlesien zu durchstoßen und Richtung Olmütz vorzugehen, um sich dort mit der 14. Armee zu vereinigen.
  • Heeresgruppenkommando 3, mobil gemacht als 8. Armee mit Hauptquartier in Freiburg / Schlesien mit den Generalkommandos III. und XI. Armeekorps, dazu die 3., 18., 19. und 31. Infanterie-Division. Auftrag der Armee war es, aus dem Raum Hirschberg – Waldenburg durch die Landshuter Senke in Richtung Hohenmauth – Zwittau – Nachod vorzugehen und nach dem Durchbruch mit der 2. Armee zusammen zu wirken.
  • IV. Armeekorps mit Hauptquartier in Herrnhut als selbständiges Armeekorps mit 4. und 14. Infanterie-Division. Auftrag des Korps war es, aus dem Raum Zittau in Richtung Eisenstadt anzugreifen, um so die rechte Flanke der 8. Armee zu sichern.
  • Grenzabschnittskommando 4 mit Hauptquartier in Schweidnitz mit vier Grenzwachtregimentern. Auftrag des Kommandos war es, den Raum von Görlitz bis zur Glatzer Neiße zu sichern.
  • Grenzabschnittskommando 5. Aufgabe des Kommandos war es, den Raum zwischen dem Ascher Zipfel und der Elbe zu sichern.
  • Heeresgruppenkommando 4, mobil gemacht als 10. Armee mit Hauptquartier in Schwandorf mit den Generalkommandos VI., XIII. und XVI. Armeekorps, dazu die 10., 17. und 24. Infanterie-Division sowie 2., 13. und 20. motorisierter Infanterie-Division und 1. Panzer-Division und 1. leichte Division. Aufgabe der Armee war es, aus dem westsächsischen bzw. oberpfälzischen Raum zwischen Gottleuba und Cham über Pilsen auf Prag vorzustoßen.
  • Heeresgruppenkommando z. b. V., mobil gemacht als 12. Armee mit Hauptquartier in Passau mit den Generalkommandos V., VII. und IX. Armeekorps, dazu die 5., 7., 9., 15., 16., 25., 27. und 45. Infanterie-Division sowie der 1. Gebirgs-Division. Aufgabe der Armee war es, in Richtung Brünn vorzurücken.
  • Heeresgruppenkommando 5, mobil gemacht als14. Armee mit Hauptquartier in Wien mit den Generalkommandos XVII. und XVIII. Armeekommando und dem Feldkommando z. b. V., dazu die 44. Infanterie-Division sowie die 2. und 3. Gebirgs-Division, die 29. motorisierte Infanterie-Division, die 2. Panzer-Division und die 4. leichte Division. Auftrag der Armee war es, an Preßburg vorbei nach Norden vorzustoßen, um sich schließlich mit der aus Norden angreifenden 2. Armee zu vereinigen.

Einmarsch

Nach dem Münchner Abkommen nahmen dann folgende Einheiten am Einmarsch in das Sudetenland teil:

  • 2. Armee mit Hauptquartier in Kosel mit den Generalkommandos II, VIII. und X. Armeekorps, dazu die 8., 28. und 30. Infanterie-Division sowie 3. Panzer-Division.
  • 8. Armee mit Hauptquartier in Freiburg / Schlesien mit den Generalkommandos III. und XI. Armeekorps, dazu die 3., 4. und 18. Infanterie-Division.
  • 10. Armee mit Hauptquartier in Schwandorf mit den Generalkommandos VI., XIII. und XVI. Armeekorps, dazu die 10. und 24. Infanterie-Division, die 2., 13. und 20. motorisierter Infanterie-Division und 1. Panzer-Division und 1. leichte Division.
  • 12. Armee mit Hauptquartier in Passau mit den Generalkommandos V., VII. und IX. Armeekorps, dazu die 7., 9. und 45. Infanterie-Division sowie der 1. Gebirgs-Division und einem Regiment der 5. Infanterie-Division.
  • 14. Armee mit Hauptquartier in Wien mit den Generalkommandos XVII. und XVIII. Armeekommando und dem Feldkommando z. b. V., dazu die 29. motorisierte Infanterie-Division, die 2. Panzer-Division und die 4. leichte Division.
  • Als Reserve im Raum nördlich der ehemaligen österreichischen Grenze: ein Regiment der 44. Infanterie-Division, 2. und 3. Gebirgs-Division und 4. leichte Division.

Als Beispiel dient die Mobilmachung und der Einmarsch (im Rahmen der 12. Armee) aus der Sicht der 5. Infanterie-Division:

„Im Mai 1938 wird es angesichts der politischen Lage der Divisionsführung klar, daß die jährlichen Herbstübungen nicht daheim im Schwabenland, sondern voraussichtlich in der Ostmark abgehalten werden. Die Führung der Division erkundigt auf zahlreichen kurzen Reisen das Herbstübungsgelände und verschafft sich den notwendigen Überblick der Gelände und Verkehrsverhältnisse im Raum zwischen der Donau: Passau-Straubing und dem Grenzkamm des Böhmerwaldes. So gut es geht, wird die Truppe im Sommer noch für die Aufgaben geschult. Die Waldhänge des Schwarzwaldes, der Truppenübungsplatz Heuberg und die Alb dienen als Übungsgelände. Am 17./18. September stellt die 5. Division die Ausrückefähigkeit eines stoßkräftigen Truppenverbandes her. Er besteht aus Infanterie, leichter und schwerer Artillerie, Pionieren und Nachrichtentruppen. Am 20. September beginnt der Abtransport ins Übungsgelände an das Südufer der Donau im Raum Deggendorf-Straubing. Am 25. September verlegt die Truppe in Grenznähe in den Raum Zwiesel. Am Abend des 26.9. hören die Soldaten die Rede des Führers und die Truppe erhält statt des erwarteten Einmarschbefehls die Anweisung die Truppen mindestens einen Tagesmarsch von der Eisensteiner Senke abzusetzen. Am 28.9. marschiert die Truppe jedoch auf Befehl der Heeresgruppe wieder vor an die Grenze nach Zwiesel. Rechts von uns marschiert die 7. Division und die 1. Gebirgsdivision zur Moldau vor. Einmarsch in Zone V: Am 6.10. erhält die 5. Division dann die Freigabe für den Einmarsch Böhmisch Eisenstein – Seewießen – Neuen – Neumark – Ober Vollmau. In der Zone V hat die Division einen Raum von 70 km Breite und an der tiefsten Stelle von 30 km Tiefe zu besetzen Am 8.10. marschiert die 5. Division dann in den geplanten Bereich ein.“

Fußnoten

  1. Gerd Schultze-Rhonhof: Das tschechisch-deutsche Drama 1918–1939. Olzog Verlag, München 2008, S. 72, ISBN 978-3-7892-8265-2
  2. Patrick Buchanan: Churchill, Hitler und der unnötige Krieg. Pour le Mérite – Verlag für Militärgeschichte, Selent 2009, S. 244, ISBN 978-3-932381-50-8