Voß, Hans von

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Major Hans Alexander von Voß, Ostern 1918

Hans Alexander von Voß (fälschlicherweise auch Voss; Lebensrune.png 7. Oktober 1875 in Rudolstadt, Thüringen; Todesrune.png 6. Dezember 1966 in Rengsdorf bei Neuwied) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, des Deutschen Heeres, der Freikorps, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt Generalleutnant des Heeres im Zweiten Weltkrieg und Ritter des Ordens „Pour le Mérite“.

Werdegang

Ellen von Voß mit Sohn Hans-Alex und Tochter Renate
Hans-Alex und Renate von Voß im Kriegsjahr 1917
Der charakterisierte Generalleutnant z. V. von Voß erhält zum Führergeburtstag sein Rangdienstalter als Generalmajor z. V. vom 1. April 1940
Wehrmachtsgeneral Hans von Voß
  • 22.3.1895 Aus dem Kadettenkorps kommend Eintritt in das 6. Thüringische Infanterie-Regiment Nr. 95 in Gotha
    • gemeinsamer Kontingentverband der Herzogtümer Sachsen-Meiningen und Sachsen-Coburg und Gotha
  • 1.10.1902 bis Juli 1905 kommandiert zur Kriegsakademie, anschließend Rückkehr zum Stammregimnet
  • 20.3.1906 kommandiert zum Großen Generalstab mit Wirkung vom 1.4.1906
    • später Kommandierung aufgehoben und offiziell in den Großen Generalstab versetzt
  • 1910 in den Generalstab des IV. Armeekorps, Magdeburg, versetzt
  • 27.1.1912 Kompaniechef im Infanterie-Regiment „Herzog Ferdinand von Braunschweig“ (8. Westfälisches) Nr. 57, Wesel
  • 1.10.1913 Ia im Stab der 17. Division, Schwerin
    • Zu Beginn des Ersten Weltkrieges Teilnahme an den Kämpfen um Lüttich und an der Eroberung Belgiens. Der Vormarsch durch Frankreich kam aber dann an der Marne zum Stehen und ging in den Stellungskrieg der Westfront über.
  • 26.12.1914 Ia im Generalstab des Armeeoberkommandos 4
  • 13.12.1917 Chef des Generalstabes des Garde-Korps
    • Von Voß schrieb später in seinen Erinnerungen: „Mein Jugendwunsch um Einstellung in das Königin Elisabeth Garde-Grenadier-Regiment Nr. 3 war mir 1895 nicht erfüllt worden, und nun war ich Chef des Generalstabs des Gardekorps geworden. Das hätte ich auch nicht in den kühnsten Träumen nicht hoffen können.“
  • Dezember 1918 im Stab der Garde-Kavallerie-Schützen-Division (Freikorps)
  • 1.5.1919 Ia im Stab der Reichswehr-Brigade 30 (die aus verschiedenen Freikorps gebildet wurde), Berlin, der Vorläufigen Reichswehr
  • 1.10.1919 Ia im Stab des Wehrkreiskommandos II, Berlin
  • Juli 1920 Leiter des Stabes Nordostdeutschland der „Organisation Escherich“ (Orgesch)
  • 30.9.1920 Abschied
    • Ein ausgeprägtes Nationalbewußtsein und sein soldatisches Ehrgefühl ließen von Voß nach dem „Friedensdiktat von Versailles“, wie er später schrieb, der Weimarer Republik und der „im Pazifismus versunkenen Reichsregierung“ ablehnend gegenüberstehen. Den Kapp-Aufstand vom 13. März 1920 hingegen betrachtete er mit Sympathien, ohne sich zu beteiligen. Als Verbindungsoffizier der Heeresleitung für den Kampf gegen die Kommunisten in Sachsen erfuhr er am 8. April 1920 in Dresden aus der Presse, daß auch er ihm Zuge der Untersuchungen wegen des Kapp-Putsches als Verbindungsoffizier „abgelöst“ worden sei.
  • 1.10.1920 Zivilangestellter (L-Angestellter) im Reichswehrministerium
  • 1.4.1929 militärischer Leiter des „Psychotechnischen Laboratoriums des Reichswehrministers“
    • Harmonische Zusammenarbeit mit dem wissenschaftlichen Leiter, Hauptmann d. R. (zuletzt Major) Dr. phil. habil. Johann Max Simoneit (1896–1962), der 1927 als Heerespsychologe in die Reichswehr eintritt.
  • 1.10.1935 Leiter der Hauptstelle für Psychologie und Rassenkunde im OKH
  • 31.5.1939 auf eigenen Wunsch in die Führerreserve versetzt
  • 31.7.1939 Abschied
  • 26.8.1939 z. V.
  • 1.9.1939 Inspekteur des Psychologisch-Psychotechnischen Prüfwesens im Oberkommando des Heeres
  • 30.5.1942 Führerreserve nach Auflösung der Dienststelle
    • „Der Generalleutnant z. V. von Voß (Inspekteur des Personalprüfwesens des Heeres) wird mit Wirkung vom 31.5.1942 in die Führerreserve des OKH versetzt. Seinen Dienst regelt der Chef des Heerespersonalamtes im OKH.“ (Nr. 3960/42 vom 30.5.1942)
  • 29.7.1942 Mobilmachungsverwendung aufgehoben
    • „Die Mobilmachungsverwendung des Generalleutnants z. V. von Voß (in der Führerreserve des OKH) wird mit Wirkung vom 31.7.1942 aufgehoben.“ (Nr. 5460/42 vom 29.7.1942)

Familie

Hans war der Sohn des Premierleutnants a. D. Karl Ludwig Arthur von Voß (1850–1915) aus Rudolstadt und dessen am 6. Oktober 1874 geehelichten Frau Marie Emilie Antonie Johanna, geborene Freiin von Beust (Lebensrune.png 24. Dezember 1854 in Ramsbeck/Westfalen).[1] Ob er Geschwister hatte und wann seine Eltern sich scheiden ließen, konnte nicht ermittelt werden.

Sein Vater diente im 7. Thüringischen Infanterie-Regiment Nr. 96 und war ein Veteran des Deutsch-Französischen Krieges. Seine Mutter Johanna, die drittälteste aus vier Töchtern, bekam schon 1884 von ihren Eltern, dem Bergwerksdirektor und Gutsbesitzer Hans Max Philipp Freiherr von Beust (1820–1889) und der Emilie Auguste Rosalie, geb. von Kotsch, das Schloß und Gut Brand in Oberbayern überschrieben. Ein Jahr nach dem Tod ihres Vaters verkaufte sie Schloß und Gut an den Marineoffizier und Hofmarschall Albert Freiherr von Seckendorff,[2] so hat sie vermutlich Hauptmann Franz Adolf Freiherr von Seckendorff kennengelernt, denn sie zwei Jahre später in zweiter Ehe heiratete.

Ehen

Nach langer Verlobungszeit hatte Oberleutnant von Voß am 27. Dezember 1906 Ellen Lucas. Sie stammte aus einem angesehenen Elberfelder Verlagshaus, ihr Vater hatte den dortigen Konzertverein gegründet und die Konzerthalle gebaut. Nach dessen frühem Tod 1899 zog Ellen mit ihrer Mutter nach Gotha. Dort war sie als Schülerin Helferin im Kindergottesdienst, den Oberhofprediger Scholz hielt. Scholz traute auch die Ehe zwischen ihr und Hans von Voß in der Schloßkirche. Aus dieser Ehe sind zwei Kinder entsprossen:

  • Hans-Alexander „Hans-Alex“ von Voß (1907–1944), zuletzt Oberstleutnant im Generalstab, seit 20. Februar 1943 im Stab der Heeresgruppe Mitte ∞ August 1936 Giesela Stülpnagel, Tochter von Joachim von Stülpnagel, drei Kinder.
  • Renate (Lebensrune.png 1911)

Ellen von Voß starb am 31. Oktober 1918 in Gotha infolge der Spanischen Grippe. Mit Blick auf seine Kinder heiratete Major von Voß am 29. September 1920 Ellens beste Freundin und Cousine, Eva Breithaupt, verwitwete von Spangenberg (Lebensrune.png 18. April 1880 in Wolfenbüttel; Todesrune.png 7. August 1975). Eva war zuvor mit dem in Kassel geborenen Georg Karl Moritz Freiherr von Spangenberg (1864–1911), zuletzt Major beim Stabe des Braunschweigischen Infanterie-Regiments Nr. 92, verheiratet.

Beförderungen

  • 22.3.1895 Sekondeleutnant
  • 1.1.1899 Leutnant (Umbenennung)
  • 15.11.1904 Oberleutnant
  • 21.3.1908 Hauptmann
  • 19.8.1914 Major
  • 1.10.1920 L-Angestellter
  • 30.9./1.12.1920 Charakter als Oberstleutnant
  • 24.5.1934 Oberst a. D.
  • 1.10.1935 Oberst (Ergänzungsoffizier)
  • 1.3.1938 Charakter als Generalmajor
  • 20.4.1939 Charakter als Generalmajor z. V.
    • „Der mit dem 30.4.1939 aus dem aktiven Wehrdienst entlassene char. Generalmajor von Voß (Leiter der Hauptstelle der Wehrmacht für Psychologie und Rassenkunde) wird mit dem 1.5.1939 zur Verfügung des Heeres (Wehrkreiskommando III) gestellt.“ (Nr. 2150/39 vom 20.4.1939)
  • 27.8.1939 Charakter als Generalleutnant z. V. (Tannenberggeneral)
  • 20.4.1940 Rangdienstalter als Generalmajor z. V. vom 1.4.1940 erhalten (Nr. 2350/40 vom 20.4.1940)
  • 14.6.1941 Generalleutnant z. V. mit Wirkung vom 1.7.1941 (Nr. 3050/41 vom 14.6.1941)

Auszeichnungen (Auszug)

Schriften (Auswahl)

  • Lebenserinnerungen 1875-1945, 3 Bände, herausgegeben von Rüdiger von Voß, Bonn 1980

Literatur

  • Rüdiger von Voß: Julius von Voß – Offizier, Aufklärer und Schriftsteller im Zeitalter der Revolutionen, Berlin 2017, ISBN 978-3-95410-088-0.
    • mit der Widmung: „Für Monica – In Erinnerung an meinen Großvater Generalleutnant Hans von Voß, Ritter des Ordens Pour le mérite (1875–1966)“

Fußnoten

  1. Derœ deutsche Herold, No. 11, November 1874, S. 132
  2. Das Schloß wurde saniert, ausgebaut und erweitert, so wurde zwischen 1890 und 1893 der fünfstöckige Schloßturm erbaut, der ca. 1911 nochmal um ein Stockwerk erhöht wurde.