Brockdorff-Ahlefeldt, Walter von

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Walter von Brockdorff-Ahlefeldt.jpg

Walter Kurt Thilo Graf von Brockdorff-Ahlefeldt (Lebensrune.png 13. Juli 1887 in Perleberg; Todesrune.png 9. Mai 1943 in Berlin) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, des Deutschen Heeres, der Freikorps, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt General der Infanterie des Heeres und Eichenlaubträger im Zweiten Weltkrieg.

Leben

Wetzlarer Anzeiger vom 29. Juni 1942
Staatsakt im Zeughaus Berlin

1907 trat von Brockdorff-Ahlefeldt, Sohn des preußischen Rittmeisters Ernst Graf von Brockdorff-Ahlefeldt (1854–1931) und der Elisabeth von Jagow, als Fahnenjunker in das Brandenburgische Jäger-Bataillon Nr. 3 in Lübben ein. Als Leutnant (Patent vom 17. September 1906) war er zunächst Adjutant im Reserve-Jäger-Bataillons Nr. 3, mit dem er am Ersten Weltkrieg teilnahm. Er wurde am 18. November 1914 zum Oberleutnant befördert. Sein Bruder Cay Lorenz wurde als Gefreiter (Kriegsfreiwilliger) in der 2. Eskadron/Dragoner-Regiment 5 im April 1915 schwer verwundet und starb am 3. August 1915 in einem Lazarett. Am 18. April 1916 erfolgte seine Beförderung zum Hauptmann. Er wurde als Kompanieführer bei der Schlacht von Verdun 1916 schwer verwundet. Als er 1917 wieder einsatzfähig war, erfolgte seine Abkommandierung zur Generalstabsausbildung. Nach seiner Generalstabsausbildung wurde er bis zum Ende des Ersten Weltkriegs im Stab des Generalkommandos des IV. Armee-Korps eingesetzt.

Im Jahr 1919 kämpfte er im Freikorps „Dohna“. Er wurde wie nur 3.000 andere Offiziere in die Reichswehr übernommen und als Kompaniechef im Reichswehr-Infanterie-Regiment 30 eingesetzt. Bei der endgültigen Bildung des 100.000-Mann-Heeres wurde er Kompaniechef im 8. (Preußisches) Infanterie-Regiment. Vom 1. Oktober 1924 bis zum 28. Februar 1930 war er im Stab der 2. Division eingesetzt. Seine Beförderung zum Major erfolgte am 1. April 1927. Ab dem 1. März 1930 war er im Stab des Infanterieführers II in Stettin eingesetzt. Am 1. Oktober 1931 wurde er zum 9. (Preußisches) Infanterie-Regiment in Potsdam versetzt und gleichzeitig zum Oberstleutnant befördert. Seine Ernennung zum Kommandeur des I. Bataillons erfolgte am 1. Februar 1932. Ab 1. März 1934 war er Kommandeur des 8. (Preußisches) Infanterie-Regiment. Am 1. April 1934 kam es zur Beförderung zum Oberst. Ab 1. Oktober 1934 war er Kommandeur des Infanterie-Regiments Frankfurt. Dieses Regiment wurde am 15. Oktober 1935 zum Infanterie-Regiment 8 umbenannt.

Am 1. April 1937 wurde er zum Generalmajor befördert. Als Generalleutnant nahm er am 18-Tagefeldzug gegen Polen teil, wo ihm beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen verliehen wurden. Nach der Entfesselung des Zweiten Weltkrieges gegen Deutschland durch Frankreich und England wurde er im Westfeldzug 1940 eingesetzt.

Am 1. August 1940 erfolgte seine Beförderung zum General der Infanterie und er wurde zum Kommandierenden General des II. Armeekorps ernannt. Dieses Korps führte er dann an der Ostfront zur Abwehr des Bolschewismus. Für die Erfolge des II. Armeekorps bei den Kämpfen um Kowno wurde ihm am 15. Juli 1941 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Während der schweren Winterkämpfe 1941/42 wurde das Korps bei Demjansk über 10 Wochen lang eingekesselt. Für seine heldenhaften Leistungen in dieser schweren Zeit wurde ihm am 27. Juni 1942 das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Im Juni 1942 wurde er durch Generalleutnant Otto von Knobelsdorff vertreten.

Tod

Im November 1942 erkrankte von Brockdorff-Ahlefeldt in Riga schwer an der Ruhr (Dissenterie), so daß er in die Heimat zurückkehren mußte. Der heldenmütige Verteidiger des im Winter 1941/42 monatelang vom Feind umschlossen Brückenkopfes südlich des Ilmensees, der unter der Bezeichnung „Festung Demjansk“ in die Geschichte eingegangen ist, erlag in Berlin-Zehlendorf im Reserve-Lazarett 123 seiner schweren Krankheit.

Der Führer hatte für den im Frieden und in zwei Kriegen hochverdienten General ein Staatsbegräbnis angeordnet, er wurde im Berliner Zeughaus geehrt.

Familie

General der Infanterie von Brockdorff-Ahlefeldt war verheiratet mit Maria von der Osten (1891–1962), aus der Ehe sind drei Kinder entsprossen:

  • Cay Lorenz Friedrich Wilhelm Ernst (Lebensrune.png 02.05.1924),
  • Hans Henning (Lebensrune.png 23. Sptember 1926) und
  • Irene Henriette Marie Elisabeth (Lebensrune.png 23. Februar 1933).

Weitere familiäre Schicksale

Am 14. Februar 1943 mußte er miterleben, wie sein geschätzter Neffe Ernst-Albrecht Graf von Brockdorff-Ahlefeldt, Sohn seines älteren Bruders Conrad Julius Ernst (1886–1959), just in dem Berliner Reserve-Lazarett an seinen schweren Kriegsverwundungen sterben sollte, wie der Onkel drei Monate später. Ritterkreuzträger Oberleutnant Cay-Lorenz Friedrich Hermann Henning Baron von Brockdorff wurde am 25. August 1923 in Berlin-Charlottenburg geboren. Es handelt sich hierbei nicht um den Sohn von Walter von Brockdorff-Ahlefeldt, sondern um den Sohn von George Henning Wilhelm Baron von Brockdorff (1893–1960).

Auszeichnungen (Auszug)

Beförderungen

Fußnoten

  1. Reichswehrministerium (Hg.): Rangliste des Deutschen Reichsheeres, Mittler & Sohn Verlag, Berlin 1924, S. 148
  2. Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939-1945 Die Inhaber des Eisernen Kreuzes von Heer, Luftwaffe, Kriegsmarine, Waffen-SS, Volkssturm sowie mit Deutschland verbündete Streitkräfte nach den Unterlagen des Bundesarchivs , Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2, S. 245