Wilberg, Helmuth

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Im Sinne der Nürnberger Rassegesetze galt Alter Adler Helmuth Wilberg als Halbjude, erhielt aber 1935 in Anerkennung seiner Verdienste die Einstufung als Ehrenarier.1938 wurde er im Zuge der Blomberg-Fritsch-Krise verabschiedet, aber bei der Mobilmachung im Sommer 1939 wieder reaktiviert.

Helmuth Wilberg (Lebensrune.png 1. Juni 1880 in Berlin; Todesrune.png 20. November 1941 bei Dresden) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, des Deutschen Heeres, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt General der Flieger der Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg.

Werdegang

Wilberg als Reichswehroffizier
Generalmajor Helmuth Wilberg (rechts) mit Bruno Loerzer (Mitte)
Helmuth Wilberg als Wehrmachtoffizier.jpg

Bereits im Ersten Weltkrieg diente er als Flieger, war nach dem Zusammenbruch 1918 Berater Hans von Seeckts für Luftfahrtfragen bei den Versailler Vertragsverhandlungen und wurde in die Reichswehr übernommen. Am 1. Oktober 1934 trat er bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht in den Dienst der Luftwaffe ein und wurde dann als Abteilungsleiter im Reichsluftfahrtministerium (RLM) in Berlin eingesetzt. Am 1. Oktober 1935 wurde er dann zum Kommandeur der Luftkriegsschule Werder an der Havel ernannt. Am 1. April 1936 wurde er unter gleichzeitiger Beförderung zum Generalleutnant zum Kommandeur der Höheren Luftwaffenschule Berlin ernannt und danach Kommandeur des Sonderstabs W für den Einsatz der Legion Condor im spanischen Bürgerkrieg. Am 31. März 1938 wurde er aus dem aktiven Dienst verabschiedet. Nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges gegen Deutschland wurde er zum Höheren Fliegerausbildungskommandeur 4 ernannt und am 1. September 1940 zum General der Flieger befördert.

Lexikon der Wehrmacht

„Helmuth Wilberg trat nach seiner Kadettenausbildung am 18. April 1899 mit dem Charakter als Fähnrich in das Königlich Preußische Heer ein. Er kam dabei zum Kurhessisches Füsilier-Regiment ‚von Gerdsdorff‘ Nr. 80. Bei diesem wurde er nach dem Besuch der Kriegsschule am 27. Januar 1900 zum Leutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den gleichen Tag datiert. Als solcher wurde er dann als Kompanieoffizier im Kurhessisches Füsilier-Regiment ‚von Gerdsdorff‘ Nr. 80 eingesetzt. Im März 1906 wurde er dann als Erzieher zur Kadettenschule Naumburg versetzt. Nach nur einem Jahr wurde er dann als Erzieher zur Hauptkadettenanstalt Berlin-Lichterfelde versetzt. Im September 1908 kam er dann wieder zum Kurhessisches Füsilier-Regiment ‚von Gerdsdorff‘ Nr. 80 zurück. Am 1. Oktober 1908 wurde er dann zum Distriktkommando Wiesbaden versetzt. Dort wurde er am 18. Oktober 1909 zum Oberleutnant befördert. Bereits im September 1910 erwarb er seinen Pilotenschein. Am 1. Oktober 1910 wurde er dann als solcher an die Kriegsakademie kommandiert. Dort wechselte er dann zu den Luftstreitkräften über [Anm.: Flieger-Bataillon Nr. 1].
Am 1. Oktober 1913 wurde er dann unter gleichzeitiger Beförderung zum Hauptmann zum Adjutant der Inspektion der Fliegertruppe ernannt. Diese Position behielt er dann auch bis zum Beginn des 1. Weltkrieges im Sommer 1914. Dann wurde er mit der Führung der Feld-Flieger-Abteilung 11 beauftragt. Ab Juli 1915 wurde dann bis zum Kriegsende in verschiedenen Armeeoberkommando als Kommandeur der Flieger (Kofl) eingesetzt. Zuletzt war er Kofl 4. Armee. […] Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben dem Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern und beiden Eisernen Kreuzen noch sehr viele andere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg wurde er dann als Hauptmann mit seinem alten Rangdienstalter in das Reichsheer übernommen. Zuerst wurde er dann im Preußischen Kriegsministerium eingesetzt. Beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 wurde er dann schon im Reichswehrministerium (RWM) in Berlin eingesetzt.
Auch bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er dann weiter im RWM eingesetzt. 1922 wurde er dann bei diesem zum Major befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Juni 1921 festgelegt. Spätestens ab dem Frühjahr 1924 wurde er in der Heeres-Organisationsabteilung (T 2) unter Oberstleutnant Erich Freiherr von dem Bussche-Ippenburg und später Oberstleutnant Erich von Bonin eingesetzt. Am 1. Februar 1926 wurde er bei dieser auch zum Oberstleutnant befördert. Am 1. April 1926 wurde er dann direkt in das Truppen-Amt (TA) unter Generalmajor Georg Wetzell versetzt. Bei diesem wurde er dann bis zum 30. September 1927 eingesetzt. Am 1. Oktober 1927 wurde er dann in den Regimentsstab vom 18. Infanterie-Regiment nach Paderborn versetzt. Am 1. Februar 1928 wurde er dann zum Kommandeur des II. (Preuß.) Bataillons vom 18. Infanterie-Regiment in Münster ernannt. Diese Funktion übte er dann bis zum 30. September 1929 aus. Am 1. Oktober 1929 wurde er unter gleichzeitiger Beförderung zum Oberst zum Kommandant der Festung Breslau ernannt. Dieses Kommando behielt er dann mehr als drei Jahre. Am 1. Oktober 1932 wurde er in dieser Funktion auch zum Generalmajor befördert. Am 30. November 1932 wurde er abgelöst. Er wurde an diesem Tag aus der Reichswehr verabschiedet.
Am 1. Oktober 1934 trat er bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht in den Dienst der Luftwaffe. Dort wurde er dann die erste Zeit als Abteilungsleiter im Reichsluftfahrtministerium (RLM) in Berlin eingesetzt. Im Sinne der Ideologie der NSDAP war er Halbjude. Er erhielt aber 1935 eine Deutschblütigskeiterklärung von Hitler. Am 1. Oktober 1935 wurde er dann zum Kommandeur der Luftkriegsschule Werder an der Havel ernannt. Dort wurden ihm am 1. Dezember 1935 die Charakter als Generalleutnant verliehen. Am 31. März 1936 gab er sein Kommando ab. Er wurde dafür am 1. April 1936 unter gleichzeitiger Beförderung zum Generalleutnant zum Kommandeur der Höheren Luftwaffenschule Berlin ernannt. Am 30. September 1937 gab er sein Kommando wieder ab. Er wurde dafür zum Kommandeur vom Sonderstab W im Oberkommando des Heeres ernannt. Dieser Stab war die geheime Planungsgruppe für den Einsatz der Legion Condor im spanischen Bürgerkrieg. Am 31. März 1938 wurde er abgelöst. An diesem Tag wurde er auch aus dem aktiven Dienst verabschiedet. An diesem Tag wurden ihm auch noch die Charakter als General der Flieger verliehen. Bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg im Sommer 1939 trat er dann wieder zur Verfügung der Luftwaffe. Er wurde direkt zum Höheren Fliegerausbildungskommandeur 4 ernannt. Damit führte er die nächsten Jahre das Höhere Fliegerausbildungskommando 4. Am 1. September 1940 wurde er zum General der Flieger befördert.“[1]

Tod

Helmut Wilberg verunglückte am 20. November 1941 auf einem Dienstflug tödlich infolge eines Flugzeugabsturzes auf dem Weg zur Beerdigung von Ernst Udet. Mit ihm fand einer der ältesten Fliegeroffiziere der deutschen Wehrmacht den Fliegertod. Er ruht in einem Familiengrab auf dem Parkfriedhof Berlin-Lichterfelde; Grablage: Familiengrab Nr. 400. Inmitten des Waldteiles des Friedhofes, kaum zu erkennen, ist das Familiengrab der Wilbergs zu finden. Eine Tafel am Boden erinnert an den General der Flieger.

Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)

Verweise

Fußnoten

  1. Wilberg, HelmuthLexikon der Wehrmacht
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 2,5 2,6 2,7 2,8 Rangliste des Deutschen Reichsheeres, Mittler & Sohn Verlag, Berlin, S.111