Yorck (Film)

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FILM

Yorck Film.jpg
Filmdaten
Deutscher Titel: Yorck
Produktionsland: Weimarer Republik
Erscheinungsjahr: 1931
Laufzeit: 103 Minuten
Sprache: Deutsch
Im Auftrag von: UFA
Erstverleih: Universum-Film Verleih GmbH
Stab
Regie: Gustav Ucicky
Regieassistenz: Eduard von Borsody
Drehbuch: Arthur Pohl,
Hans Müller,
Robert Liebmann
Produzent: Ernst Hugo Correll
Produktionsleitung: Oscar Schmidt
Musik: Werner Schmidt-Boelcke
Ton: Walter Tjaden
Kamera: Carl Hoffmann
Kameraassistenz: Willi Klitzke,
Günther Anders
Standfotos: Willi Klitzke
Bauten: Robert Herlth,
Walter Röhrig
Aufnahmeleitung: Eduard Kubat
Schnitt: Eduard von Borsody
Besetzung
Darsteller Rolle
Rudolf Forster König Friedrich Wilhelm III. von Preußen
Werner Krauß Hans Ludwig David Paul Graf Yorck von Wartenburg
Grete Mosheim Tochter Barbara von Wartenberg
Gustaf Gründgens Karl August Fürst von Hardenberg
Lothar Müthel General von Clausewitz
Friedrich Kayßler General Graf Kleist von Nollendorf
Raoul Aslan Marschall Macdonald
Hans Rehmann Leutnant Rüdiger Heyking
Walter Janssen Vicomte Noailles
Günther Hadank Seydlitz
Theodor Loos Roeder
Otto, Paul (1878) Natzmer
Jakob Tiedtke Krause
Otto Wallburg Feldmarschall Graf Diebitsch-Sabalkanskij
Jürgen von Alten
Gerhard Bienert
Hans Brausewetter
Carl Goetz
Veit Harlan
Heinrich Schroth

Yorck ist ein deutscher Film aus dem Jahr 1931. Die Dreharbeiten fanden in der Zeit zwischen den 24. August bis 13. Oktober 1931 in Berlin (Brandenburger Tor u.a.) statt. Die Uraufführung fand am 23. Dezember 1931 im Ufa-Palast am Zoo in Berlin statt. Der Film soll bis heute verschollen sein.

Handlung

Quelle
Folgender Text ist eine Quellenwiedergabe. Unter Umständen können Rechtschreibfehler korrigiert oder kleinere inhaltliche Fehler kommentiert worden sein. Der Ursprung des Textes ist als Quellennachweis angegeben.
Werner Krauß als „Yorck“ beim Auffrischen seiner Frisur.
Regisseur Gustav Ucicky, Rudolf Forster, Werner Krauß bei den Aufnahmen zu „Yorck“

Yorck — Führer des deutschen Volkes in schwerer Zeit, Befreier aus Dumpfheit und Enge, Mann der Tat und Grübler zugleich, treuer Diener seines Königs und Rebell, Preuße und Weltgeist. Wie Yorck sich in erschütterndem Kampf zwischen Erkenntnis und Pflicht zu sich selbst, zu seiner weltgeschichtlichen Tat durchringt, bildet den Inhalt dieses Films.

1812 In Potsdam ist Winter, und kalt und traurig ist auch die Stimmung der Einwohner. Schwer lastet der Druck der fremden Besatzung auf dem unglücklichen, im Frieden von Tilsit schändlich zerstückelten Preußen. Nirgends ein Lichtblick, die Besten fangen an zu verzweifeln, wollen nicht länger das schmähliche Joch von 1806 tragen und unter einem König dienen, der verbittert den Nacken beugt, und der jetzt gerade wieder mit den triumphierenden Siegern einen Vertrag geschlossen hat, der Preußen zwingt, unter Napoleon, dem Feinde des Landes, gegen Rußland zu kämpfen. Dann schon lieber den Degen hinschmeißen und nach Rußland gehen, um endlich — endlich wieder kämpfen zu können gegen Napoleon, gegen die Franzosen, um die Schmach von Jena und Auerstedt auszulöschen und das Land zu befreien. — Im Potsdamer Offizierkorps gärt es. Der feurige Major von Clausewitz wirbt für Rußland. Vergebens sucht General von Grawert, der Führer des Hilfskorps gegen Rußland, die Offiziere zu beruhigen. Sie wollen nicht mehr, die Jungen — mögen die alten unfähigen Generäle tun, was sie wollen und was der König will, die Jugend drängt zum Kampf, zum Freiheitskampf gegen Napoleon.

Ein neuer Gast erscheint, leuchtende Augen, mit zerfurchtem Antlitz, ernst und gemessen, aber von verhaltener Leidenschaft — General von Yorck. Sie kennen ihn alle, den alten Yorck, den Kopf von Eisen, den Lehrmeister des neuen Volksheeres, die Hoffnung der Armee. Was wird er tun? Yorck sagt es, kurz, ernst und schlicht: Er wird nicht in russische Dienste gehen, sondern die Uniform ausziehen und seinen Kohl bauen, draußen auf seiner Klitsche. Noch ist die Zeit der Federfuchser, noch liegt die Entscheidung bei Hardenberg, dem klugen, geschmeidigen Staatskanzler — da hat ein Yorck nichts zu tun.

Aber das Schicksal will es anders. Wenige Wochen später steht Yorck, zum Führer des preußischen Hilfskorps gegen Rußland ernannt, vor seinem König. Friedrich Wilhelm III., seit Luises Tod innerlich vereinsamt, menschenscheu, schwer von Entschluß, aber klug und besonnen in der Auswahl seiner Diener, hat befohlen, und Yorck, nach schwerem inneren Kampf — gehorcht. Das preußische Korps, das unter dem Befehl des französischen Marschalls Macdonald den linken Flügel der "Großen Armee" bildet, steht in Kurland. Yorck mit seinem Stabe, darunter der treue Leutnant Rüdiger Heyking, trifft im Hauptquartier des Franzosen ein. Mitten ins Kerzenschimmer des rauschenden Festes mit Musik und Tänzerinnen zur Feier des Einzugs Napoleons in Moskau steht plötzlich wie ein Geist die dunkle Gestalt des preußischen Generals mit dem Gesicht wie aus Holz geschnitten und den tiefen ernsten Augen. Dem französischen Marschall ist sein neuer Untergebener unheimlich, er gibt ihm als Verbindungsoffizier — sprich Spion — den Vicomte de Noailles.

Yorcks Preußen kämpfen verbissen und unmutig gegen die Russen, der französische Marschall drängt und drängt auf Angriff. Warum wohl? fragt sich Yorck. — Was macht die große Armee, auseinandergezogen in dem riesigen Rußland, ohne Wege, ohne Brücken, im Winter? — Yorcks Tochter Bärbel, deren Herz Rüdiger Heyking gehört, hat die Augen des eleganten Vicomte auf sich gezogen. Während der Franzose Bärbel zu Ehren die Laute spielt, bemächtigt sich Rüdiger des Briefs, der von Macdonald an Noailles kam. Es ist das berühmte Bulletin Napoleons aus Nolodetschno. ... Die große Armee ist vernichtet. Yorcks Herz krampft sich zusammen! Jetzt! Jetzt ist der Augenblick gekommen, solange der Gegner am Boden liegt. Seydlitz jagt nach Berlin, zum König. Yorck bittet um Befehl. Vergebens, Hardenberg verhindert, daß Friedrich Wilhelm Yorcks Adjutanten empfängt. Yorcks Soldaten murren. Warum schlägt er nicht zu? fluchen die Offiziere — jetzt, wo der Korse ohnmächtig ist. Yorcks alter Freund Kleist rebelliert ganz offen.

Clausewitz erscheint im Lager als Abgesandter der Russen. Aber Yorck ist Soldat und weiß, was Gehorsam ist. Mit eiserner Energie bezwingt er sein heißes Herz und wartet, daß der König spricht. Als nichts erfolgt, setzt er sich selbst zu Pferde und jagt nach Berlin. Wieder steht der General vor seinem König, in dessen Gemach er einfach eindrang. Der König muß ihn hören, Yorck will es. Aber Friedrich Wilhelm weicht auch diesmal der Entscheidung aus, klammert sich nach Art schwacher Charaktere an den Vertrag. Eine Tür fällt zu zwischen Yorck und dem Hohenzollern. Beide wollen das gleiche — Preußens Wohlergehen —, aber beide verstehen einander nicht mehr. Die eisernen Würfel rollen. Als Yorck den Befehl des Franzosen erhält, die Russen anzugreifen und sein Korps, Preußens letztes Korps, zu opfern, ist sein Entschluß gefaßt. Jetzt heißt es handeln, kurz, klar, unerbittlich. Der kleine preußische General reckt sich empor zu weltgeschichtlicher Größe, als sein Stichwort fällt. In der Poscheruner Mühle bei Tauroggen unterzeichnet er die Konvention mit dem Führer der Russen Diebitsch. Der Freiheitskampf hat begonnen! Jubelnd fühlen es die Königsberger Studenten, als der schlichte Preußengeneral zu ihnen spricht, und die Soldaten blicken voll Vertrauen auf den Rebellen, den sein König vor ein Kriegsgericht stellen will und der doch — alle fühlen es an der Front — der Genius der neuen Freiheit ist.


Anmerkungen

Werner Krauß, der zuvor Gneisenau auf der Bühne spielte, konnte man 1931 in dem Film als „Yorck“ bewundern. Für den gleichnamigen Ufaton-Film der Ernst Hugo Corell–Produktion hatte Hans Müller, der erfahrene Drehbuchautor, frei nach geschichtlichen Vorgängen das Leben Yorks zusammengefaßt. Die Regie lag in den Händen von Gustav Ucicky, der bereits mehrfach seine Begabung für die filmische Belebung geschichtlicher Begebenheiten bewiesen hatte. Ein ausgezeichnetes Ensemble, dem Rudolf Forster, Theodor Loos, Hans Rehmann, Walther Janssen, Grete Mosheim unter anderem angehörten, vereint sich mit Werner Krauß, um Yorck und die Gestalten um ihn wieder lebendig zu machen. Der Kampf und Preußens Geltung, die Abschüttelung der Fremdherrschaft fand in Leben Yorks filmisch ihre einprägsame Fassung.[1]

Filmplakate

Literatur

Fußnoten

  1. Filmwelt – Das Film- und Foto-Magazin, Nr. 43, 25. Oktober 1931