Ziemssen, Dietrich

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Dietrich Ziemssen (Lebensrune.png 26. August 1911 in Heilbronn; Todesrune.png 17. März 1978 in Tübingen[1]) war ein deutscher Offizier der SS, zuletzt SS-Obersturmbannführer der Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg. Nach Krieg und Kriegsgefangenschaft bis 1949 war er HIAG-Streiter der ersten Stunde und organsierte 1955 gemeinsam mit Jürgen Marloh innerhalb der HIAG das „Hilfskomitee – Freiheit für Kappler“ (mit einem „Sonderkonto Kappler“ bei der Volksbank). Beruflich war er als kaufmännischer Angestellter gemeinsam mit seiner Gemahlin sehr erfolgreich in der Versicherungswirtschaft tätig. Die Familie Ziemssen wohnte ab 1959 in Dortmund, später dann in Tübingen, wo beide verstarben und in einem Gemeinschaftsgrab ruhen.

SS-Brigadeführer Jürgen Wagner und SS-Sturmbannführer Dietrich Ziemssen

Chronologischer Werdegang

Unterschrift
Ritterkreuzverleihungszeremonie für Wolfgang Joerchel; von links: Joerchel, Ziemssen, Rühle von Lilienstern und Jürgen Wagner, Frühjahr 1944
Ritterkreuzverleihungszeremonie für Wolfgang Joerchel; von links: Jürgen Wagner, ein Kriegsberichter, Joerchel, Hans Collani, Dietrich Ziemssen und Hans Joachim Rühle von Lilienstern, Frühjahr 1944
SS-Hauptsturmführer Christian Steenholdt-Schütt (IIa Personalverwaltung der 4. SS-Freiwilligen-Panzergrenadier-Brigade „Nederland“), SS-Brigadeführer und Generalmajor der Waffen-SS Jürgen Wagner (Kommandeur der 4. SS-Freiwilligen-Panzergrenadier-Brigade „Nederland“) und SS-Sturmbannführer Dietrich Ziemssen (Ia der 4. SS-Freiwilligen-Panzergrenadier-Brigade „Nederland“) an der Narwa-Front, Frühling 1944
Unterstellung der schnellen Gruppe „Knittel“ als Grundlage des „Falls Malmedy“ (Stellungnahme von Dietrich Ziemssen am 10. Juli 1949)

Mitgliedschaften

  • 1. November 1933 SA
  • 15. März 1934 Allgemeine SS (SS-Nr.: 232.940)
  • Mai 1937 NSDAP (NSDAP-Nr.: 4.821.213)

Familie

Dietrich war der Sohn des aus Winnenden stammenden Lehrers und Oberpräceptors in Tübingen Hauptmann a. D. Prof. Dr. phil. Ludwig Jonathan Alexis Ziemssen (1875–1950) und der Charlotte* Luise Wilhelmine Kreuser (1887–1967). Er hatte vier jüngere Brüder: Eberhard (1912–1938; Unterarzt), Werner (1913–1944; Innenarchitekt, gefallen), Otto (1916–1939) und Heinrich (1917–1939). Otto Ziemssen war Oberfeldwebel der Heeres-Artillerie und fiel im Polenfeldzug bei Wola südlich von Kattowitz am 3. September 1939. Nur sechs Tage später am 9. September 1939 fiel sein jüngerer Bruder SS-Sturmmann der SS-Infanterie-Regiments „Leibstandarte-SS Adolf Hitler“ Heinrich Ziemssen bei Paplin 67 km nordöstlich von Warschau.

Ehe

Am 9. Juni 1939 heiratete SS-Obersturmführer Ziemssen in Berlin seine Verlobte Freya Emma Emilie Birner (1912–2005), Sportlehrerin und Mitglied der NS-Frauenschaft. Sie war die Tochter des Staatsforstmeisters Otto Birner und der Käthe, geb. Janentsch. Aus der Ehe sind zwei Kinder entsprossen.

Wilhelm Ziemssen

Zuweilen wird Dietrich eine Verwandtschaft mit Wilhelm Ziemssen bescheinigt, dies läßt sich jedoch genealogisch nur bedingt belegen. Wilhelm wurde am 21. Februar 1910 in Neuneck, Kreis Freudenstadt geboren, war Landwirt, trat, wie auch Dietrich, der SS im März 1934 bei (SS-Nr.: 232.940) und 1937 der NSDAP (NSDAP-Nr.: 5.084.030), war 1942 in im KL Auschwitz als SS-Unter-, später SS-Obersturmführer Stellvertreter von SS-Oberführer sowie SS-Sturmbannführer (F) der Waffen-SS Dr. sc. nat. Joachim Heinrich Ferdinand Caesar (1901–1974), der als Leiter der Landwirtschaftsbetriebe fungierte. Zeitweise war er Chef der der SS-Wachkompanie der Landwirtschaftsbetriebe. Am 18. Juli 1942 heiratete er in Brackenheim (Zabergäu) seine Verlobte Hedwig Mina Lene Völter (1916–1960), aus der Ehe ging mindestens ein Kind hervor.

„Zur Hebung des allgemeinen Gesundheitszustandes bei den im Standortbereich wohnenden Kindern von SS-Angehörigen hat sich die Leiterin der NS-Frauenschaft, Frau Ziemssen, zur Abhaltung einer Kinderturnstunde bereit erklärt. Die Turnstunde soll wöchentlich einmal freitags von 15.00-16.30 Uhr im Frauenschaftsheim oder bei gutem Wetter im Freien in der Umgebung des Frauenschaftsheimes stattfinden. Zur Teilnahme an der Kinderturnstunde werden alle vorschulpflichtigen Kinder im Alter von 4-6 Jahren aufgefordert. Das Kinderturnen bezweckt eine Hebung des allgemeinen Körperzustandes und wirkt vorbeugend gegen schwere Erkrankungen des Knochensystems und der Bewegungsorgane, wie englische Krankheit, Plattfußbildung, Verbiegungen und Verkrümmungen der Wirbelsäule, bewirkt eine bessere Durchlüftung der Lungen, fördert die Ausbildung der Atmungsorgane. Die Kinder lernen beim Turnen richtig atmen, werden widerstandsfähiger und abgehärtet auch gegen viele Infektionskrankheiten. Die Teilnahme am Kinderturnen wird deshalb ärztlicherseits ganz besonders dringend empfohlen. Jede Mutter, die ihr Kind lieb hat und es gesund erhalten will, muß dieses deshalb zur Kinderturnstunde schicken. Meldung der Teilnehmer an der Kinderturnstunde bei der Dienststelle des SS-Standortarztes Auschwitz bis zum 11. Mai 1944. Die Kinder müssen leichten Turnanzug, Badeanzug oder dergleichen mitbringen. Beginn der Turnstunden Freitag, den 12.5.44, 15.00 Uhr.“

Er kämpfte anschließend an der Ostfront und viel am Grebeni-Brückenkopf am Fluß Dnjeper am 30. September 1943. Am 30. Januar 1944 wurde er posthum mit Wirkung vom 30. September 1943 zum SS-Hauptsturmführer befördert.

Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)

Schriften (Auswahl)

Verweise

Fußnoten

  1. Andere Quellen geben den Sterbeort mit Duisburg an.