Broich, Friedrich Freiherr von
Friedrich „Fritz“ Kurt Hans Freiherr von Broich ( 1. Januar 1896 in Straßburg, Reichsland Elsaß-Lothringen; 24. September 1974 in Leoni bei Starnberg) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, des Deutschen Heeres, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt Generalleutnant des Heeres und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Von Broich trat am 2. Juli 1914 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein und nahm dann am Ersten Weltkrieg teil, wobei er beide Eisernen Kreuze erhielt. Nach dem Zusammenbruch 1918 wurde er in die Reichswehr übernommen. Nach der Entfesselung des Zweiten Weltkrieges gegen Deutschland durch Frankreich und England wurde er im Westfeldzug 1940 eingesetzt und am 1. September 1940 zum Oberst befördert. Anschließend kämpfte er an der Ostfront zur Abwehr des Bolschewismus, wofür ihm am 2. November 1941 nachträglich für seine Leistungen als Regimentskommandeur des Reiter-Regiments 22 das Deutsche Kreuz in Gold verliehen wurde. Am 1. Dezember 1941 wurde er bei der Umgliederung der 1. Kavallerie-Division zur 24. Panzer-Division zum Kommandeur der 24. Schützen-Brigade und dann der 24. Panzer-Grenadier-Brigade ernannt. Am 21. August 1942 stieß er aus eigenem Entschluß über Prywolskij weiter nach Norden durch, durchbrach dabei mehrere Feindstellungen, vernichtete zahlreiche in Feuerstellung stehende Batterien und nahm die beherrschende Höhe 118, etwa 18 Kilometer nordwestlich von Prywolskij. Er vernichtete dabei einige Feindkolonnen und brachte, den Aufklärungsergebnissen der Luftwaffe nach, die gesamte sowjet-bolschewistische Front ins Laufen. Seinem Vorstoß ist es zu verdanken, daß die 14. und die 24. Panzer-Division an diesen beiden Tagen entscheidend nach Norden durchstoßen, damit anschließend nach Westen eindrehen und schließlich den Feind vor der Front der 4. Panzer-Armee im Vorfeld Stalingrads vernichten konnten. Am 29. August 1942 wurde ihm dafür das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Im Oktober 1942 gab er sein Kommando über die 24. Panzergrenadier-Brigade an Oberst Maximilian Reichsfreiherr von Edelsheim ab und war danach mit der Führung der Brigade von Broich an der Front in Afrika beauftragt. Der Stab wurde auch als Division von Broich bezeichnet. Anfang Februar 1943 wurde er mit der Führung der 10. Panzer-Division beauftragt und am 15. Februar 1943 zum Generalmajor befördert. Am 1. Mai 1943 wurde er zum Generalleutnant befördert.
Am 12. Mai 1943 geriet von Broich bei Gombalia in Tunesien in englische Kriegsgefangenschaft (u. a. ab dem 1. Juni 1943 im Generalslager Trent Park bei London), aus der er erst am 7. Oktober 1947 wieder entlassen wurde. Nach seiner Gefangennahme verbreiteten die Engländer im Zuge der schwarzen Propaganda gegen Deutschland zahlreiche Lügen über ihn und die deutsche Wehrmacht.
Beförderungen
- Fahnenjunker (2. Juli 1914)
- Eintritt in das 2. Pommersche Ulanen-Regiment Nr. 9
- Fahnenjunker-Unteroffizier (15. September 1914)
- Fähnrich (25. September 1914)
- Leutnant (24. Dezember 1914 mit Patent vom 23. Juni 1913)
- Oberleutnant (18. Oktober 1918)
- Rittmeister (1. Februar 1928)
- Major (1. Januar 1935)
- Oberstleutnant (1. Oktober 1937)
- Oberst (1. September 1940)
- Generalmajor (15. Februar 1943)
- Generalleutnant (1. Mai 1943)
Auszeichnungen (Auszug)
- Eisernes Kreuz (1914) II. und I. Klasse[1]
- EK II: 24. Dezember 1914
- EK I: 13. Oktober 1918
- Verwundetenabzeichen (1918) in Schwarz am 15. Oktober 1918
- vom 13. Oktober bis 28. Dezember 1918 im Lazarett
- Österreichisches Militärverdienstkreuz III. Klasse mit der Kriegsdekoration am 17. Oktober 1916[1]
- Ehrenkreuz für Frontkämpfer am 20. Dezember 1934
- Wehrmacht-Dienstauszeichnung, IV. bis I. Klasse
- Wiederholungsspange (1939) zum Eisernen Kreuz II. und I. Klasse (1914)
- Spange zum EK II: 17. September 1939
- Spange zum EK I: 14. Juni 1940
- Allgemeines Sturmabzeichen am 1. November 1941
- Italienische Tapferkeitsmedaille in Silber
- Ärmelband „Afrika“
- Deutsches Kreuz in Gold am 2. November 1941 als Oberst und Kommandeur des Reiter-Regiments 22[2]
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes am 29. August 1942 als Oberst und Kommandeur der 24. Panzer-Grenadier-Brigade[2]