Schalburg, Christian Frederik von

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Christian Frederik von Schalburg

Christian Frederik Konstantin Federowitsch von Schalburg (Lebensrune.png 15. April 1906 in Zmeinogorsk, Sibirien; Todesrune.png gefallen 2. Juni 1942 bei Demjansk) war ein dänischer Offizier und Führer der dänischen Freiwilligen der Waffen-SS, zuletzt SS-Obersturmbannführer im Zweiten Weltkrieg.

Leben

Von Schalburg mit seinem geliebten Sohn Alexander
Christian Frederik von Schalburg (Mitte), umgeben von seinen Männern an der Ostfront, Mai 1942
Beisetzungsfeier
Hauptquartier des Schalburg-Korps in Kopenhagen, Dänemark 1943

Von Schalburg wurde in Sibirien im Russischen Kaiserreich am 15. April 1906 als Sohn eines dänischen Vaters, August Theodor Schalburg, und einer russischen, ggf. baltendeutschen Mutter geboren. Seine Mutter Helene war Angehörige des kaiserlich-russischen Adels, seine Schwester war Vera von Schalburg, deutsche Agentin der Abwehr und Teilnehmerin des verwegenen Unternehmens „Lena“ (Infiltration Schottlands Ende September 1940). Bis zur Oktoberrevolution 1917 lebte die Familie in Rußland, bis sie von den Bolschewisten vertrieben wurde.

Militär

Von Schalburg wurde 1928/29 Sekondløjtnant (Leutnant) im Königlich Dänischen Leibgarde-Regiment und Kammerjunker des Königshauses. Politisch engagierte er sich bei den dänischen Nationalsozialisten (DNSAP) und deren Jugendbewegung. 1930 war er nach Telefonbucheinträgen Premierløjtnant (Oberleutnant), 1937 wurde er zum Kaptajnløjtnant (Hauptmann) der Garde befördert.

Heirat

Am 18. Oktober 1929 heiratete er Helga „Helle“ Frederikke Freifrau von Bülow, am 22. November 1934 wurde sein Sohn Alexander geboren.

Zweiter Weltkrieg

Im finnischen Winterkrieg 1939/40 meldete sich der leidenschaftliche Antikommunist von Schalburg freiwillig zum Kampf gegen den jüdischen Bolschewismus, um Europa vor der größten Gefahr aller Zeiten zu schützen. Nach seiner Rückkehr meldete er sich mit Zustimmung der dänischen Regierung bei der Waffen-SS, wo er entsprechend seinem dänischen Dienstgrad „Kaptajnløjtnant“ als SS-Hauptsturmführer übernommen wurde. Zunächst diente er in der SS-Division „Wiking“. Während seiner Dienstzeit dort erhielt er das Eiserne Kreuz beider Klassen.

Freikorps „Danmark“

Am 1. März 1942 übernahm er auf Empfehlung von Reichsführer-SS Heinrich Himmler das Freikorps „Danmark“ als SS-Sturmbannführer. Er leitete die Ausbildung des Freikorps, wurde mit Teilen des Freikorps von der Luftwaffe am 8. Mai 1942 an die Ostfront gebracht und führte seine Männer in die Kesselschlacht von Demjansk, wo das Freikorps der SS-Division „Totenkopf“ unterstellt war. Die Dänen hatten die Aufgabe, die Verbindung der in Demjansk stehenden Verbände mit den Verbänden westlich zu halten, was die Germanen mit größter Treue taten.

Tod

Christian Frederik von Schalburg fiel im Alter von 36 Jahren als Führer des Freikorps „Danmark“ im Abwehrkampf gegen den Bolschewismus für ein freies Europa am 2. Juni 1942. Sein Leichnam wurde in Biakowo bei Demjansk feierlich beigesetzt. Reichsführer-SS Heinrich Himmler beförderte ihn postum am 3. Juni 1942 (mit Wirkung 1. Juni 1942) zum SS-Obersturmbannführer. In Kopenhagen fand eine große Trauerfeier statt, an der neben führenden dänischen Nationalsozialisten und SS-Führern u. a. auch Premierminister Buhl, Außenminister Scavenius, Prinz Harald und dessen Gemahlin Prinzessin Helene teilnahmen.

Nachfolge

Das Freikorps wurde zunächst von SS-Hauptsturmführer Hans Albert von Lettow-Vorbeck übernommen, doch auch er fand wenige Tage später den Heldentod. Am 11. Juni 1942 übernahm SS-Hauptsturmführer Knud Børge Martinsen das Kommando. Er sollte bis zum SS-Obersturmbannführer aufsteigen.

Schalburgs mindefond

Christian Frederik von Schalburgs Gattin „Helle“ gründete den „Schalburgs mindefond“, eine Gedenkstiftung, welche die Familien dänischer SS-Männer unterstützte und unter anderem Pakete an die Front schickte.

Auszeichnungen und Ehrungen (Auszug)

Schalburg-Korps

Das „Germansk-Korpset“ (Germanisches Korps) unter Knud Børge Martinsen wurde am 2. Februar 1943 von der Germanischen Leitstelle (GL) unter Erich Spaarmann (Amt D II) bzw., ab August 1943, nun als Amt D I, unter Franz Riedweg[1] (der Amtsgruppe D von Gottlob Berger unterstellt) als als Ableger der Allgemeinen SS innerhalb der Germanischen SS gegründet. Das Korps erhielt am 30. März 1943 (nach anderen Quellen erst im Juli 1943), auch um eine Namensverwechselung mit dem zukünftigen III. (germanischen) SS-Panzerkorps zu vermeiden, den Ehrennamen des gefallenen Freikorpsführers von Schalburg (Schalburg-Korpset). Es diente bei der Bandenbekämpfung gegen den blutigen Terror der Kommunisten im eigenen Land.

Im Dezember 1943 ging der Landsturm, eine Heimwehr-Formation, im Korps auf. Die Bewerber kamen zur Ausbildung in das SS-Ausbildungs-Bataillon „Schalburg“, welches Anfang 1945 in SS-Vagtbatallion „Sjælland“ (SS-Wach-Bataillon) umbenannt. Die Schule in Høveltegård wurde 1. Mai bis 2. September 1943 von Søren Kam geleitet, der ursprüngliche Lehrgang für 50 bis 70 Rekruten dauerte sechs Wochen. 1944 entstand das Hilfspolizei-Korps (HIPO-Korpset) aus dem Efterretningstjeneste (ET) des Schalburg-Korps, wobei die paramilitärische „Lorenzen-Gruppe“ (Abteilung 9c) zur Durchführung von Gegenterror von Jørgen Børge Axel Lorenzen (1915–1949) geführt wurde. Manche der Männer waren gleichzeitig auch Mitglieder der „Petergruppe“. Lorenzen, der stets seinem Waffeneid treu blieb, wurde nach einem Schauprozeß gemeinsam mit John Ernst Hemmingsen und Enrico Haakon Bernardo Rand am 10. Mai 1949 hingerichtet. Seine treue Gemahlin Anna, geschiedene Lund, geb. Østergaard (1913–2007) konnte im Oktober 1956 endlich dem dänischen Verfolgungswahn entkommen und zog nach Flensburg, wo sie auch verstarb.

Das Schalburg-Korps wurde offiziell im Februar 1945 aufgelöst. Das Hauptquartier des Korps wurde nach dem Krieg gesprengt.

Schalburgkreuz

Das „Schalburgkors“ (Schalburg-Korpsets Erindringstegn), wie das Verdienstkreuz nach den Verleihungsurkunden offiziell hieß, wurde den verdienten dänischen Freiheitskämpfern des Schalburgkorps verliehen. Die II. Klasse wurde an der Großen Ordensschnalle, die I. Klasse als Steckkreuz an der Brust, jedoch unterhalb des Eisernen Kreuzes I. Klasse (sofern vorhanden), getragen. Die Inschrift „Troskab Vor Ære“ wird mit „Treue, unsere Ehre“ übersetzt (Meine Ehre heißt Treue).

Bildergalerie

Verweise

Fußnoten