Körner, Emil

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General Emil Körner, Portraitfoto.jpg

Bernhard Emil Körner[1] (in Chile als Emil/Emilio Körner Henze geführt; Lebensrune.png 10. Oktober 1846[2] in Wegwitz bei Merseburg Todesrune.png 25. März 1920 in Berlin) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, ab 1885 Militärberater in Chile und von 1900 bis 1910 Generalinspekteur des chilenischen Heeres. Er lehrte die Fächer Taktik, Militärgeschichte sowie Ballistik, führte die Wehrpflicht ein und trug maßgeblich zu einer „Preußifizierung“ und somit der Reformation der chilenischen Armee bei.

Leben

Emil Körner war Sohn des Gutsbesitzers von Wegwitz Hauptmann der Reserve Ludwig Körner, selbst Sohn eines Gutbesitzers und Posthalters in Möckern, und dessen Gemahlin Alwine Henze, die aus Halle/Saale stammte (im Adreßbuch Halle/Saale 1888 wird sie als Witwe geführt, wohnhaft in der Königstraße 15, wohin sie nach dem Tod des Mannes wohl gezogen war).

Körner übernahm nach seiner Schulzeit in der „Franckeschen Stiftung“ (am 12. Oktober 1858 Aufnahme in die Höhere Realschule des Waisenhauses) in Halle an der Saale 1865 ein Lehramt. Bei Beginn des Deutschen Bruderkrieges war er ab August 1866 Offiziersanwärter im Magdeburgischen Feldartillerie-Regiment Nr. 4.

Nach Besuch der Kriegsschule Hannover ab 1867 als Secondeleutnant war er von Oktober 1869 bis Juni 1870 an der Artillerieschule Berlin, nahm am deutsch-französischen Krieg 1870/71 teil und wurde am 1. September 1870 vor Sedan verwundet. Im Dezember 1870, wieder genesen, stand die Eroberung von Paris bevor. Körner erlangte Ruhm am 27. Dezember 1870, als seine Batterie den ersten Schuß auf die Festungsanlage auf dem Mont Avron abgab. Der wichtige, die Marneübergänge beherrschender Stellung war von den Franzosen stark befestigt worden. Nach zweitägigem Beschuß konnte Mont Avron durch das 12. deutsche Korps am 29. Dezember besetzt werden, der Weg in den Großraum Paris stand offen.

Nach dem Feldzug kam er wieder nach Berlin, um seine Studien an der Vereinigten Artillerie- und Ingenieurschule zu beenden, anschließend wurde er in das am 24. Oktober 1872 in der Garnisonsstadt Erfurt aufgestellte Magdeburgische Feldartillerie-Regiment Nr. 4 Divisions-Artillerie[3] kommandiert.

Preußische Kriegsakademie

Im Oktober 1873 erhielt Körner eine große Ehre, als er für drei Jahre an die renommierte Preußische Kriegsakademie unter General der Infanterie Karl Rudolf von Ollech kommandiert wurde. Der ehrgeizige Offizier glänzte in allen Fächern, kombinierte theoretische Ausbildung mit der praktischen bei der Kavallerie (1874) und der Infanterie (1875). Im Jahre 1876 wurde er zum Premierleutnant befördert und machte seinen Abschluß im Herbst des Jahres als Drittbester der herausragenden Klasse hinter Paul von Hindenburg und Jakob Meckel.

Generalstabsoffizier und Lehroffizier

Dienstreisen 1877/78 mit dem Großen Generalstab führten Körner nach Spanien, Italien, Marokko und in das Russische Kaiserreich. Seit 1879 war er Lehroffizier an der seit 1867 bestehende „Preußische Artillerie-Schießschule“ in Jüterbog. 1880 wurde er zum Hauptmann befördert. Im August 1881 kehrte er als Lehrer für Taktik und Kriegsgeschichte an die Vereinigte Artillerie- und Ingenieurschule in Charlottenburg bei Berlin zurück. Eine Kommandierung der Dozenten erfolgte zumeist für ein bis zwei Jahre, Körner blieb vier Jahre, was viel über die hervorgehobene Wertigkeit seines Unterrichtes aussagt.

Chile

Emil Körner als Offizier in chilenischen Diensten.jpg
Generalinpekteur Emil Körner.jpg

Mit dem südamerikanischen Land unterhält Deutschland bereits seit 1883 diplomatische Beziehungen, die Botschaft in der Berliner Kurfürstenstraße 114 wurde „Mission“ (Auslandsvertretung) genannt, der Gesandte/Botschafter „Missionschef“. Als General Emilio Sotomayor im Auftrag der chilenischen Regierung unter Präsident Domingo Santa María González über den Missionschef in Berlin, Guillermo Matta, um Abstellung eines Militärinstrukteurs bat, wurde Körner von Generalfeldmarschall von Moltke, Chef des Großen Generalstabes, dafür vorgeschlagen. Kaiser Wilhelm, der den jungen Körner seit dem Sturm auf Paris ins Herz geschlossen hatte, war nicht begeistert, denn die Chilenen boten Hauptmann Körner nur eine Stellung als Major mit einem Jahresgehalt von 4.000 Reichsmark an.

Körner war bewußt, daß, wie schon sein Vater erlebt hatte, es beim preußischen Heer für einen sächsischen Offizier nicht leicht war, die „Majorsecke“ mit der langen Wartezeit zu umrunden. Hinzu kam, daß adelige Offiziere der Kavallerie und Infanterie als Stabsoffiziere bevorzugt wurden, das Offizierkorps der Artillerie galt als ein „Korps des kleinen Mannes“, was sich freilich im Ersten Weltkrieg ändern sollte, als Artillerieschlachten entscheidend waren. Er war grundsätzlich am Dienst im Ausland interessiert, bevorzugte aber den Dienst im Japanischen Kaiserreich mit seinem Freund Major Klemens Wilhelm Jacob Meckel, der das frankophile japanische Militär vollständig preußisch nach den Lehren Carl von Clausewitz’ in den nächsten drei Jahren revolutionieren sollte.

Gesandter Matta hatte begriffen, ebenfalls gab es für deutsche Offiziere aus aller Welt zunehmend Angebote. Nach Rücksprache mit seiner Regierung wurde das Angebot auf 8.000 Reichsmark im Jahr erhöht mit dem Dienstgrad als Oberstleutnant. Der deutsche Kaiser empfing diese Nachricht nun wohlwollend, und nach langen Verhandlungen wurde der Fünfjahres-Vertrag von Körner im August 1885 unterschrieben. Körner sollte eine angemessene Residenz und eine Haushälterin erhalten, ebenfalls wurde die Überfahrt bezahlt. Seinen Jahresgehalt, so sah es der vertrag vor, sollte er in chilenische Goldmünzen erhalten. Auch der Kaiser war sehr mit dem Ausgang der Verhandlungen zufrieden. Er interessierte sich seit dem Sieg der Chilenen über Peru und Bolivien im Salpeterkrieg wenige Jahre davor sehr für das kleine, aber zähe Land in der südamerikanischen Ferne. Was Körner noch nicht wußte, ist daß er nicht nur Militärberater sein würde, sondern eine Art Botschafter für Handel und Kultur, auch um die Kaufleute aus Hamburg, die mit ihren Handelsschiffen die Hafenstadt von Valparaíso beherrschten, zu unterstützen.

1885 ging der großgewachsene Sachse, der auf der bequemen Überfahrt mit dem Schiff Spanisch lernte, nach Chile, führte dort, ggf. unfreiwillig, zum Familiennamen (Körner) auch noch den Geburtsnamen seiner Mutter (Henze), was in Chile sehr häufig vorkam, und wurde dort Oberstleutnant und stellvertretender Direktor der Kriegsschule („Escuela Militar“; General O´Higgins-Militärakademie).

1874 lebten 4.000, 1885 schon gut 7.000 Deutsche in Chile (seit 1840 ins Land gerufen, um den jungfräulichen Süden des Landes zu bevölkern, aber vor allem landwirtschaftlich zu kultivieren), darunter auch seine zukünftige Ehefrau. Die Deutschen machten die größte Gruppe der Ausländer aus Europa aus mit deutschen Schulen, Zeitungen, Brauereien und Kirchen; die Deutschen hielten zusammen und gründeten Hilfsorganisationen zur gegenseitiger Unterstützung im rauhen Alltag des Landes. Mit ihrer Bildung, ihrer Gesundheit, ihre Geselligkeit und die Einführung des deutschen Vereinswesens hatten sie einen nachhaltigen Eindruck auf die Chilenen gemacht, die zu 71 % Analphabeten waren und noch bis 1930 eine sehr hohe Sterblichkeitsrate aufwiesen.

Körner war überrascht, daß er nicht der erste Deutsche in chilenischen Diensten war, denn deutsche Siedler hatten schon im Salpeterkrieg gedient. Die Namen waren eindeutig: Nordenflicht, Reyte und Stuven. Die Majore Fredes, Wolleter und Bisivinger, die Hauptleute Meyer, Wolleter und Meyerholtz, die Leutnante Dinator, Marks und Boerner waren noch aktiv, aber auch die Deutschen in der Nationalgarde des Gastgeberlandes. Dies erleichterte, insbesondere sprachlich, seine Aufgabe. Beeindriuckt war Körner von der Geschichte Otto von Moltkes, der im Feldzug gegen Frankreich 1870/71 diente, mit dem Eisernen Kreuz und dem Leutnantspatent belohnt wurde. Er war mit seinem Bruder 1876 nach Chile ausgewandert. Als der Pazifische Krieg 1879 begann, meldete er sich freiwillig, kämpfte mit Auszeichnung und fiel bei der Eroberung von Lima 1881.

Körner, der das chilenische Militär als „Alptraum“ vorfand, das vornehmlich aus zwei Artillerie-Regimenter mit jeweils zwei Brigaden bestand, deren Batterien von Eseln gezogen wurden, entwickelte sofort Pläne zur Umgestaltung des Offizierskorps und der Truppenausbildung. Es gab nur acht Bataillone Infanterie (je sechs Kompanien), die weder als Brigade oder gar Division vereint war. Gemischte Formationen kannte das chilenische Militär grundsätzlich nicht. Geführt wurde das lockere Geflecht von einer generalsstabähnlichen Generalinspektion („Inspección General del Ejército“) , die aus 13 Offiziere bestand, geleitet von einem Oberst, die als Brücke zwischen Heer und Kriegsministerium dienen sollten, welches, wie Körner mit erheblichem Schrecken feststellte, ausschließlich von Zivilisten besetzt war. Alleine schon die französische Uniform mit den roten Hosen und einem Überfluß an goldenen Knöpfen, Kordeln, Streifen usw. mutete peinlich an, nur der laxe französische Marschschritt konnte dies noch unterbieten. Das Militär war schlecht bewaffnet, die Gewehre aus allen Herren Länder zusammen gerafft, teilweise völlig veraltete spanische Vorderlader, die Nationalgarde noch schlechter, sie mußte vornehmlich mit erbeuteten Gewehren der Peruaner vorlieb nehmen, die diese schon nicht gewollt hatten. Die Küstenartillerie war nicht besser dran, spanische und britische Marineartillerie wurde von stillgelegten Kriegsschiffen ausgebaut und eingesetzt. Am gravierendsten waren jedoch die Zahlen: Hatte die kriegführende Armee 1881 noch 50.000 Mann, waren es bis 1883 noch 24.000, 1884 nur noch 7.000 und schließlich 1885 5.441 Mann, wobei diese Zahlen nur auf dem Papier waren, denn durch gesundheitlichen Entlassungen, aber auch Fahnenflucht, waren es kaum mehr als 3.000, aber das Gesetz sah vor, ab 1888, daß das stehende Heer mindestens 5.885 Mann aufzuweisen hatte. Zumindest war die Nationalgarde 1885 mit 48.000 Mann auf dem Papier gut aufgestellt, aber die Angehörigen waren im ganzen Land verteilt, und die Garde bestand aus den Armen des Landes, wenig gebildet, wenig motiviert, und statt militärisch eingesetzt, mehr zur internen Sicherheit abgestellt. Die Offiziere standen oft „zur Verfügung“ und kümmerten sich um ihre Ländereien.

Am 12. Juli 1887, nachdem Körner erfuhr, daß nur vier der neun Brigade- und Divisionsgeneräle jemals eine militärakademieähnliche Institution besucht hatten, erfolgte die im September 1866 bewilligte Gründung der Kriegsakademie (Academia de Guerra) nach deutschem Vorbild, im selben Jahr die der ersten Unteroffiziersschule. Damit begann die Reorganisation der Armee. Endlich trafen, mit Hilfe des deutschen Gesandten Felix von Gutschmid, der sich für die Rüstungsexporte Friedrich Krupps gegen die französische Konkurrenz einsetzte, gute deutsche Waffen ein, Karabiner von Ludwig Loewe und Artilleriegeschütze von der Firma „Krupp“. Ebenfalls ließ er in Chile eine Munitionsfabrik bauen. Einer der großen Probleme war die Abschaffung des weiblichen Trosses, die in Landsknechtmanier für Essen, Trinken, Wäsche und Freizeitbeschäftigung verantwortlich war und die Kasernen regelrecht besetzten.

1891 nahm Körner am Bürgerkrieg als militärischer Berater der Truppen der Kongreß- und somit Parlamentspartei teil, er beging de facto somit Verrat an die chilenische Regierung bzw. an dessen unbeliebten Präsidenten José Manuel Balmaceda, unterstützte aber seinen freund Oberst Jorge Boonen Rivera, der zu den Aufständischen gehörte. Nach seinen Plänen erfolgte der Vormarsch auf Santiago de Chile (Sieg über die Armee des Präsidenten bei Concón und Placilla). José Manuel Balmaceda erkannte seine Niederlage, legte die Amtsgeschäfte in die Hände von Manuel Baquedano, einem General, der in diesem Krieg Neutralität gewahrt hatte, und floh am 24. August 1891 in die argentinische Gesandtschaft in Santiago. Jorge Montt Álvarez wurde neuer Präsident, Körner wurde Generalmajor und Chef des Generalstabes, den er initiiert hatte, des chilenischen Heeres.

Seit 1892 erfolgte die vollkommene Reorganisation der Armee nach preußischem Muster sowie Schaffung eines Generalstabes. 1894-95 unternahm Körner eine Europareise zwecks Beschaffung neuester Waffen und Anwerbung von 26 deutschen Militärinstrukteuren, darunter bekannte Offiziere wie Premierleutnant Carl Zimmermann und Sekondeleutnant Friedrich von Erckert (für sie wurde 1897 das Kreuz für deutsche Armee-Inspektoren gestiftet). Gleichzeitig sandte Präsident Jorge Montt Álvarez auf Empfehlung von Körner 30 Ausbildungsoffiziere zur Fortbildung ins Deutsche Reich.

1897 wurde Körner Oberbefehlshaber und Generalissimus. Am 13. Oktober 1900 wurde Körner zum Generalinspekteur („Inspector general del Ejército“) ernannt. 1901 erfolgte die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht, preußischer Uniformen und des deutschen Dienstreglements.

„Ueber General Emilio Körner, den Reorganisator der chilenischen Armee, brachten vor wenigen Monaten verschiedene Zeitungen die Nachricht, daß er aus Chile verbannt sei, weil er das Haupt der Kriegspartei gegen Argentinien gewesen und als solcher zum Krieg gegen Argentinien gehetzt habe. Die Sache hat sich dahin aufgeklärt, daß Körner, der gegenwärtig zu mehrmonatigem Aufenthalte in Deutschland weilt, als Oberkommandierender und Generalstabschef des chilenischen Heeres der dortigen Regierung den Antrag unterbreitet hatte, in Europa eine permanente Militärkommission zu gründen, die immer unter Führung eines der älteren Generäle, wenn möglich des ältesten Generals steht. Die Kommission soll für das chilenische Heer Empfehlenswerthes ausnutzen und in Form von Vorschlägen nach Chile schicken. Als es sich darum handelte, für die Kommission einen Chef zu ernennen, brachte Körner sich in Vorschlag, da Kränklichkeit in der Familie, der Gemahlin und des ältesten Sohnes, eine Heimkehr nach Europa zum Besuch dortiger Heilstätten nothwendig machte. General Körner erhielt die Oberleitung der Kommission. Körner stammt aus Halle a. S. Er machte in der deutschen Armee den Feldzug von 1870 auf 1871 mit und erwarb das Eiserne Kreuz. Im Jahre 1885 schied er als Artillerie-Hauptmann aus dem deutschen Heeresdienste, um die Reorganisation der chilenischen Armee zu übernehmen. Sein Verdienst ist es, das chilenische Militär zu dem besten unter allen Heeren des vielstaatigen Südamerika herangebildet zu haben. Unter seinen Auspizien sind seit 1895 junge chilenische Offiziere in immer größerer Zahl nach Deutschland zur Ausbildung geschickt worden, weil die ganze chilenische Armee nach deutschem Muster eingerichtet ist. Gegenwärtig sind in der deutschen Armee sieben chilenische Offiziere; drei weitere Offiziere begaben sich vor Kurzem nach ihrer Ausbildung in der Militär-Reitschule zu Hannover auf eine Reise zur Besichtigung von außerdeutschen Reitschulen und Remonteinstituten in Europa. General Körner, der in seinem neuen Vaterland das höchste Ansehen genießt, befindet sich seit seinem Eintritt in chilenische Dienste jetzt zum dritten Mal in Europa; 1894 und 1900 war der General auf je zwei Jahre nach Deutschland kommandiert, er wurde aber nach Verlauf eines Jahres jedesmal zurückgerufen.“ — „Indiana Tribüne“, 25. Juni 1903, Seite 6[4]

1910 schied General Körner aus dem aktiven Dienst aus[5] und übersiedelte nach Berlin. Im Ersten Weltkrieg war General a. D. Körner Kriegsberichterstatter für das chilenische Kriegsministerium, wobei er seine Berichte der Mission Chiles in Berlin übergab.

Tod

Bernhard Emil Körner verstarb 1920 in Berlin. Sein Leichnam wurde 1924 auf Wunsch der dortigen Regierung nach Chile überführt und 1928 in einer Privatgruft in der Hauptstadt Santiago in einer staatsaktähnlichen Zeremonie feierlich beigesetzt, wo der „germanische Held Don Emilio“ tief verehrt wurde.

Familie

1887 heiratete Emil Körner seine Verlobte Mathilde Junge (Lebensrune.png 22. Mai 1866 in Santiago; Todesrune.png 9. September 1929 in Berlin; sieben Geschwister) in Santiago de Chile. Tochter von Christian Albertus „Albert“ Junge aus Eidelstedt, Kaufmann und seit 1878 kaiserlicher Konsul für die Provinzen Santiago, Cholchagua, Curico und Talca,[6] und dessen Gemahlin Isabella, geb. Gabler. Aus der Ehe sind neun Kinder entsprossen, wobei fünf durch Krankheiten sehr jung verstarben, vier überlebten: Luisa Körner (Lebensrune.png1888), Alberto Körner (Lebensrune.png 26. April 1889), Emil Körner (Lebensrune.png 9. August 1894) und Maria Virginia Körner (Lebensrune.png um 1900; Todesrune.png 30. April 1978 in Santiago de Chile).

Einfluß Körners

Vor und nach dem Ersten Weltkrieg, Chile war trotz Druck von außen neutral geblieben, hatten deutsche Ausbilder der Preußischen Armee und Reichswehr wesentlichen Anteil am Ausbau der chilenischen Armee hatten. Deutsche Militärtraditionen haben sich in Chile verwurzelt. Die Paradeuniformen der Militärschulen und -akademien ähneln stark die des Deutschen Heeres (von Farbgebung und Schnitt des Waffenrocks bis hin zur Pickelhaube mit Haarschweif). Das Exerzierreglement entspricht in weiten Teilen dem preußisch-deutschen. Ebenfalls übernommen wurde der preußische Paradeschritt und eine Vielzahl von Militärmärschen aus der deutschen Armeemarschsammlung. Die Paradeuniformen der regulären Heereseinheiten sind grau; zu ihnen gehört außerdem der deutsche M35-Stahlhelm, der als Helm der Wehrmacht während des Zweiten Weltkriegs verwendet wurde.

Körners Tätigkeit als Instrukteur und Befehlshaber wurde Vorbild für viele Heeren Lateinamerikas.

Auszeichnungen (Auszug)

Literatur

  • Kurt von Borcke: Deutsche unter fremden Fahnen, Schlieffen-Verlag, Berlin 1938
  • Frederick M. Nunn: Emil Körner and the Prussianization of the Chilean Army: Origins, Process, and Consequences, 1885-1920, Duke University Press, 1970
  • Werner Haupt: Deutscher Einfluß auf die Militärgeschichte in Chile, in: „Deutscher Soldatenkalender 1961“, 9. Jahrbuch
  • Jürgen Schäfer: Deutsche Militärhilfe an Südamerika – Militär- und Rüstungsinteressen in Argentinien, Bolivien und Chile vor 1914, Bertelsmann Universitätsverlag, 1974
  • William F. Sater / Holger H. Herwig: The Grand Illusion – The Prussianization of the Chilean Army, University of Nebraska Press (1999), ISBN 978-0803223936

Verweise

Fußnoten

  1. Nach vereinzelten, unbelegten Quellen war sein vollständiger Name (Bernhard) Emil Theodor Körner
  2. Teilweise wird das Geburtsjahr mit 1847 angegeben, u. a. die Franckesche Stiftungen zu Halle (Saale) sowie militärhistorische Biographen geben 1846 an.
  3. Am 7. Mai 1874 in Thüringisches Feldartillerie-Regiment Nr. 19 umbenannt.
  4. Die „Indiana Tribüne“ war eine von Ludwig D. Hild gegründete deutschsprachige Tageszeitung in Indianapolis, Indiana von 1878 bis 1907. Am 7. März 1907 kombinierte der Verlag „Tribüne Company“ die zwei Zeitungen „Indiana Tribüne“ und „Täglicher Telegraph“ zu einer einzigen Zeitung mit dem Titel der „Indianapolis Telegraph und Tribüne“. Am 1. Juni 1918, noch während des Ersten Weltkrieges, wurde der von germanophoben Kräften zunehmend angefeindeter Verlag geschlossen.
  5. Im selben Jahr traf der 1873 in München geborene Hans von Kiesling als Lehroffizier an der chilenischen Kriegsakademie ein; kehrte für den Ersten Weltkrieg zum Deutschen Heer bis 1919 zurück; 1924 Rückkehr nach Chile; 1933 zum General befördert, 1937 verabschiedet.
  6. Gottfried von Waldheim: Die ersten konsularische Beziehungen mit Chile