Buck, Friedrich

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Friedrich Buck (Lebensrune.png 30. Januar 1922 in Friedensthal,[1] Kreis Ackermann, Banat; Todesrune.png 25. September 2015 in Stuttgart) war ein deutscher Unteroffizier der Waffen-SS, zuletzt SS-Oberscharführer (Feldwebel) und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges.

Leben

Ritterkreuz für Friedrich Buck, 1976
Ritterkreuzträger Friedrich Buck.jpg

Friedrich Buck wurde 1922 in Friedensthal im Land der Banater Schwaben als „Volksdeutscher“ geboren.

Zweiter Weltkrieg

Im September 1941 erhielt Buck seine Einberufung zur deutschen Wehrmacht. Dort meldete er sich zum Dienst in der Waffen-SS. Nach erfolgter Ausbildung wurde er 1942 als MG-Schütze dem SS-Regiment „Der Führer“ zugeteilt. Damit kommt er in den nächsten Monaten unter dem Kommando von Otto Kumm vor allem im umkämpften Rshew-Bogen zum Einsatz.

Im Juni 1942 entstand aus allen verfügbaren SS-Reitereinheiten eine eigenständige SS-Division, der vor allem viele Volksdeutsche zugeteilt wurden. Der pferdeverbundene Buck, mittlerweile SS-Rottenführer, meldete sich daraufhin freiwillig zu dieser Division. In vielen Kämpfen gestählt, gehörte er damit zu den wenigen erfahrenen Soldaten der Division, wobei Buck dem SS-Kavallerie-Regiment 15 der neuen, später in 8. SS-Kavallerie-Division „Florian Geyer“ umbenannten, SS-Kavallerie-Division zugeteilt wurde.

Nach erfolgter Ausbildung kommt die Division ab September 1942 in den Frontabschnitten Demidow und Welish zum Einsatz, wobei die ausgebildeten Kavalleristen hier zumeist nur im reinen Infanterieeinsatz verwendet wurden. Mit zahlreichen Pferden ausgerüstet, dienten die Einheiten der Division aufgrund der Beweglichkeit in unwegsamen Gelände zum Teil auch als sogenannte „Feuerwehr“.

Im Winter 1942 stand die Division im Raum Medwedowo im harten Abwehreinsatz und erlitt trotz der Abwehr von starken gegnerischen Schützenverbänden, schwerste Verluste. Buck selbst, mittlerweile Truppführer, erhielt für seine Einsätze im Raum Welikie Luki, im Rshew-Bogen und bei Orel 1943 das Eiserne Kreuz 2. Klasse und das Sturmabzeichen. Buck erwarb sich schnell einen besonderen Ruf als Stoßtruppführer. Als Zug- und SS-Unterscharführer schaltete er mit seinen Kameraden gegnerische Artilleriestellungen aus, führte Aufklärungseinsätze durch oder schaltete gegnerische Scharfschützen aus.

Nach den schweren Verlusten der Division in der Ukraine aufgefrischt, kam die Division fortan in Ungarn zum Einsatz. Zu jener Zeit trug er bereits das Eiserne Kreuz 1. Klasse und wurde bisher mindestens fünfmal verwundet. Weiterhin vernichtete er zahlreiche gegnerische Panzerkampfwagen.

Festung Budapest

Bucks Division befand sich u. a. gemeinsam mit der 22. SS-Freiwilligen-Kavallerie-Division schon seit dem Unternehmen „Panzerfaust“ in Budapest. Am 25. Dezember war Budapest völlig eingeschlossen. Im entstandenen Kessel und umzingelt von knapp 200.000 Bolschewisten der Roten Armee befanden sich neben 800.000 verbliebenen Einwohnern 70.000 Soldaten, und zwar 33.000 deutsche sowie 37.000 ungarische Soldaten der 3. ungarischen Armee unter dem Befehl des SS-Obergruppenführers und General der Polizei Karl Pfeffer-Wildenbruch und General Iván Hindy. Budapest galt es zu halten, denn wenn die Stadt untergehen sollte, war Wien als nächstes verloren. Das Unternehmen „Forelle“ brachte nur kurze Linderung und der Entsatz schlug fehl.

Im Januar 1945 focht Friedrich Buck, SS-Oberscharführer der 5. Schwadron des SS-Kavallerie-Regiments 18, im Budapester Kessel, als ihn Belobigung erreichte. Per Funk verlieh der Führer seinem Frontsoldaten die Goldene Nahkampfspange und das Ritterkreuz. [...] Doch ein Kreuz war gerade nicht zu kriegen, und so legte Bucks Befehlshaber, Budapest-Verteidiger General Karl von Pfeffer-Wildenbruch, sein eigenes Ritterkreuz ab und reichte es dem 23jährigen Soldaten. Buck geriet in Gefangenschaft, der Orden in Russenhand.[2]

Der Donauschwabe Buck war damit neben Arthur Phleps der einzige anerkannte rumäniendeutsche Ritterkreuzträger der Waffen-SS. Nur fünf rumäniendeutsche SS-Soldaten erhielten die Nahkampfspange in Gold.

Am 12. Februar 1945 gingen die restlichen deutschen Einheiten der Schlacht um Budapest zum Angriff über und versuchten, den Kessel zu sprengen, um die eigenen Linien zu erreichen. Buck stand dabei persönlich an der Spitze seiner Kompanie. Zwar gelang es ca. 800 Männern der gesamten Division auszubrechen, doch Buck, beim Angriff schwer verwundet, blieb liegen. Damit geriet er in sowjetische Kriegsgefangenschaft. Aus dieser wurde er aufgrund der Schwere seiner 7. Verwundung doch bereits Ende 1945 entlassen.

Buck berichtet

„Mein Name ist Buck, Friedrich Buck! Eine kurze Vorstellung im Telegrammstil. Geb. am 30.1.22/Volksschule/Gymnasium/Einzug und Ausbildung im SS-Reg. ‚Der Führer‘ in Stralsund, 2. SS-Pz.Div. „Das Reich“ / eine der besten Elite Div. des 2ten Weltkrieges, wie Sie vielleicht wissen / später zur 8. SS- Div. ‚Florian Geyer‘. 7 mal verwundet / 13 deutsche Kriegsauszeichnungen & die höchste ungarische Taperkeitsauszeichnung von damals / selbst mehrere T34 abgeschossen/ mehrere schwere und leichte Packgeschütze vernichtet/viele Spähtrupps mitgemacht und selbst geführt / auch Stoßtruppunternehmen / war oft eingekesselt / habe sehr viele Nahkampftage mitgemacht, bin daher auch Träger der Nahkampfspange in Gold, die ich höher bewerte als mein Ritterkreuz / es gab nur 61 deutsche Soldaten die diese beiden Auszeichnungen bekamen. Zuletzt führte ich eine Kampfgruppe im Kessel von Budapest von ca. 400 Mann / dafür bekam ich`s Ritterkreuz, dazu kurz: habe bei über 50 Grad Kälte vor Moskau, viele der gefürchteten russischen Waldkämpfe ,Mann gegen Mann‘, gewaltige Trommelfeuer und Materialschlachten mitgemacht, aber Straßen und Häuserkämpfe in diesem immensen Ausmaß ist die schlimmste und fürchterlichste und gemein hinterlistigste aller Kriegsarten! Direkt ausgedrückt, ein erbarmungsloses abschlachten Mann gegen Mann, das seinesgleichen sucht / gegen eine enorme Übermacht an Mensch und Material. Ich lag mit meinen Männern & mir unterstellten Offizieren ganz genau im Frontbereich der Hauptstoßrichtung der Russen, wo sie mit allen Mitteln den Kessel sprengen und durchstoßen wollten, da hinter mir die gesamten Kommandostäbe und viele tausend schwer verwundete Kameraden lagen. Sieben Wochen pausenlos tagsüber und nachts griff der Gegner mit Spezialtruppen und Panzer, Flammenwerfer und Phosphor meine Stellungen an. Trotz dem der Russe laufend neue Verbände in den Kampf gegen uns warf und oft in 15- bis 20facher Übermacht war, gab es für ihn in diesem Abschnitt überhaupt kein durchkommen! Meine Männer haben hier das Unmögliche möglich gemacht, unter unvorstellbaren grauenhaften Kämpfen, mit einem Siegeswillen, einer Opferbereitschaft und Kameradschaft, die einmalig und kaum überbietbar war / bis buchstäblich zum Allerletzten! Nach dem Ausbruch aus dem Kessel, in der Nacht vom 11ten zum 12ten Februar 1945, gab es meine stolze Division nicht mehr, wir wurden aufgerieben, ich blieb schwerverwundet und besinnungslos liegen und kam in Gefangenschaft, aus der ich als Schwerverwundeter im November 1945 entlassen wurde. Viele Grüße und alles Gute. Ihr Buck.“

Nachkriegszeit

Nach der Heimkehr arbeitete SS-Oberscharführer Buck bis zu seiner Pensionierung als Gießereitechniker bei der Firma Robert Bosch GmbH in Stuttgart-Zuffenhausen. Erst 1976 bekam er durch die OdR ein eigenes Ritterkreuz feierlich überreicht:

„Im Januar 1945 focht Friedrich Buck, Oberscharführer der 5. Schwadron des SS-Kavallerie-Regiments 18, im Budapester Kessel, als ihn Belobigung erreichte. Per Funk verlieh der Führer seinem Frontsoldaten die Goldene Nahkampfspange und das Ritterkreuz. Buck heute: ‚Da muß mehr scho viel mache, bis mer eines kriegt.‘ Doch ein Kreuz war gerade nicht zu kriegen, und so legte Bucks Befehlshaber, Budapest-Verteidiger General Karl von Pfeffer-Wildenbruch, sein eigenes Ritterkreuz ab und reichte es dem 23jährigen Soldaten. Buck geriet in Gefangenschaft, der Orden in Russenhand. Erst jetzt kam Buck, mittlerweile 54 und Gießereitechniker bei Bosch in Stuttgart, zum eigenen Ehrenzeichen überreicht von alten Kameraden. Ex-Regimentskommandeur Johannes Göhler, Vorsitzender einer ‚Truppenkameradschaft der Kavallerie-Einheiten der ehemaligen Waffen-SS‘, arrangierte die kameradschaftliche Geste. Und die Ehrung selbst nahm gar ein einstiger Generalmajor der Waffen-SS vor, Gustav Lombard, 81 und kein bißchen leise: ‚Der junge Mann machte einen ausgesprochen guten Eindruck.‘ Es geschah bei einem Veteranen-Treffen im bayrischen Sonthofen, wo Ende April 500 Ehemalige der Waffen-SS zur Pflege kriegsseliger Erinnerungen zusammenkamen. Die ‚Hilfsgemeinschaft auf Gegenseitigkeit der Soldaten der ehemaligen Waffen-SS‘ (Hiag) hatte die Reste der früheren Divisionen ‚Maria Theresia‘, ‚Lützow‘ und ‚Florian Geyer‘, zu der auch Bucks Regiment gehörte, in das Soldatenheim des bayrischen Luftkurorts gerufen. [...] Die Feier selbst verlief harmonisch. Der Deutsche Soldatenbund ließ durch den pensionierten Bundeswehr-Oberst Herbert Mitzscherlich die ehrenwerte Gesellschaft schön grüßen. Festredner Lombard, der sich einst ‚mit Passion in den Dienst im Reitersturm stürzte‘, beschrieb Aufstieg und Fall der berittenen SS. Dann ehrte er Buck, wie es der Führer einst versprochen hatte; nur fehlt am Orden, den er vergab, dezenterweise das Hakenkreuz. Erst kurz zuvor hatte die ‚Ordensgemeinschaft der Ritterkreuzträger des Eisernen Kreuzes und der Träger des Militär-Verdienst-Kreuzes‘ den Kämpfer von Budapest aufgestöbert und dem Verein zugeführt. [...] Veteran Buck war von den Bemühungen in seinem Falle angetan: ‚Die habber mer a riesige Freid gmacht.‘“[3]

Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)

Literatur

  • Walther-Peer Fellgiebel: Die Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes 1939-1945, Podzun-Pallas Verlag, Friedburg 2000, ISBN 3-7909-0284-5

Fußnoten